Bücherrausch

Die Besprechungen alter Bücher auf meiner Website haben Auswirkungen. Wenn ich gerade mal nach Links auf Amazon schaue, dann suche ich meistens noch nach anderen Büchern des Autors. So habe ich mir die beiden Bücher von Assimov „Kosmos und Materie. Wissenschaft an der Schwelle zum dritten Jahrtausend.“ und „Vom Kosmos zum Chaos. Eine Reise durch die Welt der Elementarteilchen.“ gekauft und das letztere auch schon angelesen. Assimov hat, wie ich, eine Vorliebe für Wissenschaftsgeschichte, also nicht einfach die derzeitigen Erkenntnisse darlegen, sondern wie man drauf gekommen ist und welche Personen daran beteiligt waren. Ich weiß nicht, ob das heute noch so ist, aber zu meiner Zeit gehörte es mit zum guten Ton, auch zu vermitteln, wie man auf Erkenntnisse kam und man war stolz auf frühere Größen. Bei uns wurden auch Vorlesungsäale nach Naturwissenschaftlern wie Bunsen benannt und mit einer Anekdote über Nernst, der nicht nur den dritten Hauptsatz der Thermodynamik entdeckte, sondern auch reich mit einem Patent für eine Lampe wurde, konnte ich im Vordiplom ein wenig über meine schlechten Kenntnisse über physikalische Chemie hinwegtäuschen.

Ich kaufe in den letzten Jahren wieder mehr Bücher als früher. Aber wenige neue Bücher, außer zu Recherchezwecken so über Skylab oder Gemini. die sind dann auch meistens englischsprachig. Es gibt ja im deutschsprachigen Raum praktisch keinen Markt für weitergehende Raumfahrtbücher, also welche die über das Niveau von Einstiegsbüchern oder Bildbänden hinausgehen.

Dagegen kaufe ich mir immer mehr alte Bücher. So auch ein Buch von Büdeler aus dem Jahr 1967. Ich lese auch wieder mehr Bücher. Es ist komisch, je mehr ich selbst Bücher schreibe, desto mehr lese ich auch Bücher und das Internet wird unwichtiger. Das Buch ist eben das Medium dafür ein Thema wirklich aufzubereiten, für bequemes Lesen, auch wenn es Reader gibt (die leider mit meinen gut 1000 gedruckten Büchern nichts anfangen können).

Bei meinen eigenen Büchern gibt es dagegen etwas Stillstand. Bei meinem Diätbuch habe ich mich entschlossen, mich noch mehr in das Thema einzuarbeiten. Ich lese gerade von Ibrahim Elmadfa „Ernährung des Menschen“, ein Lehrbuch für Öktrophologen, das ich mir zur Abrundung des Wissens noch als Student gekauft habe, aber von dem ich bisher nur die Teile über Vitamine und Mineralstoffe richtig gelesen habe. Danach werde ich mir wohl noch ein zweites kaufen, wobei ich derzeit an „Einführung in die Ernährungslehre“ von Willi Wirts denke. Ich war daran die aktuelle Auflage von Cornelias Schlieper „Grundlagen der Ernährung“ zu kaufen, das ich damals in der Schule zum LK Ernährungslehre bekam. Aber zum einen sind mir 60 Seiten mehr gegenüber der Auflage die ich habe, zu wenig und zum zweiten ist mir beim Durchlesen klar geworden, dass ich doch mich inzwischen von dem Niveau des Buches deutlich entfernt habe.

Ich weiß nicht ob ich es schon mal erwähnt habe. Ich hatte in der Schule 5 Jahre lang Ernährungslehre. Zum Schluss als LK zusammen mit dem LK Biochemie. Ich hatte auch mal erwogen es zu studieren, doch da die Berufschancen sehr schlecht waren bin ich dann bei Chemie gelandet. Mit dem Fach bin ich verbunden geblieben, auch wenn man als Lebensmittelchemiker nur wenig damit zu tun hat. Das ist recht schade, und leider bei vielen Fächern so. Lebensmitteltechnologen würden gut daran tun etwas von dem Lebensmittelrecht und der -chemie zu verstehen. Staatsanwälte von der Lebensmittelchemie. Lebensmittelchemiker brauchen zum Beurteilen zahlreicher Werbebotschaften medizinische Kenntnisse und auch welche über Ernährungslehre und bessere Kenntnisse der Lebensmitteltechnologie. Mediziner bekommen glaube ich inzwischen eine bessere Einführung in die Ernährung die wichtig ist, weil bei vielen Patienten der Schlüssel nicht in Medikamenten sondern einer Diät liegt. Aber das Fachidiotentum lässt das nicht zu. Mein Vorschlag: später spezialisieren. Als Lebensmittelchemiker hat man es dann ja später eh nur mit bestimmten Produkten zu tun. Entweder in einem Labor bei dem Staat oder bei einem Hersteller (Birkel stellt eben nur Nudeln her, Pfanni nur Kartoffelprodukte). Vielleicht wäre es besser die fachspezifische Ausbildung etwas runter zu fahren und dafür mehr von nahe liegenden Fächern zu integrieren.

So habe ich anstatt an dem Diätbuch weiterzuarbeiten ein neues Buch angefangen, und zwar eines über Phobos-Grund und das MSL. So 60 Seiten sind auch schon grob eingetippt, die Erforschung des Mars vor den Raumsonden, die bisherigen Raumsonden zum Mars und der Web Aufsatz von Phobos Grunt, der natürlich noch erweitert wird, sowie eine Abhandlung über Curiositys RTG. Ich habe jetzt mal wieder ein bisschen Lust auf ein aktuelles Raumfahrtthema und denke die beiden Marssonden bieten sich dazu an. Bis zum Start wird es sicher nicht fertig werden, aber hoffentlich vor der Ankunft. Wer nun fragt was mit meinem letzten Buch los ist? Ja das ist seit 4 Monaten beim ersten Korrekturleser. Ich befürchte schlimmes wenn es zurückkommt, wahrscheinlich muss ich es komplett neu schreiben, wenn es so lange dauert es zu korrigieren.


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