Faktenbasierte Politik: die Automobilindustrie

Eines der Dinge ich mich nerven, ist das Journalisten sagen, Merkel würde anders Politik machen als „andere Politiker“ weil sie Physikerin ist und eine Sache voll durchdenken oder von hinten angehen.

Keine Ahnung wie sich die Journalisten vorstellen, welche Gedankenwelt ein Physiker hat, aber damit hat Merkels Politik nichts zu tun. Ich sehe eigentlich keinen großen Unterschied zu Kohl:

  • Probleme aussitzen anstatt lösen.
  • Nichts unpopuläres machen und nichts reformieren.
  • Alle Nachfolger und Rivalen absägen.
  • Keine langfristigen Dinge anpacken, sondern nur Sachen, die einem Vorteile bei der nächsten Wahl bringen.

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Das Lichtbogentriebwerk als Alternative zum Ionenantrieb

Das Lichtbogentriebwerk als Alternative zum Ionenantrieb

Es gibt neben den „klassischen“ Ionentriebwerken, die Ionen und Elektronen getrennt durch ein elektrisches Feld beschleunigen gibt es auch noch die thermalen Ionentriebwerke, auch Lichtbogentriebwerk oder Arcjets genannt. Ich will auf diese heute mal eingehen und wo ich bei ihnen Anwendungen sehe.

Auf die Idee kam ich als ich einen Beitrag über ein Unternehmen lass, dass daran arbeitet, einen Antrieb für Cubesats zu entwickeln. Cubesats sind bisher antriebslos. Sie haben einfach nicht die Masse und den Platz um einen Tank, der unter Druck stehen muss und selbst kleine Triebwerke unterzubringen. Die Firma will Wasser nutzen, dass sie wie bei einem Tintenstrahldrucker thermisch aufheizt und dann durch eine Miniaturdüse expandierst. Der Schub ist so klein, das dürfte auch eher für Lageänderungen als Bahnänderungen gedacht sein. Das Problem ist, das auch der spezifische Impuls klein ist: der spezifische Impuls eines chemischen Antriebs hängt von der Temperatur und der Molmasse der Gase ab, vergleicht man nun den Antrieb mit LOX/LH2 wo ja auch Wasser entsteht so dürfte bei einer Temperatur von 100 °C die hat Wasserdampf der spezifische Impuls beträchtlich kleiner sein als bei der Verbrennung in einem Raketentriebwerk mit über 3000°C. Continue reading „Das Lichtbogentriebwerk als Alternative zum Ionenantrieb“

Die Venus als Sprungbrett zu den Planeten

In meiner losen Reihe der Untersuchungen der Möglichkeiten eines Swing-By komme ich heute zur Venus. Die Venus war der erste Planet, den man für ein Swing-By nutzte. Mariner 10 flog vor 43 Jahren über die Venus zu Merkur. Seitdem gab es einige Vorbeiflüge an der Venus: von Galileo, Cassini, Messenger und bald von Bepi Colombo. Natürlich braucht man die Venus, um zu Merkur zu gelangen. Sie wird aber auch genutzt, um ins äußere Sonnensystem zu gelangen, wobei ein Vorbeiflug meistens nicht reicht. Mindestens zwei müssen es sein, oft drei. Ich will auch in dem Artikel untersuchen, ob meine Faustregel – bei einem Swing-By liegt die maximale Geschwindigkeitsänderung in der gewünschten Richtung in der Größenordnung der Differenz der Fluchtgeschwindigkeit zur Kreisbahngeschwindigkeit in der Bahn – stimmt. Das wären bei der Venus rund 3 km/s. Continue reading „Die Venus als Sprungbrett zu den Planeten“

Der Orbit von Sensorsat

Derzeit laufen die Startvorbereitungen für den ersten Start einer Minotaur vom Cape aus. Bisher fanden die Starts alle von Wallops Island aus statt. Eine Minotaur 4 wird gerade zusammengebaut. Die Nutzlast ist der militärische Satellit Sensorsat. Die Mission hat auch die offizielle Bezeichnung ORS-5 (Operationally Responsive Space 5).

Über Sensorsat weiß man wenig. Als Ziel wird genannt, das er aus einem niedrigen Erdorbit aus Weltraumschrott im GEO erfassen und verfolgen soll. Es handelt sich um eine Technologiemission, wie sie das Militär recht oft startet. Ursprünglich als ORS-5 betitelt, dient sie dazu Sensoren zu erproben, die man dann später in größeren Satelliten einsetzen will und der Müll dient nur als Ersatz für die echten Ziele, das sind Objekte, die sich anderen Satelliten der USA nähern, um sie auszuspionieren oder vielleicht beschädigen. 2015 manövrierte sich ein russischer Satellit bis auf 10 km an zwei Intelsat Satelliten heran. Continue reading „Der Orbit von Sensorsat“

Buhmann Buzz Aldrin

Wie ihr sicher mitbekommen habt, lese ich gerne alte Bücher. In ihnen stehen oft viele Details zu Missionen, die heute vergessen sind oder zumindest ist es amüsant die damalige Sicht der dinge zu erfahren, siehe auch meinen Blog über Zukunftsprognosen in der Raumfahrt). Derzeit lese ich Jesco von Puttkamers Buch „Apollo 11 – wir sehen die Erde“, ein Report der ersten Mondlandung. Er hat es später noch mehrmals neu rausgebracht jeweils um ein Kapitel ergänzt, so habe ich es auch zweimal, was ich aber nicht wusste, als ich mir den Band antiquarisch bestellte.

Das Buch ist für mich das Beste von Puttkamer. Er hat in ihm nämlich noch nicht den Hang den großen Teil des Inhalts mit Visionen zu befüllen und beschreibt dagegen die Mission – in allen technischen Details von der Ankunft der ersten Stufen am Cape bis hin zum Jahreseinkommen von Aldrin und Armstrong. Schade das er dem nicht treu geblieben ist, denn in deutscher Gründlichkeit hat er alle Details zusammengetragen, die relevant sind. Continue reading „Buhmann Buzz Aldrin“