Linux – das wird nichts mehr – die Antwort

Mein letzter Beitrag zu Linux hat ja mehr Kommentare als SpaceX verursacht und wieder etwas Leben in den Blog gebracht. Da es so viele Kommentare mit unterschiedlichen Gesichtspunkten sind an dieser Stelle eine Antwort an alle.

Worauf ich wetten konnte, war das irgendjemand mit der Argumentation kommt: „Linux ist so weit verbreitet in Routern und Servern“…. Wenn man den Aufsatz liest, so dürfte klar sein, dass es um von Endusern genutzte Geräte geht. Dass bei anderen Gebieten Linux besser platziert ist, ist kein Wunder. Windows gibt es z.B. nur auf der x86 Schiene und es ist immer ein grafisches System. Nur ein Minimalsystem, das nicht mal eine Textoberfläche hat wie sie ein Server oder Router braucht kann man nicht draus machen, schon alleine weil es für viele Prozessoren nicht verfügbar ist.

Der zweite Punkt ist dass bei allen anderen Einsatzgebieten nicht damit gerechnet wird, dass Enduser am Betriebssystem sind, selbst Hardware und Software installieren. Wenn ich eine administrierte feste Umgebung habe, habe ich kompetentes Personal, dass ich darum kümmert und dann ist es egal welches Betriebssystem man einsetzt.

In der Tat sehr ich auch, dass für den Normaluser die Zyklen von Linux zu schnell sind, und vieles in dem Projekt sich aufsplittert. Der normale User setzt sein Betriebssystem einmal auf: wenn er den Rechner kauft. Er will nicht jährliche Updates. Auch Windows erscheint nur alle 3-4 Jahre neu. Er wird auch mehr verwirrt, durch zig grafische Oberflächen (neben KDE und Gnome gibt’s ja noch ein paar) und der Möglichkeit verschiedenste Dateisysteme einzusetzen (ich bin nicht genau informiert was es da gibt, werfe aber mal ReiserFS, ext2 und ext3 in die Runde).

Vielfalt hat auch manchmal Tücken, zumindest bei den Kernkomponenten eines Betriebssystems wäre ein Standard besser. Bei den Distributionen geht es weiter. Manche wollen nur absolut freie Software (unter der GPL) dabei haben, was dann schon Videotreiber von Herstellern, Openoffice, Java oder anderes populäres ausschließt. Auch so verprellt man Anwender.

Ich glaube auch nicht das es die Spiele sind, weswegen Linux noch ein Nischendasein führt. Glaubt man den verkaufszahlen, so steckt nur in 10-20% der PC’s ein spiele-grafikfähiger Chipsatz. Der Rest sind Büro PC’s. Die Leute die ich kenne die einen PC nutzen spielen auch meistens nicht damit sondern skypen, surfen etc. Natürlich gibt es Spieler, doch die sind eine Minderheit der PC-Nutzer.

Selbst wenn Laptops Desktops-PC’s abgelöst haben, ändert das nichts: Im Gegenteil, auf einem Notebook Linux zum Laufen zu bekommen ist noch schwieriger als auf dem Desktop wo es weniger Chipsätze und weniger Subversionen und Hardwarebesonderheiten gibt. Ob sich jemand auf Dauer mit den 4-6″ Bildschirmen von Smartphones zufrieden gibt? Ich denke sie werden den Computer ergänzen, aber nicht ersetzen. Das ist wie mit dem Smart, der kann auch keinen Kombi ersetzen….

Das Windows normalerweise vorinstalliert ist und man Linux in der Regel selbst installieren muss kann nicht das Argument sein. Denn erstens ist die Installation von Linux ja nicht schwieriger. Zum zweiten kann ja gerade der Hersteller für die Versorgung mit Treibern sorgen. Im Gegenteil, eigentlich müsste gerade bei Herstellern daher enorm beliebt sein, denn es spart bares Geld. Windows ist im Vergleich zur Hardware sehr teuer geworden. Mein erster Windows PC kostete rund 3.800 DM, Windows 79 DM mit Handbuch (gibts heute schon nicht mehr). Der letzte kostete 479 Euro, Windows Home Premium liegt bei 78 Euro. Das bedeutet. Heute kostet Windows rund ein Sechstel eines PC, es waren mal nur 2%. Es ist also um den Faktor 7-8 teurer geworden. So würde sich mit Linux ein deutlicher Preisvorteil ergeben.

