Raumfahrträtsel 12

Am 31.3.1975 nahm (zumindest nach ihrer Website Arne) die ESA ihre Arbeit auf. Ich halte die ESA für eine echte Erfolgsstory, nicht nur weil bemerkenswert ist, was sie in den letzten 35 Jahren geleistet hat, sondern auch wenn man die Vorgeschichte kennt. Vorher gab es eine ESRO die Satelliten baute und eine ELDO die Trägerraketen baute. Und beide hatten nichts miteinander zu tun – im Gegenteil die ESRO wollte lieber ihre Satelliten auf preiswerten amerikanischen Trägern starten anstatt auf der teuren Europa.

Die ESA steht heute für mich vor allem für eines: Für Kontinuität. Natürlich gibt es auch hier immer wieder den Fall das Projekte abgebrochen wird, weil sich in der Planung herausstellt sie werden teurer als erwartet  Aber der Blick über den großen Teich zeigt doch, dass es auch anders geht. Man muss nur mal sich die Geschichte der ISS ansehen oder wie die NASA jahrzehntelang am Space Shuttle festhielt obwohl das wofür es gebaut wurde es nicht leisten konnte – die Trägerraketen zu ersetzen. Von vielen kleineren Umwälzungen die es gab nicht zu sprechen, wie der Einbruch in der Forschung nachdem Reagan ins Amt kam oder die Kürzungen die nach Constellation einzogen, das nun ja selbst wieder eingestellt werden soll, aber auch das ist nicht so ganz sicher.

Natürlich ist die ESA nicht die NASA, aber obwohl ihr Haushalt viermal kleiner ist kann sie in vielen Dingen konkurrieren und bei ihr stand die ISS Beteiligung nie infrage, obwohl die bemannte Raumfahrt (gottseidank) traditionell nicht die gleiche Rolle wie bei den USA spielt. In letzter Zeit mehren sich allerdings die Zeichen das auch bei der ESA es knirscht. Deutschland will das ATV ausbauen – die anderen Länder nicht. Die Ariane Fortentwicklung steht seit Jahren still und einige wissenschaftliche Projekte wurden eingestellt. So kann ich die neue Orientierung von Exomars (gemeinsamer NASA/ESA Orbiter, keine Landung mehr, nur eines von fünf Instrumenten aus Europa) nicht so toll finden. Einen billigen Orbiter hätte man wahrscheinlich noch selbst hinbekommen. Der Lander war ja das teure an Exomars.

Was die ESA noch verbessern muss ist ihre Öffentlichkeitsarbeit. Mit der habe ich als Autor zwangsweise viel zu tun. Es fängt mit den Webseiten an. Es gibt nicht eine, sondern viele auch wenn alle unter esa.int gehostet sind. Durch die dynamische Erstellung klappt die bei NASA Webseiten so erfolgreiche Methode an Hintergrundinfos zu kommen auch nicht (die Seiten über so was wie wget lokal kopieren und nach pdf’s oder verräterischen Seitentitel durchsuchen). Vor allem wünsche ich mir mehr Hintergrundinformationen. Bei der NASA konsultiere ich dazu den Server NTRS. Bei der ESA gibt es viel weniger Informationen , vor allem was über allgemeine Broschüren hinausgeht und es ist nirgendwo so etwas wie ein zentraler Zugriff vorhanden. Schlimmer noch: Es ist nicht möglich sich an jemand direkt zu wenden, der Bescheid weis. Es gibt nur eine Kontaktmöglichkeit über die ESA Website, die läuft über die Presseabteilung, nicht die Möglichkeit nun direkt jemanden in ein konkretes Projekt involvierten anzuschreiben und die Presseabteilung ist recht schlecht informiert und gab mir z.B. die Auskunft mehr las auf den Webseiten über Ariane 5 steht, gäbe es nicht. Das ist schon deswegen falsch, weil in den ESA Bulletins viel mehr drinsteht als auf den Webseiten. Wenn ich dem geglaubt hätte und nur das genommen hätte, dann hätte ich nicht mal ein Zehntel des Buches schreiben können.

Das ist auch ein Grund warum ich zwar gerne mehr über europäische Projekte schreiben würde, aber es dann doch lieber lasse,

So, das neueste Rätsel ist echt tricky und ich rechne nicht damit das es irgendeiner rausbekommt, weil auch ich ziemlich gucken musste bis ich das Datum fand. Was geschah am 17.2.1970?

3 thoughts on “Raumfahrträtsel 12

  1. 1970, klassischer Tippfehler. Es war übrigens nicht irgendwann im 16 Jhd sondern am 4.10.1582. Die Tage zwischen dem 5.10 und 14.10 gibt es in diesem Jahr zumindest im Bereich der katholischen und evangelischen Kirche nicht. (die orthodoxe Kirche hat erst nach der russischen Revolution nachgezogen weswegen die Oktoberrevolution dort heute nicht mehr im Oktober gefeiert wird….

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.