Das Ende einer Ära

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Gestern hob die vorletzte Ariane 5 mit der Jupitermission JUICE ab. Ich denke, das ist ein guter Augenblick, um die Geschichte der aktuellen Ariane-Generation nochmals zu betrachten. Die Geschichte der Ariane 5 geht lange zurück, bis ins Jahr 1985. Es war damals eine andere Zeit, ich will sie für alle jüngeren Blogleser nochmals rekapitulieren.

1985 sah es so aus, als gehörte die Zukunft dem Space Shuttle. Es flog immer häufiger – neunmal in diesem Jahr – und wurde auch für kommerzielle Starts eingesetzt und transportierte pro Flug gleich mehrere Satelliten der Delta-Klasse. 1979 hatte die europäische Industrie Arianespace gegründet, mit dem Ziel, die Ariane 1 zu vermarkten. Das war bis 1985 auch erfolgreich, man hatte einige Aufträge an Land gezogen, aber der Aufstieg zum Weltmarktführer stand noch aus. Dieser erfolgte erst einige Jahre später mit der Ariane 4.

Obwohl die Ariane 4 schon 50 Prozent mehr Nutzlast als die Ariane 3, als bisher größtes Modell, offerierte, plante die ESA gleich die nächste Rakete, auch wenn diese nicht vor Mitte der Neunziger Jahre zur Verfügung stehen würde. Ein zweites Projekt, das damals nämlich aus der Taufe gehoben wurde, war die Raumstation „Freedom“. Der markige Name ist bewusst als Gegenstück zur „Mir“ (Frieden) gewählt, und die NASA lud auch ESA und JAXA ein, sich daran zu beteiligen. Die ESA plante gleich ganz groß. Es sollte ein eigenes Labor, Columbus, geben, das an die Raumstation angekoppelt wird, aber auch alleine fliegen kann. Dazu eine unbemannte polare Plattform mit Erderkundungsexperimenten, die so optimale Beobachtungsbedingungen hat. Und damit man das alles versorgen kann, einen eigenen kleinen Shuttle, den Hermes, der in etwa so aussah wie heute das X-37B.

Die Ariane 4 war zu klein, um alles zu transportieren und war auch nicht auf schwere LEO-Nutzlasten ausgelegt. Zudem war ihre rechnerische Zuverlässigkeit zu gering für bemannte Einsätze. Deshalb musste eine neue Rakete entwickelt werden, die Ariane 5. Im Jahr 1985 konnte man sich noch nicht dazu durchringen, sie zu bauen, vor allem weil das Vulcain-Triebwerk für Europa ein großer Schritt nach vorne in Bezug auf Schub und Brennkammerdruck war. Es wurde beschlossen, zunächst drei Jahre lang zu forschen, ob das Vulcain gebaut werden kann. 1988 wusste die ESA, dass sie es schaffen würde und es wurde der formelle Entwicklungsbeschluss gefällt.

In den nächsten Jahren wurde die Rakete leicht verändert. Die Treibstoffzuladung der Zentralstufe und des Boosters wurde erhöht, aber vor allem gab es massive Änderungen an der Oberstufe EPS.

Die Nutzlast war ursprünglich viel kleiner. Die Ariane 5 war nicht für GEO-Transporte ausgelegt, die nach wie vor von der Ariane 4 übernommen wurden, sondern für die neuen bemannten Programme, die alle in den LEO führten. Die Idee war, dass man dafür eigentlich keine Oberstufe benötigt, und dass sie nur sehr wenig Geschwindigkeit aufbringt, um zu verhindern, dass die riesige EPC (Zentralstufe) einen Orbit erreicht – eine Entscheidung, um den Weltraum nicht zu verunreinigen, die China beispielsweise bis heute nicht getroffen hat.

Für Hermes-Flüge sollte auch diese EPS (erste Oberstufe) weggelassen werden können, um die Zuverlässigkeit zu erhöhen, denn eine Oberstufe, die es nicht gibt, kann auch nicht ausfallen. Deshalb wurde die EPS zu einer Stufe mit lagerfähigen Treibstoffen und kleinem Triebwerk, die so wenig Platz wegnimmt, dass sie in den Stufenadapter passt und so auch entfallen kann.