In der Tat könnten große Unternehmen und Verwaltungen hier voranschreiten. Zum einen gibt es den Kern dessen was man braucht also Office, Browser etc. auf Linux, zum andern brauchen diese oft spezielle Branchensoftware, die ab einer bestimmten Größe auch spezielle entwickelt wird und die PC’s werden administriert, es gibt also eine EFV-Abteilung. Das Problem ist dann eher die Sozialisation. Also Windows kennt fast jeder, da muss man niemanden mehr einweisen. Bisher ist da der Durchbruch ausgeblieben. Die Stadt München hat vor einigen Jahren mal getönt alle PC’s auf Linux umzustellen. Seitdem hat man aber nichts mehr gehört. Ich glaube kaum, das irgendein Abteilungsleiter wegen Bestechung entscheidet, denn so was wird zentral und weit oben entschieden, denn wenn jeder Abteilungsleiter entscheiden könnte hätten wir zig- Insellösungen.

Das Linux nichts das beste vom Ei ist, merke ich auch gerade bei meinem Programmierjob. Da setze ich eine Explorerkomponente ein, also ein Programmteil, das meinen Programmen die Funktionalität des Windows Explrers gibt. Ich brauche nur einen kleinen Teil, es geht darum Dateien markieren und zu navigieren. Seit die Firma ihr „Netzlaufwerk“ von Windows Servern auf eine Linux Samba Lösung umgestellt hat gibt es Probleme. Erst wenige, dann immer mehr. Das ich die Komponente im Quelltext hatte nützte gar nichts, denn die Exceptions kamen beim Aufruf ganz normaler Windows API Funktionen. Wohlgemerkt: Die Komponente arbeitete vorher 10 Jahre ohne Probleme und tut es bei mir immer noch. Nun dachten wir, es ist zu alt, die Komponente wurde seit 2002 nicht mehr weiterentwickelt und sind zu einem kommerziellen Produkt gewechselt. Doch das Problem blieb und beim Beobachten alternativer Explorerersatzteile, wie den Salamander gab es auch merkwürdiges Verhalten. Verschob jemand ein Verzeichnis das ich gerade offen hatte, dann bekam das der Salamander nicht mit und man konnte es noch öffne, sah aber keine Dateien mehr drin. Wir werden damit leben müssen, denn die Windows Shell werde ich bloß wegen Samba nicht neu erfinden. Notfalls muss man eben den Zugriff auf Netzwerklaufwerke sperren.

So, nun der heutige Musiktipp. Ich kam drauf weil ich heute New Girl gesehen habe und da sollten Kids den Song mit Glocken spielen – klingt echt schräg. Es ist wohl einer der bekanntesten Movie-Songs, er stammt von einem Boxerfilm – muss ich mehr sagen?

20 thoughts on “Linux – das wird nichts mehr – die Antwort

  1. Ich glaube, einer der Hauptgruende, warum es unter Linux so viel „Choice“ gibt, ist, dass es keiner hinbekommt, irgendwas zuende zu coden, weil er den Aufwand unterschaetzt, oder einfach irgendwann „kein Bock“ mehr hat (wird ja dafuer nicht bezahlt und das merken selbst die groessten Weltverbesserer irgendwann). Dann kommen 3 andere und wollen dasselbe Projekt nochmal neu und „besser“ machen. Deshalb gibt es auch z.B. zig Dateisysteme, zig Windowmanager etc., alle mit verschiedenen Bugs 🙂 Ich weiss noch, wo ich mal mit einem extra Backup-Linux auf einer Backup-Linux-Live-CD ein Backup machen wollte 😉 und das Backup-Linux dann keine Dateinamen mit Umlauten konnte (und diese Dateien dann einfach im Backup WEGGELASSEN hat), keine Dateien mit langen Dateinamen (dito), etc…

    Linux ist im Serverbereich vor allem auch verbreitet, weil Server recht EINFACH sind. Ja, ein Webserver ist doch nix! Muss ein bisschen auf Port 80 zuhoeren und Dateien versenden. Vergleich das mal mit der Komplexitaet einer GUI.

