Wofür braucht SpaceX die Starship-Betankung?

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Ich möchte mich heute nicht mit den technischen Aspekten der Betankung beschäftigen, sondern damit, wofür SpaceX diese Technologie überhaupt braucht. Eigentlich dachte ich, müsste ich dazu nichts schreiben, weil der fehlende Sinn offensichtlich ist. Das scheint aber nicht so zu sein, zumindest bei den Fans der Firma. Die sind erstaunlich schlecht über ihr Objekt der Begierde informiert, was mich darin bestärkt das SpaceX inzwischen eine Transition von einer Firma zu seiner Sekte vollzieht. Denn wie bei Religion im Allgemeinen geht es um Glauben, Dogmen wie „Wiederverwendung senkt die Startkosten auf ein Bruchteil“, werden „Ungläubige“ geschmäht und ist Wissen sehr kontraproduktiv, denn sonst könnte man ja an einigen „Wundern“ zweifeln.

Die Grundlagen

Die Grundlage, warum SpaceX überhaupt an der Betankungstechnologie arbeitet, ergibt sich aus der Raketengrundgleichung. Die lautet:

v = Spez. Impuls * ln (Startmasse / Endmasse)

Mit der Formel kann man auch berechnen, wie viel Nutzlast übrig bleibt, wenn ein Starship eine höhere Geschwindigkeit erreichen muss. Man muss nur die Gleichung umstellen:

Startmasse / Endmasse = e(v/spez. Impuls)

Startmasse und Endmasse sind zwei Unbekannte, aber sie hängen dahingehend zusammen als in beiden Fällen die Masse des Starships konstant ist:

Starship+x / Starship = e(v/spez. Impuls)

und dann letztendlich:

x = Starship*(e(v/spez. Impuls)-1)

x ist die kombinierte Masse von Treibstoff und Nutzlast, die bei LEO-Missionen irgendwann bei 150 t liegen soll.

Der spezifische Impuls beim Raptor 2 Vakuum beträgt nach Musk 377 s, dass sind 3698 m/s (inzwischen wurde ihm wohl gesagt, dass seine angekündigten 380 s physikalisch für diesen Brennkammerdruck gar nicht möglich sind). Nimmt man die Masse des Starships von 120 t und die anfänglich erreichten 100 t Nutzlast (soll mal auf 150 t steigen), so kann man leicht ausrechnen das dieses ohne Nutzlast maximal 2.241 m/s gegenüber einem LEO beschleunigen kann.

Das ist nicht so viel. Hier einige typische Geschwindigkeiten für Missionen, die häufig vorkommen (relativ zum LEO-Orbit)

GTO: ~ 2,5 km/s

Fluchtbahn: ~3,2 km/s

Mars: ~ 3,7 km/s

GSO/Navstar-Orbit: ~4,2 km/s.

Keine dieser Mission kann das Starship mit dem internen Treibstoff erreichen.

Die Ursache

Die Ursache ist relatv einfach zu umreißen und hier greife ich mal auf die hausinterne Konkurrenz Falcon Heavy zurück. Diese hat mit 63,8 t etwa die halbe Nutzlast des Starships. Doch während dieses 120 t wiegt, wiegt die letzte Stufe der Falcon Heavy zwischen 5 und 6 t (genau weiß man es nicht, andere Stufen der Bauart würden in diesem Bereich liegen). Gemäß an der Gesamtmasse in den LEO macht die letzte Stufe der Falcon Heavy also weniger als ein Zehntel der Gesamtmasse aus und das Starship die Hälfte. Sinkt die Gesamtnutzlast auf die Hälfte ab, so kann eine Falcon Heavy immer noch über 30 t transportieren, das Starship hat dagegen eine Nutzlast von Null.

Die Ursache dafür liegt darin, dass das Starslip viel zu schwer ist. Hier ein Vergleich mit dem Space Shuttle: das Space Shuttle hatte eine Nutzlast die 25% der Startmasse. Bei dem Starship sind es 50% das ist zwar doppelt so viel, aber immer noch ein Bruchteil der über 90% die eine Falcon Heavy aufweist.

Der Sinn

Die Frage die sich wohl wenige in diesem Zusammenhang stellen ist, wofür SpaceX die Betankungstechnologie braucht. Dabei ist dies fundamental bei einer Wirtschaftlichkeitsberechnung. Nimmt man die Missionen ,die für die Falcons gebucht sind und überträgt dies auf das Starship so sind dies folgende drei Bereiche:

Starts für den Aufbau des Starlink Netzes: Schon jetzt erfolgen die meisten Starts dafür. Das Starship wurde nicht entwickelt für Marsmissionen, für den suborbitalen Passagiertransport, auch wenn so was immer wieder verbreitet wird. Es ist nach Musks eigenen Angaben vor allem für das Starlink Netz nötig. Die erste Generation wurde mit Falcons gestartet. Eigentlich sollte dann das Starship übernehmen, doch da es in der Entwicklung hinterherhinkt starten nun „Starlink V2 Mini“ Satelliten auf der Falcon 9. In der Endbausbauphase soll Starlink 42.000 Satelliten umfassen, in fünf Jahren wurden bisher rund 5.000 gestartet und da schon die „Mini“ Satelliten schwerer sind als die erste Generation und so nur noch 23 anstatt 60 pro Start den Orbit erreichen, kann man leicht abschätzen, dass dieses Ziel mit der Falcon nicht erreichbar ist, selbst das Starship müsste zweimal pro Woche starten um alle Satelliten in fünf Jahren in den Orbit zu bringen. Alleine durch die Startzahl von mindestens 500 Starts ist dies der Großteil der Missionen.

Starts für die US-Regierung. Das ist ein sehr heterogenes Gemisch. Wir haben zum einen Starts für das DoD und NRO, die meist in höhere Umlaufbahnen wie den Navstar Orbit oder direkt in den GSO gehen. Dann gibt es Aufträge seitens der NASA. Neben den Starts von Raumsonden und Satelliten stechen hier zwei Aufträge heraus. Das eine ist die Versorgung der ISS mit der Dragon und das zweite ist der Artemis Kontrakt. Obwohl es nicht so viele Starts sind, ist dies lukrativ, alleine die NASA hat bisher 12 Milliarden Dollar bezahlt, das meiste für die ISS-Versorgung. Damit SpaceX denselben Umsatz mit kommerziellen Starts erreicht, müssten sie 200-mal eine Falcon 9 starten.

