Unsinnige Nahrungsergänzungsmittel – Teil 4
In meiner lockeren Reihe über unsinnige Nahrungsergänzungsmittel ist dies nun schon der vierte Teil, im ersten Teil ging es um Carnosin, die Propionsäue und ihre Salze (Propionate), Glutahion, L-Arginin-Alpha-Ketoglutarat, Glucosamin und Laktase.
Im zweiten Teil um L-Citrullin Malat, das sehr populäre Coenzym Q10 und ich fing an – wie in diesem Teil etwas Grundlagen zu erklären, und zwar über überdosierte Vitamine.
Im dritten Teil habe ich Coffein, Quercetin und das so populäre legale Cannabisprodukt CBD behandelt.
In diesem Teil geht es um Sulforaphan, Aminosäuren und diverse Kollagen bzw. angeblich Kollagen bildende Präparate.
Sulforaphan
Ein verhältnismäßig neuer Stoff ist Sulforaphan. Mir selbst war er anders als die anderen beschriebenen Wirkstoffe vorher nicht bekannt, er wurde erstmals 1992 beschrieben. Dieser Stoff soll Enzyme anregen Radikale zu bekämpfen und wird bei der Krebstherapie empfohlen.
Er ist auch ein gutes Beispiel wie sich das Laienschreiben bei der Wikipedia aus wirkt. Man vergleiche mal die beiden (bei Schreiben des Artikels aktuellen) Einträge in der deutschen und englischen Wikipedia. Ich zitiere mal die deutsche Wikipedia:
„In neueren experimentellen Studien (2011) vom Universitätsklinikum Heidelberg und Deutschen Krebsforschungszentrum konnte gezeigt werden, dass der Inhaltsstoff Sulforaphan aus Broccoli und verwandtem Gemüse im Zell- und Tiermodell das Krebswachstum von Bauchspeicheldrüsenkrebs hemmen kann und die Wirkung von Chemotherapien verstärkt. Sulforaphan blockiert hierbei einen bestimmten Stoffwechselweg in Krebsstammzellen, was erstmals in Versuchen an Krebszellen und Mäusen gezeigt werden konnte.[10] Eine klinische Studie an Menschen existiert hierzu nicht.
Nach einer kanadischen Studie soll bei Patienten mit Prostatakarzinom der wöchentliche Verzehr von Broccoli oder Blumenkohl die Metastasierung des Tumors um 50 Prozent verringern“
und aus der englischen Wikipedia:
„Although there has been some basic research on how sulforaphane might have effects in vivo, there is no clinical evidence that consuming cruciferous vegetables and sulforaphane affects the risk of cancer or any other disease, as of 2017.“
Also nach dem Stand von 2017 gibt es keine belegte Wirkung. Nun ist das ziemlich lange her. Also stoße ich eine Suche bei Google an. Dann kommt man an ein Problem, mit dem man heute immer mehr konfrontiert wird. Da es etliche Präparate mit Sulforaphan gibt, die Extrakte aus Kreuzblütern (wie Brokkoli oder Kohl) verkaufen, gibt es etliche Webseiten die informativ aufgemacht sind, aber eben nur den Sinn haben, Präparate zu verkaufen oder zu promoten. Sie können behaupten was sie wollen. Prominent immer bei den ersten Treffern sicher zweifelhaften Substanzen vertreten ist das „Zentrum der Gesundheit“. Das ist aber kein Wissenschaftsportal, sondern die Webseite der in der Schweiz registrierten Firma Neosmart GmbH.
Die einzige seriöse Webseite unter den ersten Treffern ist die des Uniklinkums Heidelberg von der auch die in der deutschsprachige Wikipedia spricht. Dort steht aber schon in der Einleitung: „Auch wenn die vorliegenden Ergebnisse vielversprechend sind, können Sie erst in die Behandlung von Krebspatienten überführt werden, wenn ausreichend Daten aus Studien mit Patienten vorliegen.“ und „basierend auf unseren Labordaten wirkt eine sulforaphanreiche Ernährung der Anreicherung von Tumorstammzellen entgegen und könnte daher bei Patienten das Tumorwachstum verlangsamen und die Chemotherapie wirksamer machen.“
Man achte auf das Wörtchen „könnte“. So wie in dem Satz „Leichte Schläge auf den Hinterkopf könnten das Denkvermögen anregen“.
