Warum gibt es so wenige Triebwerke die nach dem Hauptstromverfahren arbeiten?

… zumindest im Westen, denn in Russland gibt es viele. Zeit für einen Beitrag über die Grundlagen. Im Prinzip kann man das ja auch alles auf der Website nachlesen, doch wer macht das schon?

Fangen wir mal erst mal mit was Grundlegendem an: wie kommt der Treibstoff in die Brennkammer. Jedes Triebwerk das flüssige Treibstoffe einsetzt, muss diese (Treibstoff soll hier eine Sammelbezeichnung für Verbrennungsträger und Oxydator sein) gegen den Brennkammerdruck einspritzen. Dieser entsteht durch die Verbrennung des Treibstoffs, wenn aus Flüssigkeiten Gase werden.

Die einfachste Möglichkeit ist die Druckgasförderung, Dabei stehen die Treibstofftanks selbst unter Druck. Dieser Druck presst den Treibstoff in die Brennkammer. Mit vertretbarem Gewicht für dick Tanks beträgt bei Satelliten so der Tanndruck 20 bar, der Brennkammerdruck muss geringer sein, sonst klappt das Einspritzen nicht. Druckgas geförderte Triebwerk arbeiten daher mit niedrigem Brennkammerdruck typisch 8 bis 12 bar. Damit kann man sie kaum am Erdboden einsetzen, da hier schon der Außendruck 1 bar beträgt und die Brennkammer ist relativ groß, verglichen mit höheren Bremnnkammerdrücken bei gleichem Schub. Continue reading „Warum gibt es so wenige Triebwerke die nach dem Hauptstromverfahren arbeiten?“

Das NSA Protokoll

Der Arm der NSA ist lang, wie lang, das konnte man am Freitag sehen, als bei Wikileaks ein Transscript (Zusammenfassung eines mündlichen Vortrags) bei der NSA auftauchte und schon wenige Stunden später war das Dokument verschwunden. Offensichtlich kann die NSA nicht nur abhören sondern auch Inhalte kompromittieren.

Dank Browsercache kann ich euch trotzdem informieren. Das ich drauf kam war eigentlich mehr ein Zufall, denn ich suchte wieder mal nach neuen Infos über SpaceX und da war bei den hinteren Treffern auch dieser Link. Es geht um einen Vortrag von Emiliy Shanklin, Senior Director, Marketing & Communications bei SpaceX. Der Vortrag mit dem Titel „Public Relations – the SpaceX Way“ ging um die Öffentlichkeitsarbeit von SpaceX und wie die NSA davon profitieren könnte.

Shanklin bedankt sich zuerst für die Einladung und erwähnt die „gute Zusammenarbeit“ mit der NSA die SpaceX „mehr als 1 Milliarde Dollar“ an Entwicklungskosten eingespart habe. Continue reading „Das NSA Protokoll“

Herzlichen Glückwunsch Mac!

Heute vor genau 30 Jahren würde der Mac der Öffentlichkeit vorgestellt. Es gab den berühmten Werbespot in der Halbzeit des Superbowsl, der komischerweise niemals wiederholt wurde

Gedreht vom gleichen Ressiswur wie „1984“. Und natürlich die Vorstellung des Mac von Steve Jobs: Continue reading „Herzlichen Glückwunsch Mac!“

Nahrungstabus

Viele Gesellschaften haben Nahrungstabus. In Deutschland werden z.b. Kaninchen, Pferde und Schweine gegessen, jedoch keine Hunde und Katzen. Meist werden diese Tabus nicht hinterfragt, doch auch wenn diese auf den ersten Blick unsinnig erscheinen haben sie im historischen und gesellschaftlichen Kontext ihren ökonomischen Zweck.

Juden und Moslems haben recht restriktive Tabus was sie essen dürfen, die unter dem Namen Koscher oder Halal zusammengefasst werden. Erlaubt sind Paarhufer die Wiederkäuer sind, am Boden lebendes domestiziertes Geflügel und Wasserlebewesen mit Schuppen und Flossen. Bei Hindus sind hingegen Rinder verboten.
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Muss Raumfahrt teuer sein?

Na ja zumindest meistens. Interessanterweise war das schon immer so. Als die NASA in den frühen sechziger Jahren, also kurz nach Beginn der Raumfahrt Ranger Raumsonden am Stück verlor erschien folgende Cartoon zum Aufschlag von Ranger 6 auf dem Mond – die Kamera lieferte keine Bilder, weil es schon während des Starts einen Kurzschluss gab.

Eine Ranger Raumsonde kostete 28 Millionen Dollar. Davon entfielen 8,5 Millionen Dollar auf die Trägerrakete Atlas Agena B. Das Verhältnis ist also kein anderes als heute, obwohl damals erheblich mehr Träger produziert wurden. 1964, als der Comic erschien, starteten z.B. 18 Atlas Trägerraketen. Die Summe klingt gering, doch man muss die Inflation berücksichtigen und da sind die 28 Millionen von 1964 heute 211 Millionen Dollar wert. Das gesamte Ranger Programm kostete 260 Millionen Dollar, davon 170 Millionen Dollar für die Raumsonden.

Warum ist nun die Raumfahrt so teuer. Es gibt einige Gründe. Da sind zum einen mal bei Satelliten und allem was in den Orbit gelangt, die Bedingungen im All. Im Vakuum unter Schwerelosigkeit und mit starker Bestrahlung mit Sonnenstrahlung und energiereichen Teilchen braucht man andere Lösungen für viele Aufgaben wie auf der Erde. Kühlung und Temperaturregelung wird z.b. eine Herausforderung, Es gibt keine Luft die Wärme von der warmen zur kalten Seite transportiert. Elektronische Bauteile müssen energiereicher Strahlung widerstehen können etc. Doch dafür gibt es auch Lösungen die man entwickelt hat und heute einsetzt.

Der wichtigste Grund ist aber der, dass es keine Reperaturmöglichkeit gibt, bei Raketen keine Möglichkeit einer Notlandung wie bei einem Flugzeug. Wenn etwas versagt, so ist es meistens das Aus. Bedingt kann man sich Absichern durch Redundanz. Solarzellenarrays sind ao ausgelegt das einzelne Zellen ausfallen können, manchmal ganze Unterpanels, Computer sind redundant vorhanden. Drallräder meistens auch. Das ganze hat aber auch Grenzen. es gibt z.B. keine Trägerrakete (auch nicht Trägerraketen die mit Engine-out capabaility entwicklelt wurden, wie die Saturn I oder Falcon 9), bei denen ein Triebwerk in jeder Missionsphase ausfallen darf, z.B. direkt nach dem Start. Continue reading „Muss Raumfahrt teuer sein?“