Kommerzielle Starts: sie sind mehr oder weniger ein Zubrot. Es ist der kleinste Anteil. Sie gehen oft in den GTO, viele aber auch in den LEO.

Der Bedarf

Das Starship kann ohne Betankung alle LEO und SSO Missionen der Falcon 9 übernehmen. Das betrifft einen Teil der kommerziellen Starts, einen noch kleineren der militärischen Missionen, aber alle Starlink-Missionen. Erreicht es die 150 t Zielnutzlast so sind auch GTO-Transporte denkbar.

Was nicht geht sind direkte Transporte in den Navstar- oder GSO. Ebenso wenig Missionen, bei dem der Orbit verlassen wird. Die Frage ist, ob SpaceX daran überhaupt Interesse hat, selbst wenn sie möglich wären, denn bei all diesen Missionen geht das Starship verloren. Im ersten Fall verbleibt es in einem 20.000 oder 36.000 km hohen Orbit, im zweiten Falle verlässt es die Erde für immer. Alleine diese Tatsache dürfte den Start entscheidend verteuern.

Wegfallen wird auch die derzeitige Haupteinnahmequelle: die ISS Transporte. Die erfolgen durch die Dragons und das wird auch so bleiben. Es dauerte zehn Jahre die Transporter zu entwickeln und zu qualifizieren und das obwohl es schon die Trägerrakete gab. Nun soll die ISS 2028 oder 2030 endgültig aufgegeben werden, es gibt zwei andere Fracht- und einen Personentransporter, da wird die NASA nicht für eine Qualifizierung des Starships bezahlen und SpaceX wird dies sicher nicht auf eigene Rechnung tun.

In der Zusammenfassung kann das Starship ohne Betankung die meisten Missionen der Falcon 9 durchführen, für die verbleibenden kann die Falcon 9 und Heavy weiter in Betrieb bleiben. So macht eine Betankungstechnologieentwicklung keinen Sinn weil es zu wenige Missionen gibt die sie benötigen.

Die zwei großen Ausnahmen

Es gibt zwei Projekte, welche die Betankung erfordern und zwar nicht nur einen Flug sondern Dutzende – wobei dann auch der (angebliche) Kostenvorteil dahin wäre. Das eine ist der Einsatz im Rahmen des Artemis Programms. Der für alle die sich mit den physikalischen Grundlagen auskennen völlig verrückte Vorschlag, das 120 t schwere Starship auf dem Mond zu landen bekam 2021 bei der HLS Ausschreibung den Zuschlag. Und zwar weil es die günstigste Version war und die NASA eigentlich gar kein Geld für den HLS hatte. Inzwischen sind die Kosten von 2,94 auf 4 Milliarden Dollar gestiegen und das Programm liegt Jahre hinter dem Zeitplan zurück.

Die Vorgehensweise ist nicht neu: sie ist dieselbe wie bei CRS. Auch da war SpaceX zuerst der billigere Anbieter, inzwischen wurden die Preise soweit erhöht, das die Firma obwohl sowohl Raumschiff wie Rakete zumindest teilweise wiederverwendbar sind der teuerste Anbieter ist. Da man vor dem ersten Testflug weiß, wie viel Geld seitens der NASA schon geflossen ist und damit etwa 50 Prozent der Entwicklungskosten des Starships bis zum ersten Testflug finanziert wurden, kann man verstehen, warum SpaceX dies offerierte.

Die Frage ist ob SpaceX dafür auch die Betankungstechnologie entwickelt. Schon 2021 – wenige Monate nach dem HLS-Kontrakt – sagte Elon Musk sie würde nur mit wenig Aufwand erforscht. Eigentlich sollte, da es ohne diese Technologie nicht geht, das Gegenteil der Fall sein. Es geht bei SpaceX darum Gelder für die Starship Entwicklung zu erhalten und nicht darum die Vertragspflichten zu erfüllen. Diese sind an Meilensteine gekoppelt sprich, SpaceX erhält sie für Fortschritte beim Starship. Da sackt die Firma ein, solange es geht und verzichtet auf den Rest der Gelder, wenn sie selbst zubuttern müsste. Denn bei 20 geschätzten Tankflügen und zwei Vehikeln, die verloren gehen, dürfte ein Start für Artemis auch bei Wiederverwendung nicht billig sein. Gut, das ist meine Meinung, aber ich denke es wird so kommen.

Das zweite Projekt ist Elon Musk Marsbesiedelung. Sie ist ein Grund warum ich SpaceX inzwischen mehr als Sekte denn als Firma sehe. Denn es gibt ja Leute, die daran glauben. Daran ändern auch gescheiterte Projekte wie Mars One nichts, die an Musks Visionen glaubten. Ich beurteile Leute danach, in wie weit das, was sie sagen, auch umgesetzt wird. Und da fängt Musks Story zu SpaceX damit an, dass er nach Russland fuhr um über den Kauf einer Rakete für – je nach Version eine Raumsonde oder ein Treibhaus das er auf den Mars absetzen wollte, zu verhandeln. Das scheiterte und deswegen gründete er SpaceX. Dieser Gründungsmythos ist nun 20 Jahre her.

Okay, aber was ist draus geworden? Es gab mal kurzzeitig das Projekt der „Red Dragon“, wo SpaceX die gleiche Taktik anwandte wie bei HLS. Sie gingen zur NASA uns sagten so in etwa „Hey wir haben diese tolle Dragon Kapsel, wiederverwendbar, davon werden bald Dutzende nach den CRS Flügen bei uns rumstehen und wir haben diese Falcon Heavy die das ganze für fast umsonst starten kann, das wäre doch eine tolle Möglichkeit für euch Experimente auf den Mars zu bringen, ihr müsstet euch nur minimal an dem Projekt beteiligen“. Als die NASA nicht darauf einging, wars dann mit dem Projekt. Es ging nur darum andere für Dinge bezahlen zu lassen wie man sowieso entwickeln muss. Eine ausgediente Dragon hätte man beim Jungfernflug der Falcon Heavy zum Mars entsenden können, eine kleinere Nutzlast z.B. einen Starlink Satelliten, der dann von der NASA als Relay genutzt werden könnte, wäre bei jedem Start möglich, wo die Maximalnutzlast nicht ausgeschöpft wird, das sind jedes Jahr etliche Möglichkeiten. Beide Optionen bedeuten nur nur geringe Kosten für SpaceX. Trotzdem ist Musks Firma in 20 Jahren seinem Ziel nicht näher gekommen. Warum? Weil es nur eine Story ist! So wie Religionen als Endziel das Verlassen der Wiedergeburtszyklen, die Erleuchtung oder das Ewige Leben haben, gibt es eben in der Tech-Sekte SpaceX die Marskolonisierung als Endziel und die ist genauso nahe wie die Rückkehr Christi. Es geht um ein Ziel für die Sektenanhänger, nicht ein konkretes Projekt.

