Dokumentationen im Internet

Wie ich ja schon des öfteren erwähnt habe, schaue ich, wenn ich fernsehe, meistens Wissenschafts-Fernsehen, oder etwas allgemeiner Dokumentationen und Wissenschaftssendungen. Regelmäßig schaue ich Quarks und Co sowie „W wie Wissen“. Viele andere Sendungen die ich früher mal angeschaut und kritisiert habe, kaum noch, was primär an den Sendezeiten liegt, aber auch an der Redundanz – einzelne Beiträge werden oft in vielen Sendungen recycelt.

Auch im Urlaub habe ich abends oder zwischendurch Wissenschaftsfernsehen angeschaut, vor allem auf zdf.info. Der Sender ist aber sehr redundant, manche Sendungen werden täglich wiederholt. Bisher konnte ich mich mit Internet-Fernsehen nicht anfreunden. Ich habe seit acht Jahren Zatttoo installiert, das ist ein Dienst, der live-Fernsehen über das Internet wiedergibt. Meiner Erfahrung nach ist er nicht sehr zuverlässig. Weder über Wlan, noch über Powerline habe ich selbst bei hoher Datenrate eine unterbrechungsfreie Verbindung. Daher läuft es selten bei mir, zumal die Qualität (wenn man nichts bezahlen will) sehr schlecht ist. Wie beim Fernsehen geht es nur life, wobei Zattoo etwa 1-2 Minuten dem Life Fernsehen hinterherhinkt.

Mediatheken

Genauso wenig nutze ich die Mediatheken. Sie sind oft nicht flüssig, die Auflösung ist schlecht und die Player erfordern bei meinem Rechner (ein Athlon 5050e mit 2 x 2,6 GHz, Baujahr 2009) manchmal so viel Rechenleistung, dass die Videos stocken. Die Probleme der Mediatheken sind aber, dass man sie nur Eigenproduktionen zeigen und dies maximal 7 Tage lang. Immerhin bei vielen kann man die Auflösung (bis zu HD) wählen und die Qualität ist gut. Es gibt auch eine Anwendung, welche die Videos herunterlädt, doch dann muss man auch dauernd nach den Videos schauen. Es geht nicht einfach eine Recherche später nach dem Motto „Da kam doch vor ein paar Wochen was im Fernsehen…“.

Youtube & Co

Natürlich gibt es zahllose Videos vom Fernsehen auf Youtube. Das Problem bei Youtube ist die fehlende Selektivität. Youtube kennt keine Rubriken, es verlinkt nur über Keywords und das kann ziemliche Böcke machen. Vor einem Jahr habe ich über die frühen Kommunikationssatelliten geschrieben und da auch alte Dokus und Wochenschauen auf Youtube angeschaut. Also schaute ich nach „Telstar“, einem der ersten Kommunikationssatelliten. Da das auch der Titel eines Liedes der Tornados ist, findet er erst mal dieses. Ergänzt man „Telstar launch“ dann findet man zwar den Wochenschaubeitrag aber was nun? Die rechts stehenden Vorschläge für weitere Videos haben nichts mit dem Satelloten zu tun „Hindenburg explodes“ oder „V-1 flying Bomb defeated“. Genauso wenig wie bei den Mediatheken kann man von Youtube Material herunterladen – zumindest nicht mit Chrome, da Youtube ja auch Bestandteil von Googles Konzern ist. Bevor ich mir nur dafür einen zweiten Browser installiere, nutze ich dann meist einen Dienst wie Youtube-Download.

