Diktatoren hierzulande und im Ausland

Ich habe in meinem Urlaub vermehrt die Spartensender von ZDF und ARD (zdf.info, einsplus etc.) angesehen und da kommt viel über Geschichte, vor allem über das dritte Reich. Dann kam noch am 26.4. in den Nachrichten das Gedenken an den Holocaust in Buchenwald und in Israel. Kein geschichtliches Thema ist bei uns in den Medien so präsent wie das dritte Reich und besonders die Verbrechen. Bestimmte Dinge sind bei uns auch unter Strafe wie das Verwenden von Nazisymbolen oder die Holocast-Leugnerei – soweit ich weiß ein Unikum, sonst gilt die Meinungsfreiheit solange niemand beleidigt wird. Bei allen anderen Dingen darf sich jeder nach eigenem Gutdünken blamieren.

Was auffällt ist, dass in anderen Ländern die Einstellung zu früheren Diktatoren eine andere ist, selbst wenn diese Hitler in nichts nachstehen. In Russland sehnen sich viele nach dem starken Russland zur Zeit Stalins. Der hat Millionen im Gulag umkommen lassen und ist wie Hitler genauso an großen Verlusten seiner Armee verantwortlich. (Nur war er schlau genug sich nachdem die Deutschen fast Moskau erreichten zurückzuziehen – bis zum Kriegsende, als er die Eroberung von Berlin vor den Alliierten befahl, egal wie hoch die Verluste seien). Noch besser steht in China Mao da, der für noch mehr Tote verantwortlich ist, primär durch politische Entscheidungen die verheerend waren. Dazu gehört die Förderung der Industrie für die Bauern von den Feldern abgezogen wurden – Hungersnöte brachen aus oder während der Kulturrevolution, nur um zu sehen ob er die Macht hat: völlig unsinnige Feldzüge wie gegen Spatzen – sie sollen angeblich das Saatgut fressen. Die Chinesen machten so viel Lärm, dass die Spatzen sich nicht niederlassen konnten und vor Erschöpfung vom Himmel fielen. Der Erfolg: Schädlinge vermehrten sich stark, die Ernten brachen ein, China musste Spatzen aus Russland importieren….

Mao soll nach Wikipedia am Tod von 44 bis 72 Millionen Menschen verantwortlich sein. Stalin für 12 bis 20 Millionen (ohne die Kriegsopfer). Da nehmen sich die 6,3 Millionen Opfer in den Konzentrationslagern gering aus. Was der Unterschied ist? Die meisten waren keine deutschen Staatsbürger. Leute umzubringen weil sie eine falsche politische Einstellung haben ist okay, aber Leute umzubringen weil sie die falsche Religion haben oder aus einem besetzten Gebiet stammen ist schlecht. Klar, die Leute im eigenen Land protestieren nicht, aber die Überlebenden in anderen Staaten machen lautstark von sich hören.

Das das keinen Sinn macht zeigte sich auch bei der Vorbereitung der Nürnberger Prozesse. Da wollte der US-Ankläger Verbrechen gegen die Menschlichkeit und das Führen eines Angriffskrieges unter strafe stellen. Da war Russland dagegen. Gegen den Angriffskrieg auch England. Und das führen eines Bombenkriegs gegen die Zivilbevölkerung hat man gar nicht erst diskutiert, denn dann wären ja die USA selbst auch schuldig. Es endete wie man es sich denken konnte. Verbrechen gegen die Menschlichkeit sind nur strafbar, wenn sie von den Deutschen begangen wurden. Im Nachhinein ein Glücksfall, denn seitdem haben die USA mehrere Angriffskriege geführt – gegen Vietnam, Grenada, Panama und den Irak (Korea und Afghanistan waren von der UNO sanktioniert). Sinnigerweise sind sie auch kein Mitglied im internationalen Gerichtshof gegen Kriegsverbrechen was im Prinzip zeigt, wie zahnlos diese Institution ist.

