Wer hat’s erfunden? – Der Bernd

Mir ist eine tolle Idee am Samstag gekommen. Wäre ich in Amerika würde ich nun sofort zum Patentamt laufen und reich werden…

Kennen sie das auch – sie haben ein größeres Grundstück und ein größeres Haus und werden gerufen. Also bei uns ist das so. Ich wohne im ersten Stock, meine Mutter im Erdgeschoss. Sie ist 85 und da wird öfters nach mir gerufen, oder sie will mir was sagen und ich bin im Garten. Schreien will man nicht, schon wegen den Nachbarn, also muss man erst mal näher kommen.

Meistens wird es bei uns mit Dreimal klingen über die Sprechanlage an der Tür erledigt, aber oft genug kam ich dann runter um zu hören ich soll doch meine Wäsche mit runter bringen damit sich das Waschen lohnt und ich konnte wieder zurück gehen und die Wäsche holen. Außerdem ist das Bimmeln der Sprechanlage echt nervend und wenn ich gerade programmiere ist da der letzte Gedanke sofort weg.

Früher hatten wir (bevor wir Telefon über Kabel-TV hatten) noch Telefone, mit denen man dasselbe machen konnte nur eben noch sprechen (die Sprechanlage nutzt dazu keiner weil man erst hinlaufen muss und die Verbindung schlecht ist), aber das war auch zu unbequem. Man bräuchte so was wie ein Mischung aus Handy, Babyphon und Freisprecheinrichtung und da kam mir die Erleuchtung:

Man verbindet das Handy mit dem heimisch WLAN. Das funktioniert so. Jedes Handy hat außer der öffentlich erreichbaren Nummer noch eine private mit nur einer oder zwei Ziffern Länge. Wird diese gewählt, so passiert folgendes: Das Handy wählt sich im heimische WLAN ein (Verschlüsselt natürlich. Die Zugangsdaten werden eingestellt bei der Einrichtung des Handys). Dieses broadcastet nun ein „Handy-Ring“ Packet mit der Zielhandynummer. Ein anderes Handy mit dieser Zielnummer und einer Freisprechvorrichtung empfängt es, bimmelt und aktiviert sich auf einen Befehl des Benutzers (natürlich sprachgesteuert – sollte über Spracherkennung kein Problem sein). Und schon kann man innerhalb der Reichweite des WLAN’s telefonieren. (Das Starthandy könnte natürlich auch über Sprachsteuerung aktiviert werden – ist man außer Hörreichweite muss man eben das Bimmeln hören und hingehen).

Handys hat jeder. WLAN fast auch jeder. Spracherkennung gibt es seit über zehn Jahren (und wir reden üben einfache Befehle wie „Aktivieren“, „Auflegen“ etc.). Freisprecheinrichtungen auch – man müsste nur die Technologien kombinieren! Dann kann man in der Familie innerhalb des WLAN’s untereinander telefonieren – in guter Sprachqualität, bequem und vor allem kostenlos! (Jau ich bin Schwabe)

Warum ist darauf noch keiner gekommen. Und warum komme ich als Handy-Hasser darauf? Vielleicht gerade deswegen….

Die Kommentare zu Placeboprodukten haben mich auf eine andere Idee gebracht: Mit Placebo-Software kann man noch mehr Geld verdienen. Also warum nicht ein Programm schreiben, das die Festplatte pflegt indem es die Daten gelichmäßig verteilt ablegt, damit keine Unwicht entsteht (Festplatten rotieren mit 7.200 U/min, da kann eine Unwucht schlimme Folgen haben) – Ein Programm das wahllos auf die Festplatte zugreift und so kräftige Zugriffsgeräusche produziert müsste reichen. Oder noch besser: Die Windows Indizierungsfunktion auf alle Dateien loslassen, dann schwören sogar die Anwender auf einen Effekt der Software – schließlich findet man nun alles viel schneller….

Erinnert sich noch jemand an SoftRAM 95?


Kennt ihr eigentlich schon den neuesten Traumberuf? Früher gab es so einen Witz: „Was wirst Du mal wenn Du groß wirst“ – „Ich werde Büstenhalter“. Ha. Ha. echt komisch. Aber man glaubt es kaum, so was ähnliches gibt es tatsächlich. Mariah Carrey hat (so habe ich im Fernsehen erfahren) jemanden angestellt, der nur dafür verantwortlich ist, dass ihr Busen gut aussieht und richtig im Kleid platziert ist. Das ist doch ein moderner Traumberuf. Warum nächster Superstar werden, wenn man bei Mariah Carrey die Brüste zurecht rücken kann?

Was gibt es sonst noch? Ich habe mich gefreut das Arne so viele Kommentare zu seinem Blogeintrag bekommen hat. Ich stelle hier durchaus eine Veränderung fest, sowohl im Publikumsverhalten wie auch beim Publikum selbst. Wenn ich vor einigen Monaten noch über etwas anderes als Raumfahrt geblogt habe, gabs kaum Reaktionen – jetzt ist es gerade umgekehrt. Auch tauchen frühe bekannte Namen bei den Kommentaren kaum noch auf dafür neue. Inzwischen habe ich acuh einen Gastbeitrag für den 1000.sten Blog, der bald erwartet werden kann. (das ist Blog Nummer 990).

