Ausserirdische und Anderes

Heute mal wieder ein Gastbeitrag von Hans. Von mir gibt es dann am Dienstag wieder was neues.


Die Frage nach den Ausserirdischen in der Diskussion zum Beitrag über die Stereoisomere brachte mich auf dieses Thema. Ursprünglich wollte ich es als Kommentar darunter setzen, aber da es zu sehr Off Topic ist, und zu lang geworden wäre, hab ich einen Blogbeitrag daraus gemacht.

Zunächst einmal stimme ich der These von Alexander zu, das die Chance, das es keine Ausserirdischen gibt, praktisch gleich Null ist. Davon ausgehend mach ich jetzt mal einen Ausflug in die Science Fiction. Da gibt es u.a. die Serie Battlestar Galactica aus dem Jahre 1978, die in der Zeit zwischen 2003 und 2008 neu aufgelegt wurde. Sie handelt von einer Gruppe von Menschen, die auf der Flucht vor einer Roboter- bzw. Androidenarmee, den sogenannten Zylonen durch den Weltraum irren. Die Zylonen haben die Heimatwelten der Menschen, die sogenannten 12 Kolonien von Kobol1), weitest gehend zerstört, weil sie die Menschheit ausrotten wollten. Sie jagen jetzt den letzten Überlebenden hinterher. Diese haben sich zu einer Flotte von ca. 80 Raumschiffen zusammen geschlossen und unter der Leitung des letzten Schlachtschiffs, eben dem „Battlestar Galactica“ auf der Suche nach einer neuen Heimat begeben. Wer die neue Serie noch nicht kennt, aber gerade guckt und sich die Spannung erhalten möchte, sollte hier abbrechen, weil ich gleich den Ausgang der neuen Serie verraten und diskutieren werde.

Nach einer langen Odysse durch den Weltraum finden sie schliesslich einen bewohnbaren Planeten, auf dem sie sich niederlassen können. Die Feinde haben sie kurz zuvor auch besiegt, was u.a. dem Umstand zu verdanken war, das diese sich untereinander zerstritten haben und eine Gruppe sich schliesslich in einem längeren Prozess den Menschen anschloss. Auf dem Planeten, den sie entdecken gibt es keine Zivilisation, die über Steinzeitniveau hinaus entwickelt ist. Und weil in den Legenden der Menschen ein Planet mit dem Namen Erde existiert, geben sie dem entdeckten Planeten diesen Namen. Weiter wird gezeigt, dass dieser Planet unsere Erde sein soll.

Weil es auf der Erde jedoch (noch) keine technologisch entwickelte Zivilisation gibt, haben sie ein Problem. Viele ihrer Raumschiffe sind nicht mehr 100%ig in Ordnung und müssten eigentlich Überholt oder zumindest gründlich gewartet werden. Aber es fehlt ihnen sowohl an qualifiziertem Personal als auch an Ersatzteilen, um die nötigen Reparaturen durchführen zu können. Sie besitzen zwar verschiedene Spezialraumschiffe, mit denen einst industrielle Infrastruktur in den Weltraum verlegt wurde. Mit diesen könnten sie einen Anfang zum Neuaufbau der Infrastrukturen machen. Aber sie sind insgesamt zu wenige, um alle Infrastrukturen neu aufzubauen, die nötig sind, um ihren technologischen Entwicklungsstand zu erhalten.

Ein weiteres Problem sind tiefgreifende gesellschaftliche Probleme, die im laufe der Handlung immer wieder thematisiert aber nur selten gelöst werden. Aus diesem Grund kommt einer der „Anführer“ der Menschen auf die Idee, diese technologisch völlig unentwickelte Welt als Chance zu betrachten und einen völligen Neuanfang zu wagen. Und zwar sowohl technologisch, als auch gesellschaftlich. Er zeigt dann auf einer Karte, auf der Afrika, Asien und Australien zu erkennen sind, auf eben diese Kontinente und erklärt, dass sich einzelne Gruppen dort niederlassen sollen. Wenn alle Menschen auf der Erde abgesetzt sind, schickt man die Raumschiffe per Autopilot in die Sonne. Nach einer mehrtägigen Diskussion sind auch alle mit diesem Schritt einverstanden, und in einer anschliessenden Szene sieht man, wie die Grossraumschiffe auch tatsächlich mit Kurs auf die Sonne ihrem Ende entgegen fliegen.