Vielleicht ist es aber auch einfach ganz simpel: man braucht einen verlorenen Krieg um die Vergangenheit aufzuarbeiten. Ansonsten gibt es immer genügend Profiteure die der Vergangenheit nachhinken. Besonders schlimm wird es wenn zu den Verbrechen auch politische Erfolge kommen. So machten Stalin und Mao jeweils ihre Länder zu Supermächten. Nur kann das in keinem Falle die Verbrechen rechtlich verfolgt wurden, zumindest nicht die die neben dem Diktator dafür verantwortlich waren. Weil die aber noch an der Macht sind, kann man nicht drauf hoffen. Und wenn dann erst mal genügend Zeit vergangen ist, dann zwar andere an die Macht gekommen sind, dann will man nichts mehr dran rütteln. Das wirbelt ja nur Staub auf, vielleicht kommen dann noch Opfer oder Hinterbliebene und wollen Entschädigung. Was ich allerdings auch nicht verstehe ist warum vor allem in China Mao noch so eine positiv besetzte Gallionsfigur auch bei den einfachen Leuten ist.

Die Folgen: Bis heute sind weder China noch Russland demokratisch. In Russland läuft es derzeit sogar wieder rückwärts. Da werden Regionen von Nachbarstaaten annektiert oder mit diesen Krieg geführt. Da diese ehemaligen Teilrepubliken eher klein sind geht das auch ganz gut. Inzwischen wird ja nicht nur gegen die Opposition oder zu mächtige Oligarchen vorgegangen sondern auch gegen Homosexuelle. Da ist es nicht mehr arg weit wie zu Zuständen im Dritten Reich.

 

9 thoughts on “Diktatoren hierzulande und im Ausland

  1. Was ist den Demokratie? Du zitierst Wikipedia, schon mal die letzten Änderungen der Gesetze gesehen? In Wikipedia schon einmal die Themenseiten Polizeistaat/Überwachungsstaat gesehen? Die Demokratien des westlichen Abendlandes sind nichts anderes als versteckte Diktatur. Warum? Wie wird in China, Russland und Nordkorea regiert? Dort werden die Mächte mit einer Person verbunden. Im westlichen Abendland wird die Macht von Parteien ausgeübt. Jedes Jahr findet irgendwo eine Wahl statt wo das Volk erst mit Anlauf belogen und danach verarscht. Schon einmal die Aussagen der Politiker zum Thema Acta, Freihandelsabkommen und Stuttgart 21 gelesen. Wutbürger? Diese Aussagen sollte man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Im Prinzip wollen unsere Politiker auch Diktatoren sein. Rechtssystem und demokratisch? Ich persönliche halte das Rechtssystem als überholt. Es wird einzig und allein Rache ausgeübt. Davon abgesehen, im Mutterland der Demokratie in den USA, sitzen weltweit die meisten Menschen pro Kopf in Gefängnissen. Der größte Teil sitzt dort wegen fehlenden finanziellen Mitteln, oder weil sie politischen und geographischen Minderheiten angehören. Wie es in den anderen demokratischen Ländern so aussieht, lässt sich schlechter dokumentieren, denn ohne Todesstrafe steht ein Justizsystem nicht unter internationaler und unabhängiger Beobachtung. Es hilft ein Gespräch mit Menschen die unschuldig in diesen Apparat geraten sind. Einzelfälle sind kein Argument, denn jeder der diesen Apparat ausgesetzt wird ist im sozialen Stand ruiniert. Das Argument mit der Unterkunft und den drei Mahlzeiten am Tag fallen nicht unter demokratischen Gesetzen das ist ein Menschenrecht.

