Der Megacrash
Eine weiterer Blick in die Zukunft die ich mit dem Temporalfluxkompensator gewinnen konnte steht heute an. Er ist in einer fernen Zukunft angesiedelt und zwar am 19.1.2028. An diesem Tag werden OneWeb und HyperSatNet zu Entschädigungszahlungen in Höhe von 12,1 Milliarden Dollar verurteilt.
Das ist in einer ferneren Zukunft, doch die Vorgeschichte reicht bis in die Gegenwart. OneWeb will rund 900 Satelliten in den Orbit bringen. Ein Gemeinschaftsunternehmen von Google und SpaceX, das später HyperSatNet heißt, sogar über 4000. Diese Satelliten sollen in Höhen von 850 und 1200 km die Erde umkreisen. Vor wenigen Tagen gab Oneweb bekannt das Airbus die Satelliten bauen wird. Die ersten zehn in Toulouse, die folgenden dann in einer neu zu errichtenden Fabrik in den USA. 700 Arbeitsplätze soll das schaffen und ein sehr ambitioniertes Ziel von 400.000 bis 500.000 Dollar Baukosten pro Satellit. In einem Interview ist sich der OneWeb Chef Brian Holz zwar nicht sicher ob man es erreichen wird, aber man denke man käme „nahe daran“. Immerhin das wäre eine Sensation. Selbst wenn jeder Satellit 1 Million kosten würde, dann wäre er nur in etwa so teuer wie eine Einpropeller-Cessna die einige Passagiere transportiert oder ein Luxusauto. Soviel was wir bis heute von dem Projekt wissen.
Im Februar 2016 gibt die NOAA eine offizielle Warnung heraus, wonach bei dieser Flotte und der relativ hohen Bahnhöhe die Wahrscheinlichkeit einer Kollision mit einem kleinen Stück Weltraummüll, das zu klein ist um verzeichnet zu sein, sehr hoch ist. Größeren, durch Radar überwachten kann ein Satellit dagegen ausweichen. Die NOAA rechnete mit einer Kollision bei 5000 Satelliten im Durchschnitt alle 2 Jahre. Gravierender ist aber, das in dieser Bahnhöhe die Bruchstücke eine so lange Lebensdauer haben, das die nächste Kollision statistisch nicht nach 2 Jahren, sondern 1,3 Jahren stattfindet. Danach so rechnete die NOAA auf würde eine Kollision in immer kürzeren Zyklen vorkommen bis schließlich es zu einer lawinenartigen Vermehrung des Weltraummülls kommt. Spätestens dann dürften Kontrollzentren auch damit überfordert sein, auch größeren Bruchstücken auszuweichen weil diese immer schneller die Bahn kreuzen. Die NOAA appellierte an die FAA beiden Firmen keine Frequenznutzungen zu vergeben, denn ihre Konstellationen wären auch eine Gefahr für alle andern Satelliten in mittleren Bahnhöhen. Die FAA antwortete in einer Stellungnahme, sie könnte nur auf formale Kriterien zur Einhaltung der Frequenznutzung bestehen, nicht jedoch Firmen vorschreiben wie viele Satelliten sie nutzen.
Es kam wie es kommen musste kurz nach der Fertigstellung beider Konstellationen wurde am 19.12.2020 der Satellit HyperSatNet 1786 von einem Stück Weltraummüll getroffen. NORAD registrierte eine Zunahme der überwachbaren Bruchstücke um 70%. Am 3.4.2021 folgte der Satellit OneWeb 546 und am 21.1.2022 HyperSatNet 3497.Er war der erste von fünf im Jahr 2022 getroffenen Satelliten. 2023 waren es schon 11, 2024 kletterte die Zahl auf 24, darunter mit Metop 1 auch der erste Satellit, der nicht von den beiden Firmen stammte. 2025 wurden schon über 120 Satelliten getroffen und 2026 trat der Lawineneffekt ein. Kontrollzentren mussten täglich mehrmals ihre Satelliten Bruchstücken ausweichen lassen. Selbst wenn dies gelang, so ging vielen im Laufe des Jahrs 2026 der Treibstoff aus. Trotzdem wurden 346 Satelliten getroffen. 2027 stieg die Kolllisionsrate rapide an, um am 19 April 2027 den Rekord von 53 zerstörten Satelliten an einem Tag zu erreichen. Schon am 23. Oktober 2026 wurde die ISS geräumt, nachdem die Besatzung innerhalb weniger Tage zahlreichen Bruchstücken ausweichen musste und in Sojuskapseln ausweichen musste und nicht mehr zum Arbeiten kam. Als am 4.5.2027 die Klage eingereicht wurde, waren viele Satelliten die sich oberhalb 400 km und unterhalb 2000 km Höhe befanden schon zerstört.
Die Sammelklage der Weltraumbehörden ESA,NASA,JAXA und ISRO sowie anderer stattlicher Organisationen (EU, Eumetsat, NOAA, DoD) und einiger privater Satellitenbetreiber an der Spitze Digiglobe, gegen beide Firmen zielte zuerst einmal auf den Ersatz der verlorenen Satelliten. Die beiden Firmen hätten durch ihre Konstellation leichtfertig den Weltraum in ein Minenfeld verwandelt. Bisher gäbe es zwar auch Kollisionen, aber die Wahrscheinlichkeit dafür war vorher um den Faktor 100 geringer und lag damit im Bereich von über 100 Jahren, also einem vielfachen der operativen Betriebszeit. Die Firmen antworteten in einer Stellungnahme, das nicht ihre Satelliten die Ursache wären, sondern dies ein allgemeines Risiko wäre. Sie hätten im Gegensatz alles unternommen um Kollisionen zu vermeiden, so hatten ihre beiden Flotten auch als einzige noch bis zum Ende Reservetreibstoff um größeren Bruchstücken auszuweichen.
Dieser Argumentation folgte das Gericht nicht und anhand der vorgelegten Projektkosten der von den Klägern betriebenen Satelliten, kam sie zu der Schadensersatzforderung in Höhe von 12,1 Milliarden die zu 4/5 Hypersatweb und zu einem Fünftel Oneweb bezahlen muss, der Schlüssel wurde anhand der anfangs im Orbit befindlichen Satelliten festgelegt. OneWeb begab sich noch am Tag der Urteilsbegründung in den Schutz von Chapter 11 des US-Insolvenzrechst, da die Firma keinerlei Aktiva mehr vorzuweisen hat, die meisten ihrer Satelliten sind zerstört. Hypersatweb legte Berufung ein, doch die Kurse von SpaceX und Google sanken um 86 bzw. 73% seit die Klage eingereicht wurde.
Diese Klage dürfte nur die erste sein. Russland und China haben schon weitere Klagen bei nationalen Gerichten eingereicht. Viel gravierender dürfte aber eine zweite Klagewelle sein die nun die Folgen des Ausfalls umfasst. Die EU klagt z.B. erhöhte Kosten für die Überwachung der Agrarsubventionen ein, die nun durch Luftaufnahmen erfolgt, nachdem alle europäischen Erdbeobachtungssatelliten ausgefallen sind. Digiglobe klagt seine Verluste aus dem wegfallenden Verkauf von Bildern ein. Viel schwerer sind die volkswirtschaftlichen Kosten zu beziffern die sich durch den Wegfall von Wettersatelliten und Umweltbeobachtungssatelliten ergeben. Das US-Militär kann seine Kosten nicht beziffern, wird auch keine Klage einreichen, hat SpaceX aber von weiteren Aufträgen ausgeschlossen. Es wird erwartet das diese weiteren Prozesse sehr langwierig sind, da die Bezifferung von ausgebliebenen Gewinnung stark angefochten wird und volkswirtschaftliche Kosten schwer zu beziffern sind.
Offen ist auch wie es weiter gehen wird. Die bisherigen Ankündigungen der betroffenen Weltraumogranisationen und Firmen gehen dahin dass sie entweder wesentlich größere Satelliten in deutlich höhere Orbits (über 3000 km Höhe) entsenden oder (das ist der größere Teil) Satelliten mit größeren Treibstoffvorräten in niedrige Orbits unterhalb 400 km. Diese sind wegen der starken Bremswirkung der Atmosphäre schon nach einem Jahr deutlich sicherer geworden, in zwei Jahren soll das Risiko dort auf den Urzustand vor 2021 gesunken ein. Ob man die ISS wieder in Betrieb nimmt ist offen. Beschleunigungssensoren detektieren 46 Treffer mindestens einer hat auch eine modulhülle durchschlagen da die Station im April 2027 stark an Innendruck verlor.