Dieses Ereigniss soll 150.000 Jahre zurück liegen. Denn es gibt da noch einen Sprung in der Zeit. Da steht dann unten eingeblendet „150.000 Jahre später“. Dann findet man sich im New York des Jahres 2008 wieder, wo ein Nachrichtenbericht über einen sensationellen archäolgischen Knochenfund zu hören ist. Und zwei Figuren, die vorher immer wieder mal als „Geister“ oder „Halluzination“ von bestimmten Figuren auftauchten, erklären dem Zuschauer, das es sich bei diesen Knochen um jene von einer Figur handelt, die man in der letzten Szene vor dem Zeitsprung gesehen hat.

Zu diesem Schluss der Serie, der mir ehrlich gesagt nicht sonderlich gefällt, geistern mir nun seit Wochen, exakt: seit ich ihn im Fernsehen gesehen habe, einige Fragen aus der Kategorie: „Was wäre wenn…?“ durch den Kopf. Wenn es also wahr wäre, was die Serie uns da erzählt, würden wir tatsächlich von Ausserirdischen abstammen, die vor 150.000 Jahren zur Erde kamen um sich darauf nieder zu lassen. Allerdings liesse es sich nicht nachweisen, weil sie alle Nachweise dafür vernichtet haben. Es sei denn, irgendein Kommandant hat den Autopilot seines Raumschiffes nicht mit Kurs auf die Sonne programmiert, sondern mit Kurs in den Kuipergürtel, wo es dann als Asteroid seine Bahnen ziehen würde. Aber dann stellt sich die Frage, wieviel von dem Ding noch zu gebrauchen wäre, wenn man es heut zu Tage finden würde? – Insbesondere ist erst mal die Frage, ob es überhaupt noch als Raumschiff zu identifizieren wäre, oder ob es im Laufe der Zeit nicht doch durch die Strahlung der Sonne oder des Interstellaren Mediums zerstört worden wäre?

Um dem Strahlungsproblem zu entgehen, hab ich eine andere Hypothese erdacht, die mich lange Zeit beschäftigte. Und zwar gibt es in der Serie sogenannte „Bergbauschiffe“ bzw. Miningships im englischen Original. Das sind Raumschiffe, mit denen sie auf Asteroiden landen, um dort Erze abzubauen; – möglicherweise sogar so lange, bis von dem Asteroiden nichts mehr übrig ist. Von diesen Schiffen kommen in der Serie wenigstens zwei vor, es sollen aber noch mehr davon in der Flotte existieren. Deshalb war meine Idee, dass ein Captain eines solchen Schiffes meint, späteren „Weltraumarchäologen“ etwas zum Forschen hinterlassen zu müssen und beschliesst, auf einem Asteroiden eine Höhle zu graben und sein Schiff darin abzustellen. Wenn das grosse Schiff darin sicher steht, alle Systeme herunter gefahren und auf „einmotten“ umgestellt sind, wird dieser Teil dieser Höhle zugemauert. Die Besatzung fliegt dann mit einer kleinen Transportfähre zur Erde zurück. Nachdem sie dort angekommen ist, schickt sie die Fähre durch den Autopiloten gesteuert zum Asteroiden zurück wo sie im vorderen Teil der Höhle landet. Dann fahren auch von der Fähre alle Systeme herunter, wobei allerdings noch eine kleine Sprengung ausgelöst wird, die dafür sorgt, das eine Ladung Geröll, das lose über dem Eingang der Höhle befestigt ist, diesen verschliesst. Durch den so entstandenen Geröllhaufen, der sich nicht auf Meteoriteneinschlag zurückführen lässt, kann die Höhle schliesslich gefunden werden, wenn die Menschheit wieder in der Lage ist, zu den Sternen zu fliegen.

