Wunschlos Glücklich – Neues von der Bücherfront – der Arduino MP3 Player
Nach längerer Zeit mal ein neuer Blog, aber es gibt wirklich nicht so viel neues auf das man eingehen könnte außer Gossip oder die inzwischen schon den Senat erreichten Diskussionen um die Sonderbehandlung von SpaceX (Abgeordnete fragten an warum die NASA im Inquiry Board von Orbital beteiligt sind aber nicht bei SpaceX). Aber selbst mir wirds zu viel um SpaceX und man muss ja nicht alles was die Firma macht kommentieren. fortschritte bei der Aufklärung des Fehlstarts und was er für Folgen hat gibt es ja auch kaum. Nur ein Kunde hat weil auch Arianespace bis 2017 ausgebucht ist einen Start auf einer Atlas gebucht.
Ich will zuerst mal schreiben, was ich so mache – erstaunlich wenig. Irgendwie gehen die Tage rum ohne das ich viel mache. Allerdings muss man gerechterweise sagen dass ich seit ich Rückenprobleme habe jeden Tag zwei mal 3,7 km gehe/laufe, das ist eine Strecke die von meinem Zuhause durch den Wald/Weiler Berg nach Mettingen und zurück führt. So sind schon mal 1:30 h vom Tag weg. Daneben bin ich ziemlich müde, was auch von dem Wechsel des Wetters herrührt, bzw. wenn es heiß ist bin ich eh den ganzen Tag Müde. Ich arbeite aber etwas und zwar an der Neuauflage der europäischen Trägerraketen. Ich habe aber auch hier nicht vor viel zu machen. Ich habe das Manuskript schon letztes Jahr aktualisiert als ich eine Gesamtausgabe bei Amazon veröffentlicht habe (Europäische Trägerraketen: Von der Diamant zur Ariane 6). So kommt nur noch etwas zur Ariane 6 und Vega dazu. Angesichts dessen dass in dem Jahr seit der letzten Auflage deren Konfiguration sich schon wieder geändert hat und erst im nächsten Juli das CDR ansteht will ich da nicht zu viel Arbeit investieren, auch weil inzwischen auch von Raumfahrtagenturen kaum noch Datenmaterial zu bekommen ist. Ich habe mal einen Kontakt beim DLR angeschrieben (die ESA kann man ja eh vergessen).
Immerhin hat man so wenig zu tun. Bisher hatte ich vor allem viel Arbeit das Seitenformat von Letter wieder auf 17 x 22 umzustellen und die vielen Abbildungen und Tabellen wieder zu verkleinern. Wie bei den anderen Büchern hat die Neuauflage weniger den Sinn viel neues zu schreiben – so viel neues gibt es über die Ariane 6 und Vega C schlichtweg nicht – als vielmehr die günstigeren Druckkosten in günstigere Endpreise umzusetzen, so wird das Buch trotz knapp 50 Seiten mehr nur noch 25 anstatt 30 Euro kosten. Danach stehen noch einige andere Neuauflagen an, von den Ernährungsfragen, den internationalen Trägerraketen, den Zusatzstoffen und E-Nummern. Zwei Bücher müssen noch beendet bzw. weitgehend geschrieben werden. Da erste werde ich wohl noch machen, es hat noch keinen Titel soll aber eine Einführung in die Ernährungslehre für Nicht-Ökotrophologen sein, d.h. ohne medizinische Begriffe und chemische Formeln. Das ist weitgehend fertig was den Textteil angeht, aber noch nicht redigiert, was auch Monate dauert. Das zweite ist eine Geschichte des Computers – anders als meine PC-Geschichten aber mehr eine Geschichte der Technik und eine Erklärung der Technik, denn es gibt nicht so viele Einzelpersonen und noch weniger persönliche Geschichten um diese als bei den PC-Pionieren. Ob ich das jemals fertigstelle, darüber hängt noch ein Fragezeichen, derzeit wohl eher nicht. Geschrieben ist erst ein Kapitel über Konrad Zuse.