    Ich verstehe nicht warum Diktatur unter der Demokratie steht. Wir brauchen nicht einmal nach Asien schauen. Wir hatten nach Hitler auch auf deutschen Boden selbst eine Art Diktatur. Was ist der Unterschied zum heutigen Deutschland? Man braucht sich nur einmal die Menschen anschauen und mit Menschen reden. Was ist der wahre Unterschied zwischen Diktatur und Demokratie? In der Diktatur haben die Menschen Fakten nachdem sie handeln müssen. In einer Demokratie wird den Menschen Freiheit und andere Dinge suggeriert die im Prinzip nicht existent sind. Das macht die Menschen vielleicht ehrgeizig und gefügig für das System aber es enttäuscht auch und fördert den Wutbürger. Demokratie schädigt am Ende einer Gesellschaft. Im Prinzip ist die Demokratie nichts anderes als das Kind und der Weihnachtsmann. Denn Kindern wird ein paar Jahre vom Menschen mit Geschenk und Rute erzählt damit er sich den Dingen unterwirft was die Eltern für richtig halten. Irgendwann wird das Kind bemerken das der Weihnachtsmann die eigenen Eltern sind und ist das erste mal enttäuscht. Wenn die Kinder erwachsen werden und die Dinge die existieren nicht akzeptieren, oder das übliche System nicht annehmen wie es erwartet wird werden die das nächste mal enttäuscht. Man braucht sich nur einmal die Transparenzberichte von Google, Facebook und Twitter anschauen. Wer führt die Liste staatlicher Eingriffe/Abfragen an? Es sind die demokratischen Staaten. Natürlich alles unter den Denkmantel der Verbrechensbekämpfung. Man sieht es an den NSA Enthüllung. Man braucht nur sagen die Menschen seien in Gefahr und damit lassen sich die Massen wunderbar zum gemeinsamen Verbrechen missbrauchen. Die Demokratien des westlichen Abendlandes sollten zum Thema Diktatur einfach nur still sein. Wer Diktatur verachtet und mit diesen prächtig verdient hat das katholische System der Busse angenommen, oder ist am Ende des Tages nur ein Heuchler. Mit beiden habe ich persönlich große Probleme. In einer Demokratie die Mehrheit zum Wohl der Mehrheit des Volkes zu finden ist unmöglich. Es scheitert schon am Volk. Es darf nicht mitgestalten und wenn es mitgestalten will wird das Volk als Wutbürger bezeichnet.

    Ich möchte damit nicht sagen das ich die bisherigen Diktaturen für gut halte. Aber man sollte nicht nur auf das schlechteste schauen. Schauen wir mal auf China, wie weit ist das Land gekommen? Übrigens schauen wir einmal auf den Irak. Vorher war das Land ein Land mit einen Menschen der viele verschiedene Volksgruppen zusammen gehalten und kontrolliert hat. Was ist es jetzt? Ein einziges Chaos und ich ärger mich jeden Tag das andere arabische Staaten so still halten. Libyen war ein Land mit einen Diktatur, dass Frauengleichheit, Bildung, Gesundheit und Infrastruktur von allen arabischen Ländern am fortschrittlichsten war. Selbst der Partner Saudi Arabien verblasst im Vergleich. Was ist es jetzt? Ich glaube das westliche Abendland sollte sich um seine Probleme kümmern und einmal das Wort Respekt und Akzeptanz lernen. Anstatt auf andere herum zu hacken und regelrechte Propaganda zu verbreiten wäre es einmal schön man würde sich um die eigenen Probleme kümmern. Wenn das einmal passiert haben wir mehr als ein Leben zu tun. Ich glaube das was die Menschen wollen zeigt schon wie sehr die Demokratie schadet. Sie schadet den gesellschaftlichen Leben und man muss nicht einmal in Asien unterwegs sein. Man braucht nur in die gute alte DDR fahren. Dort gibt es viele interessante Menschen, gerade die aus der Wendezeit und die alten. Wunderbare Gespräche zu denen man bereit sein muss. Dann versteht man auch warum Menschen Sehnsüchte nach alten Dingen haben.