Die einfache Alternative

Es gibt für die meisten von Missionen natürlich eine einfache Alternative: man verzichtet auf die Wiederverwendung. Diese hat einige Auswirkungen auf die Mission. So hat die erste Stufe Superheavy bei relativ niedriger Geschwindigkeit Brennschluss, weil sie ein Vielfaches ihres Eigengewichtes an Treibstoff für die Landung braucht. Nach meinen Simulationen macht das alleine 1 km/s aus, die so das das Starship schneller wäre. Dieses braucht auch Treibstoff zum Landen. Etwas Treibstoff um den Orbit zu verlassen und deutlich mehr um zu landen. Daneben benötigt es einen Hitzeschutzschild, der bei dieser großen Fläche sehr schwer wird. SpaceX gibt an, das die Nutzlast ohne Wiederverwendung 250 t erreichen kann. Nimmt man weiter an, dass ohne die Flügel und den Hitzeschutzschild die Masse des Starships von 120 auf 100 t sinkt, so reicht dies aus um die Geschwindigkeit um mehr als 4,6 km/s zu ändern. Das heißt man kann mühelos eine Nutzlast zum Mond, Mars oder in einen GEO bringen. Es würde sogar reichen eine Dragon zum Mars zu schicken. Gemessen an den Massen von realen Nutzlasten wären praktisch alle Satellitenmissionen im Erdorbit möglich, dazu Flüge zu Mond, Venus und Mars. Nur für die Mondlandung reicht es eben nicht.

Die bessere Alternative

Selbst die Landung mit Artemis auf dem Mond wäre möglich, nur eben mit der zehnmal leichteren Dragon. SpaceX müsste nur eine oder zwei Stufen konstruieren, die in dem Nutzlastbereich des Starships passen. Mein Vorschlag wären zwei, eine für die Landung und eine für den Rückstart. Basis könnte das Merlin sein, es ist schubschwächer als die Raptors, die bei dieser kleinen Masse zu hohe Beschleunigungen erzeugen würden. Eine Dragon wiegt etwa ein Zehntel des Starships. Entsprechend käme man mit einem Flug für eine Artemis-Mission aus, in jedem Falle, wenn man auf die Wiederverwendung verzichtet.

Aber das wäre ja logisch, ökonomisch und vor allem nicht cool. Damit dürfte diese Idee bei Elon Musk schon durchgefallen sein.

41 thoughts on “Wofür braucht SpaceX die Starship-Betankung?

  1. Ich bin mir ja sicher das Elon den traum hat auf den Mars zu fliegen. Aber es ist defenitiv so das das derzeit wenig Geld reingesteckt wird.

    Spekulation 1: Elon ist vernünftig genug um zu wissen das derzeit nicht mit seinen Finaziellen mitteln kurzfristig möglich ist. Daher versucht er mehr Geld zu verdinen.

    Spekulation 2: Elon will zwar mehr Geld in das Marsprojekt stecken, aber der Aufsichtsrat von SpaceX ist dagegen. Weil die wollen Geld verdienen.

    Auf jeden Fall ist es so das das LEO-Starship für SpaceX bei weitem am wichtigste ist. Danach kommt das Tank-Starship, dann HLS-Starship und erst dann das Mars Starship. Wenn Blue Origin mit ihrer New Glen endlich mal aus den Puschen kommt ist das HLS vermutlich tot. Bis zu genaueren Konzeptzeichnungen wie sich SpaceX das mit dem Tanken vorstellt wird man aber bestimmt noch kommen und darauf bin ich gespannt. Ich habe ja keine Bedenken beim Betanken an sich, aber das HLS nacheinander mit mehren Starship-Tankern zu betanken halte ich für schwierig und irrsinnig. Mein Ansatz wäre ja eine Raumstation (möglichst Bemannt). Die kann dann in Ruhe befüllt werden und dann mit nur einem Betankungsvorgang hätte man das HLS wieder voll.

    Ich weiß nicht ob ich das vor kurzem schon geschrieben hatte. Ich sehe noch zwei große Technologisch Risiken beim Starship (ohne das Gewichte, Schub und Co durchzurechnen was Bernd viel besser kann).

    Risiko 1: Der Hitzschild. Der muß erstens Funktionieren und zweitens auch noch nach einem Flug schnell überprüfbar/überhohlbar sein. Ich vermute das da noch viel Arbeit/Tests rein gesteckt werden müssen.

    Risiko 2: Mechazilla. Eine Misslungen Start oder Landung und so ein Turm den man Monatelang bauen muß ist erst mal hin. Bei den geplanten Startraten brächte man dazu wohl mindestens einen hohe zweistellige Turmanzahl.

    Wenn man das nicht hinbekommt ist das Tanken im Weltraum sowieso irrelevant. Daher kann ich schon verstehen das SpaceX derzeit wenig Aufwand in die Entwicklung des Tankens und des HLS steckt.

    1. Also wie schon geschrieben, ich messe Leute an ihren Taten. Also wenn ich so einen Traum hätte wie Musk, eine Firma die das technologische Know-How hat, dann würde ich zumindest den ersten schritt machen, das wäre eine unbemannte Sonde zum Mars, war ja der Grund warum er (angeblich) SpaceX gründete. Warum hat er das nie umgesetzt, obwohl wie ich schreibe es wirklich viele Gelegenheiten gab. Alleine bei einem Rideshare-Flug, den es mehrmals pro Jahr gibt wird so wenig der Maximalnutzlast einer Falon 9 ausgenutzt, dass man problemlos eine kleinere Sonde auf den Weg bringen könnte, und wenn das nur ein umgebauter Starlink-Satellit wäre. Exklusive Bilder vom Mars, das ist doch schon was! Zudem würde das seine Glaubwürdigkeit deutlich erhöhen.

      Zum Mechzilla. Ich sehe da keine so großen Probleme. Die Falcon 9 Erststufen landen jetzt ja schon relativ genau. Wenn es dann noch etwas Kameraunterstützung gibt, denke ich ist das machbar.