Jedoch wurde das Hermes-Projekt immer schwerer und bald war die EPS notwendig, um es in den Orbit zu bringen. Die Treibstoffzuladung der EPS wurde der Gewichtszunahme von Hermes angepasst, bis Hermes letztendlich zu schwer für die Ariane 5 wurde. Zusätzlich geriet das Hermes-Projekt außer Kontrolle und wurde noch vor dem Jungfernflug der Ariane 5 eingestellt.

Durch die größere EPS konnte die Ariane 5 nun auch Satelliten in den GTO befördern und somit die Ariane 4 ersetzen. Später entschied man sich, für noch mehr Nutzlast, zwei neue Oberstufen einzuführen. Die ESC-A, die gestern auch zum Einsatz kam, basierte auf der Oberstufe der Ariane 4, nur wurde der Wasserstofftank auf 5,4 m vergrößert. Sie sollte 2006 von einer neuen Oberstufe, der ESC-B, mit dem Vinci-Triebwerk und der doppelten Treibstoffzuladung abgelöst werden.

Allerdings lief zuerst einmal alles schief. Der Jungfernflug der Ariane 5 am 4. Juni 1996 mit V88 scheiterte. Die ESA war so zuversichtlich, dass die Rakete funktionieren würde, dass sie vier Cluster-Forschungssatelliten als Nutzlast hatte. Die Ursache des Fehlers war blamabel: Eine Softwareroutine der Ariane 4 wurde ohne Änderung übernommen, obwohl diese viel langsamer startet. Dadurch kam es zu einem Überlauf in einem Wert und der Fehlercode wurde als Kursabweichung interpretiert. Dies ist jedoch eine sehr vereinfachte Darstellung des Vorfalls. Die ganze Geschichte findet man auf meiner Website.

Daraufhin musste zunächst ein weiterer Testflug stattfinden. In der Zwischenzeit stand die Ariane 5 nicht zur Verfügung. Im Gegensatz zum Übergang zur Ariane 6 bestellte Arianespace jedoch direkt neue Ariane 4 und konnte den Ausfall damit abfedern.

Der zweite Start, V101 am 30. Oktober 1997, war teilweise erfolgreich. Ein Testsatellit, vor allem als Massekörper, wurde gestartet, aber die Rollachsentriebwerke der EPC waren zu schwach dimensioniert, sodass die Ariane 5 ins Rollen geriet und Treibstoff sich an der Außenseite der Tanks ansammelte. Als keiner mehr durch die Leitungen kam, löste das den Brennschluss der EPC aus und es fehlte etwas Geschwindigkeit. Aber im Prinzip hatten alle Stufen funktioniert und man verdoppelte einfach die Triebwerkszahl für die Rollachse.

Die folgenden Starts verliefen dann problemlos bis zum zehnten Start am 12. Juli 2001, als die EPS-Stufe vorzeitig Brennschluss hatte, weil eine der beiden Treibstoffkomponenten vorzeitig verbraucht war. Auch hier kann man streiten, ob es ein Fehlstart war. Dem Satelliten fehlte wenig Geschwindigkeit, um das Apogäum anzuheben. Es waren zwei Satelliten an Bord, der europäische Technologiesatellit Artemis konnte dank seiner elektrischen Triebwerke den GEO erreichen, der japanische Satellit BSAT-2B wurde als Versicherungsschaden gemeldet.

Es scheiterte dann auch am 11.12.2002 der Jungfernflug der Ariane 5 ECA mit V157. Anders als beim Jungfernflug der ersten Version, die seitdem „Ariane 5 G“, „G“ für Generic genannt wird, war der Fehler einer, den man nicht vorher erkennen konnte. Die Kühlung der Brennkammer erwies sich beim schubstärkeren Vulcain 2 als nicht ausreichend. Bei Tests auf der Erde, wo die Atmosphäre auch Energie aufnimmt, trat dieser Fehler nie auf. Kenner werden an den zweiten Test einer Saturn V erinnert, als mehrere J-2 ausfielen. Auch hier trat der Fehler bei Bodenversuchen nie auf, weil sich um das Teil, das durch Vibrationen abfiel, immer ein Mantel aus gefrorenem Eis bildete und das die Vibrationen dämpfte.