    Ich bin ein DDR Kind. Ich wuchs in Südafrika auf und lebe jetzt die meiste Zeit in einer afrikanischen Monarchie. Vermisse ich etwas? Nein, im Gegenteil. Jetzt wo ich in Deutschland meine Familie besuche fühle ich mich verfolgt und beobachtet. Ich fühle mich fremd und freue mich das ich in zwei Wochen wieder nach Hause kann. Ich war auch schon in Russland und in China. Ich war mit Rucksack, Fahrrad und zu Fuß auf der Transkontinentalen und der Seidenstraße unterwegs. Die besten Gespräche hatte ich zu dieser Zeit und es war tausendmal mehr wert als das dumme Gelaber aus irgendwelchen Schulbüchern die am Ende nur die gesellschaftliche Propaganda verbreiten. Man braucht den Lehrer nur mal nach Dingen fragen die nicht im Buch stehen. Fragt man warum folgten die Menschen der NS Zeit? Warum folgten in China die meisten Menschen der Führung? Warum ist in Russland nicht alles und jeder gegen Putin? Die Lehrer sind völlig überfordert. Es ist schon Mist wenn man nur das Buch, TV und Zeitung kennt und niemals vor Ort war. Aber heute ist es ja modern zu hetzen und die Leute die wirklich Ahnung von etwas haben dürfen trotz Deutscher Beschäftigung bei einen TV Sender nur bei ausländischen Anstalten die eigene Meinung formulieren.

  2. Moin Silvio,

    > Libyen war ein Land mit einen Diktatur, dass Frauengleichheit, Bildung, Gesundheit und Infrastruktur von allen arabischen Ländern am fortschrittlichsten war.

    Libyen war keine Diktatur, sondern sehr viel Demokratischer als jedes Land in Europa. Die Macht dort ging von unten nach oben. Von den Stadtteil Komitees, Gewerkschaftsgruppen und Berufsverbänden, über den Volkskongressen, bis zum Allgemeinen Volkskomitee. Es war damit der direkten Demokratie der Räterepubliken der Deutschen Revolution (siehe Peter Kuckuk) nahe. Es gibt andere, und bessere Demokratieformen als die parlamentarische, repräsentative Parteiendemokratie.

    Gaddafi selber bekam vom Staat die selbe Grundrente (quasi ein bedingungsloses Grundeinkommen) das jedem zustand, plus die Rente als Oberst. Seit 1979 war er auch nicht mehr Staatschef, sondern hatte nur noch repräsentative Funktion, ähnlich der Englischen Königin. Ähnlich der Königin stammt er aus einer der reichsten Familien Libyens, und war damit eigentlich gar nicht auf die Grundrente angewiesen, und hatte natürlich einen extremen Einfluss als Berater der Kongresse und Komitees. Da diese Kongresse und Komitees nicht aus Berufspolitikern bestanden und nur monatlich, z.T. sogar nur vierteljährlich tagten, war das System zum einen sehr schwerfällig gegenüber Reformen, zum andern wurden natürlich viele Entscheidungen in privaten Absprachen vorher schon getroffen.

    Womit Du jedoch richtig liegst ist, das Libyen das fortschrittlichste Land sowohl der Arabischen Welt als auch des Afrikanischen Kontinents war. Zum Teil zu fortschrittlich. Viele Libyer haben sich auf der Grundrente ausgeruht, kleine Geschäfte gemacht, und die Drecks und Knochenarbeit wurde von Gastarbeitern aus Ägypten, Tunesien, Algerien und schwarzafrikanischen Ländern gemacht.

    Saddam Hussein hingegen ist ein komplett anderes Thema. Saddam ist Opfer der selben Bush Politik geworden, die auch Hitler und das 3te Reich erzeugt hat. Man nehme einen CD (Charismatic Dictator), unterstütze ihn mit Waffen und Geld bis er zu einem TED (Technological Elevated Dictator) geworden ist, lasse ihn in dem Glauben dass er für Invasionen freie Hand hat, und wechselt dann die Seiten, sobald der TED ein Problem für seine Nachbar ist, um ein zu marschieren und die Welt zu retten.