So gibt es auch keine etablierte Dosis. Die Seite empfiehlt 0,36 mg pro Kilogramm Körpergewicht (bei einem 70 kg schweren Person also 25,2 mg) arbeitet selbst aber mit 90 mg und schreibt weiter:
„Leider gibt es keine klinischen Studien, die zeigen, welche Dosis am besten geeignet ist, um das Wachstum eines aggressiv wachsenden Bauchspeicheldrüsenkrebs beim Menschen zu hemmen. Epidemiologische Studien weisen darauf hin, dass eine heilsame Dosis von Sulforaphan und verwandter Senföle über die normale Ernährung zugeführt werden kann, die reichlich Gemüse aus der Familie der Kreuzblütler enthält.“.
Wie viel in Gemüse vorkommt, das wissen nicht mal die Webseiten. Ist vielleicht auch nicht so wichtig, man will ja Präparate verkaufen. Eine Suche bei Google schoolar ergab zumindest für mich kein brauchbares Ergebnis. Es gibt einige Studien, alle aber schon etwas älter und in denen wird eben die Reinsubstanz verwendet. Die einzige Referenz die sich fand, stellte abhängig von der Brokkoli-Sorte starke Schwankungen von 1,885 bis 3,703 mg/g fest. Immerhin: selbst bei der kleinsten Dosis würden rund 60 g Brokkoli pro Tag (entsprechend mehr bei seltener Aufnahme) reichen um die 90 mg die in der Studie verwendet wurde zu erreichen. Andere Lebensmittel – Sulforaphan kommt in anderen Kohlarten aber auch Brunnenkresse vor – hat man anscheinend nicht untersucht.
In jedem Falle gibt es keine Wirkung, die wissenschaftlich abgesichert ist und die irgendwie bei der Krebsprävention wirken könnte oder einen sonstigen positiven Effekt auf die Gesundheit haben könnte.
Aminosäurenpräparate
Ganz viele Präparate enthalten nur einzelne Aminosäuren, wie Alanin, Glycin, Tryptophan, Tyrosin, oder Kollagen, von dem es sogar etliche Präparate gibt. Zeit mal eine Grundlagenession einzuschieben.
Unser Körper besteht aus 20 häufig vorkommenden Amoksäuren und einigen Modifikationen dieser Basisaminosäuren. Der Körper kann diese Aminosäuren bedingt ineinander umwandeln, aber acht dieser Aminosäuren kann er selbst nicht bilden, sie heißen daher essenzielle Aminosäuren dies sind: Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin. Von den obigen Aminosäuren in den Präparaten ist nur Tryptophan eine essenzielle Aminosäure. Die anderen könnte der Körper daher aus anderen Aminosäuren herstellen.
Das nächste ist, dass der Körper aus diesen 20 Aminosäuren dann Proteine bildet. Proteine haben die unterschiedlichsten Funktionen. Als Enzyme sind sie am Stoffwechsel beteiligt, sie bilden Strukturen innerhalb der Zelle, aber auch Zellwände und zuletzt den ganzen Körper wie Muskelfasern, Bindegewebe, Haut, Haare oder die Organe. Selbst die Knochen enthalten noch Eiweiß. Auch wenn die Zusammensetzung dieser einzelnen Proteine sehr unterschiedlich ist, so kann man über den Körper als ganzes doch eine „Summenzusammensetzung“ bilden. Die Verteilung ist sehr unterschiedlich. Am häufigsten kommt im Körper Alanin vor, 9 Prozent des Eiweißes bestehen aus Alanin, am seltensten ist die Aminosäure Tryptophan vorhanden. Da sind es nur 1,1 Prozent. Zumindest die essentiellen Aminosäuren müssen, in dem Verhältnis aufgenommen werden, wie sie im Körper vorkommen. Der Körper könnte also nicht mehr eigenes Eiweiß aufbauen nur weil nun jemand die selten benötigte, aber essenzielle Aminosäure Tryptophan als Präparat zu sich nimmt, weil dann eine andere essentielle Aminosäure die Grenze setzt. Es gibt dazu das recht anschauliche Beispiel eines Holzfasses, das ja aus mehreren langen gebogenen Holzlatten besteht. Wenn wir die acht Aminosäuren mit acht dieser Latten gleichsetzen und jede unterschiedlich lang ist (entsprechend dem Vorkommen in der Nahrung) dann setzt die Latte welche die kürzeste ist die Grenze, bis zu der man das Fass mit Wasser füllen kann, übertragen auf den Körper – eigenes Eiweiß bilden kann. Mehr in meinem Grunlagenartikel über aminosäuren und die biologsiche Wertigkeit.
