US Wahlen – Chaos mit Methode

Nun sind ja wieder US-Wahlen. Für mich wirken die US-Wahlen nach dem was ich bisher von ihnen weiß sehr verwirrend. Da ist erst mal der paradoxe Umstand, dass alleine in den letzten 20 Jahren zweimal der Verlierer mehr Stimmen als der Sieger hatte – 2000 war dies Al Gore und 2016 war es Hillary Clinton. Die Wikipedia verzeichnet sogar noch die Wahl von 1876, bei der der Verlierer die absolute Mehrheit der Stimmen hatte (bei mehr als zwei Kandidaten sind relative und absolute Mehrheit nicht identisch). In Deutschland undenkbar, aber bei einem Mehrheitswahlrecht möglich. Rein theoretisch soll man sogar mit nur 33 % der Stimmen Präsident werden können.

Andere Verrücktheiten für mich sind das die Partei in der Opposition Vorwahlen abhält, um den besten Kandidaten zu finden. Bei der anderen Partei fallen die weg. Gut, wenn es ein Präsident ist, der beliebt ist, nachvollziehbar. Doch das ist Trump angesichts des Versagens bei der Coronakrise nicht und er redet ja dauernd davon den „Sumpf“ in Washington auszutrocknen und damit meint er sicher nicht nur demokratische Abgeordnete. Republikaner sollten also ein Eigeninteresse haben, einen Gegenkandidaten zu finden, der bessere Wahlchancen hat und auch in der eigenen Partei mehr Rückhalt. Continue reading „US Wahlen – Chaos mit Methode“

Den Moon Hoaxern geht es an den Kragen

In wenigen Tagen, am 1. September, wird in den USA ein Gesetz in Kraft treten, das für die einen ein enormer Eingriff in die Meinungsfreiheit ist und für die anderen schon lange überfällig ist: In den USA ist das Leugnen dreier Tatbestände unter Strafe gestellt. Vom zeitlichen Ablauf her sind dies:

  • Der Angriff auf Pearl Harbor (gängige Anti-Theorie: die USA wussten von diesem und verhinderten ihn nicht, damit Amerika in den Krieg eintreten konnte)
  • Die Mondlandung (gängige Anti-Theorie: die ganze Mondlandung fand nicht statt und wurde im Filmstudio gedreht)
  • Der 9-11 Anschlag (gängige Anti-Theorie: dieser wurde nicht von Al Quaida sondern vom CIA durchgeführt) Continue reading „Den Moon Hoaxern geht es an den Kragen“

Obamas NASA Vision

Da stoppe ich über einige Statements von Obama. Es ist ja selten dass sich Politiker zur Raumfahrt äußern, noch seltener ist es dass sie es konkret tun. Nun hat das Obama getan. Er fordert, wenn ich das mal zusammenfassen soll:

  • Das Space Shuttle war ein tolles Gefährt
  • Die NASA soll nicht das gleiche machen was sie seit 30 Jahren tut. Sie soll in neue Technologien investieren um schneller wohin zu kommen und da länger zu bleiben.
  • Endgültiges Ziel ist der Mars mit einem Asteroidenzwischenstop
  • Die Privaten sind für den Erdorbit zuständig.

Nun ja fangen wir mal an: Wenn das Shuttle so was tolles ist, warum mustert man es dann aus? Zudem ist es ja was anderes als Apollo und gilt das immer das gleiche tun dann nicht auch für das Shuttle? (Hand auf Herz: bei wie vielen Shuttlemissionen können sie sagen was da gerade genau gemacht wurde, Herr Obama?) Continue reading „Obamas NASA Vision“

Schlingerkurs im Weltraum

Zur Zeit geht es drunter und drüber im bemannten Weltraumprogramm. Für alle die es nicht so verfolgen, eine kleine Zusammenfassung

Im Jahre 2004 verkündigt George W. Bush seine „Vision for Space“. Amerika solle zum Mond bis 2020 zurückkehren. In den folgenden Jahren zeigt sich dass dieses Programm unterfinanziert ist und kaum Fortschritte macht. Geplant war es vor allem durch Einsparungen zu finanzieren – Einstellung des Space Shuttleprogrammes bis 2009/10 und der ISS bis 2016. Doch das reichte nicht und nach Untersuchungen wird es bis zu doppelt so teuer wie geplant.

Barack Obama zieht im Februar die Notbremse. Das Programm wird eingestellt. Es gibt kein echtes Nachfolgeprogramm. Dafür wird nun die ISS mindestens bis 2020 betrieben und es wird die Privatwirtschaft beauftragt einen kommerziellen Crewtransport für die ISS zu entwickeln. Dafür sind in den nächsten Jahren Milliarden vorgesehen, ebenso wie für Vorarbeiten für spätere Expeditionen über den Erdorbit hinaus, wie Technologien und Triebwerksentwicklungen und unbemannte Erkundungsmissionen. Continue reading „Schlingerkurs im Weltraum“

’s ist zu spät

Das sagt nicht nur Othello zu Desdemona im zweiten Aufzug, bevor er sie erstickt sondern das möchte ich auch John Glenn und Michael Griffin zurufen. (Nur mal um ein bisschen klassische Bildung in den Blog einzustreuen). Nun warum? John Glenn hat sich dafür ausgesprochen die Shuttles weiter zu betreiben.

Nun ja, das ist nichts außergewöhnliches Glenn ist ja Astronaut. Doch ungewöhnlich ist der Zeitpunkt: Die Äußerung kam am 21.6.2010. Nur mal als kleine Zeitlinie. Am 29.3.2006 beschloss die NASA die Ausmusterung der Space Shuttles. Das bedeutete zu diesem Zeitpunkt noch nichts. Ernst wurde es erst im Laufe des Jahres 2008, als die NASA begann Terminierungskontrakte mit den Zulieferern auszuhandeln. Das ganz hat schon 2009 einmal ein Shuttle Manager in seinem Blog erläutert (leider habe ich den Link nicht an der Hand) und schon damals schrieb er war es unumkehrbar. In den letzten zwei Jahren hörte man dann von Stellenabbau bei den Produzenten. So haben schon letztes Jahre die meisten Arbeiter bei der Fabrik die die Tanks produziert, ihr Kündigungsschreiben erhalten. Das sind Tatsachen die man nicht ignorieren kann. Continue reading „’s ist zu spät“