Das leitet mich zum zweiten Thema der Überschrift: ich bin durch „Quarks und Du“ (auch dazu später mehr) gekommen. Da ging es um das erste Mal. In einer Szene wurden Leute interviewt und eine Frage war „welche unerfüllten Wünsche haben sie“. Ich habe sie mir selbst gestellt und bin auf keine gekommen. Klar, ich habe auch Wünsche von denen ich aber weiß das ich sie nicht umsetzen könnte, weil ich nicht das Geld dazu habe oder man sie alleine gar nicht umsetzen kann. Einer wäre eine Raumsonde um Uranus, die anscheinend jedoch nun von der NASA ernsthaft diskutiert wird. Aber Wünsche in dem Sinn, dass man noch irgendetwas im Leben machen will, das man bisher noch nicht getan hat habe ich nicht. Das erinnert mich irgendwie an einen Film mit Nicholson/ Freemann die beide krebskrank sind und dann nach und nach eine Liste abarbeiten von Dingen die sie noch machen wollen. So was könnte ich nicht aufstellen. Vielleicht erklärt das auch die mangelnde Motivation, denn irgendwie sind Wünsche und Sehnsüchte doch ein Antrieb.
Die Sendung hieß „Das erste Mal“ und da kann ich auch eine Brücke zu meinen Büchern schlagen: So viele „Erste Male“ hat man ja mit 50 nicht mehr. Mein erstes Buch „Das Gemini Programm“ war vor 7 Jahren so ein „erstes Mal“ an dass ich mich noch gut erinnere. Ein eigenes Buch in der Hand zu halten das war schon toll. Damals habe ich auch noch einige mehr bestellt und an die Verwandtschaft verteilt. Gelesen hat die wohl kaum einer, denn ich bin weit und breit der einzige in meinem Bekanntenkreis der sich für Raumfahrt interessiert. Noch schöner wurde es ein Jahr später, als im Sog von 40 Jahren Mondlandung rund 500 Exemplaren im Jahre 2009 verkauft wurden – das ist wie ich inzwischen weiß eine enorme Ausnahme, Raumfahrttitel haben sonst durchschnittlich 50 Verkäufe pro Jahr, Ernährungstitel schaffen den Sprung über die 100. Wie bei anderen Dingen auch schleift es sich ab und so seit einem Jahr frage ich mich eigentlich warum und für wen ich das mache. Rational betrachtet weiß ich das die potentielle Kundschaft die vor allem an technischen Aspekten interessiert ist klein ist. So dominiert als Motivation nun eher die Einstellung etwas sauber abzuschließen, Änderungen nachzuziehen, was aber nicht heißt das es 2019 wenn die Ariane 6 kommen soll eine Auflage 3 erscheint. Eher das nach Ende der obigen Projekte das Kapitel Bücher abgeschlossen ist.
Quarks und Co durchmacht auch eine Wandlung. Seit längerem gibt es en Ableger Quarks und Caspars. Da geht es mehr um „7 Dinge die sie wissen müssen“, mit etwas flapsigerem Moderator, aber im wesentlichen Beiträgen im alten Format. Nun gibt es „Quarks Street Science“ und „Quarks und du“. Es dominieren dort Experimente, Umfragen aber nicht mehr wie bisher das tiefergehende Eingehen auf Aspekte. Auch die Fragestellungen werden trivialer. Wenn interessiert es schon, warum das Marmeladenbrot immer auf die beschmierte Seite fällt? Wer in Physik in der Schule aufgepasst hat oder nur gut beobachten kann, kann es auch ohne Befragung und Experiment erklären – es kommt in eine Drehbewegung beim Schubsen vom Tisch und schafft bei 75 cm Tischhöhe eine halbe Umdrehung – damit landet es auf der beschmierten Seite. Einfach, aber daraus macht sie Sendung einen 5 Minuten Beitrag. Von Wissenschaftsfernsehen kann man heute kaum noch reden. Nun hat es auch Quarks und Co erreicht, die bisher noch positiver hervorragten. Das was als Wissenschaftsfernsehen verkauft wird ist nicht mal mehr „Wissensfernsehen“. Es geht um Verbraucherberatung, das sind also Themen wie Medizin, Ernährung, Technik (angewandte). Über Astronomie, Physik, Chemie oder ähnlichem vor allem wenn es nicht angewandt ist etwas zu erfahren ist selten und wenn auf einfachstem Niveau. Das erinnert mich an die Quizshows die es inflationär gibt, immer mit 4 vorgegebenen Antworten, immer mit Fragen, die überflüssig sind.