Die einzige Branche die von der Kollision profitierte, waren die Unternehmen die Miniatursatelliten oder Cubesats in nur 400 km Höhe absetzten und nur 1-2 Jahre lang betrieben Planetlabs vergab einen Auftrag zum Bau weiterer Satelliten, ebenso andere Firmen die im niederen Orbit operierten wie Urthecast,
Der ehemalige SpaceX CEO Elon Musk, der nach dem Börsengang 2018 seine Anteile sukzessive verkaufte und 2021 aus der Firma ausschied hat sich bisher nicht zu dem Megacrash geäiußert,. Man kann annehmen, das sich die Strafe von SpaceX aber auch auf sein Unternehmen „MarsInvaders“ auswirkt. In diesem verkauft Musk seit 2021 Grundstücke auf dem Mars an zukünftige Kolonisten die mit der seit 15 Jahren geplanten Marsrakete von SpaceX in wenigen Jahren den Mars besiedeln werden.
zzz, vielleicht mal bei Roland Emmerich anrufen, vielleicht braucht der Deine Phantasien für einen Blockbuster…. 🙁 Und Du wunderst Dich wenn die „SpaceX-Fanboys“ Dich kritisieren…
Hahaha, wirklich verrückt, dieser Münchhausen. Doch wo liegt er falsch?
1) Zunächst einmal ist die Masse der geplanten Satelliten kleiner als bei herkömmlichen: entsprechend weniger Trümmer entstehen, wenn einer getroffen wird, und entsprechend langsamer wird die Kaskade – wenn überhaupt – ihren Lauf nehmen.
2) Ist auf höheren Orbits aus rein geometrischen Gründen mehr Platz als auf tieferen, die Chance auf eine Kollision also entsprechend kleiner.
3) Die kinetische Energie eines Teilchens hängt quadratisch von seiner Geschwindigkeit ab, die wiederum mit der inversen Wurzel von der Erdentfernung abhängt. Bei einem drei Mal so hohen Orbit wird die kinetische Energie eines Teilchens also bereits drei mal geringer sein. Entsprechend weniger tödlich sind Treffer, und entsprechend einfacher wäre eine Panzerung (siehe nächsten Punkt).
4) Man könnte überlegen, die Satelliten zu panzern, etwa mit einer „Hartschale“. Oder aber mit einer Schale aus Eis unter einer thermischen Schutzfolie, das bei einem grossen Einschlag einfach freigesetzt wird und verdampft. Eis ist ja transparent für die meiste Funkstrahlung.
5) Die Betreiber werden sehr intensiv über die potentiellen Probleme nachdenken: nicht weil sie Angst hätten, verklagt zu werden (auf welcher Rechtsbasis?), sondern weil sie ihre milliardenschweren Investitionen bzw. Assets sicher nicht in einem Staubregen aufgehen sehen wollen (wenn sie keine sorgfältige Risikoabschätzung machen, sind die Firmen bzw. ihre Chefs einfach inkompetent). Insofern werden mit Sicherheit entsprechende Vorbereitungen auf Eventualitäten getroffen, etwa ein Sammel/Deorbitiersystem für Trümmer, evtl. ergänzt von weiteren Radars zur Unterstützung von NORAD auf hohen Orbits etc.
Und zum Schluss sollte man dem Münchhausen noch dies sagen: Der Elon ist ein Getriebener. Er will wirklich auf den Mars. Wenn er sich auf einem grossen Geldpolster zur Ruhe setzen wollte, hätte er das schon längst tun können (Käufer für SpaceX gäbe es mit Sicherheit). SpaceX ist seine einzige marginal realistische Chance, seinen Traum vom persönlichen bemannten Marsflug zu verwirklichen – die wird er bestimmt nicht zu profanen Dollars machen, ganz sicher nicht schon 2018 (weil dann noch weit und breit kein Marsraumschiff bereit sein wird). Er hat mal gesagt, ein Börsengang von SpaceX werde es erst geben, wenn der Mars Colonial Transporter regelmässig fliegt…
So ganz Münchhausen ist das wohl doch nicht:
http://spacenews.com/smallsat-operators-have-yet-to-allay-concerns-about-space-junk/
@Bynäus rechne mal die Geschwindigkeit eines 200,800 und 1200 km Orbits aus und bemerkst schon mal einen Fehler in der Argumentationskette.
@Bernd: du hast recht, wie dumm von mir. Die kinetische Energie hängt tatsächlich umgekehrt proportional zur Höhe ab, aber zur Höhe über dem Erdmittelpunkt, nicht der Oberfläche. Den Punkt nehme ich also zurück, sorry Münchhausen. Auch wenn natürlich immer noch gilt, dass die kinetische Energie von Trümmern auf höheren Bahnen geringer ist – aber nicht einen Faktor 3, sondern nur ~15%.
Dein Link bezieht sich v.a. auf Cubesats, die sich in tiefen Orbits (<650 km) bewegen.
Ich hab einen interessanten Artikel gefunden: http://www.duncansteel.com/archives/1515
Darin kommt er zu ähnlich drastischen Konsequenzen wie Münchhausen: Obwohl die Höhe von 1200 km für die SpaceX Satelliten relativ frei von Trümmern und anderen Satelliten zu sein scheint, ergibt sich eine beträchtliche Kollisionswahrscheinlichkeit. Wäre spannend, dazu auch noch andere Meinungen zu hören (der verlinkte Artikel und die darin verwendeten Methoden sind natürlich nicht peer-reviewed).
In der Regel nehme ich mir nicht die Zeit die ganzen Berechnungen von Bernd und dem Rest von euch im Detail nachzuvollziehen. Ihr könnt mich also gerne korrigieren wenn ich in meiner eingerosteten Art in der folgenden Überschlagsrechnung einen Fehler gemacht habe.
Angenommen, die Satellitenbetreiber wollen verantwortungsvoll handeln und daher sicherstellen, dass sich jeder ihrer Satelliten zum Ende ihrer Lebenszeit möglichst bald Richtung Erde verabschiedet.
Von einen Kreisorbit von 1200km aus benötigt es etwa eine Abbremsung um 300m/s um ein Perigäum von unter 100km zu erreichen. Damit entsorgt sich der Satellit in kürzester Zeit selbst.
Bei einem (hypergolen) Treibstoff mit einem spez. Impuls von unter 3000m/s macht das grob 10% der Gesamtmasse. Berücksichtigt man Zusatzgewicht für Tank und Düse sollten etwa 15% der Gesamtmasse des Satelliten für seine Entsorgung aufgebracht werden.
Oder seht ihr das anders?
Das Szenario, welches Bernd hier beschreibt ist auch bekannt als Kessler-Syndrom, nach dem NASA-Wissenschaftler Kessler. Dieser beschrieb schon Ende der 70er einen möglichen Lawineneffekt bei der Vermüllung der Umlaufbahnen. Es hat also schon einen ernsten Hintergrund.
@Markus W.: Verfilmt wurde dieser Effekt auch schon – so beginnt der Plot im Film „Gravity“. Dort entsteht auch eine Kettenreaktion, bei der von Müll getroffene Satelliten wiederum Müll verbreiten. Dabei wird auch das Shuttle vernichtet, mit dem die Astronauten im All sind und die Raumstationen (ISS und Chinesische Station) müssen evakuiert werden.
@Sebastian Wolf: Ich persönlich würde bei jemandem, der auf Bernds Seite kommentiert annehmen, dass dieser alle Filme die im Weltraum (naja, ok is nur LEO) handelt, kennt. Ja, natürlich kenne ich Gravity (wobei dieser durch diese „eine Szene“ total zerstört wird….)
Unabhängig ob ich nun ein „SpaceX Fanboy“ bin oder nicht, dieses permanente „sticheln“ (österreichicher Ausdruck für hinhacken) gegen SpaceX regt mich einfach auf.
Egal wie oft Bernd es noch beteuert auch auf andere (Raumfahrt-) Konzerne und Staaten kritisch einzugehen, meiner Meinung nach ist es Kindergarten-Style.
Meine persönliche Meinung ist halt, das Bernd hier wie ein gekränktes Kindergartenkind agiert.
@Bernd: Ich hoffe Du akzeptierst meine Meinung, auch wenn ich Dir nicht wirklich mit hochtrabenden Berechnungen und detailierten Daten kontra geben kann, so denke ich, hat SpaceX mittlerweile Fakten geschaffen, die allen Vergleichen standhalten. (Ich erwarte jetzt keine erneuten Berechnungen deinerseits, jeder, der ein wenig technisches Verständnis hat sieht mittlerweile wohin die Reise geht.) Alle Raumfahrtgrößen „scheißen“ sich ja bzgl. SpaceX an und sind in Zugzwand geraten….
@Markus W.
Wenn Du mir sticheln unterstellst dann berücksichtige einige Tatsachen:
In der Kolumne erscheinen satirische Dinge oder „Rest des Jahres Aprilscherze“.
Ich halte (siehe Folgebeitrag) die Gefahr für real.
Ich habe beide Unternehmen gleichberechtigt erwähnt und glaube sogar das wenn es tatsächlich dazu kommen würde SpaceX nicht wie Oneweb bankrott ginge, da ich (und deswegen auch immer Google als erstes geschrieben) Google als den Hauptfinanzier sehe. Die haben jetzt SpaceX auch eine Milliarde gegeben damit sie überhaupt damit anfangen können. Google wird der Netzwerkbetreiber werden und die machen das Geschäft. SpaceX fertigt die Hardware. Wenn es ein reiner Auftrag ist (das weiss man zu diesem Zeitpunkt nicht) dann würde sich auch die Klage nur gegen Google wenden. Dagegen ist Oneweb Betreiber und hat z.B. in den letzten Tagen Airbus, Arianespace und Virgin Galactics mit Bau und Start beauftragt.