  2. > Wenn ich eine administrierte feste Umgebung habe, habe ich kompetentes Personal

    Oftmals eher ein frommer Wunsch als die Realität.

    > Glaubt man den verkaufszahlen, so steckt nur in 10-20% der PC’s ein spiele-grafikfähiger Chipsatz.

    Na und? Das heißt noch lange nicht, daß darauf keine Spiele laufen. Nur eben nicht die neuesten.

    > Die Leute die ich kenne die einen PC nutzen spielen auch meistens nicht damit

    Dann geh mal in eine Schulklasse. 😉
    Wobei man sich natürlich streiten kann, ob spielen als „nutzen“ anzusehen ist. Aber das ist nur eine Frage der Definition.

    > Nur ein Minimalsystem, das nicht mal eine Textoberfläche hat wie sie ein Server oder Router braucht kann man nicht draus machen

    Im Gegenteil, nur mal zur Erinnerung: Windows NT wurde speziell als Serversystem entwickelt – mit einer dafür völlig unnötigen grafischen Oberfläche. Und alle Windows-Versionen seit XP basieren darauf.
    Auch bei Linux ist inzwischen so ein Scheiß üblich: Wozu muß denn schon die Installation im Grafikmodus laufen? Nur weil es die Anderen auch machen ist ja ein Argument auf Kindergarten-Niveau.

    Ein Problem von Linux wurde hier noch nicht erwähnt: Für viele Programme gibt es entweder gar keine Dokumentation, oder nur auf englisch. Sicher ist das nicht die Ursache, daß sich Linux im Desktop-Bereich nicht durchsetzen kann. Aber noch ein zusätzliches Abschreckungsmittel.

    Auch die schlechte Versorgung mit Treibern ist nicht unbedingt auf Linux begrenzt. Windows XP x64 hat das noch weit übertroffen.

  3. Ja, das ist in der Tat ein interessantes Blogthema, so daß auch ich mich hier mal wieder einklinke.
    Die Vorposter im Ursprungsthread haben ja im wesentlichen Argumente gebracht, an denen was dran ist. Ich möchte diese Faktoren mal zusammenfassen und die zeitliche Ebene mit reinbringen, also die geschichtliche Betrachtung.

    Der große PC-Boom begann Ende 1990er Jahre, als die Hardware immer billiger und gleichzeitig immer leistungsfähiger wurde, und die Komplettgeräte immer mehr Disziplinen der Unterhaltungselektronik beherrschten, besonders hervorzuheben ist das CD-Brennen. In diese Zeit fiel auch der Beginn des Internet-Booms, und die x86-PCs waren lange Zeit die einzigen Endgeräte, die dieses Medium für den Endanwender zugänglich machten. (Smartphones und Android-Tablets gab es noch nicht)

    Die PC-Boom-Zeit, in der sich also auch Hausfrauen á la Gabi Müller und später sogar Oma Krause einen PC kauften, ging langsam in eine Phase der Marksättigung Anfang Nuller Jahre über.