Aminosäuren aus denen der Körper kein Körperweiß bilden kann, also die in der Nahrung in zu großer Menge vorkommen oder die Nahrung per se eiweißreich ist, weil die Person viel Fleisch oder Fisch zu sich nimmt, verbrennt er um Energie zu gewinnen. Er kann Aminosäuren nicht in größerem Maße speichern.
Daraus folgt das diese Aminosäuren aus Präparaten, wenn man sie aufnimmt nicht dazu beitragen, Körpergewebe aufzubauen – die meisten dieser Präparate wenden sich an Bodybuilder oder andere Kraftsportler, die meinen dadurch Muskeln aufbauen zu können. Sie dienen so aber nur der Energiegewinnung belasten aber die Nieren, weil beim Abbau Harnstoff entsteht und die Nieren so mehr Arbeit bei der Rückresorption von Wasser haben. Einige Aminosäuren stehen sogar im verdacht bei hohen Einzeldosen schädlich zu sein. Nun haben Kraftsportler alleine durch die Muskelmasse, die dauernd auf- und abgebaut wird, alleine schon einen erhöhten Eiweißbedarf, aber der entspricht eben dem normalen bedarf, das heißt, es nützt gar nichts eine einzelne Aminosäure zu sich zu nehmen.
Eine Sonderstellung nimmt Kollagen ein. Kollagen ist das Hauptprotein des Bindegewebes und mengenmäßig sicher das bedeutendste Protein im Körper, es ist aber auch sehr einfach aufgebaut und enthält nicht die Aminosäure Tryptophan. Aus Kollagen kann man daher überhaupt kein körpereigenes Eiweiß bilden. Auch die anderen Aminosäuren sind selten vertreten, ein Drittel besteht aus der einfachsten Aminosäure Glycin, daneben kommen Prolin und Hydroxyprolin häufig vor.
Seit einigen Jahren gibt es eine Schwemme von Kollagenpräparaten. Ich habe das selbst bemerkt, als ich einen Artikel über Kollagen publizierte und dabei als Aufhänger eine Werbekampagne in der ARD für ein solches Präparat nahm, das versprach, dass wenn man hydrolysiertes Kollagen als Nahrungsergänzungsmittel nähme, täte man etwas für die Haut. Mehr als zwei Jahre nachdem Artikel publiziert war ist der wohl bei Google soweit hochgerutscht das sich die Firma meldete, gleich mit einem Anwalt und ich sollte den auch noch bezahlen. Das habe ich natürlich nicht getan. Wenn man mir so kommt, dann lege ich erst mal richtig los. Bisher ging es in dem Artikel nur um Kollagen, das Produkt wurde nur im ersten Absatz als Aufhänger erwähnt. Nun nahm ich es wirklich unter die Lupe, suchte Gerichtsurteile raus und siehe da, es gab weder Studien die irgendeine Wirkung belegen, (eine Studie hatte nur 33 Teilnehmer und im Rahmen der Statistik nicht mit signifikanten Ergebnissen, und zweimal wurde jemand wegen irreführender Werbung für Kollagenhydrolysat verurteilt. Darauf erschien nun wirklich ein Artikel über das Produkt und schließlich bezahlte die Firma dafür, dass ich den Artikel offline nehme.
