Vegetarische Ernährung

Es gibt zahlreiche Gründe für den Vegetarismus. Die wichtigsten sind der Wunsch nach einer gesünderen Ernährung, ethische Gründe (der Wunsch, dass keine Tiere getötet werden) und ökologische/humanistische Gründe. (für die Erzeugung von tierischen Nahrungsmitteln werden Futterpflanzen benötigt. Dabei nutzen Tiere typischerweise nur ein Fünftel bis ein Zehntel der darin enthaltenen Energie um Fleisch zu bilden).

Aufgrund der Ernährung unterscheidet man mehrere Gruppen. Alle verzichten bei der Ernährung auf Fleisch und Fisch. Es gibt auch Personen die sich als Vegetarier sehen, wenn sie nur auf Fleisch, aber nicht auf Fisch verzichten, doch dem ist nicht so.

Die Ovo-Lacto-Vegetarier nehmen weiterhin noch Milch und Eier sowie aus diesen Lebensmitteln hergestellte Produkte (Käse, Milchprodukte, Butter, Eiernudeln, Kekse …) zu sich.

Die Lacto-Vegetarier verzichteten zusätzlich auch noch auf die Eier. Der Verzicht beruht oft auf der Tatsache, dass Hühner, die Eier legen, nur etwa ein Jahr lang gehalten werden, weil danach die Legeleistung stark absinkt und dann geschlachtet werden.

Eine relativ kleine Gruppe sind die Ovo-Vegetarier, die neben pflanzlichen Lebensmitteln auch Eier zu sich nehmen, aber keine Milch.

Die eigentlichen, strengen Vegetarier werden auch als Veganer bezeichnet. Sie verzichten auf alle tierischen Lebensmittel. Innerhalb dieser Gemeinschaft gibt es noch weitergehende „Spezialisierungen“, welche den Kreis der erlaubten Lebensmittel noch weiter einengen. So nehmen Rohköstler keinerlei gegarte Nahrung zu sich. Frutarier nur Nahrung, die Pflanzen von sich aus geben, also Früchte, Nüsse und Samen, nicht jedoch Teile die zu einer Zerstörung der Pflanze führen, also kein Gemüse.

Wie sind diese Ernährungsformen zu bewerten?

Die offizielle Empfehlung der DGE sieht schon relativ wenig Fleisch in der Ernährung vor. Nicht öfters als ein- bis zweimal pro Woche sollte man nach den Richtlinien Fleisch und Wurstwaren zu sich nehmen. Fisch wird dagegen explizit empfohlen. Diese Empfehlung beruht darauf, dass Fisch kaum Cholesterin enthält, dagegen reich an ω-3 (Omega-3) Fettsäuren ist. Eine ausgewogene ovo-lacto-vegetarische Ernährung wird von Experten als genauso vollwertig wie die DGE Empfehlungen angesehen. Sie enthält alle lebensnotwendigen Bestandteile in ausreichender Menge. Sie ist arm an Cholesterin und da pflanzliche Fette reicher an mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist, ist sie in dieser Hinsicht einer normalen Mischkost sogar überlegen.

Wird auf Eier und Milch verzichtet, so sieht dies deutlich kritischer aus. Es gibt einige essentielle Nahrungsbestandteile, die kommen wesentlich häufiger und in höherer Konzentration in tierischen Nahrungsmitteln vor. Das bedeutet dass Veganer ihre Nahrung sehr sorgfältig zusammenstellen müssen.

Pflanzliche Kost enthält relativ wenig Protein, dessen biologische Wertigkeit ist zusätzlich niedriger als von tierischem Protein. Da allerdings unsere Nahrung recht viel Protein enthält und die Empfehlungen für die Eiweißzufuhr seit Jahrzehnten gesenkt wurden, ist es bei Wahl von eiweißreicher pflanzlicher Nahrung (Sojaprodukte, Vollkornprodukte, Kartoffeln) auch möglich, den Proteinbedarf decken.

Bei den Vitaminen ist das Problemvitamin das Cobalamin, oder Vitamin B12. Weder Pflanzen, noch Tiere können es bilden. Es wird nur von Mikroorganismen gebildet. Es ist Bestandteil eines Coenzyms und daher in tierischen Lebensmitteln weit verbreitet, pflanzliche Nahrungsmittel enthalten es dagegen kaum. Da der Körper aber über sehr große Speicher verfügt, die selbst bei keiner Zufuhr bis zu fünf Jahre noch Vitamin B12 ans Blut abgeben, dauert es selbst bei extremer Fehlerernährung sehr lange, bis sich ein Mangel zeigt. Bei zahlreichen anderen Vitaminen kann die Zufuhr gewährleistet werden, wenn die Nahrungsmittel sorgfältig ausgewählt werden.

