Die USA und Europa bei der Internetsicherheit, ein guter Deutscher

Letzte Woche gab es den „safer Internet day“. Es gibt ja für alles inzwischen einen Tag, es fing mal an mit dem Tag für die Frauen, inzwischen gibt es sogar einen Red-Node-Day. Aber die Medien griffen das Thema auf und ein Beitrag befasste sich mit den Wistleblowern, ein anderer mit der unterschiedlichen Einstellung hierseits und diesseits des Atlantiks zum Thema Sicherheit und Vertrauen. Fangen wir mit letzterem an und zwar mit dem Unterthema Sicherheit, Sicherheit im Sinne von Schutz und Freigabe persönlicher Daten. Das man hier in den USA anders denkt, ist nun nicht so neu, das war schon früher so. So werden dort die „Mugshots“ veröffentlicht also die Polizeifotos von Straftätern die direkt nach der Verhaftung aufgenommen werden. Wohlgemerkt nach der Verhaftung, nicht der Verurteilung. Ob derjenige das getan hat, wessen er beschuldigt wird steht also nicht fest. Es gibt eine Reihe von Mugshots von Prominenten so Bill Gates (zu schnelles Fahren) oder Michael Jackson (Vorwurf der Pädophilie). Mir fiel das vor einigen Jahren auf Florida Today eine ganze Seite mit den Mugshots der zuletzt verhafteten fand. Bei uns würde man dies wohl als „An den Pranger stellen“ bezeichnen und es wäre unvorstellbar und ein Verstoß gegen das Grundgesetz.

Offen scheint in den USA auch alles zu sein, was die Behörden über den Einwohner wissen. Ich war mal erstaunt, als sich eine E-Mail Bekanntschaft über die Art, wie man in Europa persönliches geheimhält wunderte. In den USA könnte jeder nicht nur übers Internet die Daten der Gegenstücke der Einwohnermeldeämter abfragen, sondern sogar wie viel man versteuert hat. Das würde bei uns wohl viele Steuerabkommen überflüssig machen, denn irgendjemand der eine deutliche Diskrepanz findet und beweisen kann wird sich immer finden wenn jemand Steuern hinterzieht. Continue reading „Die USA und Europa bei der Internetsicherheit, ein guter Deutscher“

Virenschutz und wie ich es damit halte Teil 2

So, nun geht der Gastblog von Frank weiter. Der Text schließt sich an den ersten Teil an:

Damit stellt sich die nächste Frage: in wie weit sind die Laborbedingungen der Tests für mein Nutzerverhalten und damit mein persönliches Risiko eigentlich repräsentativ?

Ich hab in der vergangenen Jahren auf verschiedenen Rechner unterschiedliche Virenschutzsoftware genutzt. Kostenpflichtige als auch kostenlose. Ich konnte nicht feststellen, ob ich durch ein Programm besser geschützt war als durch ein anderes. Aber das ist natürlich auch stark vom Nutzerverhalten abhängig. Eindeutig nachvollziehbar war, dass die Programme die Rechner unterschiedlich stark belasten und damit verlangsamen. Deutlich wurde der Unterschied auf verschiedenen Rechnergenerationen. Derzeit nutze ich einen 4 Jahre alten PC mit Dualcore Prozessor und ein Notebook mit aktuellem i7 Prozessor. Der Unterschied fällt besonders beim Booten auf und der Zeitdauer, bis das Gerät dann wirklich einsatzfähig ist. Aber auch hierbei sind für mich 10 Sekunden kein wirkliches Kriterium. Da ich die Rechner nur für Büroarbeiten und Internet nutze, kann ich natürlich keine Aussage treffen, ob z.B. bei Spielen ein merklicher Leistungsverlust auftritt.
Trotz des erheblichen Leistungsunterschiedes der beiden Rechner ist kein bedeutender Unterschied in der Verlangsamung durch verschieden Antivirenprogramme feststellbar. Continue reading „Virenschutz und wie ich es damit halte Teil 2“

Space Shuttle 2.0

Zeit mal wieder für eine meiner „technischen Spinnereien“ Was würde geschehen, wenn die NASA auf die Idee käme, als Nachfolgesystem für das Space Shuttle eines neues zu entwerfen? Aus finanzieller Sicht sind alle Nachfolgeprojekte zur Versorgung der Raumstation ja teurer, wie schon im Blog diskutiert. Leider genügt das Space Shuttle nicht mehr den Sicherheitsanforderungen der NASA.

