Das beste Persil aller Zeiten
Ich habe ja schon mal geschrieben, dass derzeit auf ZDF Info die Serie „Reiseführer durch die Galaxie“ läuft, die unsere Planeten vorstellt – mit einem etwas humoristischen Ansatz: Was wären die Sehenswürdigkeiten, auf was müsste man achten. Nebenbei bekommt man doch einiges an Wissen vermittelt und es ist sehr unterhaltsam. Es erinnert mich dann schon etwas an die BBC Dokumentation „Die Planeten“, die es so vor 20 Jahren mal gab. Nur eben aktueller und mehr US-zentriert.
Was da immer im Vorspann kommt ist ein Spruch: „Nie war die Zeit günstiger so weit zu reisen wie niemand zuvor um in die Fußstapfen unserer Roboter zu treten und die Planeten unseres Sonnensystems zu erkunden“. Das kling völlig übertrieben, wenn man bedenkt, dass einem die Forscher Wanderungen auf der Venus oder Ballonfahrten auf dem Titan näher bringen, aber es ist wahr. Da sich Technologie weiter entwickelt wird es immer leichter. 1928 flog Lindbergh erstmals über den Atlantik, 20 Jahre später konnte das jeder der es bezahlen konnte und heute ist es preiswert und dauer nicht mehrere Tage sondern nur noch einige Stunden.
Auch bei der Raumfahrt gibt es technische Fortschritte, wenn auch nicht ganz so tolle wie in der Luftfahrt. Immerhin: Eine Atlas konnte mal 1500 kg Nutzlast in den Orbit befördern und heute sind es 20 t. Die kosten pro Kilogramm sind auch gesunken, wenn auch nicht so extrem wie in der Luftfahrt. So gesehen hat der Spruch recht, was allerdings offen ist: in der Zukunft könnte es aus demselben Grund noch viel billiger werden.
Es könnte allerdings auch sein, das man dann gar keine Menschen mehr losschicken möchte. Denn die Fähigkeiten des Menschen sind konstant. Die der Roboter wachsen immer weiter an. Man muss nur mal Curiosity mit Viking Lander vergleichen.
Aber dieseer Superlativ ist bekannt. Es gibt zahlreiche Hersteller die ihr Produkt als das beste aller Zeiten anpreisen. Am bekanntesten der obige Spruch „Das beste Persil aller Zeiten“, das ich noch in Erinnerung hatte als Abschiedsoert des Persilmanns. Das klingt toll, aber ist doch logisch: Wäre es schlechter als das vorherhige, so müsste man nur die alte Rezeptur heraus kramen, man versucht ja jedes Produkt weiter zu entwickeln. Abweichungen von der Regel gibt es nur, wenn man den Benutzer dazu bringen möchte, etwas neu zu kaufen obwohl es noch nicht so weit ist, einfach weil man dadurch Kasse macht. Das trifft nun nicht bei einem Verbrauchsprodukt zu, aber bei einem langlebigen Produkt wie z.B. einem Betriebssystem. Ich denke ihr wisst was ich meine wenn ich mal als Stichworte Windows 98SE/Millennium und Windows 7/8 erwähne.
So nun will ich noch den Informationsauftrag dieses Blogs nachkommen: Einige Daten die ihr nicht von der offiziellen NASA Seite von Curiosity bekommt. Die Landung wahr sehr sanft, mit 0,639 m/s vertikal und 0,0044 m/s horizontal (das ist der gleiche Effekt als wenn der Rover auf der Erde aus 23 cm Höhe fällt). Vorgaben waren 0,75 m/s und 0,1 m/s maximal.
Es wurde sehr wenig Treibstoff verbraucht. Die Abstiegsstufe hatte noch 140,9 kg übrig, was ihr zu einem Flug über 615 m verhalf. Vorgesehen waren 92 kg und 250 m Distanz zum Lander. Dieser ging 2,24 km vom zielpunkt entfernt nieder – dreimal genauer als der bisherige Rekord von 7,73 km den Spirit setzte. Das wäre nun auch eine distanz die eine Marsbesatzung zu Fuß zurücklegen könnte, obwohl das nicht der primäre Grund für die Möglichkeit war in der Atmosphäre aktiv den Auftrieb zu kontrollieren.
