Es fehlt an Konkurrenz

Derzeit plane ich mir einen neuen PC anzuschaffen. Der letzte wird im November fünf Jahre alt und in den letzten Monaten häuften sich doch einige rätselhafte Blue Screens, meistens kurz nach dem Booten oder Aufwachen aus dem Ruhezustand. Nach fünf Jahren wollte ich ihn eh ersetzen. Zum ersten Mal seit 20 Jahren wird es einer mit einem Intel Prozessor sein. Seit 1995 habe ich aus verschiedenen Gründen AMD Prozessoren gehabt. 1995 wurde der 486DX-33 durch einen AMD DX4 100 abgelöst, weil er billiger als der Intelchip war und man damals (lang ist es her) einfach nur den Prozessor im Sockel auswechseln konnte.

Der nächste war dann bewusst gekauft, ein AMD K6 mit 350 MHz. Der war langsamer als die Pentium II von Intel, aber mir ging damals die Vormachtstellung von Intel und Microsoft ziemlich auf den Geist. Das war auch ein Beweggrund beim nächsten Prozessor, ein AMD 1200, der aber nun in der Geschwindigkeit mit Intels Chips mithalten konnte. Der nächste, ein Athlon 3000 war schon schneller, weil Intel auf das falsche Pferd Pentium IV gesetzt hatte und der letzte ein Athlon 5050e, weil der Rechner energieeffizient und leise sein sollte. Continue reading „Es fehlt an Konkurrenz“

Crays Fehler

Seymour Cray gilt als der Vater der Supercomputer. Beginnend mit der CDC 6600, die 1964 erschien, waren Rechner die er (mit)konstruiert hatte über 30 Jahre die schnellsten der Welt. Doch bei dieser Leistung hatte er auch einige kapitale Fehlurteile. Die meisten führen sicher als erstes das Scheitern bei der CDC 8600 an. Schon bei der CDC 6600 war ein Problem, dass am Ende der Schränke die Signallaufzeiten Störungen auf den Leitungen verursachten weil Signale unterschiedlich stark verzögert wurden und so schon auf einer schnellen direkten Verbindung das nächste Taktsignal anlag. Die CDC 6600 lief nur mit 10 MHz, was immerhin noch Kabellängen von bis zu 20 m erlaubte. Die CDC 8600 arbeitete bei 125 MHz, wodurch die Packung extrem dicht sein musste, Kabel mussten nun sehr kurz sein. Cray bekam die Kühlung nicht in den Griff, die durch die schnellen aber sehr energiehungrigen ECL Schaltungen freigesetzt wurde. Er brach das Projekt ab und gründete seine eigene Firma. Das Mockup der 8600 sieht übrigens aus wir eine Kreuzung der folgenden Cray Rechner. Die Bank der Cray 1 und die kleine Zentraleinheit der Cray 2. Ich halte es nicht für einen Fehler, denn der Rechner war einfach für seine Zeit zu ambitioniert. Das Kühlungsproblem dieser Packungsdichte sollte Cray erst mehr als ein Jahrzehnt später bei der Cray 2 lösen. Selbst der unmittelbare Nachfolger die Cray 1 war langsamer und größer. Continue reading „Crays Fehler“

Nach einer arbeitsreichen Woche – ohne Blog

Bin ich heute mal wieder mit dem Schreiben dran. Zuerst möchte ich mich bei Niels bedanken, der so toll die Woche mit einem Thema gefüllt hat, das könnte ruhig öfters vorkommen und das könnten die anderen Gastautoren sich mal als Vorbild nehmen. Heute nichts weltbewegendes nur ein paar Ankündigungen. Ich nutzte die Woche um an den Büchern weiter zu schreiben, genauer gesagt an Neuauflagen. Am 24.6. lief der Vertrag über das Buch „Europäische Trägerraketen Band 1“ aus, das ist zwar das vierte veröffentlichte Buch, doch von den anderen habe ich Neuauflagen gemacht die den vertrag verlängern.