Die Werbung für all diese Präparate, die aus Kollagen oder Kollagenhydrolysat, das ist enzymatisch oder durch Säure in kleinere Moleküle aufgespaltenes Kollagen, ist die gleiche. Man könne damit etwas für seine Haut tun, im Extremfall wird die Milderung von Falten versprochen. Nun wird Kollagen tatsächlich in der plastischen Chirurgie eingesetzt und unter die Haut gespritzt. Das Molekül hat eine Eigenschaft weshalb es auch beim Menschen überall im Bindegewebe vorkommt: es kann enorme Mengen an Wasser binden und wird dadurch plastisch. Nur deswegen ist die Haut nachgiebig. Das kennt übrigens jeder, denn im Handel kann man Kollagen auch unter einem anderen Namen kaufen: Gelatine. Gelatine macht Torten schnittfest, verleiht Gummibären ihre gummiartige Beschaffenheit und sorgt dafür das der Wackelpudding wackelt.
Nur: Alles, was den Verdauungstrakt passiert wird von Enzymen aufgespalten. Aufgenommen werden nur einzelne Aminosäure oder sehr kurze Moleküle aus wenigen Aminosäuren und man kann nicht beeinflussen was der Körper daraus herstellt oder wo die Aminosäuren landen. Im Falle von Kollagen, das ja eine essentielle Aminosäure nicht enthält, wird wird daraus größtenteils nur Energie gewonnen.
Glucosaminsulfat, Chondroitinsufat,Methylsulfonylmethan
Ich suche ja die Wirkstoffe aus den bei Vine angebotenen Nahrungsergänzungsmitteln, da ich davon ausgehe, dass hier Hersteller neue Produkte plazieren und das normale Amazon-Angebot zu groß ist um einfach durch Browsen etwas zu finden. Da stieß ich auf dieses Präparat: „Joint X“. Schon die Aufmachung wirkt reißerisch mit einem Muskelprotz und einem weiblichen sportlichen Modell, beide mit Gewichten.
Versprechen tut das Präparat wenig, nur dass Vitamin C zur Kollagenbildung beiträgt. Okay, hat jetzt aber nicht viel mit Muskeln zu tun oder? Die anderen Wirkstoffe neben Vitamin C sind Gelatine (siehe oben) und eben die obigen drei Bestandteile: Jede Portion enthält 1000 mg Glucosaminsulfat, 360 mg Chondroitinsulfat, 200 mg Methylsulfonylmethan, 500 mg Gelatine und 30 mg Vitamin C. Wie sich zeigt haben dann alle Bestandteile irgendetwas mit Kollagen zu tun.
Glucosamin habe ich schon im ersten Teil der Reihe besprochen. Das der Hersteller nicht chemisch hergestelltes Glucosamin verwendet sondern das Sulfat aus Krebstieren gewinnt, ist nicht von Vorteil, denn gegen Krebstiere sind Allergien bekannt und die kann auch das Glucosaminsulfat aus Krebstieren auslösen.
Chondroitin ist wie Glucosamin, ein modifiziertes Kohlenhydrat. Anders als dieses kommt es aber im Körper vor und wird auch von ihm selbst gebildet. Es ist Bestandteil des Knorpelgewebes, man findet es zusammen mit Kollagen aber auch im Bindegewebe. In den Knorpeln ist es für deren Widerstandsfähigkeit verantwortlich. Wie bei anderen Stoffen hat man es bei Erkrankungen des Knorpels wie Arthrose in Studien zugeführt und darauf gehofft das dieses Nahrungs-Chondroitin in den Knorpel ein gebaut wird. Derzeit ist die Datenlage aber sehr schwach. Einige Studien zeigen keinen Effekt, andere einen leichten Effekt der Linderung, das liegt einfach daran das die Studien zu wenige Teilnehmer hatten und zu kurz liefen. In jedem Falle gibt es keine belegte Wirkung bei Gesunden und wie bei Glucosamin keinen Zusammenhang mit Kraftsport.
Auch Methylsulfonylmethan habe ich schon mal kurz angesprochen. Wer unter dem Stichwort „Methylsulfonylmethan“ sucht, wird übrigens nicht die Wikipedia als erste Referenz finden, weil die Bezeichnung falsch ist. Nach den Regeln für die Nomenklatur chemischer Substanzen ist der Stammname der höchstoxidierten Substanz, in diesem Falle ist es ein Sulfon, eine Schwefelverbindung mit zwei Sauerstoffatomen (bekannter anorganischer Vertreter ist das Schwefeldioxid) und die anderen Molekülbestandteile werden dann als Modifikation angegeben. So heißt es korrekt Dimethylsulfon. Würde man diese falsche Nomenklatur auf Ethanol übertragen so würde man diesen z.B. als Ethanhydroxyl bezeichnen.