Das Elon Musk mal seine Anteile an SpaceX verkauft halte ich für logisch. Wenn das Jahr 2025 gekommen ist dann werden wir sehen wer recht hat. Etwas Fantasie wirst Du Münchhausen ja noch zuschreiben. Sein Modell wie er zum Mars kommen will erinnert ja auch an die Szene wo Münchhausen sich und sein Pferd selbst zum Sumpf herauszog …
@Markus W.: „Ja, natürlich kenne ich Gravity (wobei dieser durch diese „eine Szene“ total zerstört wird….)“ -> Meinst du damit die Szene der Ankunft bei der ISS, bei der dann Stone und Kowalski getrennt werden? Ja, die zerstört wirklich viel von der sonst sehr realistischen Darstellung der Verhältnisse im All. Da musste die Physik eben doch wieder der Dramatik weichen.
Desweiteren wartet Bernd ja immer noch auf nen Gastbeitrag von Leuten, die SpaceX verteidigen. Mich selber würde ein solcher Beitrag auch interessieren, wenn er denn sachlich geschrieben ist.
Wo ich mich selber positionieren soll, weiß ich grad nicht, ich glaube ich bin eher neutral/kritisch. Vor einer Firma und den Leuten, die so was komplett neu aufziehen habe ich auf jeden Fall Respekt.
Dass vor allem am Anfang Probleme auftreten ist Fakt, niemand bestreitet das. Was aber Bernd, vielen anderen, und auch mir auffällt, ist eben die Art, wie das kommuniziert wird. Das war auch schon oft hier Thema im Blog.
Im Moment wird von vielen Fans eben immer wieder auf die Zukunft und die nächste Generation von Raketen verwiesen. Was ist das denn für eine Strategie? Ich würde erstmal erwarten, dass die bestehenden Technologien vervollkommnet werden und z.B. die angekündigte F9H endlich mal startet. Sobald das passiert ist sieht man weiter.
Bin jetzt ein bisschen abgeschweift, sorry.
Ach ja Filme. Ich schaue eigentlich gar keine Sci-Fi Filme an. Gravity kenne ich daher auch nur vom Namen. Man muss in dem Blog weder als Leser noch Autor also nicht alle filme angeschaut haben die mit Weltraum zu tun haben.
Megacrash ist ein gutes Stichwort was grad über dem Atlantik mit der Falcon 9 CRS-7 passiert ist… 🙁
Hallo Leute
ja der F9 Fehlstart war meiner Meinung nach nur eine Frage der Zeit.
Nicht überraschend wenn an allen Ecken gespart wird, irgendwo muss ja das Geld für PR und Animationen für sci-fi Projekte herkommen.
Ich habe eine Frage hat jemand von euch einen Überblick wieviel Geld bei Space X von Musk gekommen sind und welchen Anteil Kunden/NASA beigesteuert haben?
Wo sind nun die SpaceX-ler die sich über Orbitals Verlust lustig gemacht haben?
Und was nützt die engine-Out Capability? Einmal reichte es nur noch gerade in den Orbit diesmal explodiert die ganze Stufe.
Dritter Fehlschlag bei einem Versorgungsflug zur ISS innerhalb 9 Monaten. Immerhin hat man nun die Chance, über den Sinn von parallel vorangetriebenen Lösungen nochmals nachzudenken. Darüber haben sich diverse „Experten“ auch lustig gemacht.
SpaceX Fans sind damit beschäftigt Aussagen wie diese von sich zu geben.
„I think its the first Falcon 9 failure.“
Warum die Häme? Man kann doch froh sein das in der Raumfahrt wieder mehr Bewegung ist. Welche Konzepte sich letztlich als zuverlässig und wirtschaftlich erweisen, wird die Entwicklung zeigen.
Ich kann mich nicht erinnern, dass sich irgendwer über Orbital lustig gemacht hätte. Der jetzige Unfall der Falcon 9 hat vermutlich was mit der Oberstufe (Sauerstofftank?) zu tun, die 9 Merlins auf der Erststufe spielen also erstmal keine Rolle.
@ABMSPRINT:
SpaceX Finanzierung, siehe hier: http://www.bernd-leitenberger.de/blog/2015/05/11/zeit-fuer-eine-neue-runde-bashing/
vorletzter Absatz. Ich bin auf 1933 Millionen von der NASA gekommen. Was Musk gezahlt hat ist offen. er hat anfangs 150 Millionen investiert, seit COTs gab es nur Verlautbarungen durch externe Finanziers.Ich würde nicht annehmen das sein Anteil mehr als 200 sind.
@Bynaus: siehe Kommentar von klakow in diesem Beitrag. Irgendwo gabs auch mal einen wonach sich Orbital russische Schrottriebwerke andrehen hat lassen.
Sehen wir die schlechte Nachricht positiv: Endlich muss man nicht mehr mit unrealistischen 100% Sicherheit für die Erfüllung der Hauptmission rechnen. Ich finde es nicht gut das der Unfall passiert ist, allerdings könnte es einige Fans mal auf den Boden der Tatsachen zurückbringen, denn es zeigt das Space X wie alle Firmen Fehler macht. Dennoch ist die bisherige Bilanz für eine neue Firma voll in Ordnung, mittlerweile sollte jedoch nur noch sehr wenig passieren, und wenn man so sieht was zwischendurch schief gelaufen ist dann war es wahrscheinlich das es mal zu einem Absturz kommt.
Bilder mit ähnlicher Ursache gleichen sich. Beim ersten Start der Atlas Centaur explodierte auch diese auf der noch intakten Atlas, als sich durch zu früh abfallende Isolationspaneele der Wasserstofftank erhitzte.
https://www.youtube.com/watch?v=7bohuny6hfo
Es gibt weder Wasserstoff noch Isolationspanele auf der Oberstufe der Falcon. Aber ja, es war wohl die Oberstufe, auf die eine oder andere Weise. Ich kann mir vorstellen, dass der IDA im Trunk der Dragon sich gelöst hat (oder der Trunk unter der erhöhten Belastung nachgegeben hat?) und auf die zweite Stufe geknallt ist (zum Zeitpunkt des Unfalls waren das ca. 5 Ge, in Kombination mit der Masse des IDA von 500 kg und einer Fallhöhe von ein paar Metern entwickelt das eine ziemliche Wucht). Dafür spricht auch, dass man die Dragon ein paar Sekunden nach der ersten „Explosion“ (weisse Farbe => kein Feuer, nur geborstener Tank) ohne Trunk seitlich wegfallen sieht. Aber natürlich ist das alles zum gegenwärtigen Zeitpunkt pure Spekulation.
Danke Bernd.
@Jochen
[Warum die Häme? Man kann doch froh sein das in der Raumfahrt wieder mehr Bewegung ist. Welche Konzepte sich letztlich als zuverlässig und wirtschaftlich erweisen, wird die Entwicklung zeigen.]
Ich denke, dass vielen Folgende Sachen auf den Keks gehen
-Elons endloser Drang zur Selbstdarstellung und vergötterung seiner Person
-Die Tatsache, dass die Firma eine Art Schneeballsystem mit ihren Finanzen betreibt (so weit ich informiert bin aktuelle Starts werden mit Geld für den nächsten und übernächsten Start bezahlt)
-Die Informationspolitik und offene Ehrlichkeit an letzter Stelle stehen.
-Anstatt an bestehenden Problemen zu arbeiten wird einfach das nächste Phantasieprojekt medienwirksam Vorgestellt.
Ich denke SpaceX richtet sich nicht an Raumfahrtbegeisterte Menschen sondern an ein Publikum welches 0 bis kaum Ahnung von Raumfahrt hat und durch Animationen und realitätsfremde Behauptungen leicht zu beeinflussen ist.
Bei Elon war schon immer Schein wichtiger als Sein siehe Tesla, die Firma überlebt nur aufgrund seiner Pr wirksamen Propaganda und ihres Rufes.
Elon propagiert die Eierlegendewollmilchsau und verschweigt alle Probleme, Kritiker werden zum Schweigen gebracht oder Verklagt.
Dieser Trend zum Twitter-Unternehmen macht mmn nicht nur mir Angst.
Produktqualität, Management, Ehrlichkeit und Support treten immer mehr in den Hintergrund wenn Youtube-Livestreams, Twitter und live Events alles überschatten.
Hauptsache gut in der Öffentlichkeit auftreten und somit Finanzierungen erschleichen die vielleicht bei stillen und ernsthaften Konkurrenten besser aufgehoben wären.
Ich hatte vor kurzem ein Gespräch mit einem Freund der keinerlei Wissenschaftliche Ausbildung oder Interessen hat aber er war sich absolut sicher Elon Musk wird die Welt verändern.
Raketen wiederverwendbar zu machen sei einfach, wirtschaftlich und revolutionär genau wie Biogasanlagen, Biodiesel und Windkraftanlagen.
Jegliche Argumentation meinerseits ihm die technischen Schwierigkeiten aufzuzeigen wurden als rückständig und „konterrevolutionär“ abgetan.
