Die geclusterte Mondrakete

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Als letztes Beispiel für eine Clusterung möchte ich das Extrembeispiel eine Schwerlastrakete skizzieren. Eine Schwerlastrakete ist meiner Ansicht nach der sinnvollste Einsatz dieses Konzepts. Das ergibt sich aus den Anforderungen:

  • Eine Schwerlastrakete muss eine hohe Nutzlast aufweisen.
  • Damit ist ihre Entwicklung teurer als die einer Rakete für mittelgroße oder kleine Nutzlasten.
  • Gleichzeitig gibt es nur wenige Missionen für eine solche Rakete, was auch ihre Herstellung verteuert.

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Der Brief der Woche an Rogozin und Putin

Lieber Wladimir Putin, ich schreibe Dir einen Brief, damit Du dich freust und ich Dir bei einem kleineren Problem helfen kann.

Wer die letzten Jahre die russische Raumfahrt verfolgt, hat bemerkt ein zunehmendes Paradoxon. Während die Arbeiten am neuen Kosmodrom Wostotschny und der neuen Trägerrakete nur langsam vor sich gehen – von wissenschaftlichen Missionen mal ganz zu schweigen, wird alle paar Jahre eine neue Raketen-Sau durch den Kreml getrieben. Neben der Konkurrenzentwicklung zur Angara, die Sojus 5, wird alle paar Jahre mal von einer neuen Mondrakete gesprochen. Nun heißt sie gerade Jenisei. Zeit mich mal wieder bei den Bloglesern unbeliebt zu machen, die mir meine Verbesserungsvorschläge für NASA und ESA übel nehmen. Doch ich habe mich nicht umsonst Jahre mit der Raumfahrt beschäftigt und Monate in meine Computerprogramme gesteckt, um auch alles nachberechnen zu können. Continue reading „Der Brief der Woche an Rogozin und Putin“

Unter 32-16-8  herrscht Konjunktur die ganze Nacht

Das Buch von Eugen Reichl habe ich genutzt meine Daten der N-1 mal abzugleichen. Schließlich hat der Autor zwar meine Daten übernommen, aber nicht alle. Vor allem fiel mir auf, dass die angegebene Nutzlast so niedrig ist: Die N-1 war dreistufig und sollte 95 t in den Erdorbit bringen. Dabei hat sie höhere spezifische Impulse als die Falcon Heavy und ein günstigeres Stufenverhältnis, trotzdem wäre bei dieser der prozentuale Nutzlastanteil höher. Die N-1 bin ich auch bei der Neuauflage der Trägerraketen übergangen, weil ich eigentlich gedacht habe bei einer so alten Rakete wären die Daten eindeutig. Sie sind es aber nicht. Schon innerhalb einer Quelle differieren sie. So geben Ptrzybilski / Wotzlaw als Trockenmasse 277 t an, wenn man die drei Stufen aber addiert kommt man auf 182 t und auch die Startmasse von 2750 bis 2820 t passt nicht mal mit Maximalnutzlast (2707 t). Continue reading „Unter 32-16-8  herrscht Konjunktur die ganze Nacht“

Erste Regel für den Notfall am Computer: Null Emotionen

Derzeit lese ich von Eugen Reichl „Die N1 Moskaus Mondrakete“. Dazu gibt es wenn ich fertig bin, noch eine Buchkritik. Dabei bin ich auf folgendes gestoßen: (über das Steuersystem KOORD) „Trotzdem war es ein Mirakel der sechziger Jahre. Das Telemetriesystem war in der Lage auf 14 Frequenzen und 320.000 Kanälen eine Datenmenge von 9,6 Gigabytes pro Sekunde zu senden und zu empfangen“.(S.136 unten) Das fand ich erstaunlich und glaubte zuerst an einen Irrtum. Heute können wir über 10 Gigabit Ethernet gerade mal ein Zehntel der Datenmenge transferieren. 10 Gigabyte pro Sekunde das ist das doppelte das ein Core eines Haswells oder Skylake im Burst-Betrieb vom Hauptspeicher transferieren kann. WLAN kann mit einer Antenne auf 40 MHz breiten Kanälen maximal 150 MBit/s transferieren. Selbst mit 14 Kanälen käme es nicht auf 9,6 Gigabyte pro Sekunde.

Doch kann sich Eugen Reichl irren? Schließlich ist er ja ein „ausgewiesener Fachmann“ der an der „Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Technik“ sitzt und sich so in beiden Bereich bestens auskennt. Er macht jährlich hunderte von Vorträgen, schreibt Bücher und hat einen Blog. Ich habe ihn nach dem Material gefragt, es durchgelesen und weiter recherchiert und heraus kam unglaubliches. Continue reading „Erste Regel für den Notfall am Computer: Null Emotionen“

Wir bauen uns eine Superrakete

Ares, Saturn V, N-1, Energija – teure Träger für wenige Missionen. Geht’s nicht auch einfacher und um ein paar Milliarden billiger? Klar doch, nur verdienen dann einige Raumfahrtfirmen nicht so viel und Raumfahrtbehörden haben keine neuen, teuren Projekte am Laufen. Der Schlüssel ist das Clustern von Stufen. Ich will mal zeigen wie dies am Beispiel der Ariane 5 Technologie möglich ist.

Stufe 3: Im Inneren steckt die dritte Stufe. Es ist eine normale Ariane 5 EPC.

Stufe 2: Sie wird umgeben von sechs weiteren Ariane 5 EPC. Sie bilden die zweite Stufe

Stufe 3: An jedem dieser sechs EPC sitzen zwei Ariane 5 Booster, nur eben nicht im 180 Abstand (das ist räumlich nicht möglich, sondern an der Außenseite. Continue reading „Wir bauen uns eine Superrakete“