11 thoughts on “Wer hat’s erfunden? – Der Bernd

  1. Deine interne WLAN-Telefonanlage müsste sich eigentlich als iPhone App realisieren lassen. Immer mehr Handys bieten WLAN, also ist das nur eine Softwarefrage.
    An die Softram-Geschichte erinnere ich mich noch gut. Mir fällt da noch eine Software zu ein. Wer sich nur ein wenig mit Kryptologie auskennt, sollte mal nach der Software vom „Kryptochef“ suchen. Ist sehr lustig zu lesen.

  2. Das was du grad „erfunden“ hast heißt Voice over IP und ist nicht neu. Das ist dann auch nicht nur auf Wlans beschränkt, sondern kann beliebige Internetzugänge nutzen. Für Linux gibts da schon ne Menge Protokolle bzw. Programme für. Ich denke da gibts auch bestimmt schon Clients für diverse Handys/Smartphones.
    Auch sehr ähnlich ist Push-to-Talk (für Handys). Dabei wird die Sprache wie bei einem Walkie-Talkie per Knopfdruch per GPRS übertragen. Leider gibts auch hier keine einheitlichen Standard.
    Also im Prinzip gibts es die von dir vorgeschlagene Idee schon. Nur verderben viele Köche den Brei. Und kostenlos telefonieren… das gefällt den Telcos bestimmt net :-/

  3. Ähh ich dachte eigentlich an was preiswertes. Wenn ich erst mal für 400-600 Euro ein Smartphone kaufen muss ist der Spareffekt weg. Von DECT Telefonen unterscheidet sich WLAN durch die Reichweite. Ich habe hier schon in der Wohnung ab und an Probleme mit den Funktelefonen. Das es das Voice over IP Protokoll gibt weis ich, aber wie bisher geschrieben: Es geht nur darum das zusammenzuführen was es schon gibt.

    Wahrscheinlich liest das Steve Jobs und bringt es in ein paar Monaten als „ITalk“ heraus….

  4. Nun, unser Steve hat eigentlich nie was richtig neues erfunden — er hat immer nur vorhandenes genommen und es zusammengefuehrt und verbessert.

    Von daher koenntest Du sogar Recht haben 🙂

  5. Bei Apple war der Erfinder früher immer der andere Steve: Wozniak. Steve Jobs Fähigkeiten sind wohl eher die zu erkennen was die Leute haben wollen, dazu ist er geschäftstüchtig und hat einen Riecher für gutes Design. Nach verschiedenen Sachen die ich gehört habe scheint er aber ein ziemliches Ekel zu sein und der Alptraum als Vorgesetzter.

  6. So ein Programm zum dynamischen Auswuchten der Festplatte gab es schon mal, das wurde zusammen mit einem Bit-Recycler und anderen Ulkprogrammen unter dem Namen DOS 9 verkauft. Aber das war noch vor Windows 95.

  7. Alte Leute habens nicht so mit fummeligen Handys mit 1000 Untermenüs und stecknadelgroßen Knöpfchen oder gar Touchscreens.

    Da muß ein gescheiter Kurbelinduktor her, wo man noch richtig anlangen kann (wie vor 70 Jahren bei der Schwengelpumpe beim morgendlichem Waschen auf dem Hof)

    Oben im Zimmer klingelt dann mit herrlicher mechanische Brillianz ein 2-Glocken-Wecker (ja, in der ursprünglichen Elektrotechnik heißt das Wecker, nicht Klingel) im Rhytmus der Kurbelumdrehungen untem am Induktor, welcher ca. 60V bei 0,05A liefert.

    Daraufhin hebt man den Handapparat ab und spricht in das Kohlemikrophon, welches ausmahmsweise von einem 8beinigem TDA für 25ct verstärkt nach unten in den Lautsprecher geleitet wird, und der Schall von unten über eine Elektretkapsel und einen 8beinigen TDA wieder nach oben in die Hörkapsel des Handapparates. Der Effizient sei Dank genügt hier für >1 Jahr sogar die Energie von 4 AA Batterien vom Aldi.

    Einfachsttechnik, aber man versteht als Normalsterblicher die komplette Funktionsweise bis hinunter in eine Ebene, wo das Elektron im Rhytmis der Schallwellen im Metallgitter schwingt. Keine Bits, Bytes, Quantisierung, Übertragungsprotokolle, Ebenen, MAC-Adressen, Schichten, IP-Adressen.

    Und die Oma hat was G`scheits in der Hand. Kein Lompakruscht mit 1000 Untermenüs.

    Einfachsttechnik ist faszinierend. Ich verkaufte den Kurbelinduktor vor 2 Jahren bei ebay. 🙁

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