Ein Blick auf die Infoseite zu den Bergbauschiffen auf Battlestarwiki lies mich diese Idee dann allerdings wieder verwerfen, weil sie viel zu gross sind, um in etwa ein oder zwei Wochen (mein Zeitlimit) eine Höhle in einen Felsen zu buddeln, in dem sie dann geparkt werden könnten. Man könnte die Höhle zwar auch in den Fels hinein sprengen, aber das hätte bei einem Asteroiden von wenigen 10 bis 100km Grösse (mittlerer Durchmesser) mit Sicherheit langfristig eine Änderung der Umlaufbahn zur Folge, was ich aber vermieden haben wollte. Schliesslich sollte der Asteroid seine Fracht ja irgendwann mal einer erstaunten Menschheit zur Verfügung stellen. (Ausserdem ist die Frage, ob das Bergbauschiff überhaupt noch genügend Sprengstoff dabei gehabt hätte, denn mein Szenario sah vor, das die Galactica, auf der auch neuer Sprengstoff hergestellt werden könnte, zwischenzeitlich in der Sonne verglüht wäre, und mit ihr sämtlicher Sprengstoff, den die Menschen noch hatten.) Und als ich dies hier schrieb, kam noch die Frage auf, ob eine bzw. mehrere Sprengungen auf einem Himmelskörper mit einem mittleren Durchmesser von mehr als 1000km ebenfalls Auswirkungen auf die Umlaufbahn hätten?

Dann sieht man in der Serie auf den Gängen der Galactica immer wieder mal irgendwelche Transportboxen herum stehen, die mich irgendwie an Boxpaletten erinnern. Dazu das Szenario, das ein paar Leute einige dieser Boxen mit „historischen Informationen“ füllen, wie z.B. die Logbücher der Galactica, Geschichtsbücher, technischen oder wissenschaftlichen Handbüchern oder sonst was, das sie späteren, wieder zur Raumfahrt fähigen Generationen hinterlassen wollen. Diese Kisten bringen sie dann mit einem kleinen Transportraumschiff (Raptor), wovon die Galactica mehrere an Bord hat, auf den Mond und vergraben sie dort, bzw. stellen sie dort am Rande eines Berges oder Hügels ab, legen eine Plane drüber und kippen anschliessend einen haufen Schotter drüber. Dann noch ein paar schlecht verwischte Fussspuren, die von dem Haufen zum Landeplatz ihres Transporters führen. – Sofern es die wirklich geben würde, würde die Entdeckung eine ziemliche Aufregeng verursachen. – Andrerseits würden die Militärs dieser Welt, allen voran wahrscheinlich Amerikaner und Russen sehr schnell einen Mantel des Schweigens über diese Entdeckung legen und versuchen, einen Vorteil daraus zu ziehen.

Und damit wären wir in gewisser Weise bei Stargate angekommen, denn da basiert die Handlung ja genau darauf, das man technologische Hinterlassenschaften einer Zivilisation entdeckt, die uns weit überlegen war, aber trotzdem nicht mehr existiert. Die technologischen Fähigkeiten dieser Zivilisation (der Antiker) waren so phantastisch, das die Geräte, die sie gebaut haben, selbst nach Jahrtausenden noch einwandfrei funktionieren. Und es ist das Militär, welches die Erforschung und Nutzung dieser Hinterlassenschaften voran treibt. Eine weitere Parallele zu Battlestar Galactica ist die, dass auch in Stargate die jetztige Menschheit teilweise von Ausserirdischen, eben den Antikern abstammt.
Soweit der Ausflug in die Science Fiction.

Zur Existens von Ausserirdischen heisst es in einer anderen Quelle 2): „Das Eintauchen der Menschen in die Materie setzte eine biologische Evolution und damit eine Erde voraus. Unter einer Erde verstehen wir im Himmel jeden Planeten, der das Leben von Menschen möglich macht – also nicht nur eure Erde. So wie ihr mit „Mond“ in erster Linie den Erdenmond meint, in zweiter Linie aber auch „die Monde“, die um andere Planeten kreisen, so solltet ihr auch den Begriff Erde nicht auf eure Erde beschränken. Es gibt auch andere Erden in eurer Milchstrasse und auch in anderen Galaxien, und es gab Erden auch schon vor der Entstehung Eures Sonnensystems.“
Ein paar Seiten weiter 3) erfahren wir dann: „In späteren Jahrhunderten werdet ihr dann in der Lage sein, mit anderen Erden eurer Milchstrasse in Kontakt zu treten und zu empfinden: Ich bin nicht nur ein Erdling, sondern ein Bürger des Universums.“