Ich habe weil BOD die Konditionen bei Neuauflagen übernimmt, keine Neuauflage gemacht, auch wenn es mir leid tut weil ich so die guten Amazon Kritiken verliere und bedanke mich an dieser Stelle bei allen 211  Käufern des Buchs. Es wird eine Neuauflage gaben die rund 40 Seiten länger ist und die ein Kapitel über die OTRAG beinhaltet, derzeit warte ich noch auf Grafiken von Michel Van. Sie ist als neues Projekt aber deutlich billiger als die alte für mich. Continue reading „Nach einer arbeitsreichen Woche – ohne Blog“

Der ideale Panzer Teil 2

Nachdem es im letzten Beitrag vor allem um die Entwicklung der deutschen Panzertechnik und um ein mögliches Szenario für den Panzer ging, möchte ich heute die technische Seite vorstellen. Ich habe versucht, den Panzer so realistisch wie möglich zu entwerfen, hinsichtlich der Platzverhältnisse genau so wie der Bewaffnung. Um den Panzer ansprechen zu können, nenne ich ihn meist Löwe, obwohl dieser Name schon für ein Panzerprojekt vergeben war. Aufgrund der Wortwahl wird er seltener auch einfach 45to-Panzer genannt. Ich habe den Panzer dem Land Deutschland zugeordnet, da er meiner Meinung nach in diesem Staat am ehesten realisierbar gewesen wäre, denn das deutsche Reich war in Bereichen wie Kanonen oder Optiken führend . Ich halte es für einfacher, auf Basis dieser Technik einen optimal geformten Panzer zu entwickeln, als für einen gut konstruierten Panzer (wie ihn die Sowjetunion hatte) gute Baugruppen zu entwerfen.

Sämtliche technische Zeichnungen wurden mit dem 2D CAD-Programm „LibreCAD“ erstellt. Wer Ahnung von technischen Zeichnungen hat wird sicher einige Fehler feststellen, so habe ich z.B. nicht sichtbare Körperkanten nicht immer gestrichelt dargestellt. Auch sind die Grafiken z.T. etwas unscharf, da die Exportfunktion von Libre Cad entweder nicht ganz ausgereift ist oder von mir falsch bedient wurde. Meist wird ein Bauteil von einem großen Seitenbild und von kleineren Bilder von oben/vorne dargestellt. Die Bilder lassen sich durch Anklicken in Originalgöße anzeigen. Geometrische Daten wie der positive und negative Kanonenrichtwinkel ergeben sich aus der Zeichnung.

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Der ideale Panzer

Eine der wichtigsten Waffen des zweiten Weltkriegs war der Panzer. Dementsprechend war die Leistungsfähigkeit der Konstruktionen einer Nation ein Faktor, der über Sieg und Niederlage mitentschied. Führend im Panzerbau waren in den besonders intensiven Kriegsjahren 1941-1945 das Deutsche Reich und die Sowjetunion, deren Entwicklungen unterschiedliche Vorteile aufwiesen. Die Deutschen waren von der technischen Seite her führend, die Sowjets dagegen bauten besser geformte und leichter zu produierende Panzer. Als ich mir vor einiger Zeit ein Buch mit Panzerschnittzeichnugen kaufte (übrigens absolut zu empfehlen, wie die meisten Bücher dieser Reihe. Sehr liebevoll und detailliert gezeichnet), fielen mir die ganz unterschiedlichen Platzverhältnisse im Inneren auf: Der T-34 eng geschnitten, während im Tiger 2 große, nicht ausgefüllte Hohlräume vorhanden sind. Einen ähnlichen Vergleich kann man auch z.B. zwischen Is 3 und dem Panther ziehen. Allgemein gilt, dass deutsche Panzer immer voluminöser gebaut waren als ihre sowjetischen Pendants. Dieser Umstand brachte mich auf die Idee, selber eine grobe Konstruktion eines Panzers aus der Zeit vorzunehmen, mit dem Ziel die positiven Eigenschaften deutscher und sowjetischer Panzer zu kombinieren. Zunächst aber ein kurzer Abriss der Geschichte der deutschen Panzerwaffe, um die Eigenkonstruktion einordnen zu können. Continue reading „Der ideale Panzer“