Ich habe es mit dem Beispiel versucht: Kondome könnte man auch theoretisch wiederverwenden wären sie dafür gemacht nach jedem Einsatz müssten sie Tests unterzogen werden und fallen diese positiv aus wären sie wiederverwendbar.
Dass das wirtschaftlich keinen Sinn macht ist nebensache man spart ja Material indem man kein zweites Kondom herstellen muss, wie energie/rohstoffaufwendig die Tests/Transport für die Wiederverwendung sind ist da dann Nebensache.
Meiner meinung nach passt das perfekt in mein Bild des SpaceX Fans
-leicht zu Beeindrucken
-kaum Hintergrundwissen
-Wille zur Veränderung egal ob diese einen positiven Effekt hat oder auch nicht
-lebt auf Youtube und Twitter
-macht jeden Hype mit
Ich (25) kenne viele dieser Menschen auch in meinem Umfeld und bezeichne sie gerne als linksesoterische Yuppies mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne.
Ich wollte niemanden persönlich angreifen sondern nur meine Sicht der Dinge auf SpaceX und ihre Jünger kundtun.
Gute Zusammenfassung…
Häme: Nun ja, ich lese hier schon mehr Häme über SpaceX als damals über Orbital. Aktuell wissen wir noch nicht viel. Musk hat was von Überdruck im Sauerstofftank der Oberstufe getweetet. Bei wem jetzt Erinnerungen an Apollo 13 – da ist auch ein Sauerstofftank explodiert – wach werden, der liegt möglicherweise nicht ganz falsch. Und ja, die Methode der Firma SpaceX, das Rad immer wieder neu zu erfinden, statt das Rad teuer von den früheren Erfindern zu lizensieren, bewirkt, dass sie auch die früheren Fehler wiederholen. Vielleicht war was brennbares im Sauerstofftank, zum Beispiel die Isolation von Kabeln, die zu Messfühlern führen, und vielleicht hat dieses Etwas nach einem Funken Feuer gefangen.
Mit einer Fehlstartrate von 1,5 (einmal Verlust, einmal Teilverlust) auf 19 Starts liegt die Fehlerrate von SpaceX in den letzten 5 Jahren immer noch unter der der gerne als „bewährt“ bezeichneten Proton. Rechnet man nur erfolgreiche Hauptmissionen, kommt die Falcon 9 auf einen Fehler bei 19 Starts. Zum Vergleich: Die Soyuz hat seit Anfang 2011 vier Fehler bei 77 Starts zu verzeichnen – ziemlich genau die gleiche Rate.
Klar steht die Ariane 5 in den letzten fünf Jahren ohne Fehlstart perfekt da. Wir reden aber lieber nicht über die ersten 19 Flüge der Ariane 5 – da wurde zusammengenommen viermal das Missionsziel verfehlt, nicht nur einmal, wie jetzt bei SpaceX.
Delta IV und Atlas V stehen besser da – allerdings auch zu deutlich höheren Kosten pro Start.
Die NASA wird natürlich „brennend“ interessieren, was mit der Dragon nach der Zerstörung der Oberstufe passierte. Wenn sie, wie Bynäus vermutet, relativ unbeschadet seitlich weggefallen ist, wird die NASA glauben, dass in einer bemannten Dragon die Mannschaft überlebt hätte. Wurde die Dragon gleich bei der Tankexplosion mit zerstört oder schwer beschädigt, dann hat SpaceX sicherlich einiges an „Paperwork“ vor sich.
Aber es muss nicht unbedingt eine interne Ursache haben, dass der Sauerstofftank explodiert ist. Ebenso kann es sein, wie Bynäus schreibt, dass sich die Ladung gelöst hat und auf die Stufe gefallen ist. Im best case für SpaceX stellt sich heraus, dass der IDA falsch berechnet war und unter der Belastung von 5 G abgerissen oder in sich zusammengebrochen und auf die Stufe darunter gefallen ist. Dann träfe SpaceX nur insofern eine Mitschuld, als sie den Berechnungen der NASA bezüglich der strukturellen Haltbarkeit der Nutzlast vertrauten.
Zum Vorwurf des Schneeballsystems von Armsprint: Während der Wachstumsphase einer Firma ist es ziemlich normal, Verluste zu machen. SpaceX hat zum Beispiel die Startrate in den letzten Jahren jeweils verdoppelt, auch dieses Jahr waren sie drauf und dran, die Startrate abermals zu verdoppeln. Das bedeutet Investitionen in zusätzliche Produktionskapazitäten und die Ausbildung der Mitarbeiter in der Fertigung. Ebenso investiert SpaceX in einen künftigen Träger (BFR) und in die Wiederverwendbarkeit. So hat man nicht nur ein, sondern gleich drei Drone Ships gebaut, auf der die Falcon 9 mal landen können soll. So lange das Geld in solche echten Investitionen fließt, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit künftig Ertrag bringen, ist das gerade KEIN Schneeballsystem, sondern aktives Handeln eines Unternehmens. Ein Schneeballsystem wäre, gerade KEINE Leistung zu erbringen, außer Zinszahlungen, die man aus künftigen Einlagen erbringt.
Ja, wer Vorkasse an SpaceX leistet, riskiert natürlich den Verlust seines Kapitals, sollte SpaceX pleite gehen. Das ist aber ein normales Risiko im Wirtschaftsleben.
@Kai: Wie heißt es so schön bei SpaceX-Fanboys, wenn andere was sagen was ihnen nicht passt: Quellenangabe! denn Du rechnest ziemlich falsch was die Starts angeht.
Gut ein Fehlstart ist leicht zu klassifizieren, was ist aber mit einem „partiellen“ Erfolg, sprich man hat wohl einen Orbit erreicht, aber nicht den richtigen? Für Kunden ist es egal, es ist genauso ein Verlust den sie der Versicherung meldet. Manchmal verkauft diese den Satelliten mit reduzierter Lebensdauer weiter.
Konkret:
Flaocn 9: Flug 1: Oberstufe torkelt in einem zu niedrigen Orbit, Wieerzündung scheitert – wäre ein Totalverlust (genau so was ist der Progress erst vor Monaten passiert)
Flug 3: Ausfall eines Triebwerks, zu niedriger Orbit, Sekundärnutzlast verloren. partieller Verlust
Flug 6: Wiederzündung der Oberstufe scheitert, 12 Debrisstücke in der Umlaufbahn, wäre bei einer GTO Mission die simuliert werden sollte ebenfalls ein Totalverlust
Flug 19: Fehlstart
Ariane 5: Flug 1: Fehlstart
Flug 2: zu niedriges GTO wegen nicht kompensierter Rollbewegung: partieller Verlust
Flug 10: zu kurze Brennzeit der EPS, Ein Satellit Versicherungsfall, der zweite erreicht GTO : Partialverlust
Flug 17: Fehlstart
Also wir haben bei SpaceX drei Fehlstarts, einen partiellen Erfolg, bei Ariane 5 zwei Fehlstarts, zwei partieller Erfolge. Also die etwas bessere Bilanz
Ach ja ich hab natürlich Quellen:
http://www.bernd-leitenberger.de/falcon-starts-zusammenfassung.shtml
http://www.bernd-leitenberger.de/ariane-fehlstarts.shtml
Häme: Nun ja, ich lese hier schon mehr Häme über SpaceX als damals über Orbital.
Das liegt whol daran, dass sich Orbital nicht solche Schnitzer erlaubt.
„Zum Vorwurf des Schneeballsystems von Armsprint: Während der Wachstumsphase einer Firma ist es ziemlich normal, Verluste zu machen. SpaceX hat zum Beispiel die Startrate in den letzten Jahren jeweils verdoppelt, auch dieses Jahr waren sie drauf und dran, die Startrate abermals zu verdoppeln. Das bedeutet Investitionen in zusätzliche Produktionskapazitäten und die Ausbildung der Mitarbeiter in der Fertigung. Ebenso investiert SpaceX in einen künftigen Träger (BFR) und in die Wiederverwendbarkeit. So hat man nicht nur ein, sondern gleich drei Drone Ships gebaut, auf der die Falcon 9 mal landen können soll. So lange das Geld in solche echten Investitionen fließt, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit künftig Ertrag bringen, ist das gerade KEIN Schneeballsystem, sondern aktives Handeln eines Unternehmens. Ein Schneeballsystem wäre, gerade KEINE Leistung zu erbringen, außer Zinszahlungen, die man aus künftigen Einlagen erbringt.
Startrate verdoppelt ja aber bei einer geringen Startrate ist das nicht schwer, trotzdem schaffen sie nie die Anzahl der Starts die sie propagieren also da auch wieder PR PR PR BEHAUPTUNG BEHAUPTUNG BEHAUPTUNG nicht viel dahinter.“
So hat man nicht nur ein, sondern gleich drei Drone Ships gebaut, auf der die Falcon 9 mal landen können soll.
Die Drone Ships sind finanziell kaum der Rede wert und steigern nicht den Profit.
Sollte es IRGENDWANN mal mit der Wiederverwendbarkeit klappen behaupte ich werden die Fehlstarts drastisch zunehmen Ich kann mir nicht vorstellen dass bei so vielen einsparungen im Bereich Test ein Merlin mehr als 2-3 Flüge durchsteht.