Das kann man nun glauben oder es sein lassen. Es stammt aus einem Buch, das man je nach Einstellung entweder der Esotherik oder der christlichen Mystik zurechnen kann. Ich rechne es zur letzteren und glaube, das diese Aussagen tatsächlich von den Engeln kommen, und deshalb auch richtig sind. Und ich finde sie vor allem deshalb interessant, weil ja inzwischen nicht nur allgemein bekannt ist, das auch Planeten um andere Sonnen kreisen, sondern weil dort auch gesagt wird, das da auch welche drunter sind, auf denen menschliches Leben möglich ist und existiert. Nur wird es halt noch eine Weile dauern, bis wir es finden und mit diesen Welten in Kontakt treten können. Nun wird freilich nicht gesagt, wie diese Kontaktaufnahme letztlich aussehen wird, aber darum geht es in dem Buch auch nicht.

Die Aussage, auf die es mir hier ankommt, ist die, das es irgendwo da draussen noch menschliches Leben gibt, und wir es irgendwann entdecken werden. Der Menschheit, die im 21. Jahrhundert lebt, wird dieses Vergnügen sehr wahrscheinlich zwar noch nicht haben, aber diejenigen, die danach kommen.

1) Der Planet Kobol ist eine Welt, von der die Menschen einst kamen, und die Kolonien besiedelt haben, die zu beginn der Serie zerstört werden. Warum sie Kobol verliessen hab ich inzwischen wieder vergessen.

2) Alexa Kriele, Die Engel geben Antwort auf Fragen nach dem Sinn des Lebens, Ullstein TB, 2. Auflage 2005, ISBN 3-548-74274-2, Seite 48
3) ebd., Seite 62

15 thoughts on “Ausserirdische und Anderes

  1. Wem so was gefällt und wenn es noch etwas mehr wissenschaftlich sein darf, dem empfehle ich

    James P. Hogan
    Inherit The Stars (deutsch 1981: Der tote Raumfahrer) und Folgebände.
    Leider nur antiquarisch erhältlich.

    Es beginnt mit dem Fund eines toten Menschen in einem Raumanzug unbekannter Machart auf dem Mond in einer Höhle(!)
    So spannend, dass ich es auf einen Rutsch durchlas.

  2. Zu den Sprengungen: die haben nur dann einen Einfluss auf die Umlaufbahn, wenn dabei Material auf Fluchtgeschwindigkeit beschleunigt wird und den Himmelskörper verlässt. Ein Zwegplanet mit Ca. 1000 km Durchmesser hat je nach Masse ungefähr 500m/s Fluchtgeschwindigkeit. Das erreicht man problemlos schon mit einer Gewehrkugel, die in den Himmel gefeuert wird. Der Rückstoß ändert dann die Bahn des Planeten, allerdings sehr unwesentlich.

  3. Naja wenigstens einer, der sich noch ein bischen zum Inhalt ausgelassen hat. Hätte mir ja ein paar Kommentare mehr gewünscht, aber wahrscheinlich bin ich hier der Einzige, der die Serie gesehen hat… :-/
    Andrerseits muss man sie aber auch nicht gesehen haben, um sachlich fundiert über die Haltbarkeit eines Raumschiffs zu spekulieren, das ein paar AE jenseits von Pluto die Sonne umkreist.
    AFAIK gibt es auch nicht viele bzw. keine Informationen darüber, wie sich die Aussenhüllen von geostationären Satelitten im Laufe von 20 oder 30 Jahren im Orbit verändert haben, weil noch keine Satelitten aus dem Friedhofsorbit zurück geholt wurden. Das wäre sonst etwas, das man als Spekulationsgrundlage heran ziehen könnte.
    In dem Zusammenhang komm ich gerade auf die Frage, was wohl billiger wäre? Ein „Space-tug“, der in der Lage ist, ausgediente Satelitten aus der GEO in eine LEO Umlaufbahn zu bringen, von wo aus sie in einer Landekapsel verpackt zur Erde zurück gebracht weren, um sie dort zu untersuchen, oder einen speziellen Satelitten in die GEO- bzw. GEO-Friedhofsbahn zu schicken, der die dort kreisenden Satelitten mit speziellen Teleskopen und sonstigen Geräten untersucht und die Daten zur Erde funkt.