  2. „Aber das wäre ja logisch, ökonomisch und vor allem nicht cool. Damit dürfte diese Idee bei Elon Musk schon durchgefallen sein.“

    Wenn ich die Anzahl der Falcon 9 sehe die pro Jahr gestartet werden und die Anzahl der Starlink Satelliten, die für Millionen Menschen Internet anbieten, dann habe ich schon den Eindruck, dass Elon Musk sowohl logisch als auch ökonomisch vorgeht. Du wirklich nicht?
    Was den Vorwurf der Sekte betrifft, der ist so absurd, dass eigentlich darüber zu schreiben fast schon peinlich ist, so was tue ich normalerweise nicht. Aber für Dich Bernd mache ich eine Ausnahme, und stelle eine Frage: Sind Dir viele Sekten bekannt, die Spitzentechnologie entwickeln? Also ich kenne keine einzige, und Du? Entwicklung einer Spitzentechnologie und Sekte – das schließt sich aus.

    1. Die technische Antwort auf meinen Satz hat Dir schon Thierry geschrieben.

      Du selbst bist doch das beste Beispiel. Anstatt zu diskutieren stellst Du Fragen die ich beantworten soll. Dogmatisch wird etwas behauptet. So weiß man das Starlink die Firma an den Rand des Ruins gebracht hat, hat Elon Musk selbst geschrieben und erst letztes Jahr hat die Firma nach vielen Jahren einen kleinen Gewinn gemacht. Ökonomisch ist das nicht, auch nicht für 200 Nutzer einen Satelliten zu starten. Und logisch? Ohne Starlink sinkt die Zahl der Falcon 9 Starts drastisch ab, das eine interne Projekt dient also als logische Begründung für das zweite. Logisch wäre es die Falcon Heavy die ja schon existiert zu benutzen. Das geschieht aber nicht.

      Tatsachen unterschlagen, Behauptungen aufstellen und erst mal Fragen stellen, das erinnert mich stark an die Zeugen Jehovas wenn sie vor meiner Tür stehen.

      1. Das ein großes Produkt ein Startup an den Rand des Ruins bringen kann ist nichts ungewöhnliches. Dazu kommt das bei Elon immer alles entweder total toll oder total scheiße ist. Er übertreibt grundsätzlich, man muß dann interpretieren in welche Richtung.

        Das die Idee von Starlink gut ist sieht man daran wie viele Konkurenten ein ähnliches Netz aufbauen wollen. Da scheint also Hoffnung zu sein das man in dem Geschäftsbereich kräftig Geld verdienen kann. Starlink hat sich auf jeden fall schon mal einen großen Happen von dem Markt geschnappt, die Anbieter die Nachkommen werden es schwieriger haben.

        1. Ich sehe da eher einen Nachahmereffekt. Also wenn Milliardär Elon Musk das macht, dann muss es sich lohnen so werden die anderen denken. Das es nicht per se profitabel ist zeigt OneWeb von dem inzwischen keiner mehr spricht und auch die Erfahrung. Um die Jahrtausendwende bauten mal Globalstar und Iridium ähnliche Netze nur eine Nummer kleiner für die Telefonie auf. Damals waren etliche Konstellationen so von ICQ oder Microsoft angekündigt. Als die beiden Firmen dann nicht die Nachfrage hatten die erwartet wurde, haben alle Konkurrenten zurückgezogen.

          1. „Ich sehe da eher einen Nachahmereffekt.“

            Das sehe ich genauso. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass andere Firmen beim Aufbau der Konstellationen besonders erfolgreich sein werden. Die Position von Starlink ist einfach zu stark geworden. Aber der wichtigste Grund: Für den Aufbau einer großen Konstellation braucht man günstige, wiederverwendbare Raketen. Genau das ist der Punkt, wo Wiederverwendung wirklich Sinn ergibt. Für günstige Preise braucht man auch eine Serienproduktion von Satelliten, um den Preis niedrig zu halten. SpaceX hat inzwischen beides. Wettbewerb hat aktuell nichts davon. Man kann zwar alles nachholen, aber wenn der Markt bereits gesättigt ist, wird ein Markteinstieg für die Konkurrenz richtig teuer sein.

          2. Behauptungen. Nach den bekannten TATSACHEN hat SpaceX bis letztes Jahr nur Verlust gemacht. Das hat auch gar nichts mit Wiederverwendung zu tun sondern der Nachfrage und der genauen Auslegung der Konstellation, also wie viele Satelliten man braucht und welche Übertragungskapazität die haben.

      2. „Du selbst bist doch das beste Beispiel. Anstatt zu diskutieren stellst Du Fragen die ich beantworten soll.“

        Eigentlich habe ich eine rhetorische Frage gestellt, um Dich zum Nachdenken zu bewegen. Ich habe angenommen, dass Du als Buchautor das Konzept der rhetorischen Fragen kennst. Ich habe gehofft, dass Du dann von alleine auf folgende Schlussfolgerung kommst:
        Es gibt keine Sekten, die Spitzentechnologie entwickeln. SpaceX entwickelt Spitzentechnologie. Daraus folgt, dass SpaceX keine Sekte sein kann.
        Ich hoffe jetzt wird Dir klarer, warum meine Frage ein Beitrag zur Diskussion war.

        1. Doch Sekten haben oft firmenartige Strukturen, es müssen ja Erträger erwirtschaftet werden oder Gläubiger ausgenommen werden und Technologie schließt keine Sekte aus – sie Scientology. Charakteristisch ist wie Leute zu etwas stehen und da verhalten sich SpaceX-Fans eher wie Sektenangehörige als an Raumfahrt interessierte (sie haben von Raumfahrt jenseits von SpaceX ja auch meist keine ahnung).

          1. „Doch Sekten haben oft firmenartige Strukturen“

            Ich habe auch nie etwas anderes behauptet. Mir ist nur keine einzige Sekte bekannt, die etwas entwickelt hat, was die meisten Menschen intuitiv als „Spitzentechnologie“ verstehen. Methoden der mentalen Beeinflussung zähle ich an dieser Stelle nicht zu dem Bereich „Spitzentechnologie“, eigentlich dachte ich, dass dies für die Meisten Menschen intuitiv klar ist. Deshalb ist mir nicht klar, wie Du in diesem Zusammenhang auf Scientology kommst.