Die Kühlung wurde verbessert und die Wand des Vulcain 2 verstärkt. Doch das war der letzte Fehlstart. Seitdem arbeitete Ariane 5 problemlos, auch wenn es einen Flug mit Abweichungen gab. Am 25.1.2018 startete die Ariane 5 V241 erstmals mit zwei Satelliten mit Ionentriebwerken. Dies war auch der erste Start in einen subsynchronen GTO. Ariane 5 hätte die nur 9,2 t schweren Satelliten problemlos in einen normalen GTO bringen können, doch da die Bahn durch die Ionentriebwerke ansteigt, war ein subsynchroner GTO gewünscht worden. Dabei wurde der Bordcomputer wohl fehlprogrammiert, denn Ariane 5 startete mit einem Azimut von 112 bis 113 Grad anstatt 90 Grad, und die Bahnneigung betrug so nur 20,6 anstatt 3 Grad. Da beide Satelliten jedoch ihren Zielorbit erreichten, ist dies kein Fehlstart.

In den 27 Jahren gab es 116 Starts, genau zwei mehr als Ariane 4 absolvierte, die bisher den Rekord hielt. Mit drei Fehlstarts (wenn man V142 und V241 jeweils als zu 50 Prozent erfolgreich wertet) sind es auch genauso viele Fehlstarts. Ansonsten hat sie sogar eine bessere Bilanz als das Vorgängermodell.

In der Zeit hat die Ariane 5 sehr viele Nutzlasten befördert, darunter hochkarätige Forschungsnutzlasten wie schon früh Cluster, XMM und Integral (die heute noch aktiv sind) sowie der bis heute größte Umweltsatellit Envisat. Dazu gehören auch das James-Webb-Teleskop und Herschel/Planck in Librationspunkten. Ariane 5 hat die über 20 t schweren ATV gestartet und beim Aufbau des Galileo-Netzes geholfen. Der letzte Start galt nun der Jupitersonde JUICE, was ein guter Abschluss war, da sie eine besondere Mission ist und mein Interesse bei der Erforschung der Planeten den Gasplaneten und ihren Monden gilt.

Für JUICE, die mal 4,8 t wiegen sollte, beim Start aber 5,963 t schwer war, war es vorteilhaft, dass die Performance der Ariane 5 laufend gesteigert wurde. Als die Ariane 5 ECA 2002 zum ersten Mal startete, hatte sie eine Nutzlast von 9,2 t, schon deutlich mehr als die 6,8 t der Ariane 5G, doch Verbesserungen wie Gewichtseinsparungen, verbesserte Aufstiegsbahnen und Schubsteigerungen steigerten dies laufend. Die schwerste Nutzlast in den GTO wurde bei VA255 transportiert. Mit 11,210 t war sie um 2 t schwerer als die maximale Nutzlast der ersten Ariane 5 ECA Version. So etwas Ähnliches gab es auch schon bei Ariane 1 bis 4, aber dort war der Gewinn im Bereich einiger hundert Kilogramm. Ariane 5 hält auch den Rekord für den schwersten Satelliten in einem echten GTO. Dies war Terrstar-1, der bereits 2009 bei V189 transportiert wurde und 6.902 kg wog.

