SPAM-Wellen / Fehlinformationen / Rätsel für Siebtklässler
Derzeit läuft wieder eine SPAM-Welle, und was für eine jeden Tag ungefähr 50 neue SPAM-Kommentare. Ich nehme mal an wer von euch auch einen Blog hat kennt das Problem. Über Kommentare sollen Backlinks generiert werden (das jemand wirklich drauf klickt, dürfte wohl unwahrscheinlich sein). Die Links in anderen Webseiten sollen zu einer besseren Suchmaschinenplatzierung führen. analog bekomme ich auch jede Woche mindestens ein Angebot in der Form: Platzier einen Link auf meine Seite und ich platziere einen auf deine.
Also früher habe ich die SPAM-Kommentare noch durchgeschaut, weil der SPAM-Filter auch schon zuschlägt, wenn jemand zu viele Links platziert. Aber das ist heute nicht mehr möglich. Früher waren die SPAM’s ja auch noch einigermaßen intelligent und enthielten einen unverbindlichen Satz. Heute sind sie nur noch Links getrennt durch Buchstabensalat, wie hier:
Also wenn jemand seinen Kommentar vermisst – maximal zwei Links pro Kommentar posten und es müsste klappen.
Ich bin mal wirklich gespannt wann das besser wird, denn derzeit ist der Trend eindeutig nach oben gehend. Immerhin sind in diesem Jahr nur zwei SPAMs durchgekommen, die ich dann von Hand löschte.
2000 SPAM in nur 12 Tagen spricht eine deutliche Sprache. Dann gab es noch zwei Dinge die mir heute auffielen. Das eine war Wissen vor acht – Werkstatt, dort wurde ein Spot wiederholt, denn ich schon mal als falsch angesprochen hatte. Es ging um destilliertes Wasser. Also der Grundtenor – destilliertes Wasser ist ungefährlich und der Körper neutralisiert den Unterschied im osmotischen Druck war korrekt, aber was den Moderator dazu bewog zu behaupten, dass Leitungswasser 1,3 g Salz (nicht Mineralien) enthält und das einer „Sechstel Salzstange“ entspreche. Beides ist falsch. Weder enthält Leitungswasser nennenswerte Mengen an Salz, noch sind Salzstangen so salzig (das wären ja dann pro Salzstange 8 g Salz).
Das zweite war eine Kindersendung, da kam folgende Frage, zu beantworten von (geschätzt) sechst bis Siebtklässlern. Die gebe ich gerne an euch weiter, und bitte nicht nachgucken, die Sechstklässler können das auch nicht.
Also: „Eine unbeschriftete Reagenzflasche enthält eine weises feines Pulver. Wie kann man feststellen, ob es sich um Zucker, Backpulver oder Gips handelt?“. Also ich könnte es mit einem Test rausbekommen. Ich bin gespannt auf eure Lösung (mit Begründung)
Ich würde Wasser in die Reagenzflasche geben. Mit Backpulver in der Flasche wird CO2 freigesetzt und mit Gips reagiert es exotherm. Zucker wird halt gelöst.
Kann es sein, dass Du Gips mit Calciumoxid (grebanntem Kalk) verwechselst? Gips reagiert nicht mit Wasser exotherm.
Essen? Zucker ist suess, Backpulver eher nicht, und wie Gips schmeckt, weiss ich nicht 😉
Also Essen ist für eine Frage im Chemieunterricht keine gute Idee, vor allem wenn es sich um eine Reagenzglasflasche handelt. Sie könnte ja auch Kaliumzyanid enthalten …
Hm… ich denke, ich würde ein bisschen davon in eine Petrieschale oder einem verleichbarem Gefäss geben und erst mal mit einer Pipette Wasser drüber tropfen lassen, um zu sehen, was passiert. Bei Gips würden sich ein paar blasen bilden (Zumindest, wenn man das Wasser unterrührt). Einen Teil davon kann man im Reagenzglas erhitzen, Zucker sollte dann flüssig werden. Nur mit dem Backpulver weis ich jetzt nicht weiter… :-/
Ach ja, und Kaliumcyanid sollte im Chemievorbereitungsraum einer Schule immer in einem abgeschlossenen Schrank lagern, zu dem auch nur wenige Lehrer den Schlüssel haben, sofern man es überhaupt für Vorführexperimente an Schulen braucht, bzw. es überhaupt zugelassen ist.
Also laut Hans habe ich das Raetsel dann geloest 😉
ich würde Zitronensaft dazu geben.
Gips passiert gar nichts, Zucker löst sich auf und Backpulver reagiert mit CO2-Entwicklung.
Als Nichtchemischvorbelasteter und wenn man sich sicher ist, dass es nur eines der 3 Möglichkeiten ist, kann man natürlich eine kleine Probe davon in den Mund nehmen. Zucker ist Süß, Gips schmeckt nach herzlich wenig und Backpulver Bruzzelt auf der Zunge.
LG
Mike
Also Säurezugabe ist richtig. Mit Wasser kann Backpulver schäumen, aber das ist nicht viel, wobei ich folgendes bevorzugen würde:
Schwefelsäure
Zucker Schwefelsäure = Kohlenstoff und verdünnte Schwefelsäure
Backpulver Schwefelsäure = Gasentwicklung (die stärere Säure verdängt die Schwache aus den Salzen)
Gips und Schwfelsäure – löst sich auf
Niemand probiert einfach Sachen die man nicht kennt. Es gibt auch eine Menge krebserregender und giftiger Substanzen …
Um Zucker zu zersetzen braucht es konzentrierte Schwefelesäure, die selbst in gut sortierten „Gewürzregalen“ eher selten zu finden ist.
Ob sich Gips (CaSO4) in konz. Schwefelsäure auflöst habe ich noch nicht ausprobiert. In verdünnter eher nicht. Das weiss ich nur bei Kalk (CaO) sicher, da entsteht dann wiederum Gips, der aber auf Grund seiner geringen Löslichkeit in Wasser wieder ausfallen würde.
Ich versuchs daher mal mit Hausmitteln und zwar in dieser Reihenfolge:
1. Zu allen drei Pulvern die gleiche Menge Wasser zuzugeben:
– Zucker: löst sich auf
– Backpulver: löst sich teilweise auf
– Gips: wird hart durch Aufnahme von Kristallwasser und etwas warm, das die Reaktion exotherm ist.
2. Etwas Zitronensaft dazu
– Zucker: keine Reaktion
– Backpulver: reagiert mit CO2-Entwicklung
3. etwas Hefe dazu
– Zucker: reagiert nach einer Weile mit Gasentwicklung (CO2)durch alkoholische Gärung
Sind zwar alles keine „lupenreinen“ Nachweise, aber in diesem Fall eindeutig.
Ich hatte ja gesagt, Säurezugabe reicht aus. Vor allem wenn man minimalen Aufwand treiben will, also nicht zig Tests durchführen will. Also wenn man nur die drei Substanzen hat, dann ist das ausreichend.