Auflösung Raumfahrträtsel 39

Also mit vielen Tipps hats doch geklappt….

Aber eine Erklärung sollte auch noch folgen.

Uranus hat eine Rotationsachse die um 98 Grad zur Senkechten der Bahnebene geneigt ist, also da die Senkrechte 90 Grad hat, liegt die Rotationsachse praktisch in der Bahnebene.

Das hat zur Folge, dass die Begriffe von „Jahr“ und „Tag“ bei Uranus praktisch identisch sind. Jede Hemisphäre erhält ein halbes Jahr lang Licht und ist ein halbes Jahr permanent im Schatten. und ein Jahr dauert bei Uranus 84 Jahre.

Eine Besonderheit ist die Tag und Nachtgleiche. Zu diesem Zeitpunkt ist tatsächlich die ganze Oberfläche einzusehen, weil nur zu diesem Zeitpunkt die Rotationsachse für kurze Zeit in der Bahnebene steht. Am besten sieht man das auf der Abbildung unten.

Als Voyager 1 1986 an Uranus vorbeiflog war die Stellung so, dass gerade die Sonne senkrecht auf den Südpol schien, also man nur die Südhalbkugel einsehen konnte.

Vorgeschlagen wurde diese Gelegenheit mit einem Nachbau von New Horizons zu nutzen, doch der NASA war die Raumsonde zu teuer. Also wenn man nicht irgendwann mal einen leistungsfähigen Orbiter mit einem RADAR Gerät baut wird man wohl bis 2049 warten müssen – oder eben zwei Sonden im Abstand von 21 Jahren vorbeischicken – begnügt man sich mit den Aufnahmen von Voyager 2 für eine Hemisphäre, dann könnte man 2028 mit einer Raumsonde die andere Hemisphäre beobachten.

5 thoughts on “Auflösung Raumfahrträtsel 39

  1. Ich würde gern ein neues Rätsel stellen, und zwar nach dem von Dir mal vorgeschlagenen Prinzip „was ich schon immer über Raumfahrt wissen wollte, aber nie zu fragen wagte, und weil ich zu faul zum Recherchieren war, es einfach als Rätsel stelle“.
    Meine Frage wäre: warum herrschte in den Apollo-Raumschiffen trotz der Brandgefahr eine 100%ige Sauerstoffatmosphäre, und wie kommt der menschliche Körper damit zurecht?

  2. Das Warum ist glaube ich recht einfach zu beantworten:
    Die reine Sauerstoffatmosphäre erlaubt es den Druck abzusenken, ohne dass es für die Insassen zu wenig Atemsauerstoff gibt. Ein geringerer Druck wiederum erlaubt eine leichtere Konstruktion, da die Druckdifferenz zwischen dem Vakuum des Weltalls und dem Inneren der Kapsel geringer ist.

    Wie der menschliche Körper reagiert weiss ich nicht. Ich habe jedoch von trockenen Hälsen und Augen gehört und weiss dass wenig Stickstoff im Blut der Weltraumkrankheit vorbeugen soll, weshalb EVA-Astronauten auf der ISS die Nacht vor dem Ausstieg in reiner Sauerstoffatmosphäre verbringen.

  3. Moin.

    Der erste Teil stimmt.
    Man könnte es auch so erklären:
    die normale Erdatmospähre von 1 bar Druck setzt sich zusammen aus :
    0,78 bar Stickstoff
    0,21 bar Sauerstoff
    0,01 bar Argon
    und nen paar anderen Resten. Das ganze nennt man Partialdrücke und für den menschlichen Körper sind diese Partialdrücke das wichtige, nicht irgendwelche Prozentangaben.

    Der Mensch braucht nur den Sauerstoff, also lässt man den Rest weg.
    Für den Körper ändert sich nichts, aber wie oben beschrieben viel für die Konstruktion des Raumschiffs.

    Anders auf der ISS. Das mit den Stickstoff und so weglassen gilt nur für Kurz- bis mittelfristige Missionen und verursacht auch anderen Aufwand.
    Deshalb ist die ISS für 1 bar Atmospährendruck gebaut mit einem Gemisch ähnlich der irdischen Luft. Anders die Raumanzüge für den Außeneinsatz. 1 bar Druck würde sie so gut wie unbeweglich machen und sie arbeiten wieder mit reiner Sauerstoffatmosphäre und vermindertem Druck.
    Würde der Astronaut jetzt direkt von der 1bar ISS-Athmosphäre mit Stickstoff in die verminderte Raumanzugathmosphäre wechseln würde der gelöste Stickstoff im Blut ausgasen und Bläschen bilden: die sogenannte Taucherkrankheit ist genau der selbe Effekt.

    1 bar reiner Sauerstoff ist übrigens über längere Zeit geatmet giftig, akut giftig bei 1,6 bar wenn ichs noch richtig im Kopf habe.

    Bernd

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