Missionen für die SLS

Noch gibt es ja die SLS nicht, aber man kann sich ja schon Mal Gedanken machen, was man jenseits von Orionflügen damit anstellen kann. Auch die Nutzlast ist leider noch nicht bekannt. Die erste Version liegt im Bereich von 70 bis 100 t in einen LEO (ohne/mit Oberstufe), ein Ausbau soll die Nutzlast auf mindestens 130 t anheben. Aus Erfahrungswerten kann man dann eine Nutzlast für Mars- und Venusmissionen ableiten die etwa bei einem Drittel dieser Werte liegt, mit einer Oberstufe noch mehr. Eine Oberstufe steigert noch die Nutzlast und wäre für Hochenergiemissionen sinnvoll. Hier bietet sich die Verwendung schon existierender Oberstufen an. Für die erste Mission wird eine Delta IV Zweistufe verwendet die auch auch in den Beispielen zugrunde gelegt habe. Etwas höhere Nutzlasten erhält man beim Einsatz der Centaur, da sie ein geringeres Leergewicht aufweist. Außer für jupiter und Saturnmissionen ist das aber kaum relevant.

Fangen wir mal im LEO an. Da zieht ja die ISS ihre Kreise. Es gibt hier eine Reihe von Einsatzmöglichkeiten. Die offensichtlichste ist es neue Module zu starten oder bisherige zu ersetzen. Die Module sind voll ausgerüstet schwerer als jede heute verfügbare Nutzlastkapazität. Dazu brauchen sie noch einen Antrieb und ein Avionikmodul, dass sie in die Nähe der ISS bugsiert. In der Praxis wird man so ein Modul nur leer starten können und muss mit Transportern dann die Innen- und Außeneinrichtung nachliefern. Das ist nicht nur aufwendig, sondern auch teuer. Ein Außeneinsatz ist nicht gerade billig, ein Rack, das etwa 500 bis 1000 kg wiegt kostet im Transport mit den derzeitigen US-Transportern 87,5 bis 175 Millionen Dollar. 10 bis 13 dieser Racks gibt es pro Labor.

Die SLS könnte zwei fertige Module, mit installierten Außeneinrichtungen (die Nutzlasthülle ist dafür groß genug) starten und man bräuchte nur eine Antriebseinheit. Es entfielen zwei Starts von Atlas V 552 / Delta 4H und mindestens sieben Versorgungsflüge und das zweite Avioknikmodul. In der Summe wäre die Rakete deutlich billiger als die heutige Praxis.

Irgendwann hat die ISS auch ausgedient und man muss sie deorbitieren. Das ist wegen ihrer Masse nicht trivial. alleine durch die Masse braucht man viel Treibstoff, dazu einen starken Antrieb, denn wenn man mit den derzeitigen Transportern die Station abbremst, dann brauchen sie stunden dafür und während dieser Zeit sinkt die Station ab um schließlich Höhen zu erreichen bei denen die aerodynamischen Kräfte einen kontrollierten Wiedereintritt unmöglich machen. Um die Station von einer 420 km hohen Kreisbahn in eine 80 x 420 km Bahn zu bringen (in 80 km Höhe ist die Atmosphäre schon so dicht das sie desintegriert) braucht man „nur“ 123 m/s. Doch bei 420 t Gewicht entspricht dies einem Gesamtimpuls von 51,66 MN. Dies ist z.b. in 17,2 t lagerfähigem Treibstoff enthalten (spezifischer Impuls 3000 m/s). So viel kann kein heutiger Transporter befördern. Die einfachste Möglichkeit ist es eine unbemannte Orion hochzuschicken, mit vollbetanktem Servicemodul und mit deren leistungsfähigem Antrieb (diskutiert wird der Einsatz des Aestus oder des AJ-10, letzteres wäre wegen des höheren Schubs vorteilhafter) zum Deorbitieren zu nutzen. Die Orion soll ja anders als bisherige Us-Raumschiffe auch automatisch ankoppeln können.