So lange das Geld in solche echten Investitionen fließt, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit künftig Ertrag bringen, ist das gerade KEIN Schneeballsystem, sondern aktives Handeln eines Unternehmens
Echte Investitionen … so wie die Marsbasis oder der neue Zug ? Meiner meinung nach sind die meisten vone SpaceX „Projekten“ nichts als Pr-Gags.
Ein Schneeballsystem wäre, gerade KEINE Leistung zu erbringen,
Klar bringen sie Leistung aber sie finanzieren ihre Tätigkeit mit Zahlungen für zukünftige Leistungen sie Zahlen den einen Kredit mit dem nächsten ab.
Wenn mal die Aufträge ausgehen ist das Geld ganz schnell weg außer jemand eilt dem Iron Man zu Hilfe.
Das bedeutet Investitionen in zusätzliche Produktionskapazitäten und die Ausbildung der Mitarbeiter in der Fertigung
So weit ich weiß haben nur 30% der Mitarbeiter eine Wissenschaftlich/Technische Ausbildung also auch dort wird massiv gespart.
Die Mitarbeiter werden schlecht bezahlt und haben bis zu 12-14 Stunden Tage.
Dass sich da Fehler einschleichen ist logisch.
Also auch hier wieder mehr schein als sein SpaceX ist eine schreckliche Firma für Mitarbeiter und Elon ist ein Widerlicher Boss behaupten ex-Mitarbeiter.
Für mich Ähnlich wie bei Google man gibt sich nach außen familiär und fortschrittlich und hinter den Mauern wird gearbeitet wie in einer Koltanmine im Kongo.
Einfach mal aussteigerberichte im Internet lesen da geht einem recht bald ein Licht auf.
@ABMSPRINT: Für jemanden, der von sich selbst glaubt, dass er die Dinge realistisch statt schönfärberisch sieht, argumentierst du in deinen zentralen Punkten sehr schwammig:
Wie genau äussert sich „Elons endloser Drang zur Selbstdarstellung und vergötterung seiner Person“? Er ist sicher mit einer gesunden Portion Ego auf die Welt gekommen, und er hat mit Sicherheit hochtrabende Pläne, aber ein Selbstdarsteller und -vergötterer (wie Richard Branson?) ist er nicht wirklich. Mit seinen Ausschweifungen, seiner teilweise abgehackten, sprunghaften Sprech- und Denkweise ist er kein besonders guter Sprecher oder Verkäufer. Wenn er mal im Rampenlicht steht (wie bei der Veröffentlichung der Crew Dragon) wirkt er eher unbeholfen und etwas hölzern. Er steht sicher immer wieder mal im Rampenlicht (Interviews etc.), aber das hat eher mit dem öffentlichen Interesse an seiner Person und seinen – für Uneingeweihte – absurd-schrägen Ideen (kombiniert mit seinem nachweislichen Erfolg) zu tun als damit, dass er sich da besonders vordrängen würde.
„Die Tatsache, dass die Firma eine Art Schneeballsystem mit ihren Finanzen betreibt (so weit ich informiert bin aktuelle Starts werden mit Geld für den nächsten und übernächsten Start bezahlt)“
Das ist bei jeder Firma (oder Projekt) in der Aufbauphase so. Was glaubst du, mit welchem Geld z.B. die Ingenieure bezahlt wurden, die die Boeing 787 entwickelt haben? Sicher nicht von den späteren Kundengeldern. Quersubvention ist absolut üblich.
„Die Informationspolitik und offene Ehrlichkeit an letzter Stelle stehen.“
Das Gegenteil ist der Fall. SpaceX ist die einzige Raumfahrtfirma, die sich bei der Fehlersuche öffentlich in die Karten blicken lässt. Wenn es einen Unfall gibt, erfährst du am Schluss immer, was die Ursache war, es gibt detailierte Videos der Unfälle etc. Bei ULA, Blue Origin, Virgin Galactic und Co. brauchst du schon gar nicht nach solchen Informationen zu suchen – es gibt sie nicht.
„Anstatt an bestehenden Problemen zu arbeiten wird einfach das nächste Phantasieprojekt medienwirksam Vorgestellt.“
An welchem bestehenden Problem wird denn bitte nicht gearbeitet? Die Falcon 9 hatte als nicht wiederverwendbare Rakete bis am Sonntag einen fast einwandfreien Leistungsausweis. Sicher gab es hier und da Probleme, aber diese haben sich nicht wiederholt – ein Hinweis darauf, dass man die Rakete stetig verbessert hat. SpaceX hat im Gegensatz zu Teilen der Konkurrenz eben nicht nur Phantasieprojekte medienwirksam vorgestellt, sondern tatsächlich funktionierende, operative Hardware gebaut, die in einem harten Markt bestehen kann. Selbst für Blue Origin ist der Weg dahin noch sehr weit. Bestehende Probleme gibt es vorwiegend bei der Landung der ersten Stufe – und da wird definitiv stetig daran gearbeitet und verbessert.
Es ist auch völlig klar, dass jede wachsende Firma sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen kann. Wenn SpaceX z.B. nicht das Falcon Heavy Programm in Angriff genommen hätte, würde ihnen in den kommenden Jahrzehnten eine wichtige Einkommensstütze (die DoD Starts) fehlen. Wenn SpaceX jetzt nicht an Raptor arbeiten würde, würden sie gegenüber der Konkurrenz (ULA, Blue Origin) künftig ins Hintertreffen geraten. Wenn sie nicht schon von Anfang an der Crew Dragon gearbeitet hätten, hätten sie keine Chance auf einen entsprechenden Vertrag von der NASA gehabt.
Und Tesla betreibt wohl kaum „Propaganda“ – sie schalten ja nicht mal Werbung. Dass das Modell S tatsächlich stets die höchsten Ratings bekommen hat (von Testern und Kunden), ist natürlich auch nicht auf Propaganda, sondern auf tatsächliche, objektive Vorzüge und Qualitäten des Produkts zurückzuführen.
Und beim „Zug“ (dem Hyperloop) vermute ich, dass dies einfach ein Winkelzug ist, um gute und innovative Ingenieure zu SpaceX zu locken. Solche öffentlichen Challenges für Jungtalente gibt es ja bei vielen Techfirmen, Siemens z.B.
Raketen wiederverwendbar zu machen ist mit Sicherheit nicht einfach. Aber niemand investiert derzeit so viele Resourcen in einen ernsthaften Versuch, dieser Technologie zum Durchbruch zu verhelfen, ausser SpaceX. Dumm rummaulen und kritisieren kann man immer – fürs Machen brauchts dann offenbar doch einen Elon Musk.
Ein bisschen Offenheit und Orientierung an den Fakten würde den ewigen Musk-Bashern hier gut anstehen.
Und schliesslich noch: @Bernd:
Völliger Witz den Flug 6 der Falcon 9 als Totalverlust zu verbuchen. Die Primärmission war erfolgreich. Man hat mit der verbleibenden Oberstufe nach erfolgreichem Abschluss der Primärmission einen weiteren Test durchgeführt, der dann gescheitert ist. So gesehen müsstest du wegen den gescheiterten Landungen der Falcon 9 bei den letzten drei Flügen ebenfalls als Totalverluste verbuchen – was natürlich Unsinn ist. Die Ariane-Bilanz der ersten 19 Flüge sieht einfach schlechter aus als bei SpaceX, da gibt es nichts schönzureden. Das muss natürlich nicht so bleiben.
> Wenn es einen Unfall gibt, erfährst du am Schluss immer, was die Ursache war
So wie die Gridfins? Die wirken nur bei höheren Geschwindigkeiten, nicht beim Landeanflug. Die Landeplattform wurde ja getroffen, also müssen sie solange sie wirksam waren auch funktioniert haben. Die Probleme traten erst auf, als sie gar nicht mehr wirksam sein konnten. Also für Jeden mit einem Minimum an physikalischen Grundkenntnissen klar erkennbar eine Ausrede, keine Ursache.
Er steht sicher immer wieder mal im Rampenlicht (Interviews etc.), aber das hat eher mit dem öffentlichen Interesse an seiner Person und seinen – für Uneingeweihte – absurd-schrägen Ideen (kombiniert mit seinem nachweislichen Erfolg) zu tun als damit, dass er sich da besonders vordrängen würde.
Nein nein nein er SUCHT das Rampenlich und stilisiert sich massiv das kann jeder sehen der englischsprachige Raumfahrtnews liest.
für Uneingeweihte – absurd-schrägen Ideen (kombiniert mit seinem nachweislichen Erfolg)
Ja die Uneingeweihten …. diese konservativ rational denkenden Menschen schrecklich….
Nachweislicher Erfolg ?
Bis auf seinen großen Wurf mit PayPay sehe ich keinen.
SpaceX hat Probleme.
Tesla macht seit Jahren Verluste.
Das ist bei jeder Firma (oder Projekt) in der Aufbauphase so. Was glaubst du, mit welchem Geld z.B. die Ingenieure bezahlt wurden, die die Boeing 787 entwickelt haben? Sicher nicht von den späteren Kundengeldern. Quersubvention ist absolut üblich.