Dokumentationspotale

Vor Kurzem hat mich dann jemand auf die Website www.dokuwelten.de aufmerksam gemacht, die sich spezialisiert auf Dokumentationen haben. Es gibt dort Videos zum Ansehen, die (zumindest die, welche ich bisher im Bereich Chemie und Astronomie gesehen habe) zu einem guten Teil von den Fernsehsendern stammen, das sieht man an den Senderlogos wie „3sat“ oder „N24“. Genauso wie bei Youtube kann man sie nicht herunterladen. Ich vermute auch, dass sie größtenteils von Youtube stammen. Bei den meisten sieht man das Youtube Symbol im Flash-Player und man muss diesen auch immer zweimal anklicken, wohl einmal für den Film auf Dokuwelten und einmal für Youtube. Der wesentliche Vorteil ist aber, dass sie in Themengebieten sortiert sind und es nur Dokumentationen gibt. Es gibt die Hauptsparten Geschichte, Gesellschaft, Länder und Städte, Natur, Sport, Technik und Wissenschaft. Dann in jeder Sparte noch Unterkategorien wie bei der Wissenschaft: Archäologie, Astronomie, Biologie, Chemie, Medizin, Physik, Philosophie und Psychologie. Man bekommt auf den Startseiten auch die neuesten Videos in jeder Sparte angezeigt und eine Tag-Cloud ist auch sehr hilfreich beim Einkreisen von Keywords.

Ich finde das Konzept interessant, aber es ist noch ausbaufähig. Einige Videos waren als „privat“ markiert, konnten also nicht angeschaut werden. Das merkte man, aber erst wenn das Video geöffnet wurde. Vor allem ist bisher die Auswahl recht klein. Wenn man „Apollo“ als Suchbegriff eintippt – und da fallen mir spontan etliche Dokus ein – findet man gerade zwei über „Apollo 13 – wie es wirklich war“ und die „Mondlandung XXL“. Aber das kann ja noch werden und die Idee einfach alle Dokumentationen zu sammeln und vernünftig zu katalogisieren ist toll. Dazu kann man dann auch Videos aus anderen Quellen nutzen. Inzwischen produzieren ja auch größere Forschungseinrichtungen Videos. Die DLR, ESA und NASA machen so etwas. Ich denke so was gibt es sicher auch in anderen Bereichen. Dazu müsste das Angebot auch auf andere Sprachen ausgeweitet werden (alles, was ich bisher sah, war in Deutsch). Über ein entsprechendes Keyword oder Tag kann man dann leicht die Sprache wechseln. Zumindest Englisch sollte dabei sein, weil ich denke das dies die meisten verstehen.

Zumindest bei mir löste die Webseite etwas aus was ich seit Längerem nicht mehr getan habe – das Stöbern im Internet. Früher beim Surfen, jetzt beim Durchsehen der Kategorien, selbst welchen mit denen ich nichts am Hut habe wie Philosophie.

2 thoughts on “Dokumentationen im Internet

  1. Moin,

    das Problem mit den Mediatheken ist, dass diese RTSP und nicht HTTP verwenden. Damit erscheint der Stream nicht in den Life-Http-Headers, und es ist schwer bis unmöglich davon ein Download zu machen. Die Mediatheken sind eben immernoch von der Idee her scheiß Fernsehen, und passen zum Internet so wie ein Fisch zum Fahrrad.

    Youtube hingegen ist recht einfach zu downloaden, da es HTTP verwendet. Für Firefox lohnt sich Greasemonkey mit dem Youtube Downloader User Script. Dieses Script patched einen Download Button in jede Youtube Seite, bei dem zudem noch die Qualitaet auswählbar ist. Alternative schaut man einfach in den Life-Http-Headern oder im FireBug nach der URL des Films.

    ciao,Michael

  2. Ich verwende Firefox, und da ein Plugin namens Flash Video Downloader. Der schafft es aus über 95% aller Seiten, die ich bisher besucht habe, Videos runterzuladen.
    Für Mediatheken hab ich ein extra Freeware-Programm: „MediathekView“. Das Programm grast sämtliche Mediatheken ab, leider nur von den öffentlich rechtlichen Sendern. Alles, was grad verfügbar ist, wird angezeigt. So muss man wenigstens nicht jede Mediathek einzeln durchsuchen. Und runterladen kann das Programm auch gleich.

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