Natürlich bringt die Trägerrakete am meisten bei Planetenmissionen. Seit Jahren plant die NASA einen Europa Orbiter, der ihr aber immer zu teuer ist. Das nun aktuelle Konzept sieht nur noch viele (45) Vorbeiflüge an Europa vor, aber der Orbiter bleibt in einer Umlaufbahn um Jupiter. Damit spart man Treibstoff ein und die Sonde wird leichter. Trotzdem muss die Sonde etliche swing-Bys im inneren Sonnensystem absolvieren bis sie bei bei Jupiter ankommt. hier spart die SLS Zeit und damit Geld und sie ermöglicht einen echten Europa Orbiter, denn mit der schon geplanten IPCS Stufe (eine Delta IV Oberstufe) kann die SLS Block I rund 7 t zu Jupiter befördern. Analog wäre damit auch ein Titanorbiter, eventuell sogar mit einem Lander möglich. Auch dies ist ein Programm, das seit langem von den Wissenschaftlern gewünscht wird. (Wenn ich die Wahl hätte, würde ich Titan sogar Europa vorziehen – er ist um einiges interessanter. es gibt dort Seen, Wetter, Veränderungen durch Erosion etc.).

Bei Planetenmissionen fällt natürlich dann auch noch die schon seit langem geplante Marsbodenprobengewinnung ein. Sie braucht eine schwere Sonde, weil der Landeteil (der ja auch nur einen Bruchteil der Nutzlast ausmacht) um vorm Mars zurück zur Erde zu kommen rund 6 km/s (im besten Falle) aufbringen muss, was die Nutzlast stark abgesenkt. Bedenkt man dass heute schon auf dem Mars nur ein Drittel der Startmasse landet so kann man sich ausrechnen, wie viel da noch bei einer herkömmlichen Rakete zurückkommt. Mit der SLS könnte man rund 20 t zum Mars entsenden. Das ist eine andere Dimension. Doch wird diese Mission auch mit der SLS nicht angegangen werden, sonst könnte ja ein Politiker auf die Idee kommen und fragen, warum man dann noch bemannt zum Mars aufbrechen will.

Dann würde die Nutzlastverkleidung von über 8 m Durchmesser auch ganz neue astronomische Satelliten erlauben. Das JWST wird teuer, teuer auch (wenn auch nicht nur) weil man den Spiegel aus zahllosen Segmenten baut und diese erst im All entfaltet. Das spart Gewicht und Platz, doch macht das Projekt teuer. Einfacher wäre es große, leichte Spiegel wie der von Herschel (aus Siliziumcarbid) einzusetzen. Dieser wiegt bei 3,5 m Durchmesser nur 415 kg, damit könnte man sicherlich ein Teleskop von 7,5 m Durchmesser in der Nutzlasthülle unterbringen. Das wäre größer als das JWST und die SLS könnte es trotzdem noch auf einen Kurs zu einem Librationspunkt bringen, denn dafür beträgt die Nutzlast rund 27 t mit Oberstufe. Das Militär könnte einen solchen Satelliten auch in den GEO-Orbit befördern, Dann gäbe die globale Überwachung ohne revisitzeit. Allerdings mit geringer Auflösung, sie läge bei 3 m am Äquator und würde beim 50 Breitengrad schon auf 7 Grad absinken. Drei dieser Satelliten und der ganze Globus ist beobachtbar. Wäre das nicht ein Traum für das informationshungrige US-Militär und die NRO?

Das sind nur einige Projekte die mir ohne viel Nachdenken einfallen, trotzdem (ohne ISS Module) fünf bis acht Missionen. Da die SLS nach derzeitigen Planungen nur alle 2 Jahre Fliegen sollte genug zu tun für zehn Jahre, aber vielleicht nutzt man sie ja mal intensiver wenn man sie erst mal hat.

17 thoughts on “Missionen für die SLS

  1. > Da die SLS nach derzeitigen Planungen nur alle 2 Jahre Fliegen sollte genug zu tun für zehn Jahre, aber vielleicht nutzt man sie ja mal intensiver wenn man sie erst mal hat.

    Das kostet ja Geld, woher soll das kommen? Das steckt man lieber in Projekte wie Bankenrettung oder genauso überflüssige Kriege.
    Für die Deorbitierung der ISS braucht man nicht unbedingt eine große Rakete. Wie sie stückweise aufgebaut wurde, kann man sie auch stückweise deorbitieren. Besonders wenn man nach und nach veraltete Module ersetzt und die ISS weiter betreibt. Irgend ein Rummel-Projekt muß man schließlich haben, und für bemannte Marsflüge würde auch das Geld für die ISS nicht ausreichen.
    Für anspruchsvollere Missionen ins äußere Sonnensystem wäre so eine Großrakete aber wirklich sinnvoll. Wobei die Finanzierung auch da wieder zum Problem wird. Und wetten, daß der große Märchenonkel dann auf die Idee kommt, man könnte das ja auch bemannt mit seiner Dragon-Kapsel machen?