Nein SpaceX spielt mit Geld das sie nicht haben und bezahlt die aktuellen Starts mit einnahmen für zukünftige Starts.
Mit jedem aus dem Ärmel geschüttelten Projekt jeder vollmundigen Ankündigung erhärtet sich mein Verdacht des Schneeballsystems nur weiter.
Und Tesla betreibt wohl kaum „Propaganda“ – sie schalten ja nicht mal Werbung. Dass das Modell S tatsächlich stets die höchsten Ratings bekommen hat (von Testern und Kunden), ist natürlich auch nicht auf Propaganda, sondern auf tatsächliche, objektive Vorzüge und Qualitäten des Produkts zurückzuführen.
Doch denn Tesla unterdrückt massiv kritische Berichterstattung denn es gibt massive technische Probleme in sachen Reichweite und Sicherheit.
Raketen wiederverwendbar zu machen ist mit Sicherheit nicht einfach. Aber niemand investiert derzeit so viele Resourcen in einen ernsthaften Versuch, dieser Technologie zum Durchbruch zu verhelfen, ausser SpaceX. Dumm rummaulen und kritisieren kann man immer – fürs Machen brauchts dann offenbar doch einen Elon Musk.
Wieso wohl?
Weil es nicht wirtschaftlich ist möglicherweise ? Siehe Kondom beispiel.
Ich empfinde es schon etwas frech mir zu unterstellen ich würde dumm rummaulen, sie aber sehen SpaceX und ihren Weg als den einzig richtigen und unterstellen anderen Firmen es wäre nachteilig nicht den gleichen weg wie SpaceX zu gehen.
Das war übrigens genau der Punkt den ich bei SpaceX fans bemängelt habe.
ES IST NICHT WIRTSCHAFTLICH UND SINNVOLL EINE RAKETE WIEDERVERWENDBAR AUSZULEGEN.
Aber diese Frage scheinen sie sich gar nicht zu stellen für sie ist das ein mutiger Schritt in die richtige Richtung.
Macht es Sinn ? Wieviel Nutzlast kostet es mich ? Wie teuer werden die Checks und Tests nach jedem Start?
Oder bau ich die Einweg Rakete ich denke die Geschichte SShuttle z.b. zeigt uns, dass Raketen mit der momentanen Technologie Wegwerfobjekte sind genau wie Kondome 😉
Ein bisschen Offenheit und Orientierung an den Fakten würde den ewigen Musk-Bashern hier gut anstehen.
Danke gleiches kann ich nur zurückgeben an SpaceX fans.
Offenheit? So ähnlich wie bei Heilkristallen und Wünschelruten?
Oder die Offenheit von SpaceX wenn eine Oberstufe explodiert und von Annomalien geredet wird.
Meiner Meinung nach ist Elon Musk genauso glaubwürdig wie Erich von Däniken.
Dennoch hatte Tesla weitere Verluste von etwa 254 Millionen US-Dollar im Jahr 2011, etwa 396 Millionen US-Dollar 2012, ca. 71 Millionen US-Dollar 2013 und bis einschließlich September 2014 181 Millionen US-Dollar hinzunehmen.
Der Börsengang Ende Juni 2010 war erfolgreich.
Der Kurs entwickelte sich seitdem von 17 US-Dollar auf zwischenzeitlich bis zu 265 US-Dollar pro Aktie. Der Ausgangswert des Volumens des Börsenganges betrug 226 Millionen US-Dollar und liegt heute um ein Vielfaches höher.
Ein nach einem Unfall in Brand geratener Tesla S führte im Oktober 2013 zu einem temporären Kurseinbruch der Aktie von 12 Prozent (dies entsprach seinerzeit einem Rückgang des Börsenwertes um 3 Milliarden US-Dollar).
Einen Großteil der bisherigen Gewinne erzielt Tesla nicht mit dem Verkauf von Autos, sondern mit ZEV-Credit Points. Allein im Jahr 2013 generierte das Unternehmen so Einnahmen von knapp 130 Millionen US-Dollar.
Tja was soll man dazu sagen wieder mehr Schein als Sein.
Mit Pr und Subventionen gegen Realität und Verluste.
Für mich hat das ganz klar System bei Mr Musk und wird bei SpaceX genauso praktiziert.
Ich darf mir sicher gleich wieder anhören wie dumm ich daherrede.
Aber wenn kritisches selbstständiges Denken das für einige ist dann rede ich gerne dumm daher.
Gruß
Schön wenn man selbst den Wein der Erkenntnis getrunken hat *augenroll*
Deiner Meinung nach sind diejenigen die bei SpaceX reihenweise Starts in Auftrag geben, sind die Leute der NASA die sich ausnehmen lassen, die Manager von google die einfach so geld in den Verein versenken, die Aktionäre von Tesla und die Techniker und Ökonomen von ULA und Airbus die jetzt auch auf eine (teilweise) Wiederverwendung ihrer zukünftigen Startern pushen alle „linksesoterische Yuppies mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne“ oder einfach von der übermäßig wirkmächtigen PR dieses schurkischen Herrn Musk Gehirngewaschen?!
*Ein Geisterfahrer?! Tausende! Warum sehen die anderen denn nicht alles so klar wie ich?*
[/ironie] Inhaltliche Auseinandersetzung erübrigt sich hier leider offensichtlich.
—–
@Bynarus: IDA ist eine möglichkeit. Aber ich seh nicht wie ein Crash des IDA so einfach zu einer Druckerhöhung im darunterliegenden Tank geführt haben soll (jaja, außer einfachem Drauffallen und einbeulen).
Laut Musk sind die ergebnisse Counter-Intuitive. Sie haben schon hunderte Mannstunden rein gesteckt und es ist wohl keine der halbwegs Offensichtlichen Ursachen.
@Herrn Leitenberger:
Ich muss (als SpX Fanboy) auch zugeben dass der ursprüngliche Artikel recht arm an Spitzen gegen SpX ist.
Dann aber Flug 1 und Flug 6 als Fehlstarts zu werten ist IMO mindestens so ‚mutwillig Zahlendreherisch‘ wie wenn die andere Seite behaupt, dass ja erst jetzt beim 19 Falconstart wesentliche Probleme aufgetreten sind.
@Topic:
Ich hätte gedacht dass die Trümmerwolke eines sich zerlegenden Sateliten (insbesondere wenn er nicht explodiert sondern NUR Teile durch Treffen rausgeschlagen werden) im wesentlichen auf die Knoten/Orbitalebene des Sateliten beschränkt – und deswegen solche katerstophenhaften kollisionen die sich sehr schnell über den gesamten erdorbit ausbreiten Unsinn sind.
Lag ich damit falsch?
@ Bynaus
Bernd hat aber mit seiner Einstufung der frühen Falcon 9 Starts recht. SpaceX hatte nur riesiges Glück, das alle diese Missionen keine GTO-Nutzlast transportiert haben. Diese wären dann wirklich (zumindest im Falle von Flug 1 und 6) Totalverluste gewesen. Lediglich bei Flug 3 wäre mit Glück vielleicht noch ein Teilerfolg rausgekommen.
@Bernd: Laut dieser Quelle hier:
http://www.universetoday.com/65810/spacex-falcon-9-successfully-launches-reaches-orbit/
erreichte der erste Flug einen Orbit, dessen Apogee 1% zu hoch, und dessen Perigee 0,2% zu niedrig lag. Das ist i.d.R. im Rahmen der vereinbarten Toleranzen.
Laut Deiner angeblichen Quelle (Du zitierst Dich selber, auf der von Dir verlinkten Seite habe ich aber wiederum keine Quellenangaben gefunden, d.h., es gibt eben keinen Link auf eine von Dir unabhängige Quelle, und damit genau KEINE Quellenangabe) war statt 250 km zirkular 235 x 273 km erreicht worden. Ich glaube sogar Dir, gehe also davon aus, dass der in meiner Quelle zitierte Tweet von Elon Musk die Orbit-Abweichungen untertreibt. Dann hängt es vom Missionsprofil ab, ob das nun ein Fehlschlag, Teilerfolg oder voller Erfolg ist. Letztendlich wird das vom Antrieb abhängen, den die Nutzlast mitbringt. Für eine COTS oder CRS-Mission – und die war hier simuliert worden – wären die genannten Abweichungen jedenfalls unproblematisch, da der eigene Antrieb der Dragon eh noch gehöriges ΔV erbringen muss, um das Ziel zu erreichen. Das Delta V zum Ziel ist bei 235 x 273 km wahrscheinlich sogar geringer ist als bei 250 km zirkulär.
Ja, Du hast recht, dass Elon Musk die Fähigkeiten des eigenen Launchers hier übertrieben dargestellt hat. Aber genauso übertreibst Du in die andere Richtung!
Flug 3 der Falcon 9 war nach der von Dir zitierten „Quelle“ erfolgreich. Ich vermute, Du meinst Flug 4. Bei dem sind wir uns einig, dass das nur ein partieller Erfolg war. Eine Sekundärmission ist gescheitert.
