Pyridoxin

PyridoxinNachdem mich am Freitag ein Journalist der Kronenzeitung aus Wien angerufen hat um mir einige Fragen Zusatzstoffen zu stellen habe ich mir vorgenommen mal wieder was über Lebensmittelchemie zu schreiben. Schließlich habe ich das mal studiert (und sogar nach 10 Jahren noch etwas behalten, zumindest soviel um mich wieder einzulesen). Fangen wir mal mit einem Vitamin an Pyridoxin oder Vitamin B6.Warum ausgerechnet dieses, nicht so bekannte? Nun ich habe in einer Studienarbeit eine Bestimmungsmethode für es entwickelt und daher eine besondere Beziehung zu ihm. Versuchen wir mal etwas mehr darüber zu schreiben als in der Wikipedia steht. Das ist zu diesem Zeitpunkt nämlich äußert kümmerlich (Und ich mag es nicht wenn Texte von mir in die Wikipedia kopiert werden!).

Fangen wir bei den Grundlagen an. Pyridoxin ist eine Sammelbezeichnung für 3 sehr nahe verwandte Substanzen: Pyridoxol, Pyridoxal und Pyridoxamin. Sie unterscheiden sich welche Gruppe am vierten C Atom angebracht wird. In der Wirkungsweise sind sie austauschbar und ich stellte fest dass bei einem Lebensmittel die prozentuale Verteilung der 3 Teilformen sich sogar änderte. In pflanzlichen Lebensmitteln findet man vorwiegen Pyridoxol, in tierischen vor allem Pyridoxal und Pyridoxamin.

Pyridoxin ist ein Coenzym. „Hääää was ist ein Coenzym?“ höre ich sie fragen. Also es gibt Enzyme. das sind Eiweiße die chemische Umsetzungen im Körper leichter möglich machen. Die gesamten Stoffwechselvorgänge werden durch Enzyme durchgeführt. Enzyme bauen aber auch Zellen und Zellbestandteile auf und ab. Ein Coenzym ist ein Nicht-Eiweißanteil der von einem Enzym benötigt wird, damit es funktioniert. Fehlt das Coenzym, so kann das Enzym nicht arbeiten. Es ist wie ein fehlendes Teil in einem Puzzle das sonst nicht komplett ist. Continue reading „Pyridoxin“

Chemie für Angeber

Nachdem ich in den letzten 3 Wochen fleißig an der Lynne & Tessa Fan Homepage programmiert habe, habe ich nun wieder etwas mehr Zeit für mein eigenes Weblog. Bei der Hochschule Esslingen werden alte Bücher aus der Bücherei auf einem Tisch ausgesondert und jeder kann diese mitnehmen. Da entdeckte ich letzte Woche 3 Bände des Römpp. Der „Römpp“, ein Chemielexikon, ist so was wie der Brockhaus in der Chemie. Das umfangreichste Lexikon in dem an von allen Gebieten noch eine Kurzbeschreibung einer Verbindung oder eines Begriffes findet ohne gleich zu einem Spezialwerk greifen zu müssen. Schade das es nur 3 der 6 Bände waren, denn die aktuelle 10 Auflage kostet 945 Euro. Aber dies war wohl der Grund für das Ausmustern.

Ich habe wieder etwas geblättert und mich an ein Hobby erinnert, das ich als Chemiestudent hatte – Personen die Chemiekenntnisse haben müssen reinzulegen. Also ich meine nun nicht Chemiker, sondern viele Berufsgruppen haben in ihrer Ausbildung Vorlesungen die zumindest grundlegende Sachkenntnis vermitteln. Ich denke hier an Ärzte, Apotheker, Öktrophologen etc. Diese muss man nur zu einem Thema befragen und dabei nicht den Trivialnamen einer Substanz nehmen, sondern den chemischen Namen, wobei ich hier nicht von besonders seltenen oder komplizierten Verbindungen rede, sondern Dingen mit denen sie täglich zu tun haben sollten. Continue reading „Chemie für Angeber“