Das leitet über zur Startfrequenz und Finanzplanung. Ariane 5 wurde auch entwickelt, weil es immer mehr schwere Satelliten gab und man weiterhin Doppelstarts durchführen wollte. Doch in den letzten 20 Jahren hat sich einiges geändert. Die Zahl der zu transportierenden Satelliten nahm ab und ihre Masse stieg auch nicht mehr an. Terrestar-1 wurde am 1.7.2009 gestartet, das ist 14 Jahre her, und seitdem gab es keinen schwereren Satelliten. Das Gros der Satelliten ist auch heute noch leichter und liegt unter 6 t. Ariane 5 kam so nie auf ihre maximale Startfrequenz von 8 Starts pro Jahr. Maximal wurden in drei Jahren sieben Starts pro Jahr erreicht. In den letzten Jahren gab es weniger Starts, weil Ariane 6 eigentlich schon 2020 starten sollte, was sogar ein Jahr früher war als bei den ersten Vorschlägen geplant. Daraus wurde jedoch nichts. Corona und andere Umstände verschoben den Jungfernflug auf Ende 2023. Anders als beim Übergang von der Ariane 4 auf die Ariane 5 wurden jedoch keine neuen Ariane 5 bestellt, um die Zeitverzögerung der Ariane 6 abzufangen.

Soviel für heute. Morgen mache ich an der Stelle weiter mit den Versionen der Ariane 5, dem Beschluss für die Ariane 6, meiner Meinung dazu und ein paar Infos über JUICE. Kleines Detail am Rande: Ariane 5 wurde für eine rechnerische Zuverlässigkeit von 98,5 Prozent bei drei Stufen ausgelegt, sie beendet, wenn der letzte Start auch noch klappt,  ihre Laufbahn mit 98,3 Prozent Zuverlässigkeit.
Datechart

31 thoughts on “Das Ende einer Ära

  1. Im endeffekt war die Ariane 5 eine Fehlendwicklung, nicht aus technischer Sicht sondern aus wirtschaftlicher Sicht. Mit ihr hat Europa die Marktführerschaft beim Starten kommerzieller Satelitten verloren.

    1. Ach ja? Die Ariane 4 war aber teurer als die Ariane 5, was hätte man stattdessen entwickeln sollen?

      Ariane 5 ist nun 26 Jahre im Dienst, davon war sie 23 Marktführer. Ja wirklich völlig erfolglos …

      Im Endeffekt geht es nicht um Marktführerschaft sondern ob sich eine Rakete selbst trägt. Das tut sie nun und zwar trotz SpaceX weil die Ursache eben nicht Spacex ist, sondern der Wechselkurs Euro-Dollar.

  2. Ich habe den Start im Live-Stream angeschaut. Es machte Spaß völlig normalen Menschen bei der Arbeit zuzusehen. Keine Show – schlicht professionelle Abarbeitung eines Starts. Der Flugleiter schien mir tiefenentspannt gewesen zu sein.

    Ich denke und hoffe die Story der Ariane wird weitergehen.

    1. Der Aufbau dieser Übertragungen nhat sich nicht geändert, auch die Einblendungen von „normalen“ Arbeitern. Ich hätte mir wenn schon der ESA-Direktor anwesend ist etwas mehr über die Experimente von JUICE gewünscht anstatt mit Astronauten über Siedlungsprojekte zu reden.

      Das der Flugleiter entspannt ist ist eigentlich logisch, der letzte Fehlstart einer ariane liegt über 20 Jahre und fast 100 Starts zurück. Ebenso sind die Starts normalerweise auch auf die Sekunde pünktlich, und es gab ja Backup-Startmöglichkeiten bis zum 25 April.

  3. Die Ariane 5 einzustampfen war richtig, man kann auch gleich die Ariane 6 einstampfen. Wer braucht schon die Ariane wen man die Falcon 9 hat. Wenn Starship fliegt dann sind ALLE Raketen nutzlos. Und Sie Herr Leitenberger kapieren einfach nicht, dass die Raumfahrt sich weiterentwickelt. Sondern Sie schauen immer mit der rosaroten Brille auf die Vergangenheit…….

    1. Fakten? Blöde Behauptungen kann jeder aufstellen, die Startpreise der Falcon 9 und statistiken sprechen eine andere Sprache.

      2022 gab es 185 Starts, davon waren 34 für Starlink also firmenintern, 27 nicht. Also 124 von 151 Starts erfolgten nicht mit der Falcon 9/ Heavy, das sind 82 Prozent.