Flug 6 hat mehrere Satelliten erfolgreich und korrekt ausgesetzt. Nach einer Freiflugphase wurde die Wiederzündfähigkeit der Oberstufe getestet. Letzteres ist gescheitert. Ja, man kann natürlich fehlgeschlagene zusätzliche Tests mit der Rakete nach Erreichen sämtlicher Missionsziele als Fehlschlag interpretieren. Insbesondere, wenn man die ganzen erfolglosen Versuche der Bergung der Unterstufe mitrechnet, dann kommt man noch auf viel mehr Falcon-9-Fehlstarts. Aber sind das wirklich Fehlstarts???
Auch bei Ariane gab es übrigens wiederholt Fälle, wo nach erfolgreicher Mission noch was schiefging, zum Beispiel fehlerhafte Passivierung der Oberstufe samt späterer Explosion. Soll man jetzt den zugehörigen Ariane-Start nachträglich als Fehlstart qualifizieren, weil eines der Fragmente später einen Satelliten zerstörte?
http://www.scholarpedia.org/article/Space_debris
Flug 19 sind wir uns einig.
@Elendsoft: Die Gridfinns haben ihre wichtigste stabilisierende Wirkung beim Überschallflug – soweit korrekt. Aber das heisst nicht, dass sie beim Langsamflug keine aerodynamischen Auswirkungen hätten. Siehe z.B. das Video der F9R, die mit Hilfe der Gridfins – im Langsamflug – eine Rotation um die hohe Achse initiiert und wieder stoppt. Soviel zum Thema „minimale physikalische Grundkenntnisse“.
@ABMSPRINT: Wäre hilfreich wenn du die Zitate kennzeichnen würdest. Für einen vorgeblichen Logiker gibst du dich weiterhin sehr dogmatisch und driftest nun sogar noch in Verschwörungstheorien ab: Tesla „unterdrückt“ also kritische Berichte? Wie denn? Haben die vielleicht einen eigenen Geheimdienst (TIBs – Tesla-Agents in Black?), der unglückliche Teslafahrer aufsucht und eliminiert? Mach dich nicht lächerlich. Und nur weil du Sätze ausschliesslich in Grossbuchstaben schreibst heisst das nicht, dass du deswegen damit richtig liegst. Nach meiner Erfahrung ist eher das Gegenteil der Fall.
Ob die Wiederverwendung wirtschaftlich Sinn macht wird sich schlicht und einfach zeigen müssen. SpaceX versucht es wenigstens, und sie werden ihre Gründe haben. SES hat auf jeden Fall schon mal nachgefragt, ob SpaceX ihnen eine wiederverwendete Stufe zu einem tieferen Preis verkauft. Das solltest du, der ja „englische Raumfahrtnews liest“, eigentlich wissen.
Musk ist übrigens sehr erfolgreich: Sein Vermögen – nicht zuletzt durch seine Tesla und SpaceX Anteile wird auf über 10 Mrd Dollar geschätzt. Das ist sehr, sehr viel mehr als er nach Paypal hatte. Entsprechend hat er sein Vermögen – wenn auch in gebundener Form – in den letzten Jahren stark vermehrt, und ist entsprechend erfolgreich.
Und ja – Tesla verdient einen Teil seiner Einnahmen mit Emissionszertifikaten. Das ist nicht verboten und Tesla ist auch nicht der erste Autohändler, der das tut. Es macht absolut Sinn und die Firma – oder ihr Produkt – wird deshalb nicht schlechter. Teslas haben – trotz einiger Unfälle – einen viel besseren Leistungsausweis (höhere Sicherheit) als vergleichbare Benziner.
@Sensei: Gute Frage – wie gesagt, reine Spekulation meinerseits. Beim IDA wäre es zumindest so, dass der Schaden sehr abrupt und praktisch ohne Vorwarnung auftreten würde, und evtl. auch eine Kettenreaktion von Sekundärproblemen lostreten könnte. Andere Spekulationen, die ich gelesen habe, gehen in die Richtung eines explodierten Helium-Tanks. Mit denen gab es ja auch immer wieder mal Probleme. Mal sehen.
@Mario: SpaceX hat bei Flug 6 eine Stufe, die bereits ihren Dienst getan (= Satelliten ausgesetzt) hatte, testweise nochmals reaktiviert. Das hat dann nicht funktioniert. Deswegen ist die Mission sicher nicht gescheitert – es war ja, letztlich, nichts anderes als ein Test mit einer nahezu leeren Stufe, die sonst ohne weiteres früher oder später ohnehin verbrannt wäre. Man hat aus dem Test die Lehren gezogen und als es dann ernst galt gabs auch keine Probleme. Bernd rechnet sich hier einfach die Ariane-Statistik schön (oder wohl eher die SpaceX-Statistik wüst).
@ Bynaus
Deswegen schrieb ich ja Glück, speziell was den 6. Flug betraf. Sicher, die eigentliche Nutzlast (die gerade einmal 500 kg wog!!!) gelangte planmäßig in den Orbit, das Problem trat erst danach bei der Wiederzündung auf. Aber das war nur Glück. Schon beim 3. Flug, als das Triebwerk in der Unterstufe ausfiel, sollte es eigentlich eine Wiederzündung geben, die dann wegen Treibstoffmangel entfallen musste. Wäre dieses Problem bei einem GTO-Flug aufgetreten, wäre das ebenfalls ein Totalverlust geworden. Man könnte jetzt sagen, es war ja nur ein Test, was ja auch Richtig ist: Aber man darf nicht vergessen, das die beiden US-Konkurrenten der Falcon 9, Delta 4 und Atlas 5, bereits ab dem ersten Start kommerziellen Nutzlasten befördert haben. Wenn sich SpaceX mit ULA vergleichen will, dann sollte man das auch tun. Die Atlas 5 hat bei ihren ersten 6 Flügen 5 Kommunikationssatelliten und eine Marssonde transportiert. Hätte SpaceX bei den ersten 6 Flügen der Falcon 9 diese Nutzlasten befördert, dann hätte es mindestens 2 Totalverluste und einen Teilerfolg (vielleicht sogar 3 Totalverluste) gegeben.
@Mario:
Ich denke, wir sind uns alle einig, dass Delta 4 und Atlas 5 derzeit zuverlässiger sind als die Falcon 9. Nur spielen erstere beide einfach in einer vollkommen anderen Preisklasse.
@Bynaus:
„Das Gegenteil ist der Fall. SpaceX ist die einzige Raumfahrtfirma, die sich bei der Fehlersuche öffentlich in die Karten blicken lässt. “
Wirklich? Dann würde mich doch mal irgendein Space-X Equivalent zum (z.B.) „Ariane 501 failure report of the inquiry board“ interessieren.
Vielleicht hab ich es ja (da ich mich nicht auf Twitter und Facebook rumtreibe) auch einfach übersehen?
@Anja: Die einzige private Firma. Arianespace gehört der öffentlichen Hand: da ist der Fehlerbericht auch öffentlich zugänglich. Sowas wirst du bei SpaceX nicht finden, nicht zuletzt auch wegen ITAR. Aber versuch mal, einen ähnlichen Fehlerbericht zu einem Unfall der amerikanischen Konkurrenz von SpaceX zu bekommen (sagen wir, zum Absturz von Jeff Bezos‘ Pen… äh, Rakete diesen Frühling) – da wirst du nichts finden. Wenn du aber nun aber Äpfel mit Äpfeln vergleichst, wird schnell klar, dass SpaceX unter den gegebenen Bedingungen sehr offen über Fehlersuche / Ursachen von Problemen etc. kommuniziert.
Ach, jetzt wirds schon eingeschränkt auf „private“ Firma.
Ist Orbital keine „private“ Firma?
Und zeig mir doch mal einen detaillierten Bericht über einen Fehler bei einem Space-X Start, ich finde irgendwie nix gscheits, aber das liegt sicher nur an meiner mangelhaften Suche, da muß das Internet ja überquellen….
@Anja: Sicher ist Orbital eine private Firma. Gibts denn einen detailierten Bericht zum Absturz der Antares? Nein. Er ist noch immer nicht fertig und er wird auch dann nicht öffentlich zugänglich sein. Du wirst bei jedem SpaceX Unfall zwar keinen Bericht, aber eine verständliche und definitive Erklärung dessen finden, was warum wie schief gegangen ist – wenn du danach suchst (zB auf nasaspaceflight.com). Meist ist die Quelle Elon Musk selbst (und ja, manchmal findest du die Info in Tweets. Die liest du ja nicht). Etwas Vergleichbares gibt es bei der Konkurrenz (z.B Blue Origin, Orbital oder Virgin Galactic) nicht. Zudem gibts zu jedem grösseren Vorfall Videos: bei der Konkurreenz wiederum Fehlanzeige. SpaceX informiert über Fehler und Unfälle klar offener und offensiver als der Rest (der direkt vergleichbaren Privaten – die Einschränkung deshalb weil private Firmen im Gegensatz zu privaten nicht verpflichtet sind, ihre Fehleranalysen öffentlich zu machen – SpaceX tut es trotzdem).