Ich habe die Daten natürlich auch ins Curiosity Buch eingearbeitet. Da hat sich nun verdichtet, dass der zweite Korrekturleser auf absehbare Zeit nicht dazu kommt. Das bedeutet, ich werde es fertig stellen, warten bis Curiosity seinen operationalen Betrieb aufnimmt (zwischen Sol 10 und Sol 20) und dann publizieren. Das müsste dann irgendwann im September sein. Beim Ernährungsbuch ruht derzeit die Arbeit, auch weil ich noch anderes zu tun habe. Ich habe ja schon erwähnt, das ich mir überlege einige Bücher selbst als Kindle ebook zu publizieren. Das habe ich nun mit zweien gemacht. Dem Gemini Programm und als neuem Titel einem Buch über Ariane 1-5 (bestehend aus den entsprechenden Kapiteln aus beiden Büchern). Ich habe sehr gerungen, weil beide Bücher viele Abbildungen und Tabellen enthalten. Das epub Format von Amazon besteht aber in der Basis aus HTML, da bleibt praktisch das gesamte Layout auf der Strecke. Die kleine Auflösung von 600 x 800 Punkten und nur 16 Graustufen sind Hindernisse bei Bildern und Tabellen, die man anders als Text nicht umbrechen kann. Aber man hat keinen Informationsverlust und kann es lesen, davon habe ich mich mit einem Kindle Reader für den PC überzeugt. Dafür bekommt der Käufer die Bücher zum Halben bzw. Drittelpreis der Printausgaben (4,99 und 9,99 Euro). Wenn es ankommt könnten es mehr werden.
Der zweite Grund warum es erst mal eine Pause gibt ist meine Steuererklärung, die schiebe ich immer vor mir her, weil ich es so bürokratisch und aufwendig finde. Rechnungen sortieren, alles zusammenstellen, alles so was von ätzend. Wahrscheinlich könnte ich Steuer sparen, wenn ich mich mehr damit beschäftigen würde, die steht aber nun auch an.
Moin,
ist es für die Einkommensteuer nicht etwas spät? Sollte die nicht schon im Mai fertig sein?
Dieser Effekt ist unter Programmierern als Procrastination (Verdrängung) bekannt. Um nicht die Wäsche zu waschen, sich zu Duschen, die Wohnung zu Putzen, oder die Steuern zu machen, wird eben Programmiert (bei Dir am Blog geschrieben), oder die Zeit im Facebook und anderen (a)sozialen Netzen verspielt.
Mein Trick dagegen ist ein fester Termin: Jeden Sonntag mach ich den Abwasch, geh unter die Dusche, bring den Müll raus, und gieße die Blumen. Jeden ersten Sonntag im Monat mach ich meine Umsatzsteuer. Und jeden ersten Sonntag im Februar mach ich die Einkommensteuer.
http://www.youtube.com/watch?v=cHcR5Pa1LMw <- und passend zum Thema, "Ich muss gar nichts, außer … und so pünktlich wie es geht meine Steuer abschicken."
Das Stück sollte wohl auch einem NDW Fan gefallen. Leider ist Ihre Nachfolgeband schon wieder sehr in Richtung Schlager weich gespült.
ciao,Michael
Ich hab ein System: ich warte immer bis sich das Finanzamt meldet und die Erklärung haben will. Ich denke die sind froh wenn sie nachdem jeder andere sie bis zum 31.5 abgeschickt hat noch was in der zweiten Jahreshälfte zu tun haben und die Deadlines sind auch nicht immer die gleichen. Letztes Jahr z.B. musste ich sie erst im September abgeben.
@Michael K:
die Idee ist gut, gleich morgen werd ich damit anfangen (meine Aufschieberitis zu bezwingen…..)
LG
Frank
@frank: „Gleich Morgen?“ – Wieso nicht schon heute?
scnr
Anschlag bei der Wand von Dagobert Duck: „Heute verleihe ich kein Geld – morgen schon“…..