          2. „Charakteristisch ist wie Leute zu etwas stehen und da verhalten sich SpaceX-Fans eher wie Sektenangehörige als an Raumfahrt interessierte (sie haben von Raumfahrt jenseits von SpaceX ja auch meist keine ahnung).“

            Du denkst zu elitär. Nach deiner Vorstellung muss Raumfahrtbegeisterung auf einem bestimmten Level, auf eine bestimmte Weise stattfinden. Menschen sind nun mal nicht alle gleich und gehen daher ihren Interessen auch nicht im gleichem Maße nach. Wenn SpaceX ne Sekte ist, dann auch war das Space Race in den 60er Jahren eine noch viel größere Sekte, denn das beeinflusste die Gesellschaft sogar im Bereich Mode.

          3. Antwort auf Oxybenzol (eine substanz die es übrigens nicht gibt)

            Ich gehe davon aus das Leute die sich für Raumfahrt interessieren vielleicht durch SpaceX auf das Thema aufmerksam werden, aber das es nich nicht darauf beschränkt. Wenn ich mich weder für das interessiere was andere Firmen / Raumfahrtunternehmen machen, noch andere Gebiete der Raumfahrt. Wenn das Interesse auf ein Objekt beschränkt ist und man von „Fans“ reden kann (das gibt es ja auch nicht bei anderen Firmen oder Agenturen) dann ist das schon etwas anderes als normales Interesse

        2. „Es gibt keine Sekten, die Spitzentechnologie entwickeln. SpaceX entwickelt Spitzentechnologie. Daraus folgt, dass SpaceX keine Sekte sein kann.“

          Also deine nette Logikkette macht schon deshalb keinen Sinn, weil sie einfach von einer willkürlich aufgestellten Prämisse ausgeht. Alleine die Aussage, dass es sich um „Spitzentechnologie“ handelt ist rein subjektiv.
          Dann noch die Frage wo es definiert ist, dass eine Sekte keine Technologie entwickeln kann? Ich behaupte mal, das Gerät, das Scientology nutzt um deine Energien zu messen ist Spitzentechnologie. Schließlich können sie damit deine, irgendwie lückenhaft definierten, Energieströme und die Wahrscheinlichkeit für deine Errettung nach der Apokalypse messen.
          Und selbst wenn du das etwas wackelige Beispiel nicht gelten lassen willst ist da immer noch die zweifelhafte Logik deiner Schlussfolgerung, dass es sich bei SpaceX nicht um eine Sekte handeln kann, weil es sonst keine gäbe, die Technologien entwickeln. Die ist in etwa analog zu der Behauptung, dass es sich bei Menschen nicht um Säugetiere handelt, weil es ja sonst keine gibt, die Technologien entwickeln. Das Eine schließt das Andere nicht aus.

          1. „Alleine die Aussage, dass es sich um „Spitzentechnologie“ handelt ist rein subjektiv.“

            Streng genommen ist der Begriff „Spitzentechnologie“ subjektiv. Allerdings ist dann die Aussage, dass SpaceX eine Sekte ist mindestens genauso subjektiv und sollte nach Deiner Logik ebenfalls abgelehnt werden.

            „Dann noch die Frage wo es definiert ist, dass eine Sekte keine Technologie entwickeln kann?“

            Es ist nirgendwo definiert. Es ist meine Beobachtung. Wenn Du ein sinnvolles Gegenbeispiel hast, dann her damit, ich bin echt neugierig!

            „Schließlich können sie damit deine, irgendwie lückenhaft definierten, Energieströme und die Wahrscheinlichkeit für deine Errettung nach der Apokalypse messen.“
            Wenn Du ernsthaft daran glauben solltest (was ich für äußerst unwahrscheinlich halte) dann hättest Du ein Problem, dass in diesem Blog-Forum nicht gelöst werden kann. Eigentlich ist es fast jedem intuitiv klar, was mit „Spitzentechnologie“ gemeint ist. Mit „Spitzentechnologie“ meine ich ausdrücklich nicht Techniken der mentalen Beeinflussung. In diesem Bereich sind die Sekten sicherlich stark, was zum Nachteil der Mitglieder ausnutzt wird.

            „Die ist in etwa analog zu der Behauptung, dass es sich bei Menschen nicht um Säugetiere handelt, weil es ja sonst keine gibt, die Technologien entwickeln.“
            Sorry, Deinem Beispiel mit Säugetieren kann ich nicht folgen. Könntest Du Deine Logik genauer erklären? Falls jemand sonst dieses Beispiel verstanden hat, eine Erklärung wäre nett.

            Noch etwas: Die „echten Sekten“ haben so gut wie nie Fans. Damit man eine „echte Sekte“ toll findet muss man Mitglied bzw. fast Mitglied sein und unter dem direkten Einfluss der Sekte stehen. Hast Du von einem Scientology-Fan gehört, der nicht unter dem direkten Einfluss der Sekte steht?

      3. „Logisch wäre es die Falcon Heavy die ja schon existiert zu benutzen. Das geschieht aber nicht.“

        Zumindest dieses Jahr gab es bereits vier Falcon Heavy Starts. So viele Ariane 5 Starts pro Jahr gab es zuletzt 2019, seitdem nicht mehr.
        Wenn es Sinn hat wird Falcon Heavy durchaus benutzt. Ich kann mir kaum vorstellen, dass dies Dir nicht bekannt ist. Lustig in diesem Zusammenhang empfinde ich Deinen Vorwurf, dass ich Tatschen unterschlage.

        1. Charakteristisch ist auch bei Gläubigen das sie gerne das Thema wechseln und Aussagen in einen falschen Kontext rücken. Der ganze Artikel geht über das Starship und wenn man lesen kann, dass man es vor allem für Starlink braucht. Also bezieht sich obige aussage natürlich auf Starlink. Du weist doch alles: warum startet SpaceX keinen einzigen Satelliten mit der Falcon Heavy, hat doch die dreifache Nutzlast der Falcon 9, ist nur 50 % teurer, spart doch enorm viel Geld.

          1. „Du weist doch alles: warum startet SpaceX keinen einzigen Satelliten mit der Falcon Heavy, hat doch die dreifache Nutzlast der Falcon 9, ist nur 50 % teurer, spart doch enorm viel Geld.“

            Eine Antwort auf diese Frage findest Du auf Deiner eigener Homepage:
            https://www.bernd-leitenberger.de/StarShip-Super-Heavy.shtml
            Dort hast Du mal geschrieben:
            „SpaceX hat zwar noch die Falcon Heavy im Portfolio, doch Abbildungen des Stacks der Starlink-Satelliten zeigen das Problem: er füllt schon jetzt die Nutzlastverkleidung fast vollständig aus und diese Hülle ist bei Falcon 9 und Heavy identisch.“

            Hast Du das wirklich vergessen? Falls Dein Text von damals Dir inzwischen nicht mehr verständlich sein sollte erkläre ich das mit einfacheren Worten: Falcon Heavy kann zwar mehr Gewicht tragen als Falcon 9, aber das gleiche Volumen. Beim Starlink ist das Volumen der begrenzende Faktor.

