Die erste Wiederverwendung eines Raumschiffs

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Ich möchte heute an das erste wieder verwendete Raumschiff erinnern, das im Zeitalter der Verseichtung fast vergessen ist, aber da ich gerade an den Titan-Raketen für mein nächstes Buch arbeite und da auch ergänze kam es mir beim Schreiben einfach unter.

Dazu müssen wir arg lange in die Vergangenheit zurückgehen, sogar noch vor meine Geburt (und die ist mittlerweile auch schon 58 Jahre her) nämlich ins Jahr 1965.

Beim Gemini Programm gab es, wie bei allen amerikanischen bemannten Programmen – das gilt bis heute, wie wie erst vor einigen Wochen bei der Artemis 1 Mission gesehen habe – einen unbemannten Test der gesamten Mission.

Im Gemini Programm waren es zwei unbemannte Starts zur Qualifikation von Kapsel aber auch Titan II. Es waren die beiden ersten Flüge, genannt Gemini 1 und Gemini 2. Continue reading „Die erste Wiederverwendung eines Raumschiffs“

Ein besserer Bandrekorder für Voyager

Bei der Recherche für die Vorgänger von Voyager , den TOPS (Thermoelectric Outer Planets Spacecraft) stieß ich darauf, dass diese bezogen auf die Datenspeicherung erheblich fortschrittlicher als die Voyager waren. So war eine einfache Kompression vorgesehen. Sie hätte bei Bildern mit vielen Details pro Byte nur vier Bits, die jeweils für einen Code standen, übertragen. Bei Bildern mit viel dunklem Hintergrund griff ein zweiter Algorithmus der nur die signifikanten Bits der Kompression zuführte. Dann konnte die Kompression von 2:1 auf 4:1 bei Near-Encounter Bildern steigen (Bilder bei denen der Planet nahezu bildfüllend ist) und bei Far-Counter oder Navigationsaufnahmen auf 11:1.
Daneben war für die TOPS ein Zwischenpuffer zwischen Computer und Bandlaufwerk vorgesehen, der 2 MBit groß war. Er bestand aus 32 Modulen Plated-Wire Speicher. Plated Wire ist ein Speicher aus magnetisierbaren Drähten, die Daten wie Ringkernspeicher speichern, nur maschinell herstellbar sind und daher preiswerter. Er wurde daher auch bei den Viking Bordrechnern und vier der sechs Computer von Voyager eingesetzt. Nur mal zum Vergleich: Der Gesamtspeicher aller sechs Computer von Voyager betrug 589,824 Bit, weniger als ein Drittel dessen.

Vor allem aber war der Bandrekorder schneller – 1 Mbit/s und das trotz einer geringeren Datendichte. Ich habe mal die Daten von Bandrekordern von vier Missionen dieser Zeit herausgeholt: Continue reading „Ein besserer Bandrekorder für Voyager“

Raketen die es geben könnte – Titan Varianten

Wie der aufmerksame Blogleser schon vermutet, inspiriert mich mein aktuelles Buch zu dem Blog. Denn bei der Recherche stieß ich auf Pläne, für Starts von Titan-Titan-Varianten, für TOPS. Diese gab es aber nie im Einsatz, so die Titan IIIM oder eine Titan IIIE mit Centaur G. Von der Centaur G wusste ich gar nicht das es diese 1973 schon in der Planung gab. Das inspirierte mich mal einige Oberstufenvarianten der Titan zu untersuchen, die es nie gab und festzustellen, warum.

Damit wir aber alle auf demselben Basislevel sind, eine kleine Einführung in die Entwicklungsgeschichte der Titan und ihre Versionen. Das ist nichts Neues, kann man alles auf der Website viel ausführlicher nachlesen. Aber das Tolle am Blog ist ja, dass die meisten die Website nur ungenügend studieren und ein Blog gerne verschütt geht über die Jahre, sodass ich dasselbe Thema in einigen Jahren sicher nochmal bringen kann. Continue reading „Raketen die es geben könnte – Titan Varianten“

Die Begrenzung der maximalen Nutzlast einer Rakete

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Ich komme heute mal auf ein Thema, das man in den Users Manuals von Launchservice Anbietern nur verschämt am Rande erwähnt, nämlich die reale Maximalnutzlast einer Rakete. Gerne wird dagegen mit der theoretischen Maximalnutzlast angegeben, das ist so in etwa wie beim theoretischen Kraftstoffverbrauch eines Autos, der vom realen ja auch deutlich abweicht, nur in dem Falle in die andere Richtung. Als Beispiel will ich für die Auswirkungen die Titan II nehmen, aus der die Titan III wurde. Dazu später noch mehr. Continue reading „Die Begrenzung der maximalen Nutzlast einer Rakete“

Herausforderungen für die Titanforschung

Auf den heutigen Blog kam ich durch eine Doku auf ZDF Info: „Das Rätsel des Eismonds“. Mich hat primär die miserable deutsche Umsetzung geärgert. Da gab es enorm viele Fehler. So wurde aus dem Landedatum 14. Januar 2004 der 14 Juni 2004. Beim Übersetzen der Interviews gab es weitere Fehler. Da der deutsche Ton über dem originalen liegt, kann man nur spekulieren, was im Original gesagt wurde, aber aus dem ausgehenden Treibstoff Cassinis für die Lagerung wurde die Hecksteuerung. Bestandteil der Sendung war auch ein Ausblick auf zukünftige Missionen und das will ich aufgreifen und primär mal beschreiben, welche Dinge man gelöst haben müsste. Continue reading „Herausforderungen für die Titanforschung“