Ich kann Kanzler!
So heißt eine Sendung im Zweiten. Ich habe sie nicht angeschaut aber in „Extra 3“ wurde das Format ein bisschen aufs Korn genommen: Reden von Steinmeier wurden mit Fragen der Jury zusammen geschnitten. Das bringt mich auf das heutige Thema. Natürlich wird bei uns nie ein Kanzlerkandidat per Voting gesucht. Es wäre ja schon ein Wunder wenn die Partien nicht den jeweiligen Parteivorsitzenden zum Kandidaten wählen, sondern ein anderes Partiemitglied das zwar fachkundig wäre, aber nicht so bekannt. Von einem Quereinsteiger ohne Parteibuch, aber mit Sachverstand ganz zu schweigen.
Darin liegt die Crux: Jeder dieser Politiker will wiedergewählt werden. Schlimmer noch: Während der vier Jahren finden laufend weitere Wahlen statt. Landtagswahlen, Kommunalwahlen, Europawahlen…. Und was ist das natürlichste der Welt: Die Leute schauen auf ihre momentane Situation und nicht die Zukunft. Jeder Kanzler der anfängt die Probleme bei uns anzupacken – im Sozialsystem, Bildungssystem, bei der Staatsverschuldung, der Bürokratie und anderen Hemmnissen die sowohl die Bürger wie auch die Wirtschaft belasten, wird erst einmal auf Widerstand stoßen. Wird erst einmal für viele die Situation verschlechtern – die Folge: Seine Partei verliert Wahlen und er verliert Rückhalt. So ging es Schröder nach der Einführung von Harz-IV. Was ist die Folge: wer an der Macht bleiben will, macht am besten gar nichts oder verschenkt Geld. Wiederwahl auf Kosten der folgenden Generationen. So machte es Kohl, so macht es Merkel. Da wäre es vielleicht gar nicht so schlecht wenn mal jemand käme, der nicht wiedergewählt werden will, sondern nur mal den Stall in Ordnung bringen.
Also ich kann auch Kanzlern, zumindest habe ich Ideen, wie man bestimmte Probleme anpackt, wenn auch sicherlich nicht Lösungen für alles, doch das haben Merkel und Steinmeyer auch nicht. Also meine Vorschläge für zwei der dringendsten Probleme:
Wirtschaftkrise: Meine persönliche Meinung isst, dass der Staat in einer Krise sich genauso verhalten muss wie eine Privatperson. Wenn ihr Einkommen sinkt weil sie kurz arbeiten müssen: Geben sie dann das Geld mit vollen Händen aus um durch den Kauf von Konsumgütern die Wirtschaft zu stützen. Doch dies wird nicht möglich sein. Doch wenn der Staat Geld ausgibt, dann nur für Investitionen in die Zukunft: Anstatt die Automobilindustrie zu stützen, deren Produkte auf immer teurer werdendem Erdöl, einem endlichen Stoff basieren und die nicht fähig sind ihrer Produktpalette diesem Umstand anzupassen würde ich die Milliarden bereitstellen für Zuschüsse für Energieeinsparungen oder alternativen Energien: Zuschüsse bei dem Kauf von Photovoltaik anlagen, Solarkollektoren, Wärmepumpen. Zuschüsse für Dämmungsmaßnahmen und andere Maßnahmen zur nachhaltigen Energieeinsparung.
Bildungssystem: Das System von Bachelor und Master ist nicht per se schlecht. Es würde es erlauben sowohl die vielen Abschlüsse die es heute gibt zu vereinheitlichen wie auch den Wechsel zwischen den Hochschulen zu vereinfachen, z.B. indem ein FH Absolvent an einer Uni den Master anschließt, was heute nur bei wenigen Unis möglich ist. Dazu müssen aber ein paar Dinge geändert werden:
- Der Bachelor muss qualifizierend genug sein um einen Berufseinstieg zu ermöglichen. Das geht nicht in 3 Jahren. Die Studiendauer sollte auf 3.5, besser 4 Jahre erhöht werden
- Es ist okay, wenn eine Universität nicht einen Bachelor und einen Masterabschluss in einem Fach anbietet. Wenn sie es aber tut, so muss der Bachelor qualifizierend genug sein um nach ihm aufzuhören und in den Beruf zu wechseln und Absolventen anderer Hochschulen mit einem Bachelor sollten dann einen Master machen können.
- Damit dies klappt braucht man für Studiengänge eine bundesweit einheitliche Regelung über den Studieninhalt und die Qualifizierung. Sie sollte 80 % der Zeit abdecken. 20 5 der Zeit können Unis/Fachhochschulen nutzen um eigene Inhalte zu gestalten und ihr eigenes Profil zu prägen.
- Ich habe nichts gegen Studiengebühren. Nur sollte man sie auch nutzen um das Studium zu verbessern und nicht – wie ich es bei unserer Hochschule erfahren habe – die Finanzmittel des Staates um genau die Summe zu kürzen, die als Studiengebühren nun zusätzlich fließen.
Dann würde mich noch was interessieren, auch wegen der Blog Einträge: Wie oft kommen eigentlich Besucher auf meinen Blog Daher eine kleine Umfrage.
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