Talfest, das letzte Buch im Jahr, Häppchenwissen und der DAV

Als ich noch Chemie studierte, gab es bei den richtig anstrengenden Praktika immer ein „Bergfest“, wenn man die Hälfte hinter sich hat. So beim Organikgrundpraktikum, das drei Monate lang von 8 bis 18 Uhr lief, man konnte nichts nebenher machen und es gab in der Zeit auch noch fünf Klausuren, erreichte man bei einer weniger als 12,5 von 20 Punkten flog man raus. Das führte schon dazu, dass beim Bergfest nur noch drei Viertel der Studenten vom Anfang da waren.

Für mich gibt es jedes Jahr ein „Talfest“, und das ist heute. Heute ist der kürzeste Tag. Von jetzt an wird es morgens wieder früher heller und in ein paar Wochen auch wärmer und noch ein paar Wochen später wird es auch wieder grün. Ich leide ja immer unter einer Winterdepression, die meistens bis zum 21.12. abgeklungen ist und am stärksten vorher ist und daher ist dieser Termin für mich immer der Wendepunkt im Jahr. Zumindest kann ich im Winter immer sehr gut verstehen, warum unsere germanischen Vorfahren bei der Völkerwanderung nach Italien, Spanien und Nordafrika strebten. Continue reading „Talfest, das letzte Buch im Jahr, Häppchenwissen und der DAV“

Was bedeutet „Serviervorschlag“?

Jeder kennt dass: Auf der Verpackung steht eine tolle Abbildung eines Gerichts und wenn man es aufmacht, dann ist man enttäuscht. Wer dann ganz klein neben der Abbildung die Wörtchen „Serviervorschlag“ liest, fühlt sich getäuscht – und ist es auch.

Das Grundproblem ist natürlich, dass der Gesetzgeber dem Hersteller die Möglichkeit geben will, auf der Verpackung für sein Produkt zu werben, vor allem, wenn der Verbraucher aber nicht erkennen kann, wie das Produkt aussieht (weil die Verpackung blickdicht sein muss oder ist). Daher darf er eine geschönte Abbildung nehmen, die in etwa die Bedeutung hat. „Wenn Du noch etwas Garnierung und Gemüse dazu tust, sieht das dann so aus“. Das gilt vor allem für Produkte, die alleine nach nichts aussehen oder nicht mal fertig vorliegen wie z.B. Püree. Continue reading „Was bedeutet „Serviervorschlag“?“

Der unmündige Verbraucher

Peter Lange hat mich auf die Idee meines heutigen Blogs gebracht. Das Lebensmittelrecht geht ja von dem „mündigen“ Verbraucher aus, also von einem informierten Verbraucher. Wir haben ja heute die Tendenz, dass jeder für unmündig erklärt wird, aber egal ob es einigen gefällt oder nicht: so sind alle unsere Gesetze gestrickt. Niemand kann sich bei anderen Dingen damit herausreden, dass er etwas nicht kenne oder dass er nicht nachgedacht hat, wenn er dagegen verstößt. Also mal ein paar Beispiele aus anderen Gebieten: Wenn jemand ein Fahrrad am Wegrand sieht und das steht da längere Zeit rum, kann er es auch nicht mitnehmen, nur weil er meint das ist herrenlos. Genauso gibt einem die Vorfahrt auch nicht das Recht bei einer Kreuzung ohne auf die kreuzende Straße zu achten einfach durchzubrettern. Continue reading „Der unmündige Verbraucher“