Modellierung des Raptors

Da ich für meine Simulation den korrekten Schub und spezifischen Impuls eines Triebwerks benötige, habe ich mich daran gemacht das Raptor mit CEA2 zu modellieren. Seitens SpaceX gibt es ja nur spärliche Angaben. Der Wikipedia-Artikel ist etwas konfus, auch weil es etliche Angaben zu Schub, Expanionsverhältnis etc. gibt, die wohl die Entwicklungsschritte widerspiegeln. Ich bin von Folgendem ausgegangen:

Expansionsverhältnis 40 für die Triebwerke optimiert für den Betrieb auf Meereshöhe

Expansionsverhältnis 200 für die Triebwerke optimiert für den Betrieb im Vakuum

Mischungsverhältnis 3,55 zu 1 LOX zu Methan, soll später wohl auf 3,8 zu 1 erhöht werden

Schub bei 330 Bar im Teststand 225 t = 2206,5 kN (1 t Schub = 9.806,65 kN)

CEA2 liefert folgende Ausgabe: Continue reading „Modellierung des Raptors“

Die SLS mit Zenit Boostern

Ein Beitrag über sowjetische Technik, bei der auch Energija erwähnt wurde brachte mich auf meinen heutigen Blog. Bekanntlicherweise stellten die Booster der Energija (Block A) auch die erste Stufe der Zenit. Nun entwickelt die NASA die SLS und irgendwann sollen auch die Feststoffbooster durch neue Booster ersetzt werden. „Irgendwann“, weil es nach einer Ausschreibung recht still geworden ist und es wohl erst in ferner Zukunft sein wird. Klar neue Booster kosten Geld, doch was wäre, so meine Überlegung, wenn man die Konfiguration der Energija übernimmt und Zenit-Erststufen einführt? Continue reading „Die SLS mit Zenit Boostern“

Neue Booster für die SLS

Mein letzter Artikel brachte mich auf die Idee, mir mal Gedanken zu machen über neue Booster für die SLS. Die SLS soll ja „iterativ“ entwickelt werden. Das heißt, zuerst entsteht eine zweistufige Version („Block I“). Da diese nicht den Mond erreichen kann, sondern mit zwei Stufen nur eine Erdumlaufbahn werden die ersten Flüge mit einer Delta IV Zweistufe (DCSS) stattfinde. Die DCSS ist so leicht, dass sie mit der Nutzlast in eine Erdumlaufbahn gelangt. Dort ist ihr – vergleichen mit der Gesamtmasse – kleiner Schub dann kein so großer Nachteil. Diese Version soll 26 t zum Mond befördern. Continue reading „Neue Booster für die SLS“

Die September Nachlese zu SpaceX

Ja was soll man sagen? Je schlechter die aktuelle Situation aussieht, desto hochtrabender die Pläne. Im September kein einziger Start, der letzte vom 9.8, also fast zwei Monate her. 10 Starts dieses Jahr, nachdem es schon zu drei Viertel rum ist – passt nicht zu den Prognosen über laufend steigende Startzahlen und wieder verwenden lohnt sich auch eher, wenn man öfters startet, anstatt nie. Meine Wette sehe ich damit schon als gewonnen an, aber wer weiß vielleicht haut SpaceX ja noch zehn Starts dieses Jahr raus? Continue reading „Die September Nachlese zu SpaceX“

Die Sache mit dem RD-180 Ersatz

Die Ukraine Krise, verbunden mit dem Protest von SpaceX gegen ULA hat nun ja einige Wellen geschlagen. Für alle die es nicht so verfolgt haben: SpaceX hat gegen ULA geklagt und dabei auch angebracht dass die Atlas das RD-180 einsetze und einer der auf der Embargoliste steht Dmitry Rogozin persönlich daran verdienen würde. Das hat sich natürlich als falsch herausgestellt, aber es hat Rogozin provoziert und er sagte man werde keine RD-180 mehr an die USA liefern und auch aus der ISS nach 2020 aussteigen, dazu weiter unten noch mehr.

In den USA hat das die Diskussion gefördert, ob man denn von Russland abhängig sein möchte und es gab sehr schnell einer erste Finanzierung durch das Verteidigungsministerium in Höhe von 100 Millionen Dollar für die Suche nach einem RD-180 Ersatz dieses Jahr und 220 Millionen nächstes Jahr. Was meiner Ansicht eher zeigt das man mit der nationalen Sicherheitskarte sofort Geldmittel bekommt, während sonst Wissenschaftsbudgets beschnitten werden. Nun hat ULA bestätigt dass sie nach Alternativen für das RD-180 suchen. Bis Herbst soll ein Design und Anbieter gewählt sein, bis 2019 die Entwicklung abgeschlossen.

Die Nutzung des RD-180 die heute als „russische“ Abhängigkeit“ dargestellt wird hatte übrigens ihre Ursprünge in einer Zeit als man mehr „gemeinsam“ dachte und die USA auch ihre Astronauten zur Mir schickten (trotz russischer Abhängigkeit) und man den Bau der ISS beschloss, die zuvor ja noch „Alpha“ hies. In den USA denkt man ja leider nur in Schwarz-Weiss und hat ein kurzes Gedächtnis. Die Vermischung von Politik und Geschäft schadet eigentlich allen, denn das Geschäft läuft ohne die Politik immer. So bezieht die BRD seit über 50 Jahren quer durch etliche politische Krisen Erdgas aus Russland und das blieb noch nie aus.

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