          2. Mann kann eine neue Nutzlasthülle konstruieren, die Strukturen verstärken geht alles, Beispiele bei anderen Trägern für diese Vorgehensweise gibt es etliche. Siehe Atlas V, Ariane 5 hat die Nutzlasthülle auch zweimal verlängert.

          3. Antwort auf den Beitrag vom Bernd am 30. November 2023 um 14:27 Uhr

            „Mann kann eine neue Nutzlasthülle konstruieren, die Strukturen verstärken geht alles“

            Ja, man kann einiges machen, allerdings würde es viel Geld kosten.
            Die Falcon Heavy ist deshalb so günstig, weil die Unterschiede zu der Falcon-9 bzgl. der Herstellung relativ gering sind.
            Wenn man jetzt viel Geld investieren sollte um Falcon Heavy für Starlink tauglich zu machen würde der Kostenvorteil schnell verschwinden.

          4. Und da fragst Du dich ernsthaft, warum ich SpaceX als Sekte bezeichne?

            Du hinterfragst ja gar nichts. Nur mal logisch aufgedröselt was Du behauptest: Es ist teurer für eine Rakete eine neue größere Nutzlasthülle zu konstruieren und die Struktur der Oberstufe auf größere Lasten zu verstärken, als eine neue rakete mit völlig neuen Triebwerken, völlig unerprobt mit bislang zwei Fehlstarts und mehr als dreimal schwerer als eine Falcon heavy zu konstruieren?

            Wenn man so was nicht hinterfragt, dann rede ich von einem Dogma. Dogmen haben Sekten oder Religionen

            Mensch vielleicht holt Spacex mal die alten Mitarbeiter die damals an der Ariane 4 gearbeitet haben aus der Rente, die haben bei der nämlich genau das hinbekommen als die Ariane 4 die dreifache Nutzlast der ariane 1 transportieren musste und das zu minimalen Kosten. Wusste nicht das SpaceX so schlecht ist, das sie bestehende Raketen nicht mehr ändern können.

          5. Oh Bernd, Du hat doch selber (am 30.Nov. um 12:23) die Frage gestellt:
            „warum startet SpaceX keinen einzigen Satelliten mit der Falcon Heavy, hat doch die dreifache Nutzlast der Falcon 9, ist nur 50 % teurer, spart doch enorm viel Geld.“
            Genau diese Frage habe ich beantwortet. In Deiner Frage ging es darum, warum aktuell Falcon 9 und gar nicht Falcon Heavy für den Starlink-Aufbau benutzt wird. In Deiner konkreten Frage ging es gar nicht um Starship. Hast Du es so schnell vergessen?

            Allerdings muss ich Dir auch gratulieren. Es hat zwar etwas Mühe gekostet, aber Dir ist es an Ende tatsächlich doch noch gelungen Deine eigene These zu wiederlegen, dass der wichtigste Grund für die Starship-Entwicklung der Starlink-Aufbau ist. Wenn es so viel einfacher ist Starlink mit einer weiterentwickelten Falcon Heavy aufzubauen, dann kann der Starlink-Aufbau gar nicht der wichtigste Grund sein, die hohen Starship-Entwicklungskosten zu tragen. Ergo, es muss einen anderen, wichtigen Grund geben, Starship zu bauen. Kommst Du von alleine darauf, welcher Grund es sein könnte? Damit die Antwort einfacher wird gebe ich Dir noch einen Tipp: Elon Musk spricht seit vielen Jahren darüber 😉

          6. Oh Bernd, Du hat doch selber (am 30.Nov. um 12:23) die Frage gestellt:
            „warum startet SpaceX keinen einzigen Satelliten mit der Falcon Heavy, hat doch die dreifache Nutzlast der Falcon 9, ist nur 50 % teurer, spart doch enorm viel Geld.“
            Genau diese Frage habe ich beantwortet. In Deiner Frage ging es darum, warum aktuell Falcon 9 und gar nicht Falcon Heavy für den Starlink-Aufbau benutzt wird. In Deiner konkreten Frage ging es gar nicht um Starship. Hast Du es so schnell vergessen?

            Falsch, Du hast eine Vermutung abgegeben und ich habe meine Erfahrung beim Bau anderer Raketen einfließen lassen und die besagt, das eine Neue Nutzlasthülle kein großer Aufwand ist.

            Mit einem normalen Blogleser könnte man nun ja darüber diskutieren, warum SpaceX aufs Starship setzt. Aber Du willst das ja nicht. Auch wenn Du es abstreitest Du verhältst Dich wie die Leute die ich von Scientology und den Zeugen Jehovas kenne. Ich wollte noch eine technische Antwort liefern, aber das macht bei Dir ja keinen Sinn. Das würde ja Bereitschaft zur Diskussion vorraus setzen.

          7. Bernd, Du hast mich in der Diskussion immer wieder mit den Sekten- und Scientology-Vergleichen beleidigt. Ich habe dies bisher ignoriert, weil Du auch einige sachliche Argumente gebracht hast, auf die ich antworten konnte. In Deinem letzten Beitrag hast Du Dich leider auf Beleidigungen begrenzt. Meine persönliche Erfahrung sagt mir: Wenn jemand in einer Diskussion keine sachlichen Argumente mehr liefern kann und stattdessen lediglich mit Beleidigungen „argumentiert“, dann ist dies ein sehr starkes Indiz, dass er keine Argumente mehr findet.
            Noch ein Hinweis: Die Art und Weise wie Du diese Diskussion führst ist Deinem Ruf als Raumfahrtexperte nicht dienlich. Falls es Dir möglich ist: Mach es bitte in der Zukunft besser.

  3. Wie hoch Energiemission wäre es sicher mehr intelligent eine dritte Stufe mitzunehmen. Ich bin sicher das Starship könnte eine vollbetankte Centaur samt Star 48 und Sonde mitnehmen, vom Gewicht. Ob sie im Volumen passt ist eine andere Frage.
    Die Centaur hätte ja mehr Delta-V vorrätig als bei einem normalen Flug, da kein Treibstoff benötigt wird, um die Umlaufbahn zu kommen.