Bei den Mineralstoffen ist es nicht ganz so extrem. Calcium als Mengenelement findet sich vor allem in Milchprodukten, aber auch anderen tierischen Nahrungsmitteln, ist aber auch in pflanzlichen Nahrungsmitteln zu finden, so in Kohl und Spinat. Auch der Eisengehalt ist in Pflanzen recht gering. Es kommt dagegen in Fleisch vor, weil es Bestandteil des Blut- und des Muskelfarbstoffs ist. Es findet sich jedoch in den äußeren Kornschichten und so in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Spinat. Dasselbe gilt auch für Zink, das ebenfalls in pflanzlichen Nahrungsmitteln weniger häufig vorkommt.

Das bedeutet dass Vegetarier die Ernährung stärker nach dem Nährstoffbedarf auswählen müssen. Sie müssen viele Vollkornprodukte enthalten, da die äußeren Kornschichten reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Eiweiß sind, Sojaprodukte, da dort hochwertiges Eiweiß enthalten ist, Hülsenfrüchte die auch reich an Vitaminen und Mineralstoffen sind. Untersuchungen an langjährigen Veganern zeigten niedrige Plasmaspiegel bei Eisen und Vitamin B12, jedoch nur in Ausnahmefällen wird eine echte Unterversorgung diagnostiziert. Dies kann vorkommen, wenn das nötige Basiswissen nicht vorhanden ist. Auf der anderen Seite zeigen Untersuchungen, dass die meisten Vegetarier einen niedrigeren BMI als Vergleichsgruppen der „normalen“ Bevölkerung aufweisen, ein niedrigeres Risiko für Herz-/Kreislaufkrankheiten aufweisen und älter werden. Es ist aber noch umstritten, ob dies wirklich auf die vegetarische Ernährung zurückzuführen ist sondern eine allgemein gesündere Lebensweise. So ist der Anteil an Rauchern viel geringer als beim Rest der Bevölkerung.

Als einseitig und nicht für eine dauerhafte Ernährung geeignet sind weitergehende Einschränkungen, wie dir Rohköstler oder Frutarier da dann wichtige Lebensmittel wegfallen die Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe enthalten wie Vitamine oder bestimmte Gemüsesorten wie Möhren (Vitamin A), Kohl (Eisen, Calcium).

So ist auch gegen eine rein vegetarische Ernährung nichts zu sagen. Sie muss allerdings nicht per Se gesünder sein. Es gibt auch die „Pudding-Vegetarier“. Das sind Vegetarier, die viele industriell hergestellte Produkte zu sich nehmen. Sie sind fast nie Veganer, weil die Industrie fast keine Produkte herstellt die nicht tierische Bestandteile enthalten. Viele Vegetarier lehnen diese schon aus dem Grund ab, weil viele Zusatzstoffe aus Nahrungsbestandteilen gewonnen werden: Emulgatoren z.B. aus Fett und nicht deklariert ist, ob die Ausgangsstoffe tierischen oder pflanzlichen Ursprungs sind. (Im Normalfall ist erstes der Fall, weil tierische Ausgangsstoffe fast immer teurer als pflanzliche sind). Pudding Vegetarier sind weder schlanker als der Rest der Bevölkerung, noch gesünder.

Eine veganische Ernährung ist allerdings auch bei sorgfältiger Zusammenstellung nicht zu empfehlen, wenn der Nährstoffbedarf erhöht ist. Das ist der Fall wenn der Körper im Wachstum ist (bei Kinder und Jugendlichen) oder wenn bei Schwangeren und Stillenden auch noch das Kind mitversorgt werden muss.

3 thoughts on “Vegetarische Ernährung

  1. Zitat: „Viele Vegetarier lehnen [industrielle Produkte] schon aus dem Grund ab, weil viele Zusatzstoffe aus Nahrungsbestandteilen gewonnen werden: Emulgatoren z.B. aus Fett und nicht deklariert ist, ob die Ausgangsstoffe tierischen oder pflanzlichen Ursprungs sind. (Im Normalfall ist erstes der Fall, weil tierische Ausgangsstoffe fast immer teurer als pflanzliche sind).“

    Sind nun die tierischen Fette teurer oder die pflanzlichen? Im einen Fall ergibt der Normalfall so keinen Sinn, im anderen wollte ich wissen warum pflanzliche Ausgangsstoffe teurer werden.

  2. Tierische sind im allgemeinen teurer. Das Problem ist, dass nicht die Quelle angegeben werden muss aus der das Fett stammt, es wird als Emulgator ja chemisch stark verändert und hat dann nichts mehr mit dem Fett gemein. Und wie wir seit dem jüngsten Dioxinskanadal wissen, scheren sich nicht alle Produzenten groß um die Herkunft ihres Rohmaterials. Zudem gibt es auch tierisches Fett das mann praktisch nicht direkt verkaufen kann wie z.B. Rindertalg.