    @Dirk: Was ich glaube? – Na das es in der Milchstrasse noch andere, von Menschen bewohnte Welten gibt, und wir die eines Tages auch finden und mit ihnen in Kontakt treten werden. Also fast so wie bei Star Trek. Ob dabei allerdings ein „Raumschiff Enterprize“ zum Einsatz kommt, oder eher so eine Art „Laran“, wie in Marion Zimmer Bradley’s Darkover, das ist bisher unbekannt.

    @Keiner: ist das so ähnliche SF wie Battlestar Galactica? – Oder zielt das mehr in Richtung meiner Spekulationen?

    @Alexander: Sind nun alle Unklarheiten beseitigt?

  4. Hans: So ziemlich, ja. Diese Serie ist mir zwar komplett neu, aber ich kannte einen Film „Kampfstern Galaktika“, den ich als Kind gesehen habe und der dieselben Personen und dieselbe Story hatte, deshalb denke ich mal, das war der Pilotfilm dazu 🙂

  5. @Hans: Welche Informationen sollte eine Bergung eines Satelliten im GEO Orbit denn auf die Veränderung eines Raumschiffes zulassen das jenseits von Pluto sich befindet?

    Voyager ist seit 20 Jahren jenseits von Pluto und funktioniert immer noch. Je weiter man weg von der Sonne kommt, desto geringer die thermische Belastung und sofern das eine Rolle spielt das Bombardement mit Mikrometeoriten und Teilchen.

    Es mag nach der Drake Formel viele Welten im Universum und einige in der Galaxis geben. Sie sind jedoch nicht erreichbar. Und bevor jemand mit relativistischer Zeitdehnung kommt sollte er mal die Energie berechnen um die Geschwindigkeit zu erreichen…..

  6. @Alexander: Naja fast: Den Film „Kampfstern Galactica“ hab ich als Teenie auch gesehen. Später hab ich jedoch erfahren, das da zwei Folgen aus der Serie neu zusammen geschnitten wurden, um diesen Film zu basteln. Die Story ist im Prinzip die Gleiche, d.h. eine Flüchlingsflotte irrt auf der Suche nach einer neuen Heimat durch den Weltraum und kämpft zwischendurch immer wieder gegen ihre Verfolger. In den Details gibt es aber ein paar massive Unterschiede; die wohl markantesten sind die, das zwei männliche Figuren aus der alten Serie (Starbuck & Boomer) in der neuen Serie weiblich sind. Die alte Serie wurde auch schon mal vollständig im deutschen Fernsehen gezeigt, allerdings im privaten Fernsehen zu einer Zeit, als ich das nicht empfangen konnte, weshalb ich die vollständige alte Serie nicht kenne, sondern nur die insgesamt 3 Spielfilme, die aus einzelnen Folgen zusammen geschnipselt wurden. Die neue Serie hab ich dagegen fast komplett gesehen. Da gibt es als Pilot die sogenannte Miniserie aus 2 Spielfilmen von jeweils rund 90 Minuten. Unmittelbar daran schliesst die erste Staffel mit 15 Folgen an. Danach folgen drei weitere Staffeln à 20 Folgen, sowie zwei weitere Spielfilme (Razor & The Plan) deren Handlung irgendwo innerhalb der zweiten Staffel angesiedelt ist.

    @Bernd: Nun ja, aus der Abnutzung der Hülle des GEO-Satelitten Rückschlüsse auf die Abnutznung der Hülle des Raumschiffs jenseits von Pluto zu ziehen. Ich denke, die Strahlungsdichte des GEO-Orbits ist bekannt. Und die Strahlungsdichte in der Umgebung von Pluto ist durch die Voyager Sonden auch bekannt. Dann ist der eigentlich interessante Faktor die Zeit. D.h. wie lange dauert es ungefähr, bis die gleiche Abnutzung, die im GEO-Orbit in einem bestimmten Zeitraum geschiet, durch die geringere Strahlungsdichte in der Region von Pluto und darüber hinaus geschiet?
    Der zeitliche Sprung in der Serie beträgt ja 150 tausend Jahre. Könnte also die Hülle nach so langer Zeit noch soweit intakt sein, dass das Raumschiff als solches noch erkennbar ist, und man evtl. einen Roboter zur näheren Erforschung hinschicken könnte? – Oder wäre nach so langer Zeit nur noch ein Skelett übrig, an dem hier und da vielleicht noch ein paar Hüllentrümmer oder andere Teile der Ausrüstung hängen?