    Ohne General Motors Opel Blitz hätte es nie einen Blitzkrieg gegeben, ohne Standard Oil hätten die Soldaten zu Fuß laufen müssen, und ohne IBM hätte es nie ein Melderegister und eine systematische Judenverfolgung geben können.

    Das Melderegister fragt übrigens immernoch nach der Religion.

    ciao,Michael

    PS: Was mich damals in Libyen gewundert hat war, dass Bilder von Rommel recht häufig zu sehen waren. Ob die da immer hingen weiß ich nicht, z.T. wurden sie wohl auf gehangen um mir als Deutschen eine Freude zu machen.

  3. Nur eine kleine Korrektur:
    In den Deutschen Konzentrationslagern kamen zwischen 11 und 13 Mio Menschen um.
    ca 6 Mio Juden, daneben Regimegegner, Sinti und Roma, Osteuropäer, Homosexuelle usw usfort.

    Genaue Zahlen wird es dazu wohl nie geben.

    Mike

  4. Und jetzt mal zu meinen werten Vorpostern:

    „Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden“
    „Ohne allgemeine Wahlen, ungehemmte Presse- und Versammlungsfreiheit, freien Meinungskampf erstirbt das Leben in jeder öffentlichen Institution, wird zum Scheinleben, in der die Bürokratie allein das tätige Element bleibt. Das öffentliche Leben schläft allmählich ein. Einige Dutzend Parteiführer von unerschöpflicher Energie und grenzenlosem Idealismus dirigieren und regieren. Unter ihnen leidet die Wirklichkeit. Ein Dutzend hervorragender Köpfe und eine Elite der Arbeiterschaft wird von Zeit zu Zeit zu Versammlungen aufgeboten, um den Reden der Führer Beifall zu klatschen und vorgelegten Resolutionen einstimmig zuzustimmen. Im Grunde also eine Cliquenwirtschaft – eine Diktatur allerdings, aber nicht die Diktatur des Proletariats, sondern die Diktatur einer Handvoll Politiker, das heißt Diktatur im rein bürgerlichen Sinne.“
    (Rosa Luxenburg)

    Die Angesprochenen Regime waren so unglaublich freiheitlich, dass sie die Meinung der Andersdenkenden brutal unterdrückten. Es ist also ( nach Meinung von Silvio) besser, den Richtlinien der Hochgeborenen blind zu folgen, als sich selber eine Meinung zu bilden, was gerade heute im Zeitalter des Internets besser denn je funktioniert. Daneben war die Sozialistische Regierung auf Deutschem Boden so erfolgreich, dass sie ihre Bürger buchstäblich einmauern musste!
    Freiheit bedeutet nicht, dass man materiell hervorragend versorgt ist, oder das es aufwärts geht…
    (Das sind übrigens auch die Dinge, die gewisse Rechtslastige Kreise gerne F. Franco zuschreiben.)
    Freiheit bedeutet, sagen zu können, was man will, ohne dass irgendwann mal Männer in schwarzen Ledermänteln vor der Tür stehen und einen verschwinden lassen.

    Aber diese Meinungen sind natürlich nicht neu die hat schon der Totalitarist Plato mit seinem „Staat der Philosophen“ eingehend beschrieben.

    Thema Respekt nd Akzeptanz: Muss man Akzeptieren, dass in einem Staat Bürger „Etwas unfair behandelt werden“ = Folter bei Verdacht? Ist es Generalkulturell akzeptabel, dass Eliten zum eigenen Bereicherung Rechstaatliche Prinzipien mit Füßen treten? Sind grundlegende Menschenrechte kulturell Verhandelbar? ist das „Recht auf ein faires Verfahren“ bei Gericht eine rein Westliche kulturelle Errungenschaft?

