Was mich am Lebensmittelrecht nervt
Quarks & Co erinnerte mich am Dienstag wieder an was, das ich garantiert nicht vermisse: Das Lebensmittelrecht. Jeder der wohl Lebensmittelchemie studiert hasst es. Man studiert das Fach ja weil man sich für die Chemie, den Aufbau und die Analyse von Lebensmitteln interessiert. Es ist sicher notwendig, denn schließlich müssen die Staatsanwälte oder Rechtsanwälte eine Einschätzung der Situation bekommen, wenn es um komplizierte Sachverhalte geht. Sie verstehen umgekehrt ja nichts von Lebensmittelchemie. Leider verstehen sie auch wenig von Lebensmittelrecht, so dass in der Praxis Lebensmittelchemiker auch schon eine korrekte rechtliche Beurteilung bei reinen Rechtsfragen treffen müssen, für die man keine chemische Analyse braucht.
In dem Fall den Quarks & Co beschreiben, ist das aber nicht der Fall. Es handelte sich um ein Dessert von Campina, das gut sichtbar als „Rote Grütze“ aufgemacht wurde. Die Verkehrsbezeichnung, nicht mal in ein Drittel der Größe ist dagegen „Feine Dessertcreme Himbeergeschmack mit geschlagener Sahne“. Den Filmausschnitt wo dann das Dessert in der Untersuchungsanstalt verkostet und mikroskopisch untersucht wurde, hätte sich dann Quarks & Co sparen können und auch die Landesuntersuchungsanstalt (NRW wirft wohl gerne Steuergelder zum Fenster raus), denn das Urteil, das dann zugemailt wurde und das der Chemiker erklärte, kann auch alleine durch das Lesen des Zutatenverzeichnisses gefällt werden: Dort steht drin, dass das Dessert keine Früchte enthält sondern eine Wasser/Gelatine/Zuckermischung ist, die eingefärbt wurde. Continue reading „Was mich am Lebensmittelrecht nervt“