  3. Kritik zu Vegane Ernährung

    Jede einseitige Ernährung wie Vegan oder Vegetarisch ist eine einseitige Mangelernährung, die Folgen kommen nicht gleich, sondern sehr spät und die sind recht dramatisch. Kenne viele medizinische Beispiele, darunter ernsthafte Herzprobleme oder schwerste Osteoporose. Eltern die versuchen ihre Kinder Vegan zu ernähren, ist für mich eine Straftat. Fakt: Unsere afrikanischen Vorfahren waren Sammler und Jäger, das ist in unseren Genen so Eingebrannt, das wir auf einen mäßigen Verzehr von Fleisch nicht verzichten können.

    Vertreter des mittlerweile angesagten veganen Trends sind stärker gefährdet, an gefährlichen Krankheiten (zerebrale Ischämie oder Schlaganfälle) zu erkranken als diejenigen, die Fleisch und andere tierische Produkte essen. Dies sind die Schlussfolgerungen von Forschern aus dem Vereinigten Königreich. Ein ernsthaftes Experiment läuft seit 18 Jahren. Vertreter der britischen Wissenschaft haben bewiesen, dass Veganer, die pflanzliche Lebensmittel gegenüber Tieren bevorzugen, deutlich häufiger an Schlaganfall leiden.

    Während des gesamten Experiments überwachten Wissenschaftler 48.000 Freiwillige. Davon aßen nur 7.500 Fisch zusätzlich zu pflanzlichen Lebensmitteln, 16.000 verzichteten komplett auf Fleisch, Fisch, Milch und die restlichen 24.500 der Befragten verzichteten auf nichts.

    Und es stellte sich heraus, dass Veganer mehr als dreimal an Durchblutungsstörungen einschließlich des Gehirns litten. Sie wurden Opfer von Schlaganfällen. Gleichzeitig hatten Fleischesser ein um 10 % geringeres Risiko, an Herzinfarkten zu erkranken. Experten gehen davon aus, dass diese Situation durch einen Mangel an Aminosäuren verursacht wird. Veganer sind in erster Linie dafür anfällig. Sie sind Teil der tierischen Nahrung und gelangen nur in den menschlichen Körper, wenn er entweder Fleisch oder ähnliche Gerichte zu sich nimmt.

    Wenn einer Person Aminosäuren fehlen, das führt zu Versagen bei der Synthese von Proteinen. Folgen: Dies führt zu einer Schwächung der Gedächtnisfunktionen und geistigen Fähigkeiten, einer Abnahme der Immunität und einer Reihe anderer pathologischer Zustände, die zu lebensbedrohlichen Krankheiten führen können.

    Der quantitative Gehalt an Metaboliten zwischen traditionellem Fleisch und seinen pflanzlichen Gegenstücken unterscheidet sich um 90 Prozent. Zu diesem Schluss kamen amerikanische Wissenschaftler, als sie die Zusammensetzung von frittierten Fleischstücken analysierten. Auf dieser Grundlage glauben die Forscher, dass pflanzliches und tierisches Fleisch nicht als austauschbare Lebensmittel bezeichnet werden kann. https://www.nature.com/articles/s41598-021-93100-3#Sec6 Eine weitere schlechte Nachricht an diejenigen die sich zu einseitig Ernähren.

    Persönliche Anmerkung:

    Bei der menschlichen Ernährung wird Taurin praktisch nicht beachtet, obwohl es vielfältigste positive Wirkungen auf den menschlichen Organismus hat, z.B. bei Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Entzündungen, Leberfunktionsstörungen, Augenproblemen, hohen Bilirubin- und Blutfettwerten, COPD, Epilepsie usw. Wir wissen das Taurin für Katzen essentiell ist. Katzen können nicht überleben, wenn sie keine Mäuse oder Ratten fressen können, deren Fleisch und Innereien besonders viel Taurin haben. Hunde können aber Taurin selbst herstellen. In einer aktuellen Studie von Thomas M.Berry, Ahmed A.Moustafa wird erstmals ein Zusammenhang von Taurin und der Absorption von fettlöslichen Vitaminen (D3, K2) festgestellt.

    Taurin ist besonders wichtig bei der Stabilisierung des Herzens (durch zytoprotektive Effekte), für unsere Netzhaut, für die mitochondrialen Atmungskette oder zur Vermeidung von Osteoporose und Frakturen. Besonders viel Taurin finden wir in Fisch und Fleisch. Der menschliche Körper kann die Verbindung selbst herstellen und ist nicht auf die Zufuhr von außen angewiesen, aber mit zunehmender Alter ist eine Supplementierung von Taurin angeraten. Die Aminosäurenkonzentrationen im Blut sind messbar und geben wertvolle Hinweise auf die aktuelle Versorgungslage, ist nur mit Kosten (Geld) verbunden.

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