  2. Das Stückweise deorbiteren kostet aber noch mehr Geld. Für jedes Segment das man deorbitieren will muss man ein Gefährt starten, dass dort ankoppeln kann, das neben der Trägerrakete auch Geld kostet und die Außeneinsätze zum Lösen der Verbindungen sind auch nicht billig. Die billigste Lösung wären rund acht Progres Transporter, die wenn man die massiv gestiegenen Kosten für die sojussitze als Maßstab nimmt sicher um die 1 Milliarde Dollar kosten werden.

  3. Das mit der ISS würde ich anders machen, als erstes mal die uralt Solarpanel mit 30W/kg durch neue ersetzen. Da wurden eh schon neues für SLS entwickelt die immerhin 220W/kg liefern, oder noch besser die rechteckigen hier:
    http://www.nasa.gov/offices/oct/home/feature_sas.html#.U2o7FihqsoK
    Die haben schon 400W/kg, was bedeuten würde 7% der Masse und natürlich auch viel weniger Fläche die von der Hochatmosphäre gebremst werden. Alleine das würde viel kosten sparen und den Weiterbetrieb der ISS attraktiver machen. Wenn man es noch etwas besser machen will, dann noch 250kW mehr installieren und den Bahnverlust durch DS4G Triebwerke kompensieren.
    könnte sogar sein, das man dann mit 1-2 Triebwerken und 1t Xenon für 10 Jahre locker hin kommt.
    Nun die alten flügellamhen Flügel (hihihi) kann man dann nach uns nach versenken.
    Nur bleibt da ein Problemchen, das würden nur für 500kW unter 3t für die Solarpanels und nochmals weniger als 1,5t für den gefüllten Xenon Tank und das bisschen Treibwerke werden.

    Aber eine Frage bleibt mir noch, wie wird den die Lage im Raum der ISS korrigiert?

  4. Na ja der Vorschlag Ionentriebwerke zu nutzen ist nicht neu, ich habe das schon mal im Blog vorgerechnet und da gibt es seit Jahren den Plan das Vasomir an Bord der ISS zu erproben, nur ist das Triebwerk das für Marsmissionen gedacht ist da eine Nummer zu groß. Für die Korrektur der Lage würde der Stromüberschuss den man heute hat wahrscheinlich reichen.

    Da schon heute die Paneele das leichteste sind und der Großteil der Masse auf die Entfaltungssysteme, Radiatoren mit Kühlflüssigkeit und Batterien entfällt wird der Gewinn nicht so hoch sein wie Du annimmst. auch die Fläche wird nicht viel kleiner sein. Die Flexarrays von ATK sind nur dünner.

  5. Zu dumm nur dass das Ding etwa eine Milliarde pro Flug kosten wird, und das auch nur, wenn es dann mal endlich bereit ist. Bis dahin wird es noch etliche Milliarden für die Entwicklung verschlingen – Geld, das man sonst in ebendiese von dir vorgeschlagenen Nutzlasten investieren könnte.

    Man sollte das SLS vernünftigerweise absetzen und eine neue Schwerlastrakete nach dem CRS-Modell öffentlich ausschreiben. Aber die Vernunft spielt hier keine Rolle – höchstens deren politische Version. Das SLS ist nichts weiter als eine Beschäftigungstherapie für die Shuttle-workers.