Gurgel doch mal nach Pegasus (kleiner Hinweis: Es gab auch vor Antares schon Launcher von Orbital). Die Entscheidung, den Antares Bericht zu veröffentlichen oder nicht, liegt laut (dem ersten Gurgeltreffer ürbigens) http://www.parabolicarc.com/2015/04/15/orbital-aerojet-rocketdyne-disagree-antares-explosion/
nicht alleine bei Orbital ATK.
Jetzt darfst Du mal kontern…. Und nein, Tweets und Forenbeiträge zählen nicht. (Es muß schon sehr ein Generation Facebook Ding sein, wenn man es toll findet, wenn sich eine Firma bei der Kommunikation hauptsächlich auf so umfangreiche Medien wie Twitter beschränkt.)
@Bynaus
-http://www.forbes.com/sites/joannmuller/2013/02/26/elon-musk-bad-review-in-new-york-times-cost-tesla-100-million/
@Anja: Ich sehe nicht, wo in deinem verlinkten Artikel die Rede davon ist, ob OrbitalATK den Bericht veröffentlichen „darf“ oder nicht. Hier scheint es vor allem um Schuldzuweisungen zu gehen als darum, der Ursache auf den Grund zu gehen. Zudem spielt es keine grosse Rolle: Die AJ-26 werden ja in der nächsten Version der Antares nicht mehr verwendet.
SpaceX nutzt die „neuen Medien“ stark – nicht zuletzt z.B. die eigene Webseite. Wenn du diesen Teil des Gesamtbildes ausblendest, ist es nicht verwunderlich, dass du zu anderen Schlüssen kommst. Ob das aber „zählt“ oder nicht, hast nicht du zu entscheiden. Der Gesamteindruck, den sich die Welt von SpaceX macht, hängt eben auch teilweise von den von dir offenbar so verachteten „neuen Medien“ ab.
@ABMSPRINT: Jup, da haben die TIB-Interventionstruppen es wohl versäumt, den verantwortlichen Journalisten rechtzeitig aus dem Verkehr zu ziehen. Oder was willst du mir damit sagen? Es gab in der Tat ein wirklich negatives Review, eben jenes in der NYT. Liest man dann die Antwort von Tesla (basierend auf der Auslesung der Daten im Testauto) und die Antwort des Journalisten auf die Antwort, wird man den Eindruck nicht los, dass hier unbedingt einer ein negatives Review schreiben wollte. Aber das ist eh längst vergessen. Kannst dir ja mal den TSLA-Kurs anschauen (Google: TSLA). Das NYT Review wurde im Februar 2013 veröffentlicht, als die Tesla-Aktie bei 36 Dollar stand. Gestern hingegen lag sie bei 268 Dollar.
Also – wie erwartet – kein Link auf irgendwelche Quellen. Gut zurückgerudert, von „Space-X ist die einzige Firma …“ bis zurück zu „sie nutzen eben die neuen Medien stark“.
Dann zitiere ich eben anstelle von Dir eine Quelle die, im Gegentum zu Deiner Behauptung, eine bekannte Space-X Persönlichkeit (auf SpaceNews) wie folgt zitiert:
(http://spacenews.com/32775spacex-discovers-cause-of-october-falcon-9-engine-failure/)
„Space Exploration Technologies Corp. (SpaceX) has discovered the root cause of a premature engine shutdown during the company’s first paid cargo flight to the international space station in October, but the Hawthorne, Calif., rocket and spacecraft maker is not ready to make the results of its months-long investigation public, a company executive said. “We’re doing one of the final out briefs on the most probable cause for the engine issue with [NASA’s international space station program manager, Michael Suffredini] later this week,” SpaceX President Gwynne Shotwell said Dec. 11 at a Washington Space Business Roundtable luncheon here. “We’re not going to release what we found but I think we’ve got a good most probable cause identified. The data supports that.” “
Also unter sich öffentlich in die Karten sehen lassen verstehe ich was anderes als „we are not going to release what we found“.
Hör mal, ich hab überhaupt kein Problem, wenn Du (und andere Fans) sich in feuchten Träumen über Eure Lieblingsfirma ergehen und sie das Beste seit der Erfindung von geschnittenem Brot halten.
Nur, wenn Du versuchst, die restliche Welt zu bekehren, dann tu das nicht mit unsubstantiierten Behauptungen, sondern mit Fakten die Deinen Thesen nicht widersprechen sondern sie untermauern.
@Anja: Soll ich jetzt etwa die dir so verhassten Tweets verlinken? Aber nö, ich bleibe bei meiner ursprünglichen Aussage: SpaceX ist die einzige Firma, bei der man sowas wie ein Interesse erkennen kann, eigene Fehler zu erklären und öffentlich zu dokumentieren. SpaceX hat offensichtlich eine Ingenieur-Einstellung zu Fehlern: Gut, dass man sie gefunden hat. Andere Firmen haben eher ein Bürokraten-Einstellung dazu: wie peinlich, dass sie geschehen sind…
Wenn du in dem von dir verlinkten Artikel übrigens auch nur einen Satz weiter gelesen hättest, würdest du sehen, dass Shotwell keineswegs meinte, dass die Ergebnisse für ewig unter Verschluss bleiben – lediglich, dass sie am Meeting nicht darüber diskutieren wollte: SpaceX hat am Tag danach ein Statement mit der Erklärung des Problems veröffentlicht:
http://www.spacex.com/news/2012/10/08/spacex-crs-1-mission-update
Ich sehe mich übrigens nicht als SpaceX Fanboy. Ich sehe was sie tun, und sie tun vieles richtig und tatsächlich besser als andere. Aber nicht alles was sie tun ist gleich gut, nicht alles ist so gut wie sie sagen und wir wissen alle dass die angekündigten Pläne immer eher optimistisch (ein nettes Wort für grossspurig) als realistisch sind – aber das ist kein Verbrechen und als Phänomen keinesfalls auf SpaceX beschränkt. Wenn es allerdings nach Bernd ginge (oder dir, vermutlich), hätte SpaceX schon lange den Laden schliessen müssen (wäre mal eine lustige Übung, dieses Blog nach Doom und Gloom Artikeln über die Zukunft von SpaceX zu durchsuchen). SpaceX hat euch diesen Gefallen aber dummerweise immer noch nicht getan, im Gegenteil gehts ständig vorwärts mit den Erfolgen (und gelegentlichen Rückschlägen). Wenn dann Ende Jahres (oder, wie ich vermute, eher nächsten Frühling) die Falcon Heavy zum ersten Mal startet, wird das euch sicher weh tun. Dann ist dann auch mal wieder Zeit für eine neue Runde bashing, da geht der Schmerz vielleicht weg. Schliesslich will Musk bis dahin seine Marspläne öffentlich machen, dann hat man einen neuen Strohmann, auf dem man genüsslich rumhauen kann.
Ich versuche eigentlich immer, die Sache objektiv einzuschätzen – ich springe hier nur ein, wenn ich wieder mal das Gefühl habe, es werde einseitig-tendenziös auf irgendeine Seite eingehauen. Da hier wenn einseitig-tendenziös dann vor allem auf SpaceX rumgehauen wird, sehe ich mich in der Situation, ständig diese eine Seite verteidigen zu müssen, aber das heisst nicht, dass ich deswegen ein unkritischer Fanboy wäre.
Siehst Du, da liegt genau Dein Problem. Ich sage, daß ich Twitter nicht folge, und Du behauptest, ich hasse es.
Genauso Deine offenbar Einschätzung von den Leuten, die bei Space-X nicht gleich feuchte, äh, Augen bekommen, das sind dann die „Hasser“.
Ich mag ja ein schlechtes Gedächtnis haben, ich kann mich jedenfalls nicht entsinnen, Space-X jemals was schlechtes gewünscht zu haben.
Dein Verhalten und Diskussionsgebaren erinnert mich total an die „Moon Hoaxer“. Aber EOD, zurück zum Thema.
> SpaceX ist die einzige Firma, bei der man sowas wie ein Interesse erkennen kann, eigene Fehler zu erklären und öffentlich zu dokumentieren.
Wenn es die Werbung sagt, muß es wohl stimmen. In der Realität ist eher das Gegenteil der Fall. Fehler werden unter den Teppich gekehrt und schöngeredet. Solange, bis man durch externe Quellen gezwungen wird, etwas zuzugeben. Oder man erzählt irgend welchen Unsinn, und wird noch für die „gute“ Informationspolitik gelobt.
@Anja: Ich glaube, du hast deiner Verachtung für die „Generation Facebook“ und „Twitter“ in deinen Kommentaren oft genug Ausdruck gegeben, da brauchst du jetzt nicht gleich so verschnupft zu tun. Weder du noch ich bekommen bei SpaceX feuchte Augen, weder du noch ich sind „Moon Hoaxer“, aber du musst lernen, auf Argumente sachlich einzugehen und auch mal einzugestehen, wenn du offensichtlich etwas falsch verstanden hast (wie beim Artikel, den du verlinkt hattest). Ist nichts schlimmes dabei, denn: gut, dass man den Fehler gefunden hat.
@ABMSPRINT
Mit der Häme, das meinte ich nicht speziell für SpaceX, sondern allgemein. Jeder kann alles sagen und jeden immer für alles kritisieren. Natürlich kann man es auch besser machen, als die Leute oder Organisationen die man kritisiert. 😉