    Ungeklärt bleibt freilich die Frage, welchen Einfluss das interstellare Medium darauf hat, oder was in der Heliopause sonst noch so alles passieren kann, wovon wir heut zu Tage noch keine Ahnung haben.
    Ebenso ungeklärt bleiben die Fragen, welche Materialien für so ein Raumschiff verwendet wurden. Da manche dieser Raumschiffe (in der Serie) sind dafür ausgelegt waren, vielfach in eine Atmosphäre ein- und wieder austreten zu können, dürften beispielsweise die Hitzeschilde aus uns unbekannten Materialien bestehen, die diese Belastungen aushalten. Von irgendwelchen Energieschilden, wie man sie beispielsweise auch von Star Trek und Star Wars kennt, ist bei BSG keine Rede.

    In der Serie könnten manche Raumschiffe zwar dem heissen Wiedereintritt dadurch entgehen, dass sie einen FTL-Sprung in die Atmosphäre machen, aber da fängt dann wirklich die reine Phantasie an. Die Frage der Abnutzung ist dagegen Spekulation aufgrund technisch wissenschaftlicher Erkenntnisse.

  7. @Bernd: Bezueglich der Energie, um relativistische Geschwindigkeiten zu erreichen: Ja, ich weiss, die sind mit den „traditionellen“ chemischen Antrieben natuerlich nicht erreichbar.

    Aber mit einem Kernfusionsantrieb (der vermutlich, wenn die NASA das Budget des Irak-Kriegs haette, schon funktionieren wuerde) oder gar Materie-Antimaterie-Antrieb (technisch moeglich, nur sehr teuer ;-)) sind auch solche Geschwindigkeiten erreichbar und vielleicht fuehren „Ausserirdische“ ja weniger Kriege gegen sich selbst und bauen dafuer mehr Raumschiffe. 😉

  8. Die Energie steigt nicht linear an, weshalb auch ein Kernfusionsantrieb wohl kaum die Lösung ist, da ja auch der Treibstoff beschleunigt werden muss und es einen Punkt gibt bei dem der Energiegehalt des Treibstoffs nicht ausreicht ihn zu beschleunigen. Geschwindigkeiten in denen die Zeitdehnung wirklich wirksam wird sind mit keinem Antrieb der Welt für massive Körper erreichbar. Bei fast masselosen Elementarteilchen sieht das etwas anders aus.

  9. so lieblich die Idee einer 150000 Jahre alte „Flaschenpost“
    es hat seine Probleme
    Die TV Dokuserie „die Welt Nach dem Menschen“ auf History
    zeigt was mit Errungenschaften des Mensch passiert.
    unter normalen Wetterbedingungen bleibt nach
    500 Jahre von Auto oder Wolkenkratzer nur noch Schutt übrig
    durchsetzt mit Teilen von Plastik

    Moment Wetterbedingungen ?! das spielt in Weltraum !
    Ja aber das Weltall hat auch „Wetterbedingungen“
    Strahlung: Licht, Harte Strahlung, Sonnenwind, Vakuum, Meteoriten etc.
    Die hülle wird durchlöchert, Glaser Trübe, Plastik spröde.
    wer die letzte Episode von neue BSG gesehen hat
    weiß in welchen extrem schlechten zustand die Galactica war.
    nach 150000 Jahre in Weltraum wahre kaum was übrig

    Einlager von Daten in eine Bunker oder Monument ist eine andere Sache
    wenn man weis was man nimmt für Datenträger
    wie auf Granitplatten mit Laser eingravierte Schrift
    oder auf den Plastik aus dem Trinkbecher gemacht sind !
    ich kenne den Marken Namen nicht,
    nur das zeug eine Haltbarkeit von Millionen von Jahren hat.
    die Rosetta-Disk (Nickellegierung Scheiben) mit Mikroschrift halten nur 2000 Jahre
    das ganze eingelagert in Heliumgas