    Das Problem ist, dass Macht korrumpiert, und absolute Macht irgendwann mal absolut korrumpiert. Insofern ist Gewaltenteilung und die Zulassung einer wirksamen Opposition (und nichts anderes ist eine Rechtstaatliche Demokratie) ein gutes Mittel um die Ansammlung der Macht zu begrenzen.

    „No one pretends that democracy is perfect or all-wise. Indeed, it has been said that democracy is the worst form of government except all those other forms that have been tried from time to time“
    (W. Churchill)
    Wo er recht hat, hat er recht.

    LG
    Mike

  5. Der Traum aller Linken ist der vollendete Kommunismus.
    Das also jedwede Person materiel vollumfassend und darüber hinaus versorgt ist, ohne sich um diesen Unterhalt selber kümmern zu müssen.

    Insofern wird die westlich geprägte Demokratie immer versagen, ja sie verfolgt noch nicht mal dieses Ziel.

    Der kleine Haken an der Sache ist, das Diktaturen daran noch wesentlich kläglicher scheitern. Spätestens wenn die Rücklagen und stillen Reserven ihrer Vorgänger und/oder die Ressourcen des Landes aufgebraucht sind.

    Egal ob rechts oder links, mir fällt kein Gegenbeispiel in den letzten hundert Jahren ein.

    Bernd

  6. @Silvio Bravo

    Es würde sich für jeden an der deutschen und der Welt-Geschichte interessierten lohnen folgendes Buch zu lesen:

    Gert Schulze-Ronhof
    1939 – Der Krieg, der viele Väter hatte: Der lange Anlauf zum Zweiten Weltkrieg
    Ist mit hunderten Quellenhinweisen belegt.

    Alternativ sein Vortrag bei der AZK:
    http://www.youtube.com/watch?v=Uvwb5QPrmc0

    Grüße Gerhard

  7. @ bernie:
    Es ist nicht der Traum aller Linken, die kommunistische Gesellschaft einzuführen.
    auch der Anarcho-Syndikalismus ist ziemlich weit links, ideologisch aber himmelweit vom Kommunismus entfernt.

    @ Gerhard
    http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/2.1715/im-generalsblick-1135031.html
    Wer sich in einem Werk, dass die bisherigen Forschungsergebnisse auf den Kopf stellt, nicht mit der Standardliteratur auseinadersetzt, sondern sich ausschlieslich auf eher obskure Quellen bezieht, handelt aus wissenschaftlicher Sicht unlauter.
    Das Buch ist aus wissenschaftlicher Sicht komplett wertlos.

  8. Die verschiedenen Worthülsen ändern nichts daran, daß in den verschiedenen -ismen irgendwelche Gut-Menschen glauben, guten Menschen vorschreiben zu müssen was sie gefälligst zu tun und zu denken haben.
    Und das diese -ismen spätestens im Alltagsbetrieb noch weniger nachhaltig sind als unsere Gesellschaftsform.

    Bernd

  9. @Bernd:
    Formulierungen wie: „Da nehmen sich die 6,3 Millionen Opfer in den Konzentrationslagern gering aus.“ finde ich extrem zynisch. Man kann und darf solche Zahlen nicht gegeneinander aufrechnen! Im Gegenteil, je besser ein Land die Fehler seiner Führer analysiert und künftig vermeidet, desto besser wird es ihm i.d.R. in den folgenden Jahren gehen. Dass Deutschland trotz der starken Zerstörung nach dem zweiten Weltkrieg und der Teilung sich sowohl wirtschaftlich als auch sozial vergleichsweise gut entwickelt hat, liegt auch und gerade daran, dass das Bewusstsein über die Verbrechen der Nazi-Zeit zum Allgemeingut geworden ist.

    Wie viele andere Länder haben es beispielsweise in den letzten 30 Jahren geschafft, OHNE Blutvergießen und OHNE militärischen oder paramilitärischen Einsatz eine Administration davonzujagen, um so den Weg zu einer Wiedervereinigung freizumachen?

    Kai

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