Woanders ist es noch schlimmer, so sah ich eine Sendung über Weltraummüll. Da hat ein Experte gesagt, dass wenn ein ISS-Modul getroffen wird es zerplatzen würde wie ein Luftballon, es wäre ja ein „Druckmodul“. Also soweit ich weiß, sind die Hüllen so stabil, das es zwar ein Loch gibt aber sie nicht reißen. Bei rund 60 kg Flächengewicht pro Quadratmeter wäre alles andere auch erstaunlich. Der gleiche Experte räumte irgendwelchen Maßnahmen Satelliten einzufangen oder abzubremsen auch keine Erfolgschance ein sie hätten ja eine Relativgeschwindigkeit von rund 8 km/s. Das stimmt bei einer mission in einer bestimmten Umlaufbahn (gezeigt wurde Enivsat) eben nicht. Immerhin diese US-Sendung tröstet den Zuschauer: Die USAF kümmert sich um das Problem, aber sie setzt (Wortlaut) „keine unerprobten Techniken ein“. Was darunter zu verstehen ist erläuterte ein US-Militär: Der „Space Fence“ der nichts anderes als eine bessere Radarüberwachung ist, die nun auch kleinere Teile erfassen kann. Ich hoffe ihr konntet darüber so lachen wie ich. Ja „Space Fence“ als Bezeichnung für Radarüberwachung die kein Bruchstück entfernt.
Zuletzt noch zum letzten Teil der Überschrift. Da ich bald beim Creative Zen (siehe letzter Blogeintrag) überboten wurde habe ich mir einen neuen MP3 Player von AGPTek (AGPTek MP3-Player) gekauft. Nach den Kundenbewertungen bei Amazon war ich ja schon auf eine schlimme Menüführung gefasst. Aber das Produkt hat mich dann doch überrascht. Es gibt insgesamt 5 Knöpfe für Vorspulen, Play, Rückspulen, Down und „M“. Das ist eines der Probleme. Beim Abspielen braucht man eigentlich alle 5 (M und Down für Lautstärke). Eine Menütaste wäre die Lösung um auch ins Menü zu gelangen. in vielen Menüs bleibt man aber stecken, weil M, Down und Play für das Scrollen bzw. Aufrufen belegt sind, „zurück“ und „vor“ aber dann nicht die Ebenen wechseln sondern wie beim Abspielen den Song wechseln – das ist definitiv falsch programmiert. Ich könnte das noch fortsetzen, doch darum geht es nicht. Als Softwaretechniker komme ich da sofort auf die Idee „Also so was kann ich besser machen“. Nur kann man wohl kaum ein solches Gerät neu bespielen. Da ich gerade eine Wetterstation erstellt habe, die nun auch weitgehend störungsfrei arbeitet (ich vermute vor allem Wlan Probleme, aber da sie draußen ist kann ich schlecht eine Monitor anschließen um nachzusehen) läge als neuer Hardwarehack ein MP3 Player an. Einfaches Nachdenken zeigt dass man einen Raspberry nicht nehmen kann obwohl er im Gehäuse noch portable ist und schon SD-Karteneinschub und Kopfhörerausgang bietet. Er verbraucht zu viel Strom. 4 AA Akkus wären bei 700 mA und 5 V in weniger als 4 Stunden leer genuckelt. Ein Arduino wäre wohl geeignet, es gibt sogar Shields mit Chips mit integriertem Encoder und Kopfhöreranschluss, teilweise auch mit Sd-Kartenanschluss aber da hat man dann das Problem des Gehäuses. Alle Projekte die ich sah waren entweder Gehäuse wie bei einem Radio also nicht portabel oder haben das Problem umschifft. Mit 3D Druckern wird man wohl selbst eines herstellen können, doch hatte ich eigentlich nicht vor mich in die Erstellung einer Druckvorlage einzuarbeiten. Also mal im Hinterkopf als nächstes mögliches Projekt abgespeichert.
So, das war ein langer Blog, als kleiner Ausgleich für eine Woche ohne. Doch eventuell gibt es ja in nächster Zeit mehr.
Hallo Bernd,
kopfhoch! Mit dem Gehäuse für Deinen MP3-Player wird das schon.
Es muß nicht unbedingt Plastik sein. Auch aus Sperrholz (für Segelflugzeuge oder so) könnte man mit ein wenig handwerkliches Geschick etwas leichtes, solides und einzigartiges bauen.
Hab mir mal ein spezielles Null-Modem aus sowas gebastelt, funzt immer noch…
Und die Frage nach dem „für wen mach ich das?“ kann ich nur mit einem
Für Dich und sonst niemanden! beantworten. Wenn Du andere daran teilhaben lässt ist es prima, wenn sich niemand dafür interessiert, dann eben nicht!
Also frischen Mut und viel Spaß bei DEINEN Projekten…
Gruß
Ralf mit Z
Hi Bernd,
wirklich schade das TV Sendungen immer oberflächlicher werden, immerhin gibt es z.B. auf Youtube etliche interesante Kanäle die wissenschaftliche Themen behandeln
z.B.
https://youtu.be/ZuvK-od647c