    1. „Wie hoch Energiemission wäre es sicher mehr intelligent eine dritte Stufe mitzunehmen.“

      Für einzelne Missionen kannst Du durchaus Recht haben. Die Entwicklungskapazitäten von SpaceX sind aber begrenzt, wo man die einsetzt, hängt von dem verfolgten Ziel ab.
      Falls Bernd Recht haben sollte, und Starship lediglich für den Aufbau von Starlink entwickelt wird, dann braucht man keine dritte Stufe.
      Falls Elon tatsächlich das Ziel verfolgt, Mars zu besiedeln, dann ist eine Centaur viel zu klein dafür.
      Für Wissenschaftliche Missionen wird aktuell die Falcon Heavy genutzt, siehe die Raumsonde zur Psyche, die von der NASA am 13.Oktober mit einer Falcon Heavy gestartet wurde.
      Wie man das dreht und wendet, es ist nicht zwingend intelligenter die knappen Entwicklungskapazitäten anzuwenden, um eine Centaur zu integrieren, den wichtigsten Zielen würde man damit nicht wesentlich näherkommen.

        1. „Eine existierende Stufe muss man nicht integrieren.“

          Ich habe hier das Wort „integrieren“ im Sinne des Begriffs „Integration“ verwendet, der im technischen Bereich wie folgt definiert wird:
          Als Integration (die, von lateinisch integrare, ‚wiederherstellen‘) bezeichnet man in der Technik den Zusammenschluss von einzelnen Einheiten, Baugruppen und Bauelementen eines Systems in ein komplexeres Objekt. Genau so wird „Integration“ bei Wikipedia definiert:

          https://de.wikipedia.org/wiki/Integration_(Technik)

          Wenn man die Stufen als einzelne Einheiten versteht und die ganze Rakete als komplexeres Objekt, dann ist das Wort „Integration“ durchaus angemessen. Ich gehe davon aus, dass dies von den meisten Lesern richtig verstanden wird.
          Bei der Centaur gibt es noch die kleine Hürde, dass diese Endstufe mit Wasserstoff betankt wird, SpaceX nutzt für die Falcon-Raketen Kerosin als Treibstoff.
          last but not least: Centaur müsste SpaceX beim Wettbewerb kaufen, die Falcon Heavy hat man bereits. Warum sollte das nutzen der eigenen Hardware anstatt fremde zu kaufen nicht intelligent sein, wenn man bereits mit der eigenen Hardware die Ziele erreichen kann?

  4. Die persönlichen Verunglimpfungen von Besuchern durch Herrn Leitenberger finde ich indiskutabel und unerträglich.
    Ich beobachte die einzelnen Foren auf Raumfahrer.net. Dort geht es auch manchmal hoch her, aber dort wird ohne Beleidigungen und Verunglimpfungen moderiert.
    Arrogante Abkanzelungen wie sie immer wieder von Herrn Leitenberger kommen sind einfach nur noch unterirdisch.
    Ich hab endgültig die Faxen dicke und werde hier nichtmehr erscheinen. Herr Leitenberger, vielleicht sollten Sie sich besser einen Freund/ Freundin suchen, die Sie mal wieder erden
    Ansonsten Tschüss und alles Gute an die netten und kompetenten Diskussionsteilnehmer, ausdrücklich auch an die Anhänger von Space-X

    1. Danke Peter für Deine Worte.
      Ich reagiere nicht direkt auf einige Äußerungen von Bernd die ich nicht passend finde ich der Hoffnung, dass die Blog-Leser schon ein eigenes Urteil fallen werden. Dein Kommentar zeigt mir, dass meine Hoffnung durchaus berechtigt ist. Nochmals vielen Dank und viele Grüße.

    1. Das ist auf jeden Fall sehr interessant, vielen Dank für Deine Info Dirk!
      Einerseits würde ich erwarten, dass für einen ernsthaften Test der Wiederbetankung eigentlich zwei „Raumschiffe“ nötig sind. Auf der anderen Seite können bei einem Flug sicherlich irgendwelche Teilaspekte getestet werden, macht Sinn.
      Das ist ein gewisser Hinweis, dass an der Wiederbetankung gearbeitet wird. Das Thema ob SpaceX an der Betankung ernsthaft arbeiten wird ist unabhängig davon wie ich finde offensichtlich.
      Bernd schreibt zwar:
      „Es geht bei SpaceX darum Gelder für die Starship Entwicklung zu erhalten und nicht darum die Vertragspflichten zu erfüllen. Diese sind an Meilensteine gekoppelt sprich, SpaceX erhält sie für Fortschritte beim Starship. Da sackt die Firma ein, solange es geht und verzichtet auf den Rest der Gelder, wenn sie selbst zubuttern müsste.“
      Die Vorstellung, dass SpaceX das Geld der NASA nimmt so lange es geht und dann darauf verzichten wird die Wiederbetankung zu entwickeln, weil es teuer ist, ist natürlich völlig absurd. Das müsste eigentlich jeder wissen, der zumindest einigermaßen USA kennt und weiß was NASA ist. SpaceX hat gar keine andere Wahl, es gibt ja einen Vertrag mit der NASA. In dem Vertrag gibt es natürlich kein vertraglich garantiertes Datum, bis wann die Technologie bereitsteht. Deswegen wird es wohl sehr lange dauern, was heute in der Raumfahrt leider schon fast üblich ist. Ariane 6, Vulcan Centaur, New Glenn: alles verspätet, selbst der erfolgreiche SLS-Start war um (glaube ich) ca. zwei Jahre verspätet. Bei der bemannten Raumfahrt ist es teilweise noch schlimmer: Boeing hat bis heute keine Menschen zur ISS gebracht obwohl die Firma das im Rahmen des CCP vertraglich vereinbart hat (allerdings natürlich ohne Frist), CCP ist auch ein NASA-finanziertes Milliarden-Projekt. Nur auf SpaceX kann sich NASA diesbezüglich (bemannte ISS-Flüge) verlassen.