    Wo wahre der beste Ort um es zu lagern und zu finden ?
    Ich wurde den Mond nehmen,
    hoher breiten grade um Meteoriten schaden zu vermeiden
    das Monument wurde ich das Gesicht eines Menschen geben
    oder einen Starken Permanenten Magnetfeld verpassen
    also deutlich Bemerkbar für Sonden…

  10. Na da bin ich ja doch nicht der Einzige, der die Serie gesehen hat! 😀
    Und ich hätte auch nicht die Galactica in den Kuipergürtel geschickt, allein schon deshalb nicht, weil sie ein Kriegsschiff ist. Und dann war da ja auch noch der Typ in der Wanne im CIC, der sehr wahrscheinlich irgendwann kaputt gegangen / gestorben wäre. Und nicht zuletzt hat man in der Szene, wo die Raumschiffe in die Sonne fliegen die Galactica auch sehr gut erkannt, so das sie also ausscheidet. Ich dachte da eher an so ein mittelgrosses Schiff, wie die Colonial One, die ja eigentlich ein Passagierschiff war. Von den Grossraumschiffen wäre evtl. der Botanische Kreuzer oder die Zephyr, also das Schiff mit dem „Rad“ hinten darn in Frage gekommen.
    Und beim Einlagern der Daten hab ich bewusst auf Bücher aus Papier gesetzt, weil die nach allen bisherigen Erfahrungen am längsten halten. Alle Datenträger aus Kunststoff, wie Mikrofiche, Disketten, Magnetbänder aber auch CDs und DVDs sind in ihrer langzeit-Haltbarkeit beschränkt.

    @Michel Van: Die Idee mit dem Monument ist auch gut. Und an einen hohen Breitengrad auf dem Mond dachte ich auch schon, auch wenn ich es im Artikel nicht geschrieben habe. Auch die Idee mit der Höhle im Asteroiden beruht ja auf der Idee des Schutzes vor der Strahlung.

    @Bernd: Natürlich weis ich auch, dass das ganze Fiktion, und mit unseren technischen und naturwissenschaftlichen Erkentnissen nicht umsetzbar ist. Aber wie die Geschichte zeigt, kann das eine oder andere durchaus mal irgendwann Realität werden, das man in früheren Zeiten für Fiktion gehalten hat. Als Beispiel sei da nur mal Jule Vernes Roman „In 80 Tagen um die Welt“ genannt. Das war zur Zeit seines erscheinens pure Science Fiction. Heute umkreist jeder LEO-Satelitt die Welt in rund 90 Minuten.
    Oder auch die „Kommunikatoren“ aus der frühen Star Trek Serie. Die hielt man damals auch für nicht realisierbar. Und was ist heute? – Da haben wir mit den Handys die Fiktion überholt.

  11. @Hans>ich bewusst auf Bücher aus Papier gesetzt.
    Papier ist ein organischer Stoff, Er neigt zu zerfall oder gefressen zu werden von Bazillen/Insekten.
    wenn das Papier auch noch Säurehaltig ist friss sich die Tinte durch Papier.
    Ein buch mit Seiten aus Kunststoff halt sich langer, besonders wenn die Schrift eingestanzt ist.
    solange kein Vakuum dran kommt, sonst verschweißt die Seiten miteinander.
    Mikrofiche, Disketten, Magnetbänder, CDs und DVDs haben Lebensdauer von 30-60 Jahre
    das hängt damit zusammen weil unterschiedliche materialen in Kombination verwendet werden.

    Asteroiden haben ein kleines Problem, sie neigen zu Kollision mit andern Himmelskörper

  12. Es gibt Bücher die sind über 1000 Jahre alt, Papyrusrollen sind noch älter. Will man echte Langzeithaltbarkeit muss man übergehen auf anorganische Substanzen. so sind die Höhlenmalereien nach 30.0000 Jahren noch zu lesen und ähnliche Haltbarkeit dürften auch in Metallplatten eingravierte Buchstaben haben. Selbst wenn keine Bakterien drankommen dürften sich organische Substanzen über geologische Zeiträume abbauen oder durch Licht/UV strahlen zerstört werden.