      Mein Verständnis, warum wir einen US-Konzern für Starts bezahlen sollen, die wir selbst durchführen können und bei denen das Geld im Lande bleibt hält sich auch in Grenzen.

      1. Hallo Bernd,

        also mit „Blöde Behauptungen kann jeder aufstellen“ hast Du absolut Recht, es ist Dir auch gelungen das mit Deiner Antwort zu beweisen, allerdings etwas anders als Du beabsichtigt hast.

        Deine Statistik ist irreführend, weil Du alle Starts zusammenfasst, egal wie groß die Rakete ist, was offensichtlich falsch ist. Das zu verstehen wird Dir sicherlich gelingen, wenn Du die „Methodik“ bei Ariane 5 einsetzt. Von den 152 Starts 2022 erfolgten 149 Starts nicht mit Ariane 5, also über 98%. Wenn Deine Statistik sinnvoll wäre hätten wir hier einen Beweis, dass Investitionen in Ariane sinnlos sind: Milliarden EUR in einer Rakete zu investieren, mit der lediglich 2% der Starts durchgeführt wird?
        Was kannst Du daraus lernen? Beim sinnvollen Vergleich der Raketenstarts soll man auch die Kapazität der Raketen berücksichtigen, zumindest dann, wenn man daraus auf die Relevanz einer Rakete schlissen möchte. Dann sieht auch die Ariane-Statistik viel besser als „2%“ aus.

          1. Es kann nicht im Interesse der Kunden sein, egal ob staatlich oder privat, das SpaceX ein Monopol hat. Deswegen ist Ariane nicht im Arsch nur weil sie gegen SpaceX nicht konkurrieren können. Wenn sie allerdings auch gegen die anderen Start Anbieter zurückfallen haben sie ein Problem. Vor allem wenn die Startkosten bei knappen Budgets so wichtig sind.
            Es gibt mehr Konkurrenz als SpaceX. Einige Startups sind aus Europa.

      2. Hallo Bernd,

        Du schreibst: „Mein Verständnis, warum wir einen US-Konzern für Starts bezahlen sollen, die wir selbst durchführen können“. Ich versuche Dein Verständnis hier zu erweitern. Aktuell exportiert sowohl Deutschland als auch EU mehr in die USA als importiert wird. So gesehen ist es nicht schlimm, wenn wird in USA etwas kaufen.
        Darüber hinaus liegst Du mit „die wir selbst durchführen können“ zumindest kurzfristig falsch. In der letzten Zeit wurden einige Arianespace Starts auf Falcon 9 umgebucht, wegen fehlender Kapazitäten. Es geht hier zwar vor allem um Sojus-Flüge die von Arianespace lediglich vermarktet wurden, aber nicht ausschließlich.
        Ariane 5 wird nicht mehr hergestellt, Ariane 6 ist stark verzögert und fliegt aktuell nicht, Vega ist nicht besonders zuverlässig… Es gibt durchaus gute Gründe auf Falcon 9 zu setzen.

          1. Nein, ich meinte die Falcon 9! Jeder weisst doch, dass Starship bisher noch nicht einmal vernünftig geflogen ist.

    2. Also einen weiteren Technologiebereich für Europa komplett eindampfen? Was wirklich aus dem Starship wird weiß man noch nicht. Da kann noch vieles schief laufen und vieles ist Variabel. Die Ariane 6 ist garantiert kein großer Wurf, durch die 18 geplante Starts für Kuiper wird sie Wirtschaftlich vermutlich kein ganz extremer fehlschlagt. Wichtig ist das Europa jetzt Gas gibt beim entwickeln Wiederverwendbarer Trägersysteme sowie bemannter Raumfahrt. Noch ist der Vorsprung von speziell SpaceX nicht uneinholbar.

        1. Mit 28 meinst du Ariane 6 insgesammt, oder? Mit 18 meine ich nur die Start für Kuiper. Ohe die sähre es ja deutlich trauriger für die Ariane 6 aus, aus „politischen Gründen“ können die ja auf keinen fall mit SpaceX starten.