        1. Super Dirk, vielen Dank für den interessanten Link!
          Eine gute Quelle, immerhin direkt von der NASA. Was mir hier auffällt: Blue Origin ist gar nicht dabei. An sich natürlich ist das noch nicht wirklich relevant bzw. entscheidend, es ist ja „nur“ eine wettbewerbsorientierte Ausschreibung der NASA. Allerdings auch sonst hört man nicht so viel über die New Glenn. Wenn die NASA für das Erreichen der Meilensteine auf dem Weg zum Mond Geld lockermacht, dann müsste man in der Zukunft immer wieder erfahren, welche Meilensteine Blue Origin bereits erreicht hatte. Auch wenn Jeff Bezos ungerne über Vorschritte bei der Entwicklung der New Glenn spricht, NASA ist ja eine durch Steuer finanzierte Behörde, wodurch gewisse Informationsverpflichtungen entstehen. Na ja, es ist aber noch gar nicht so lange her, dass Blue Origin beantragt wurde eine Mond-Landefähre zu entwickeln, ca. ein halbes Jahr. Ich hoffe, dass wir in der nahen Zukunft mehr darüber erfahren werden, und auch über die Vorschritte bei der Entwicklung der New Glenn.

          1. Der NASA Artikel ist ja schon von 2020. Aber bei den diversen Beiträgen die zu dem Thema SpaceX möchte jetzt betankung testen hatte ein Artikel oder Video den Link. Weiß leider nicht mehr welcher Artikel das war.

            Das alter des Artikel erklärt auch warum die Blue Origin und die New Glen da nicht mit drinn sind, denn das waren wohl eher dunkle Jahre für die Firma. Von der New Glen Erststufe gab es doch vor kurzem Bilder wie die herumgefahren wird. Scheint da also wohl endlich voran zu gehen. Das BE-4 soll ja Weihnachten auch endlich in der Vulcan starten. (Wobei ich irgendwie nicht an den Starttermin 24.12. bis 26.12. glauben will, und das nicht aus technischen Gründen)

  5. @bernd du schreibst in den Kommentaren zu einem anderen Blockbeitrag
    „Das Umranken ist beim BE-7 wahrscheinlich nicht so schwierig wie beim Starship. Mit 40 kN Schub ist es in einer Klasse wo man durch reine Druckförderung auskommt. Umranken bei Tanks mit Druckförderung die unter hohem Druck beim Betrieb stehen ist aber erprobt und wird seit Jahrzehnten bei Saljut 7, Mir und der ISS gehandhabt.“

    Aber was spricht dagegen das SpaceX beim Starship auch Druckförderung beim umtanken einzusetzt. Man benötigt ja nur einen minimale Druckdifferenz und das ganze fängt an zu fließen. Der Durchmesser der Betankungsleitung sollte natürlich großzügig bemessen sein um einen ausreichende Durchflußrate zu erreichen. Aber das ganze darf ja ruhig einige Stunden dauern.

    Also zwei Starships am Heck oder Spitze koppeln. Relativ dicke Rohrverbindung zwischen den Tanks. Das ganze Konstrukt in eine leichte Rotation um den Koppelpunkt versetzen. Dann in Tanks des Tankers leichten Druck schaffen (z.B. mit Helium), in dem zu betankendem Schiff Tanks entlüften also Vakuum. Ventile öffnen und warten.

    Löst natürlich nicht das Problem der Verluste durch verdampfen, undichtigkeiten und so weiter.

    1. Na ja meine Kritik beruhte ja darauf das man bis zu dieser Abbildung hier nichts über die Vorgehensweise wusste. Ich bin weil immer nur vom Starship die Rede war davon aus, das von einem Starship zum anderen umgetankt wird. Hier gibt es in der Abbidlung ein definiertes Storage-Depot.

      Das Umtanken mit Druck funktioniert nicht nur mit druck alleine – das würde nur ein Gemisch von druckgas und Treibstoff rüberspülen bis in beiden Teilen derselbe Druck herrscht. In der Praxis haben die Drucktanks eine Gummimembran und sind beim Start auch nicht voll gefüllt. Bei der ISS wird nun im russischen Modul der Druck ganz abgelassen, die Ventile geöffnet und der Druck im Restvolumen des ATV/Progress, bringt die Membran zum Ausdehnen und so drückt sie aktiv den Treibstoff rüber bis sie die Wand erreicht. Dann ist ein Tank leer und der andere voll. Die Ventile werden geschlossen und man kann im russischen Modul die Tanks wieder unter druck setzen, sonst arbeiten die Triebwerke nicht.

      So was in einen Starship-Tank einzubauen geht schlecht, schon wegen der Dimensionen und das ganze Starship müsste dann auch auf einen viel größeren Tankdruck ausgelegt sein, typisch sind bei Druckförderung 10 bis 20 Bar, weil durch die Tankentleerung das Volumen ja ansteigt und der Druck drastisch abnimmt. Wenn das starship den Orbit erreicht sind selbst ohne Nutzlast die Tanks zu 90 % leer. Wenn – geht aus der Abbildung nicht hervor man einen Tank in die Nutzlast Sektion einbaut, so kann man den entsprechend dickwandig machen, er kann dann auch kugelförmig sein, das erleichtert das Anbringen der Membran und verkleinert die Fläche die sie zunehmen muss.

      Aebr auch sonst gibt es noch genügend Probleme zu lösen, wir reden ja nicht von einer Betankung wie beim Blue Moon sondern nach NASA angaben von 10+ Betankungen. Alleine die Logistik, damit nicht zu viel treibstoff verdampft wird eine Herausforderung.

      1. Aber das Gemisch aus Druckgas und Treibstoff existiert doch nur wegen der Schwerelosigkeit. Sobald man ein bisschen „Schwerkraft“ hat entmischen sich die Komponenten doch wieder.

        Ich erinnere mich da an die Super Soaker Wasserpistole die ich als Kind hatte. Genau das Prinzip. Behälter mit Wasser gefüllt. Mit einer Luftpumpe füllt man Luft in den Wasserbehälter sprich setzt ihn unter druck. Wenn man den Abzug gezogen hat gab es einen schönen Wasserstrahl, aber nur so lange wie der Schlauch der als Auslass diente im Wasser gehangen hat. Tragbare Pflanzenschutzspritzen verwenden das Prinzip meine ich auch.

          1. Ja entweder braucht man ein System welches das Volumen verkleinert also z.B. Kolben oder Membran oder man bracht „Schwerkraft“. Ich würde einschätzen je größer das Volumen um so eher ist „Schwerkraft“ einfacher. Aber wo da der Break Even Point ist werde ich mir definitiv nicht zutrauen auch nur zu schätzen.

      2. Achja, das Problem das bei dem Starship HLS Konzept unendlich viele Flüge für eine Mission notwendig sind sehe ich auch. Wenn das Starship so funktionieren wird wie Elon das verkauft dann ist das kein Problem, aber das zu erreichen und nachzuweisen wird selbst im besten Fall viele Jahre dauern.

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