Was uns bei Romney in Sachen Weltraum erwartet

Da Mitt Romney beim, Fernsehduell so gut abgeschnitten hat und auch weil Amerikaner etwas anders wählen, als wir Deutsche habe ich mir mal die allgemeinen Aussagen des Kandidaten zur Weltraumfahrt angeschaut.

Aber zuerst mal zu Romney selbst. Bei uns würde der Mann mit der Fähigkeit die Fettnäpfchen noch besser als Kohl zu treffen und große Teile der Bevölkerung auszugrenzen, ja es nicht mal in den Bundesvorstand der FDP schaffen und dazu gehört nun wirklich nicht viel. Aber Amerikaner wählen gerne Leute die wir Deutschen für geistig minderbemittelt, Kriegstreiberisch oder für Vertreter der obersten 10% der Bevölkerung halten, also nicht wirklich sympathisch sind. Basierend auf zwei der letzten Präsidenten dieser Art, Reagan und Bush, heißt das nichts gutes für Teile der NASA und einen Geldsegen für andere.

Das ganze Dokument findet man hier. Es steht aber nicht viel mehr drin, als in der Zusammenfassung in SpaceNews, was schon zeigt wie wichtig das Thema für Romney ist (soweit ich mich zurückerinnern kann war es aber für keinen Präsidenten der letzten 30 Jahre wichtig).

Die NASA braucht nicht mehr Geld, aber erreichbare und praktische Ziele: Guter Spruch, nur das Gegenteil ist der Fall, Wir haben ja schon bei Obama gesehen, welche Dynamik da ist. Er wollte Constellation einstellen und der Kongress kippt das weitgehend. Im Prinzip wird nur die Ares I eingestellt, Orion und Ares V laufen unter anderem Namen weiter. Aber die Orion fliegt nicht die ISS an, dafür gibt man dafür neues Geld aus. Und schuld dran ist nun nicht der Präsident sondern die Kongressleute und Senatoren die nach dem Ende des Shuttleporogramms keinen Jobabbau haben wollen. Da kam Constellation und nun weigert man sich eben Programme einzustellen und sucht derzeit verzweifelt nach Zielen für MPCV und SLS. An dieser Politik „irgend etwas muss immer entwickelt werden bei der bemannten raumfahrt, egal ob sinnvoll oder nicht“ wird auch Romney nichts ändern.

Ich glaube nicht das sich das unter Romney ändern wird, und bei der derzeitigen Situation mit Parallelentwicklungen wird die NASA eher mehr Geld benötigen. Wie man mit dem Geld das die NASA erhält aber “ top-priority science with inspirational and groundbreaking exploration programs“ erreichen soll ist mir ein Rätsel. Praktisch ginge das nur wenn man den wissenschaftlichen Teil stärken würde, und sich bei der bemannten Raumfahrt entscheidet was man will: ISS oder Exploration. Für beides zusammen reicht der Etat nicht,

Wir brauchen auch keine Einladung an „Freunde“ für Partnerschaften. Es würde schon reichen vertragliche Verpflichtungen einzuhalten und nicht von Projekten abzuspringen die man mal vereinbart hat (Exomars).

Angst kann einem machen, das wieder einmal die Rede ist von Fähigkeiten andere Satelliten zu zerstören oder zu beschädigen. Vor allem wenn man weis, dass die USA diese bereits haben. Vor einigen Jahren haben sie einen Satelliten abgeschossen, der außer Kontrolle war, damit er nicht vielleicht noch in China oder Russland runterkommt und man was aus den Resten rekonstruieren könnte…. Wie fast bei jedem republikanischen Präsidenten den letzten Jahrzehnte kann man drauf wetten, dass militärische Entwicklungen egal wie unsinnig sie sind (SDI (Reagan),Raketenschild (Bush) mit großzügigen Beträgen gefördert werden.

Und dann will man die kommerzielle Industrie wiederbeleben. Ja wie denn? Beim Satellitenbau sind sie ja schon führend, nur bei den Raketen hapert es und was soll da die Lösung sein? Es ist ja nicht der Wunsch der NASA, Atlas und Delta parallel zu betrieben (alle NASA Starts finden mit der Atlas statt), sondern das DoD betriebt beide Linien. Deswegen ist die Startrate niedrig und die Preise hoch. Daran wird sich nichts ändern. Denn die dahinter stehende Sicherheitsrichtlinie wird sich nicht ändern. Man braucht auch keine neuen Technologien. Vielmehr braucht man weniger: Weniger Anbieter die mehr Starts absolvieren.

Es wird interessant sein zu sehen ob SpaceX auch so gute Beziehungen zu Romney hat wie zu Obama. Dem verdanken sie es, dass die NASA die Firma zu 85% finanziert. Viel besser konnte es bisher nicht laufen.

An und für sich ist das Papier nichts neues. Es ist die übliche Tirade gegen den Amtsinhaber und man findet wenig konkretes was man umsetzen will, vor allem sind Anspruch und Vorhaben (die NASA soll ja nicht mehr Geld erhalte, obwohl ihr Anteil am US-Haushalt seit 40 Jahren sinkt von 5,4 auf nun unter 0,5%) wie üblich meilenweit auseinander.

3 thoughts on “Was uns bei Romney in Sachen Weltraum erwartet

  1. ich sehen schwarz für neue Forschung und Planetare Missionen unter Romeny
    solche Projekte waren immer ersten Opfer unter den Rep. in Weißen Haus.
    und besonders einen Präsidenten der bei einer Flugreise sich beschwerte,
    „warum kann in Flugzeug man die Fenster nicht runter kurbeln, wie im Auto ?“
    „Sind sie wirklich sicher, das sie fertig werden für Olympische spiele ?“
    Romney O-ton in London am tag der Eröffnungsfeier…

  2. Jeder kriegt die Regierung die er verdient.

    Da brauchen wir uns nur mal an die eigene Nase zu fassen.

    Da gibt es einen Kanzlerkandidaten, der nach drei Tagen ein Konzept mit mehr fundierten und substanziellen Vorschlägen präsentiert als wir in den letzten drei Jahren von Frau Kasner (heute Merkel) gehört haben und was passiert.

    Sie schwimmt wie Fett in den Umfragen obenauf!

    „Rummerkeln“ und „Seibern“ lassen zahlt sich scheinbar aus…..

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