Trident 2.0

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In meinem Buch über Voyager habe ich auch einen Ausblick auf die kommenden Missionen ins äußere Sonnensystem. Das sind nur wenige. In den 45 Jahren seit Voyagers Start hat die NASA nur vier Sonnen ins äußere Sonnensystem entsandt – Galileo, Cassini, New Horizons und Juno. Zwei weitere Missionen sind in der Planung – DragonFly und Europa Clipper. In der gleichen Zeit hat die NASA alleine 12 Missionen zum Mars entsandt. Zwei Missionen zu Triton und Io im Discovery Class Segment – IVO und Trident unterlagen 2019 zwei Venussonden.

Mein Korrekturleser Mario hat den Text von mir noch ergänzt und besonders das Scheitern von Trident bedauert. Leider musste ich den Text wieder kürzen, weil sonst das Buch um vier Seiten – davon drei-dreiviertel leere Seiten – länger geworden wäre. Aber den Gedanken, Trident könnte doch noch zu Neptun und Triton aufbrechen will ich mal aufnehmen. Continue reading „Trident 2.0“

Eine Oberstufe für die SLS

In meiner Astronomiezeitschrift „Sterne und Weltraum“ kam ein Beitrag, der sich mit der Nutzung der Schwerlastraketen SLS und Starship für wissenschaftliche Missionen beschäftigt. Dabei wird auch eine Kickstufe erwähnt, die die SLS bekommen soll. Genaueres wird nicht geschrieben, es scheint es auch nicht belastbare Informationen zu geben. Die Kickstufe soll 16 t zum Jupiter, 6 t zu Neptun und 1 t ins interstellare Medium bringen können.

Angesichts der Finanzen der NASA, die bei der SLS ja schon zu der langen Entwicklungszeit und hohen Kosten geführt haben, denke ich, gibt es nur eine Option: Eine Stufe auf Basis des RL10 Triebwerks. Das wird ja jetzt schon bei der aktuellen Oberstufe, der ICPS (eigentlich eine Delta 4 Zweitstufe) eingesetzt und das RL10 soll bei der EDS dann in einem Viererbündel zum Einsatz kommen. Nun gibt es ja schon Stufen mit diesem Triebwerk, nämlich: Continue reading „Eine Oberstufe für die SLS“

Voyager 3 zu Jupiter – Uranus – Neptun

Die beiden Voyagersonden entstanden aus den TOPS (Thermonuclear Outer Planet Sonds) die ab 1969 geplant waren. Mindestens vier Missionen von TOPS waren geplant. Je zwei auf der Route Jupiter-Saturn-Pluto die 1977 starteten und zwei die über Jupiter zu Uranus und Neptun flogen und 1979 aufbrachen,

TOPS wurde Ende 1971 gestrichen. Das Projekt war einfach zu teuer. Nach der geglückten Mondlandung wurde das NASA-Budget Jahr für Jahr gekürzt, gleichzeitig gab es das Viking Projekt als direkten Konkurrenten im Bereich Planetenwissenschaften, das immer teurer wurde und man begann das Space Shuttle zu entwickeln das immer mehr Mittel erforderte. Continue reading „Voyager 3 zu Jupiter – Uranus – Neptun“

Flyby zu Uranus und Neptun

Kürzlich las ich die Ankündigung das China zwei Raumsonden für die Heliosphärensondierung baut. Sie sollen eine Distanz von 100 astronomischen Einheiten (AE), also knapp 15 Milliarden km bis 2049 erreichen – das wäre schneller als Voyager, zumal die Sonden erst noch gebaut werden sollen. Die erste Sonde soll 2024 starten, Jupiter 2029 passieren. Die zweite Raumsonde 2033 Jupiter passieren. In nur 21 bzw. 20 Jahren 15 Mrd. km zu erreichen ist anspruchsvoll (ich habe nur die Zeit ab Jupiter genommen, da am Startdatum 2024 sichtbar ist, dass die Sonden vorher noch im inneren Sonnensystem unterwegs sind, um zum Beispiel an der Erde nochmals Geschwindigkeit durch ein Swing-By aufzunehmen). Die derzeitigen Rekordhalter Voyager 1+2 sind derzeit 152 bzw. 126 AE von der Sonne entfernt – aber ihr Jupitervorbeiflug war 1979, das heißt, sie haben diese (wenn auch größere) Distanz in 42 Jahren erreicht nicht in 20. Ich war daher auch zuerst skeptisch. Bei einer hohen Ankunftsgeschwindigkeit bei Jupiter ist das möglich – bei 41.3 km/s in der Erdbahn – ohne Swingby würde die Bahn dann bis 5,4 Mrd km Distanz reichen – kommt man in 20 Jahren in diese Distanz. Auch danach ist die Sonde dann 1,6-mal schneller als Voyager 1 unterwegs und würde diese irgendwann überholen. Continue reading „Flyby zu Uranus und Neptun“

Die Lösung für ein überflüssiges Problem: Die Qualität der Triton Kartierung

Eine der Kandidaten für die aktuelle Runde der Discovery-Missionen ist Trident. Die Sonde soll 2026 starten und nach zwei Venus- und Erdvorbeiflügen 2032 in naher Distanz (unter 89.000 km Distanz) Jupiter passieren, der sie dadurch stark beschleunigt, sodass sie 2038 Neptun erreicht – Voyager 2 brauchte nicht 6 sondern 10 Jahre von Jupiter zu Neptun, allerdings mit zwei kleinen Abstechern zu Saturn und Uranus.

Ich möchte heute mal diskutieren, wie gut die Kartierung von Triton sein könnte und auch die Einflussfaktoren nennen. Continue reading „Die Lösung für ein überflüssiges Problem: Die Qualität der Triton Kartierung“