          1. Hier die Antwort auf den Eintrag unten von Bernd am 18.April um 7:14, eine Antwort direkt unten war nicht mehr möglich, weil ein „Antworten“-Button so tief im „Diskussion-Baum“ nicht mehr vorhanden ist.

            Hallo Bernd,
            Wie kommst Du auf einen „Rekordumsatz“? Hast Du den verlinkten Arianespace-Artikel auch gelesen und verstanden? Den Rekord gab es vermutlich bezüglich der Anzahl der Starts, es waren für Arianespace-Verhältnisse relativ viele und zwar 15, davon allerdings neun mit Sojus und lediglich 3 mit Ariane 5. Meiner Meinung nach gab es wesentlich bessere Jahre für Arianespace, z.B. 2016 als noch sieben Ariane 5 gestartet wurden. 2017 und 2018 waren auch nicht wirklich schlecht mit sechs Starts. Dann aber ein Trend nach unten war nicht mehr zu bremsen: 2019 vier Starts, 2020 bis 2022 jeweils drei, 2023 zwei. Die PR-Abteilung von Arianespace konnte 2021 noch versuchen die Zahlen schönzureden, vor allem mit den Arianespace-Sojus-Flügen, 2023 wird das aber nicht mehr gelingen. Wie Du geschrieben hast: Das Ende einer Ära.

      1. Hi Dirk,
        ja, man wird aus vielen Gründen Ariane 6 weiterentwickeln. Die Zukunft des Starship steht tatsächlich noch in den Sternen ;-).

        Was Kuiper betrifft: Hier eine Frage an die gut informierten: Ist hier bereits Geld geflossen? Falls ja: wie viel? Kleine Anzahlung von 10 %, 50% oder sogar mehr? Können die Aufträge storniert werden?
        Grund für die Frage: Laut Bernd ist das wirtschaftliche Betreiben von großen Satellitenkonstellationen sehr schwierig bis unmöglich. (Oder Bernd hast Du deine Meinung diesbezüglich geändert?). Die Argumente von Bernd klingen gar nicht so schlecht. SpaceX kann den Widrigkeiten vermutlich trotzen, wahrscheinlich schaffen sie den Durchbruch. Dann wird aber für die Nachfolger noch viel schwieriger mit dem Aufbau zu beginnen, wenn SpaceX bereits mehrere Tausende Satelliten und Millionen Kunden hat.
        Wenn also Amazon auf Kuiper verzichten sollte, wie groß würde die Entschädigung für Arianespace sein?

        Was Wiederverwendung betrifft: Ich befürchte hier hat Bernd im Zusammenhang mit Arianespace Recht: Es gibt einfach zu wenige Starts um Wiederverwendung sinnvoll zu betreiben. Selbst ohne Starship und nur mit Falscon 9 als Wettbewerb wird es schwierig. Gleichzeitig werden einige andere Raketen entwickelt, die einen Teil des Marktes bedienen werden. Ariane 6 wird sicherlich fliegen. Die Frage ist ob noch Milliarden in Ariane 7 oder 8 investiert werden, wenn der Wettbewerb zu stark wird.

        1. Ich gehe davon aus das von Amazon noch kein oder nur eine irrelevante menge Geld an die ESA geflossen ist. Peter Beck von RocketLab hat sich vor ein paar Monaten mal dazu geäussert das die langen listen geplanter Starts nicht wirklich was wert sind wenn man nicht starten kann. Hat man ja auch gesehen wie schnell RocketLab die Aufträge für die Tropics Satelitten bekommen hat als Astra ausgefallen ist. Die ESA ist zwar was anderes als irgend ein smal-Sat Starter mit keinen oder nur wenigen erfolgreichen Flügen, aber auch da wird es genügend Ausstiegsmöglichkeiten geben, vor allem so weit vor dem Start.

      1. Was ist hier mit „wirklich einsatzfähig“ gemeint? Volle Wiederverwendung und die ersten 100 Kolonisten auf dem Mars? Oder die ersten 100 Starlink-Satelliten, die mit Starship in den Orbit gebracht wurden? Im ersten Fall hast Du ziemlich sicher Recht, im zweiten Fall ist sogar das Rennen gegen Ariane 6 ungewiss.

