Wahlen, Spenden und Werbung

So, ich war in den letzten 2 Tagen beschäftigt mit meinem Buch – ja es wird eines geben. Aber ich fange klein an, mit einem Booklet. Das werden 48 Seiten entweder im Format 15.5 x 22 oder DIN A4. je nachdem wie umfangreich es wird. Gegenüber dem was im Web steht, wird es mit Sicherheit mehr werden.

Mehr geärgert habe ich mich aber mit Programmen. Ich dachte es wäre am besten es professionell zu machen, also mit einem DTP Programm. Doch das kostenlos Scribus stürzt andauernd ab und Page Plus kennt keine deutschen Texte und übernimmt keine Formatierungen und ist insgesamt umständlich zu bedienen. So bin ich wieder bei Word/Openoffice gelandet (Openoffice daheim, Word im Geschäft). Obwohl das Positionieren von Bildern und Tabellen da nicht so einfach ist.

Das wird noch einige Zeit dauern Daher mal zu einem aktuellen Thema: Wahlen und Wählen. Es stehen nun ja wieder welche an – bei uns in einigen Bundesländern, aber auch so wie es aussieht in Italien. Zuerst einmal zu Italien: Mich erschreckt, dass dort Berlusconi wieder Chancen hat gewählt zu werden, auch wenn er es vorzieht nun die Fäden im Hintergrund zu ziehen. Aber nachdem, wie es vorher lief, wie er die Gesetze umbog, dass man ihm nichts nach der Abwahl konnte und er die Justiz die gegen ihn ermittelte blockierte – wundert es mich das jemand überhaupt auf die Idee kommen kann ihn wiederzuwählen.

Ich weiß nicht ob es am italienischen Wahlsystem liegt oder ob die Italiener gerne wählen – aber Regierungen haben dort eine kurze Legislaturperiode. Besser gesagt, es gibt nach der Wikipedia zwischen 2 und 6 Regierungen pro Legislaturperiode. Bei uns ist es vielleicht stabiler und extremistische angehauchte Parteien kommen zwar ab und an ins Parlament, aber selten an die Regierung (die PDS in einigen ostdeutschen Landesparlamenten ist da die Ausnahme der Regel).

Ansonsten gibt es bei uns eher das Problem was man wählen soll. Ich persönlich wähle seit über 20 Jahren Grün – vorher bin ich etwas hin und her geschwankt. Nicht weil ich mit deren politischem Programm so einverstanden bin – anfangs machte sie es einem nicht leicht mit den extremen Forderungen die von den "Fundis" kamen und dem internen Streits in der Partei. Heute haben die Grünen eher das Problem, das sie in der letzten Regierung viel von ihren Grundsätzen haben opfern müssen und ihr Kernthema – Umwelt und Klima – ja schon die anderen Parteien aufgegriffen haben. Selbst die CDU hat ja nun eine "Klimakanzlerin".

Auf die Idee nicht wählen zu gehen bin ich allerdings nie gekommen – seit ich 18 bin habe ich an jeder Kommunal, Bürgermeister, Landes und Bundewahl meine stimme abgegeben, vielleicht weil sich ja doch was ändern könnte, vielleicht aber auch nur, damit man sich nachher über die Politiker beschweren kann – denn wer nicht wählt hat ja keinen Grund sich über die Politik aufzuregen.

Das Problem ist, dass im Prinzip sich die Parteien doch angenähert haben, was die Programme angeht. Die Grünen sind nicht mehr nur die Partei die für Klima und saubere Umwelt kämpft und sie haben mit der Ökosteuer die die Pflegeversicherung finanziert sich keinen Bären auf den Rücken gebunden. Die SPD kämpft schon lange nicht mehr für den erhalt den Sozialstaats und die Interessen der Arbeiter und anderer die wenig verdienen. Die CDU ist in Bereiche der SPD und Grünen vorgedrungen, aber vielleicht noch am ehesten ihrem alten Profil verhaftet – In ihren Reihen findet man zumindest noch jede Menge Erzkonservative Politiker.