In reiner Substanz kommt Dimethylsulfon im Körper nicht vor, es entsteht beim Abbau von Dimethylsulfoxid. Seit längerem wird es als billige Schwefelquelle für die Fütterung von Tieren wie Pferde verwendet, da pflanzliche Nahrung wenig Proteine enthält, die beim Menschen die Hauptquelle für das Element Schwefel sind (Schwefel findet sich im Körper auch vornehmlich in Form von zwei schwefelhaltigen Aminosäuren). Obwohl auch hier Funktionen wie die Kollagenbildung, Stärkung des Immunsystems postuliert werden, um entsprechende Produkte zu promoten (von allen Stoffen, die ich hier nenne ist dies mit Abstand am billigsten herzustellen und der Gewinn so am höchsten) gibt es keine Beweise für irgendeine Wirkung beim Menschen. Dimethylsulfon kommt auch natürlich vor und zwar in der Milch und Kaffee, allerdings im ppm Bereich. Um die 200 mg Dimethylsulfon in einer Kapsel aufzunehmen, müsste jemand über 60 l Milch trinken. Bei einer so großen Abweichung von dem natürlichen Vorkommen wäre ich sehr vorsichtig ob ich meinen Körper als Experiment für eine nicht bewiesene Wirkung benutze.
Alle Substanzen von „Joint X“ haben also irgendwie mit dem Kollagen oder Knorpel zu tun, offensichtlich werden die bei Gewichthebern stark beansprucht und abgenutzt. Ich glaube nicht das man dagegen was durch Ernährung tun kann, aber wenn dann gäbe es doch viel einfachere Methoden. Gelatine ist billig zu bekommen, das Kilogramm kostet bei der Abnahme von 1 kg rund 20 Euro. Bei Joint X kosten 50 g Gelatine dagegen 16 Euro. Ebenso sind Vitamin C Präparate billig zu erhalten und Vitamin C ist die einzige Substanz unter dem Mix, die einen nachgewiesenen Effekt auf die Kollagenbildung hat. Allerdings auch nicht in der Form „Viel hilft viel“, sondern eher „Wenn es fehlt fallen die Zähne aus“.
So, das war der vierte Teil, ich schaue mal ob ich noch genügend Stoff für einen fünften Teil zusammenbekomme.
Nahrungsergänzungsmittel sind rechtlich keine Wirkstoffe. Auch wenn Leute wie „Dr. Peter Hartig“ im Shopping TV bei ihren Produkten das komplett anders darstellen. Z. B. mit so nebulösen Äußerungen „da machen wir auch im Tumorbereich eine ganze Menge mit“.
„Ein verhältnismäßig neuer Stoff ist Sulforaphan. Mir selbst war er anders als die anderen beschriebenen Wirkstoffe vorher nicht bekannt“. Kein Wunder, finden sich doch, je mehr man sucht, immer mehr neue Verbindungen zwischen den „Sekundären Pflanzenstoffen“.
Ein Wirkstoff wird etwas mit einer nachgewiesenen Wirkung. Und dann ist man schnell bei einem API (active pharmaceutical ingredient). Alles andere ist Broccoli Saft oder ein Konzentrat davon – wenn wir z. B. über Sulforaphan sprechen. Vielen Dank für das Quellenstudium mit der ernüchternden Ergebnissen.
Leider wird in der Öffentlichkeit viel zu selten über Sinn und Unsinn in unseren alltäglichen Heilsversprechungen aus der Werbung referiert. Letztens wollte ich ein Brot im Reformhaus kaufen. die sind echt lecker da. Da steht doch auf dem Tresen neben der Kasse eine Packung Zeolithpulver in Kapseln – für 35.- / 50 g. Ich fand das schon grenzwertig zu einem Betrugsversuch.