    Diese Boom-Zeit auf dem Consumer-Markt, die sagen wir ihre steilste Phase von 1998 bis 2003 hatte, war eine ganz wichtige (und aus heutiger Sicht verpasste) Chance, ein Desktop-Linux für den Endanwender zu etablieren.
    Denn – und hier muß ich Bernd widersprechen – durch das agressive Bundlen von einem neuen PC mit Microsoft Windows wurde die Windows-Sozialisation während der PC-Boom-Phase 1998-2003 in der Bevölkerung erst möglich. Der Endverbraucher wehrte sich nicht gegen diese Bundeln, die Politik unternahm nichts dagegen, der Endverbraucher hinterfragte nicht den Kostenanteil, den Microsoft am neuen PC verursachte – Windows war ja „sowieso dabei“. Verschärft wurde die Windows-Sozialisation in der Bevölkerung noch durch das problemlose Weiterreichen originaler oder gebrannter Win9x-Installations-CDs und Office-CDs, Stichwort Schulhof. Bei Windows „für lau“ bricht auch das letzte Argument gegen Windows weg, abgesehen von ehrenrührigem Idealistengeschwätz.

    Das ist der eine Teil der Wahrheit. Der andere Teil ist bei Linux selbst zu suchen. In einem komplexen System aus Desktop-Linuix-Distribution und Software-Applikationen treffen Weltanschauungen und Philosophien aufeinander. Es wird die Vielfalt beschworen und der GNU-Gedanke, aber darunter leiden Standardisierung, Seriosität und Broterwerb.
    Es fehlte und fehlt bei den Desktop-Linux-Distributionen an globaler industrieller Standardisierung der elementarsten Dinge, wie einheitliches Desktopsystem, einheitliche Paketverwaltung.
    Wie schon jemand in Ursprungsthread schrieb, Desktop-Linux ist ein ewiges Frickel-System wo man auch Zugriff auf tausende tolle GNU-Projekte hat, aber keines irgendwie wirklich fertig ist. Und jeder kocht sein eigenes Süppchen.

    Fazit: Mit 3 Maßnahmen hätte Desktop-Linux während der PC-Boom-Phase 1998-2003 etabliert werden können:
    1.) ein Bundlen von einem PC mit einem Betriebssystem hätte per Gesetz verboten werden müssen. Der Endverbraucher wäre gezwungen gewesen, das Betriebssystem im Karton dazuzukaufen und hätte so erst den Denkanstoß bekommen, über Alternativen nachzudenken.
    2.) eine mächtige halb-industrielle, halb-politische Organisation hätte eine elementare Standardisierung aller Linux-Distributionen durchsetzen müssen, auch auf Gesetzesebene. Das läuft natürlich dem freiheitlichen Gedanken diverser Hobbyprogrammierer zuwider, aber anders geht es nun mal nicht.
    3.) Zwang für alle Betriebssystem-Hersteller, plattformübergreifende, quelloffene und patentfreie, aber standardisierte Dokumenten-Datei-Formate anzubieten, und Order an alle öffentlichen Einrichtungen, ausschließlich diese Formate zu nutzen.

  4. Und der nächste Schritt wäre, daß auch die passende Hardware per Ordnungspolitik durchgesetzt worden wäre?

    Neee, tut mir leid. Fortschritt konnte noch nie per Gesetz verordnet werden.

    Es mag ja bedauernswert sein, daß der Desktop-Betriebssystemmarkt quasi in einer Hand ist, aber als wirklichen Nachteil kann ich es nicht sehen.

    Die wirklich wahren Vorteile bei Linux, wenn es denn das Standartbetriebssystem wäre, kann ich für Otto-Normal-User, egal ob Privat oder geschäftlich, immer noch nicht erkennen, im Gegenteil.

    Es bleibt also eine Glaubensfrage. Bedenklich finde ich es, wenn Linuxuser sich dann als die besseren Menschen fühlen.

    Bernd

  5. Zitat „Und der nächste Schritt wäre, daß auch die passende Hardware per Ordnungspolitik durchgesetzt worden wäre?“

    Für Hardware existieren seit jeher Standards, insbesondere bei der x86-Architektur. Ich nenne da nur die JEDEC für Arbeitsspeicher, oder die SATA Group, oder oder oder…

    Standardisierung war immer schon Voraussetzung für technischen Fortschritt und Massenverbreitung von Technologien. Das gilt für Schrauben- und Gewindemaße (DIN, ISO) genauso wie für Leitungsquerschnitte und Schutzmaßnahmen (VDE) oder naturwissenschaftliche Größen und Maßeinheiten (SI-System).