  6. Genau Bynaus, und da sind wir wieder bei Musks‘ MCT, welches noch nicht mal als Powerpoint existiert 😉 … also wenn das mit seinen ~500 Tonnen in den LEO noch im nächsten Jahrzenht fliegt wäre ich sprachlos, frag mich nur wo die zig Milliarden USD herkommen sollen um das zu finanzieren? Das man jetzt beginnt das Raptor, ein etwa Grössenordnung 5000kN Hauptstrom Methantriebwerk mit für diesen Treibstoff nie dagewesenen spezifischen Impuls, zu entwickeln, ist eine nette Sache, da wird man aber nicht in drei vier Jahren fertig sein, und dann ist der Schritt noch weit zu einer Rakete die als Heavyversion mit 27 derer Treibwerke in der Startstufe ein bemenschtes Marsshuttle oder sonstige Nutzlasten transportiert. Zumal auch die Falcon Heavy noch nicht mal geflogen ist, obwohl sie das schon seit 2012 tun sollte. So einfach upscalen in dieser Grössenordnung geht nicht, selbst die Singlecorevariante mit 9x5000kN=45000kN Startschub ist eine riesen Herausforderung die die Firma mit dem grossen X am Ende nicht so einfach stemmen kann. Nicht falsch verstehen, ich bin hier kein erklärter Feind jener Firma und beobachte hoffnungsvoll jüngste Schritte wie die Tests zur Wiederverwendbarkeits bei CRS-3, aber hier jetzt wie im beliebten Raumfahrtforum zu schreien das mit dem MCT von S****X alles besser wird und die NASA ihr überteuertes SLS besser mal wieder einpacken soll weil MCT eh schneller da ist und billiger ist, ist lächerlich. Denn SLS, so überteuert und so ineffizient und hauptsächlich politisch gewollt es auch ist, es ist wenigstens etwas was Substanz hat, wo ein realistischer Rahmen im finaziellen gegeben ist(auch wenn teuer, so steht das Geld zumindest zur Verfügung) und auch vom Zeitplan her Realismus gegeben ist.

    @Bernd
    irgendwann hatte ich es glaub ich schon angemerkt, eine hervorragende Nutzlast für das SLS wären Orbiter um Uranus bzw. Neptun. Eventuell könnte man mit einem einzigen SLS-Start in der schweren Konfiguration sogar mit einem Start eine Orbitersonde zu Neptun und eine zu Uranus schicken, jede auf eine Centaur geschnallt und mit dieser auf eine jeweils günstige Transferbahn zum Jupiterflyby geschickt werden. Uranus und Neptun stehen ja momentan noch recht nahe beisammen. Könntest du vielleicht mal im Kopf überschlagen und ggf mal durchrechnen ob das Sinn machen könnte?

    Gruß, Gerry

  7. @Gerry: Selbst mir wird allmählich das Hervorglauben von SpaceX in jedem Blog (selbst wenn es wie iher um die SLS geht) zu viel, insbesondere wenn es um Projekte gibt die nur als Tweets existieren, ohne das es wenigstens rudimentäre Fakten gibt.

    Mit Uranus und Neptun muss ich mal sehen ob ich da was ausrechnen kann. Von den Geschwindigkeiten ist es einfach, doch mit den Startfenstern hat die softwae die ich benutze so ihre Probleme.

  8. Hallo Bernd,

    bitte um entschuldigung falls du mich gemeint hast mit dem S****X hervorklauben, das war sicherlich nicht meine Absicht, ich wollte nur auf die offensichtliche Anspielung in Bynaus‘ Beitrag das Musks MCT besser als das SLS wäre antworten.

    Zum Thema SLS und den Uranus/Neptun-Orbitern: Nun ich denke in erster Linie hängt es davon ab wie lange die Cenaut-Oberstufen im Orbit „kalt“ gehalten werden können. Angenommen ein SLS startet und bringt zwei Sonden, eine zu Uranus, eine zu Neptun, in einen LEO, jede davon hat eine vollgetankte Centaurt angeschnallt. Wenn Erde -> Jupiter und die beiden äusseren Planeten richtig zueinander stehen sollte es möglich sein, diese im Abstand einiger Wochen aus dem LEO abzufeuern, jede macht einen Jupiterflyby um zum Ziel zu kommen, dann braucht es natürlich noch etwas DeltaV um in einen Orbit zu bremsen. Sollte jedenfalls ausreichen für einen Orbiter in der Grössenordnung zwischen Gallileo und Cassini. Es würde ja eigentlich fast was kleineres als Galileo ausreichen wenn der längere Zeit in einem Orbit bleibt, die wissenschaftliche Ausbeute wäre jedenfalls sehr groß.