  4. Wenn ein Herr Professor Dr. Ulrich Walter, Elon Musk sehr lobend erwähnt, muss es schon sehr viel bedeuten.
    https://www.youtube.com/watch?v=Jr9HhI_jgyw (ab 3:10min)

    Immerhin ist der Mann Professor und versteht mehr von Raumfahrt als ein gewisser Herr Leitenberger. Herr Walter meint, dass Herr Musk die besten Leute hat und seine Technologie zur Hälfte billiger ist als die Ariane 5 . Und da will Herr Leitenberger ihm wiedersprechen und Herrn Musk runterputzen. Herr Leitenberger ist nicht mal Professor und denkt er weißt alles besser……

    Alex

    1. Herr Walter glaubt alles und gibt ohne sein Gehirn einzuschalten wieder das ein Start des starships nur 2 Millionen kosten soll, das entspricht in etwa den Kosten für den Treibstoff.

      Und so zuverlässig ist ds Starship nicht, das explodierte schon bei Tests einige Male, die Bilanz von 260 Starts lässt auch alle missglückten Landungen weg und bzeieht sich auf die Falcon 9 nicht das Starship.

      Da Walter sagt es wäre viel zuverlässiger als alles andere kann man sehr bald überprüfen ob er recht hat. Walter ist selbst bei seinen Studenten als „mediengeil“ und nicht besonders gut informiert bekannt.

      Ich nehme Fakten und da haben wir ein Starship das angeblich mehrmals am Tag starten können soll aber ein Startfenster von 150 Minuten nicht einhalten kann. Ein neuer Start ist dann in frühestens 48 Stunden möglich und wir haben die Ariane 5 die wegen schlechten Wetters auch den Start um einen Tag verschieben musste aber nicht 48 Stunden und die ein Startfenster von 1 Sekunde einhalten kann.

      Wie alt bist Du eigentlich, nach deinen bisherigen Kommentaren Tippe ich auf unter 16.

      1. Wieder mal eine humoristische Einlage von Bernd:

        Sag es wie es ist: Von den Flugtests mit der 2. Stufe war nur einer erfolgreich. Stört das? Nö.
        Das ein Booster nicht erfolgreich landet ist der Normalfall und interessiert wenn nichts von den Teilen getroffen wird niemanden.
        Der geplante Start von Starship ist ein Testflug und niemand war überrascht das er abgebrochen wurde. Nach SLS und Starliner sind die Amis das gewöhnt. Minimalziel des Testfluges ist es den Startplatz nicht zu beschädigen. Und das wurde soweit erreicht. Der erste Start von Ariane 5 war kein Testflug und ging voll in die Hose. Ariane 5 hat es überlebt.

        Das Ariane Programm hat einiges an negativer Presse einstecken müssen weil es als zu langsam und zu wenig ehrgeizig gilt. Es gibt einige Leute die meinen das Geld wäre besser bei den Startups angelegt. Es ist allerdings die Frage ob EU, ESA oder wer immer die starke Förderung von Raumfahrt Startups in den USA auch nur entfernt nachmachen wollen. Raumfahrt scheint keine Kernindustrie wie die Chipindustrie zu sein. Eher ein Prestigeobjekt.

        1. Wieder mal eine humoristische Einlage von Rodi (zumindest im ersten Absatz)

          Ein Starship das nicht startet, kann auch keinen Startplatz beschädigen. Klar. Jedes Verkehrsmittel ist sicher wenn es nicht benutzt wird.

          Korrektur: Das Starship explodiere schon zweimal ohne das ein Start geplant war …

          1. Es stimmt das es als Scherz gemeint war das die Rakete beim ersten Versuch nicht die Startanlage zerstört hat.

            Zur Korrektur: Wenn nichts im Tank ist kann nichts explodieren. Also wurde im Rahmen eines Tests was hineingetan also worauf wolltest du hinaus?

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