Nochn überflüssiger Träger

Gerüchten zufolge muss die US-Regierung sparen, aber sie scheint über 100 Millionen für die Entwicklung eines überflüssigen Trägers übrig zu haben. Boeing bekam von der DARPA den Auftrag eine Rakete für den Start von Mikrosatelliten zu entwickeln. Genau sind es 104 Millionen und der Start soll schon im Finanzjahr 2015 sein.  Etwas später wurde dann bekannt das die Rakete mit einer Strike Eagle (F-15E) gestartet werden soll und 7,3 m lang ist. Genaueres weiss man noch nicht nur die Nutzlast von 45 kg (100 US-Pfund) und Boeing verspricht die Startkosten für Mikrosatelliten auf ein Drittel zu drücken, 1 Million pro Flug. Continue reading „Nochn überflüssiger Träger“

Nennt mich Prophet

Seit ich mich für Raumfahrt interessiere, also so seit dreißig Jahren, bin ich davon überzeugt, das der elektrische Antrieb der Antrieb der Zukunft ist. Selbst wenn es immer Probleme zu lösen gibt (als ob es die bei normalen Raktentriebwerken nicht gäbe, man erinnere sich nur mal an die schwierige Entwicklung des RL-10 und SSME) so ist doch die Effizienz bestechend. Der Treibstoffverbrauch beträgt in normalen Szenarien ein Zehntel des chemischen Treibstoffs und kann, wenn man an Missionen denkt die eine hohe Startenergie erfordern, noch weitaus höher sein. Natürlich addiert man Mehrgewicht nicht nur für das Antriebssystem sondern auch für Hochspannungswandler und vor allem die Stromversorgung, trotzdem, das kann man leicht beweisen, wird man sobald man größere Geschwindigkeitsänderungen durchführen muss und diese nicht zeitkritisch sind, immer mehr Nutzlast mit einem Ionenantrieb transportieren.

Deswegen entwickele ich regelmäßig neue Konzepte und schaue auch immer nach wo gerade der Entwicklungsland ist, vor allem bei leichtgewichtigen Solararrays oder eben den Ionentriebwerken. Bisher war es so, dass man zuerst ein bisschen damit experimentiert hat z.B. sie als Lageregelungstriebwerke für Eureka und Artemis genutzt hat (bei letztem retteten die Triebwerke die Mission. Mehr noch: als der Satellit im Orbit ankam nahm man an durch den verbrauchten Treibstoff wäre die Lebensdauer verkürzt – nix  da Artemis hat 2011 seine Solllebensdauer erreicht und wird bis mindestens 2014 weiter betrieben). Continue reading „Nennt mich Prophet“

Boeing kauft zwei ATV

Das wurde gestern bei einer Pressemitteilung laut, als die NASA einen Supply Contract mit Boeing ankündigte. „To maintain the supply of the station after 2015 Boeing got a contract valued with 1080 Mill. $ for providing 14 t of Cargo“. Erst auf Nachfrage gab es eine kleine Pressenotiz, dass Boeing nicht plant, selbst einen Frachter zu entwickeln, sondern zwei ATV in Europa zu kaufen. Wie bekannt gibt es ja noch Bauteile für zwei ATV, doch die ESA lehnte es ab weitere Exemplare zu bauen, und hat stattdessen mit der NASA die Lieferung von zwei Service-Modulen für die Orion aka MPCV ausgehandelt. Inoffiziell hieß es nur der Nachbau wäre nicht herausfordernd genug. Continue reading „Boeing kauft zwei ATV“

Drei Gewinner und ein Verlierer

Am 3.8.2012 gab die NASA die Gewinner drei Gewinner der dritten CCDev Runde bekannt: 460 Millionen für Boeing, 440 für SpaceX und 212,5 Millionen für SNC. Das sind die Gelder für die nächsten 21 Monate. Boeing und SpaceX müssen dann ein CDR (Critical Design Review) und Tests vorweisen. Bei SNC muss es nicht so sein.

Erfreulich ist für die NASA, dass sie soviel Geld verteilen muss, denn in den Anhörungen zu dem Budget gab es den Vorschlag es auf 420 Millionen zu kürzen, nun sind es mit über 1100 Millionen sogar noch mehr als die eingereichten 850 Millionen.

Soweit so gut. Doch das ganze Konzept macht in meinen Augen wenig Sinn. Als es 2010 losging (wahnsinnig früh, wenn man schon 2006 die Ausmusterung des Shuttles beschließt) hat man erst mal Entwicklungsaufträge für Studien oder Subsysteme vergeben. Okay dachte ich mir bevor man ein neues System anschafft, das vielleicht ein Jahrzehnt oder länger im Dienst ist, sollte man aus den Vorschlägen den besten raussuchen und da sind Vorentwicklungsstudien ein guter Weg. Doch seitdem geht es immer so weiter. Mehrere Unternehmen bekommen Entwicklungsaufträge. Wie viele Systeme braucht die USA? Meiner Ansicht nach nur eines, denn schon CST-100 und Dragon können je 7 Astronauten befördern, also weitaus mehr als die ISS fassen kann (es kommen ja noch 3 russische Kosmonauten dazu, denn die werden ihr System ja nicht aufgeben). Continue reading „Drei Gewinner und ein Verlierer“

Pro kommerzielle Raumfahrt

Nun wie jeder hier im Blog weiß, bin ich nicht so begeistert von der bemannten Raumfahrt. Das hat sich auch nicht geändert. Aber wenn schon, dann doch bitte kommerziell.

Warum? Nun ich denke staatliche Raumfahrt ist bei den USA an einem Tiefpunkt angekommen. Die Zeit der politischen Konfrontation der Systeme mit einem Rennen im Weltraum, das auch Tote kosten dürfte, ist vorbei. Sicherheit wird heute nun großgeschrieben. Das führt zu zwei Folgen:

Die Entwicklung von neuen Systemen ist teuer und langwierig. Die Entwicklungskosten der Ares I sollen fast genauso hoch wie die der Ares V sein – obwohl sie sechsmal weniger Nutzlast hat, aber sie ist eben bemannt. Die Orion sollte 2005 rund 15 Milliarden Dollar an Entwicklungskosten erfordern, wurde aber wie das gesamte ESAS-Programm erheblich teurer. Die letzten Schätzungen vor der Einstellung betrugen 1 Milliarde Dollar pro Flug zur ISS – sogar noch teurer als das Space Shuttle. Continue reading „Pro kommerzielle Raumfahrt“