    Wenn eine Handvoll verschiedene Linuxdesktops und verschiedene Paketsysteme nebeneinander rumwurschteln und dafür noch tausende halbfertige GNU- und Opensource-Projekte umherschwirren, so ist das Murks. Punkt.

    Die wahren Vorteile für den privaten Enduser wären ganz einfach: Windows wäre billiger. Und man bräuchte nicht unbedingt Windows, sondern könnte für 40€ auch eine professionelle Linuxdistribution draufmachen.

  6. Hallo,
    mal aus meiner Sicht ein Plädoyer für Linux. Ich habe in der letzten Zeit einigen Menschen die nicht unbedingt im Geld schwimmen günstige Computer besorgt und ihnen Zugang zum Internet besorgt.
    Günstige Hardware gibt es heute – wenn man nicht Supergamer ist – für wenige Geld.
    Ich habe eine Quelle von der ich gebrauchte und aufgearbeitete PCs (einer Leistungsklasse von der ich vor wenigen Jahren noch geträumt habe) und Flachbildschirme (natürlich nicht die Super XXX-Zöller) zusammen für ca 100€ bekomme.
    Markengeräte einwandfrei Nur, es ist kein Betriebsssystem drauf. Windows zu kaufen hieße das System um fast 80% teurer zu machen.
    Auf solcher etwas älterer Hardware ist Linux sogar einfacher zu installieren als Windows (in meinem Fall die SuSE 11.3, aktuell die 12.1).
    Der Versuch auf solcher etwas älterer Hardware Windows zu installieren war sogar schwieriger.
    Es war keine exotische Hardware (IBM/Lenovo ThinkCentre), aber Windows fand 8 Treiber (auch Online) nicht die ich dann mühseelig im Netz suchen mußte.
    Die Linuxinstallation lief auf allen Rechnern (und das waren inzwischen nicht wenige) in ca 30 Minuten durch. Da nach war aber ALLES installiert.
    Komplettes Officepacket, Brennprograme, Browser, Mailclient und vieles mehr was Ottonormaluser gar nicht braucht.
    Kompletter Multimediasupport aus einer Quelle hinzugefügt, und Alles funktioniert.
    Das ist auch bei Windows noch immer keine triviale Sache und man schafft es immer noch ein Win-System dabei in einen komischen Zustand zu versetzen den man dann nur durch die berühmte Neuinstallation wieder beseitigen kann. Kommt sowas bei Linux vor kann ich es immer leicht zurücknehmen.
    System ins Netz zu bekommen ist kein Problem.
    Die Benutzer waren allesamt mit ihrem System zufrieden. Und machen wir uns nichts vor, Firefox und Open(Libre)-Office lassen sich unter Linux genau so bedienen wie unter Windoofs (pardon, manchmal brauche ich das 😉 ).
    Die Benutzer von dem völlig sinnfreien Doppelklick zu entwöhnen war nicht weiter schwierig, zur Not kann man das ja einschalten.
    Drucker Support – früher ein leidiges Linux-Thema – ist inzwischen sehr gut geworden.
    Kleiner Einwurf : Remotedrucken ist deutlich einfacher als unter win. Hatte mein Netbook frisch installiert und alle Drucker meines Hauptsystems waren einfach da.