Fangen wir erst mal an, was es nicht sein wird. Es wird sicher nicht ein zweistufiges bemanntes Gefährt sein, wie bei den ersten Entwürfen des Space Shuttles vorgesehen. Die Entwicklungskosten von zwei bemannten Stufen sind zu hoch und das Risiko ist dann verdoppelt, auch wenn bei flüssigen Antrieben in beiden Stufen wenigstens ein Problem des Space Shuttles gelöst ist – er kann nicht abgetrennt werden solange die SRB arbeiten. Antriebe mit flüssigen Treibstoffen können jederzeit abgeschaltet werden. Continue reading „Space Shuttle 2.0“

Sicherheit und warum Sie die NASA kaputtmacht

VergleichBald wird der Augustine Report vorliegen, von dem ja schon einige Einzelheiten durchgesickert sind. Es wird wieder die Diskussion Ares / Direct / Delta+Atlas ankurbeln. Das Hauptproblem zeigt sich schon jetzt beim gesamten Constellation Programm (nicht nur bei der Ares) und es ist der Grund warum es so teuer kommt: Die Sicherheitsanforderungen der NASA. Der Hauptgrund warum die NASA damals die Ares I wählte. Eine interne Studie kam zu dem Schluss, dass das LOC Risiko (Loss of Crew – Tod der Besatzung) bei der Ares I zweimal kleiner sei als bei der Atlas und Delta. (Siehe Grafik)

Ich will das nicht diskutieren, zumal es auch von anderer Seite Kritik an diesem Konzept und der Berechnung gab. Das Problem der NASA ist dieses Konzept „Maximale Sicherheit“ durchgängig im Constellation Programm durchgezogen wurde. Das verbietet den Einsatz neuer Technologien, selbst wenn sie erhebliche Performancevorteile versprechen. So gab es in der frühen Projektphase noch die Idee LNG/LOX für die Ascent Stage einzusetzen, davon ist man nun zugunsten von MMH/MTO abgekommen, immerhin soll der Altair Lander noch mit LOX/LH2 landen, doch ob dies noch gekippt wird denke ich ist eine Frage die auch im Raum steht. Continue reading „Sicherheit und warum Sie die NASA kaputtmacht“

Atomkraft ist sicher!

Atomkraft nein danke!Ich sah vor einigen Tagen einen Beitrag über die Übungen die das Personal in der Leitwarte eines Atomkraftwerkes regelmäßig in einem Simulator abhalten muss. In Essen sind die Leitstände von allen 12 deutschen Kernkraftwerken nachgebaut (allen deswegen, weil keines dem anderen gleicht – tolles Vorbild für saubere Planung9. Dort wurde gezeigt wie das ablaufen sollte wenn es eine Störung gibt: Wenn etwas nicht funktioniert so ist die Technik so ausgelegt, das der Reaktor sich selbst abschaltet und dann gehen die Leute dran den Fehler zu suchen. Dazu holen sie im Falle von Philippsburg am Neckar eines von 68 Bedienungshandbüchern (BHB), legen es auf einen roll baren Tisch und folgen den Anweisungen darin. In diesen BHB sind alle möglichen Ernstfälle, Komplikationen und Störungen von deutschen Ingenieuren im Voraus durchdacht und alle Dinge die man tun muss um sie zu beseitigen akribisch abgelegt worden.

Nein, das ist keine Realsatire, das ist die Wirklichkeit. Wir alle wissen, das man nicht alles voraussehen kann und selbst wenn man dies mal getan hat so verändert sich doch die Welt. Vor 30 Jahren war vielleicht der Angriff des Wahrschauer Paktes eine Bedrohung heute wohl eher die von Terrorristen. Vor allem aber: wir wissen alle ganz genau, dass man nicht alles sich ausdenken kann was passieren kann. Selbst wenn, müssen die dort angegebenen Vorgehensweisen nicht unbedingt die richtige sein, da diese ja den Einzelfall nicht berücksichtigt und selbst wenn – hält sich das Personal daran. Vor allem: Ist es im Ernstfall wirklich so, dass die Technik sich selbst abschaltet oder gibt es nicht Situationen in denen sie versagen kann?

Die Vorfälle bei Krümel und Brokdorf lassen Zweifel aufkommen, dass überhaupt das Personal so fachlich qualifiziert ist wie es eine Anlage dieser Art nötig macht. Wir haben bei uns eine sehr komische Konstellation: Während sie beim TÜV beweisen müssen, das ihr Auto keinerlei Fehler hat muss man um ein Atomkraftwerk abschalten zu können dem Betreiber nachweisen, das er einen Fehler gemacht hat – Eine Umdrehung der Beweislast!

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