  13. Mal meine Anmerkungen:
    Lichtgeschwindigkeit: Da müsste etwas _nach_ der Einsteinschen Physik entdeckt werden. Und da ist seit 100 Jahren nichts in Sicht. Selbst die grosse Vereinigungstheorie würde uns nicht weiter bringen. Stell einfach mal E=mc² nach c um.

    Außerirdische: angesichts der Vielzahl der Welten ist die Wahrscheinlichkeit, daß es außeridisches Leben im Universum gibt groß. Selbst wenn man die neueren Erkenntnisse in der Drake-Formel ( http://de.wikipedia.org/wiki/Drake-Gleichung ) berücksichtigt.

    Führt zu
    Kontakt zu außerirdensch Intelligenz:
    Nehmen wir mal die Schranke Lichtgeschwindigkeit an. Wenn man z.B. annimmt, wir würden es irgendwann bis auf 10% der Lichtgeschwindigkeit schaffen. Dann könnten wir unsere heimische Milchstrasse in min. 1 Millionen Jahren durchqueren. Wenn man jetzt historische Beispiele berücksichtigt (z.B. neuere Erkenntnisse zur „Out of Africa – Theorie), dann wäre die Milchstrasse innerhalb von 10 Millionen Jahren sogar kolonisiert. Oder halt von einer anderen Lebensform bevölkert. Nehmen wir jetzt noch eine Gaußsche Normalverteilungskurve und gehen nicht gerade vom Lotto-sechser aus, das wir die ersten sind, dann müssten wir eigentlich in einem Zoo leben, wenn wir auch nur von 10% der Lichtgeschwindigkeit träumen.

    Andere Annahme, Trans-Lichtgeschwindigkeit wäre möglich:
    Zu allem oben genannten wären dadurch auch noch Zeitreisen möglich. Selbst wenn wir die einzigen im Universum wären, hätten wir uns schon selber besucht.

    Fazit: Außerirdische Intelligenz wird es wohl geben, interstellare Reisen wohl eher nicht.

    Ergänzung 1: “ Das Universum ist so groß, die haben uns nur noch nicht gefunden“ sagen manche. Falsch. Wir liegen in einer Gegend wo man als erstes guckt. In galaktischen Zentren, ja sogar direkt in den Spiralarmen ist einfach zuviel los, als daß sich dort Leben entwickeln könnte. Das braucht immerhin nen paar Millionen Jahren. Zwischen den Spiralarmen ist wiederum garnichts los. Douglas Adams mit seinem “ In einem total aus der Mode gekommenen Seitenarm…..“ hatte schon recht: Genau da kann Leben entstehen!

    Ergänzung 2: Oder es gibt sowas die oberste Direktive. Das würde aber Bedeuten, das wir uns nun wirklich keine sorge um unsere galaktische Zukunft machen müssen….

    Gruß, Bernd

  14. Also kann man als Ergebniss festhalten, das so eine spontane Idee einiger Leute nichts bzw. nicht sehr viel gebracht hätte, weil die Informationen letztendlich doch „dem Zahn der Zeit“ anheim gefallen wären, und über einen so langen Zeitraum nicht sehr viel davon erhalten geblieben wäre.
    Ausser, man hätte eine Langzeitarchivierung bewusst geplant und umgesetzt. Aber da es ja das Ziel war, auch technologisch vollständig neu anzufangen, hat man ja alles an vorhandener Hochtechnologie bewusst vernichtet. Da passte eine Langzeitarchivierung von irgendwelchen Informationen über technologische Errungenschaften für spätere Generationen nicht ins Konzept.

    Nun ja, aus der Situation und Einschätzung der Lage heraus, kann ich diese Entscheidung ja nachvollziehen. Aber wie auch schon im Artikel geschrieben, gefällt mir dieser Schluss der Serie nicht. Vielleicht schreib ich ja mal einen Beitrag darüber, wie ich mir den Schluss vorgestellt hätte. – Nur interessiert das hier wahrscheinlich keinen, oder?

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