    Wenn wir uns die möglichen Startfenster von New Horizons anschauen, wenige Tage oder Wochen hätten da schon riesige Auswirkungen auf den Kurs gehabt, entscheidend wäre dabei meist der Anflugwinkel auf Jupiter gewesen, so wird denke ich klar was ich meine. Beide Sonden warten mit ihrer Centaur im LEO auf den Abflug, wenige Tage/Wochen früher oder später können da schon einiges bewirken und so flöge die eine zu Uranus und die andere einige Wochen später zu Neptun.

    Diese Sonden könnte man als Zwillinge bauen, mit den Erfahrungen z.B. von Cassini. Die Sonden würden wohl grob geschätzt weniger kosten als der eine SLS-start auf dem sie flögen, die wissenschaftliche Ausbeute wäre aber enorm und für Public Relations wäre auch gesorgt, denn die beiden bläulichen Gasplaneten gäben äusserst schöne Fotomotive ab. Hab beide schon im 8″ Teleskop ausgiebig als kleine Scheibchen beobachtet und kann nur sagen die schauen einmalig schön aus. Und wie interessant erst deren Monde währen…. Voyager 2 hat uns da doch erst nur einen kleinen Vorgeschmack geliefert!

    Gruß, Gerry

  9. Den Sinn von SLS erschließt sich mir nicht wirklich, was wollen die den mit einer Rakete die im Maximum 130t ins LEO bringt? Die Saturn V bekam mehr in den Orbit und das ohne Booster.
    Vermutlich wäre eine Saturn V, Version 2.0 mit überarbeiteten F-1 Triebwerken, einem Zwischenring für die Elektronik mit weniger als die Hälfte des der alten 5t Lösung und einige Verbesserungen am Material nicht nur sehr viel günstiger gekommen, wohl auch die Stückkosten wären billiger geworden. Gut das Ding hätte dann halt 170t ins LEO fürs weniger Geld gebracht, aber man hätte ja den Entscheidern einen kleinen Platz am oberen Ende der zweiten Stufe freihalten können. Da sollt es ne hübsche Sportart geben, „orbitales Skydriving“. Vielleicht hätte Red Bull die Anzüge und Kameras bezahlt.

  10. @Gerry: Bynaus hat nichts von MediaX geschrieben. Es gab ja schon als die Ares V projektiert wurde Alternativen wie Schwerlastversionen der Delta und Atlas. Die waren aber der NASA nicht sicher genug. Genau deswegen würde wohl auch eine Rakete der rummelfirma bei einer ausschreibung unterliegen. derzeit versuchen sie ja den Marktanteil mit Prozessen zu erhöhen.

    @Ulrich Klakow: ich weiß nicht wo Du deine Zahlen her hast. Aber sie stimmen nicht. Rechnet man die Startkosten einer Saturn V auf den heutigen Wert um so kostet sie rund 1,2 Milliarden pro Start. Sie SLS soll 500 Millionen kosten
    http://www.space.com/17556-giant-nasa-rocket-space-launch-cost.html

  11. @Gerry: Ich meinte mit der öffentlich ausgeschriebenen Schwerlastrakete nicht zwingend SpaceX. Ja, sie würden sich sicher bewerben. Aber auch ULA könnte mitbieten, und vielleicht gäbe es weitere Mitbewerber. Ich bin sicher, wenn das ganze kompetitiv ist, ist die Rakete plötzlich einiges günstiger zu haben/entwickeln als beim SLS…

    Ich habe übrigens mit keinem Wort behauptet dass „das MCT besser als das SLS wäre“ (zumal ich ohnehin denke, das MCT entspricht in etwa der Dragon für Marsreisen -> hier würden also Äpfel mit Birnen verglichen). Ich halte es durchaus für möglich, dass eine BFR kostengünstiger wäre als SLS (schaut man sich z.B. Falcon vs. ULA Preise an). Aber darum gehts hier nicht.