Bleiben noch FDP und Linke. Sie blieben bei ihrem Nischenprogramm: Die FDP kämpft für Steuersenkungen für Besserverdiener und die Linke stellt unrealistische Forderungen für die Versorgung von Wenigverdienern und sozial schwachen auf. In ein paar Dingen der FDP könnte ich mich sogar wiederfinden, vor allem wenn ich sehe wie unser Steuersystem einen abzockt: Aktuelles Beispiel: Gestern verglichen ich und ein Kollege unseren Gehaltszettel. der Kollege ist neu und hat keinen Bestandsschutz und bekommt so den niedrigeren TVL Tarif dazu kommt, das er niedriger eingruppiert ist, weil er ein paar Jahre weniger beim Staat arbeitet. Brutto liegen unsere Einkommen 480 Euro auseinander – netto sind es nur 150. Das bedeutet, von jedem zusätzlich verdienen Euro bekomme ich noch 30 %, 70 % gehen für Steuern und abgaben drauf. Ist das noch ein gerechtes System? Nur leider gefallen mir diese polemischen Angriffe wie sie Westerwelle vorträgt nicht. Aber insgesamt sind mir Politiker lieber, bei denen man weiß woran man ist. Ich mag Koch und die extremen Forderungen die er hinsichtlich jugendlichen Kriminellen aufstellt nicht, und es sieht nach den Umfragen so aus, als wäre ich da nicht der einzige. Aber wenigstens weiß man wo er steht und kann dann entscheiden ob man diese Haltung unterstützt oder nicht. Schlimmer sind die Politiker, die ihr Fähnchen nach dem Wind hängen und ohne Rückgrat das versprechen, was die Leute hören wollen.

So, nun noch eine Nachlese: Wie gewünscht habe ich einen Paypal Spenden Button angelegt. Sobald ich durch Paypal so viele Spenden bekomme wie normalerweise durch die Layer Werbung in einem Monat, deaktiviere ich diese für einen Monat. Die Layer Werbung ist deswegen nötig, weil sie viel mehr abwirft als die andere Werbung (obwohl es von der mehr gibt). Würde jeder der meine Website kennt, der vorhat etwas bei E-Bay zu kaufen, oder bei Amazon über meine Website das machen (einfach über einen beliebigen Amazon oder E-Bay Link einsteigen, es kann dann ein beliebiges Produkt gewählt werden) so wäre die Layer Werbung nicht nötig – Ich bekomme 5 % vom Umsatz bei Amazon und bei E-Bay pro Benutzer 15 ct pro Weiterleitung und nochmals 10 ct wenn man bietet. Vielleicht denkt der eine oder andere mal darüber nach – es kostet ihn ja nichts, die Produkte werden dadurch nicht teurer. Aber bitte nicht dauernd auf die Werbung klicken, das führt nur dazu, dass ich aus den Programmen rausfliege.

Paypal ist übrigens ziemlich teuer – Die ziehen pro Überweisung 0.45 Euro ab – und dann fällt bei meiner Bank auch noch eine Gebühr an. So werden Banken reich….

3 thoughts on “Wahlen, Spenden und Werbung

  1. Dass es in Italien so viele Regierungswechsel und Neuwahlen gibt, liegt einfach am Fehlen einer 5% Hürde. Dadurch gibt es dort viel mehr kleine Splitterparteien, wie z.B. in Deutschland, mit nur einzelnen, wenigen Sitzen. Damit eine konsensfähige Koalition zu bilden ist dann äußerst schwer, da die Splitterparteien auch teilweise ziemlich radikale Ansichten vertreten, und diese dann auch irgendwie in der Regierung repräsentiert sehen müssen, sonst würden sie ihre kleine Wählerklientel einbüßen. Die Regierung unter Prodi ist ja genau daran gescheitert, dass eine Minigruppierung aus der Koalition ausgestiegen ist.

  2. Scribus hat mir auch ent so gefallen. Versuch es mal mit Lyx!
    PDS, extremistisch angehaucht? Mmh…
    Die Grünen, Umwelt??? SPD sozial??? Das sind doch inzwischen eher Widersprüche…
    Das Problem ist, das die Wähler nach den Wahlprogrammen gehen und nicht nach dem, was tatsächlich gemacht/umgesetzt wird. Demnach dürfte man KEINE der größeren Parteien wählen! Aber da man ja vor Veränderungen Angst hat wählt man diese trotzdem und beschwehrt sich lieber.

  3. Ich habe noch nie gewählt und bin politisch durchaus interessiert. Gucke mir z.B. jeden Tag den Politikteil mindestens einer online-Zeitung an. Wählen tue ich hauptsächlich deshalb nicht, weil ich bei keiner Partei das Gefühl habe, dass sie das Beste für Deutschland und seine Bürger will, sondern einfach nur an die Regierung, wie auch immer. Ausserdem wird immer von links und rechts gesprochen. Da ich scheinbar sowohl linke als auch rechte Ansichten habe, finde ich mich nirgendwo wieder. Ich bin eher dafür, Politik in vernünftig und unvernünftig einzuteilen. Ein erster vernünftiger Schritt wäre meiner Meinung nach ein Wahlkampfverbot. Was da für Gelder verschwendet werden die es nachher alle wieder zurück gibt…

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