    @Bernd: Es ist sicher schön, Ideen für Nutzlasten zu diskutieren. Bloss bleibt nach der Rakete selbst kein Geld mehr dafür…

  12. @Bernd Leitenberger:
    Nun ich denke es sind nicht nur die Kosten einer Rakete, sondern man muss die Entwicklungskosten umlegen, oder?
    Und was soll an der Stelle den eine Hochrechnung mit Inflationsberücksichtigung (kurz: InvBer)?
    Nur ein kleines Beispiel aus deiner eigenen Dokumentation hier unter seiner Webseite.
    Da lese ich was davon wie die Tanks hergestellt wurden.
    Alleine das kann man doch nicht einfach über eine InvBer. umrechnen, so ein Tank würde zumindest mit neuen Werkstoffen und Fertigungsverfahren hergestellt werden. Wir sind doch nicht mehr in den 60’igern? Und das geht von der Spitze bis zum den Triebwerksausläßen der F-1 Triebwerke. Das hat noch nicht mal viel mit Umkonstruktion zu tun, das ist erstmal um es flapsig auszudrücken: „Die Neuproduktion eines Hufeisens auf einer CNC-Maschine“
    Der Springende Punkt ist das man mit der Saturn V eine Konstruktion hat, wo die Komponenten schon damals gut zusammen gearbeitet haben, eine Produktion der selben Konstruktion mit neuen Werkstoffen und Verfahren, macht das als erstes mal erheblich günstiger (InvBer. natürlich) und automatisch auch besser, weil z.B. Schweißnähte von Robotern einfach besser sind als hunderte Meter mit der Hand produziert.
    Und wie ist den das mit der Prüfung? Ich denke auch da sind wir sehr viel weiter, was auch wieder die kosten drückt.
    Ich sag nicht das eine Material und Produktionsumstellung keine Entwicklungskosten verursacht, aber billiger ist das allemal.

  13. Vielleicht sich mal über die Produktion der Saturn informieren?

    Gerade diese Produktionstechniken (explosive Umformung, Schweissautomaten,’chemical Milling’etc.) wurden im Umfeld des Apollo-Programms entwickelt bzw. vervollkommnet.
    Die Entwicklungskosten des Apolloprogramms haben also der Maschinenbauindustrie einen direkten Mehrwert gebracht.

    Dieser Effekt dürfte bei einem Apollo 2.0, egal ob SLS oder CRC wesentlich geringer sein.

    In nackten Buchhalterzahlen dürfte eine Neu/Umkonstruktion vielleicht billiger sein, volkswirtschaftlich auf keinen Fall.

    der andere Bernd

  14. Sie SLS basiert auf Teilen die bis vor wenigen Jahren produziert wurden sie RS-25 und RSRB. Dazu braucht man noch neu die Zentralstufe, die booster gibt es schon. Der Aufwand ist viel geringer als die Saturn V Herstellungsarten aus den Sechzigerm auf heute zu trimmen. Für die Triebwerke muss man auch neu Fertigungen aufbauen, während man die für die RS-25 noch hat. Zumal in der Raumfahrt bei Änderungen in der Produktionauch neu qualifiziert wird, das heißt das gesamte Testprogramm neu durchlaufen wird. In der summe spart man so nichts ein.

  15. @Berni:

    ich gebe dir vollständig recht, die Saturn V hat sehr viele positive Auswirkungen gehabt, nicht nur wegen dem technischen Fortschritt, sondern auch wegen der vielen Menschen, welche deswegen Ingenieure geworden sind. Ich bin einer davon, ohne Apollo bei mir vermutlich kein Studium.
    Ich denke wenn man Volkswirtschaftlich dies einbezogen hätte und sowas dann auch dem Volk vermittelt (falls das überhaupt zuhört), ist das eine ganz andere Rechnung.
    Mir geht es aber um was ganz anderes, die SLS ist und wird einfach zu klein bleiben, schon der Core mit 8m ist einfach zu klein. Will man großes im Weltraum machen, brauch man große Strukturen, am besten so groß das man z.B. in der Lage ist in einem Zylinder durch einen inneren Zylinder dem Personal eine Beschleunigung zu vermitteln um die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf die Gesundheit zu minimieren.
    Was wir da oben brauchen wären z.B. auch Docks um sehr dünne Solarpanels z.B. von der Rolle runter mit Strukturträgern zu verbauen, so das diese im All in Form bleiben. Versucht man sowas Montiert ins All zu bringen, müssen diese die Startbelastung aushalten und brauchen viel mehr Platz und auch viel Massereicher, da ihre Struktur ja schon die Startbelastung vertragen muss.
    Ich würde da eher an 10m Cores denken und an Nutzlastverkleidungen bis zu 15m oder sogar noch mehr.
    Derzeit kann man über sowas ja nicht mal nachdenken, weil es eben keinen Träger gibt.

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