    Klar, die Verbreitung von WIN hat einfache Gründe.
    In der Schule WINDOWS, auf der Arbeit Windows, die Kumpel haben Windows. Das ist eine Menge (Pseudo)KnowHow verfügbar, aber was ich schon an Super Tollen und teuren Maschinen gesehen habe (ich hab sowas nicht obwohl ich Softwareprofi bin) die so kaputt konfiguriert ware das die sich kaum noch rührten, ist schon Legion.
    Das Argument ist vorgeschoben : Die meißten haben kein Know How. Von Linux würden sie vielleicht die Finger lassen und das System könnte Jahre in Ruhe arbeiten. Habe übrigens noch keinen Service – Fall von meinen Linuxinstallationen gehabt. (Nur das hier kein falscher Eindruck entsteht – ich mache das alles freiwillig und ohne was daran zu verdienen, aber ist ja auch s.o. nicht viel Arbeit)

    Was mich letztendlich – jeder soll doch selber wissen was er für ein System benutzt – rasend macht ist die Verwendung von WIN in der Verwaltung, an Schulen e.t.c. .
    Einmal bekommt Windows da wieder einen Verbreitungsschub (den ich als Steuerzahler auch noch zahle) und zum Anderen werden hier Milliarden von Steuergeldern verschwendet.
    Das ist ÜBER.
    Als Beispiel nur mal eine Stadtverwaltung :
    Ein komplexes Netzwerk wird nicht von den einfachen Angestellen verwaltet und für einen Fachman ist ein Unix/Linux Netz genau so einfach (wenn nicht einfacher) zu verwalten wie ein Windows Netz. Je größer die Netze um so mehr Ärger mit Windows. Gerade die Serverlizensen von Win sind RATTENTEUER. Selbst wenn die Workstations der einzelnen Sachbearbeiter noch Win hätten, die Infrastruktur könnte für wenig Geld Linux sein.
    I.a. kommt Linux auch, gerade als Server mit weniger leistungsfähigen Rechnern klar. Hardware kann länger benutzt werden.
    Dazu noch ein Wort zu den von mir installierten Maschinen, die kamen allesamt mit recht wenig Speicher und durchschnittlich großen Platten, für XP (und erst recht höher) wäre das schon wieder eine Blockade gewesen, für Linux nicht !

    Aber, um auf das Verwaltungbeispiel zurück zu kommen, auch die Workstations könnte hier prima unter Linux laufen. Was brauch so ein Sachbearbeiter ? Office und Software die für die Verwaltung zugeschnitten ist.
    Office unter Linux sollten alle genau so schnell lernen wie unter Window.
    Die Verwaltungssoftware müßte halt auf Linux portiert werden oder, und da habe ich bei Software die nicht übermäßig komplex ist, sehr gute Erfahrungen gemacht, unter WINE laufen.

    Wie gesagt, hier werden Milliarden verschwendet und man ist abhängig von einem Konzern.

    Soll doch privat oder in großen Firmen jeder machen was er will, aber in die komplette Infrastruktur unseres Staates gehört LINUX.

  7. @Ulrich Klaas: Das mit den staatlichen Behoerden, die auf Linux umsteigen sollten, haben zwei Staedte (Muenchen und Wien) versucht. Den Rest bitte auf Google nachlesen. Aber nicht sauer sein 😉

  8. @Ulrich Klaas:
    Zitat: „Markengeräte einwandfrei Nur, es ist kein Betriebsssystem drauf. Windows zu kaufen hieße das System um fast 80% teurer zu machen“

    Win 7 Home Premium Familiy Pack (3 Lizenzen): ca 45,- pro Lizenz
    XP Professional Lizenz bei ebay: ca. 20,-

    Zitat: „Der Versuch auf solcher etwas älterer Hardware Windows zu installieren war sogar schwieriger.
    Es war keine exotische Hardware (IBM/Lenovo ThinkCentre), aber Windows fand 8 Treiber (auch Online) nicht die ich dann mühseelig im Netz suchen mußte.“

    Herstellerseite (z.B. asus.com) -> Support -> Downloads -> Betriebssystem auswählen -> Download! Wo ist das Problem?

    Ich habe XP vielleicht schon auf ca. 10 verschiedene, teils alte oder exotische PCs draufgemacht, ging immer problemlos. Ganz gewiß nicht mühselig! In schwiegigen Fällen Everest Google!

  9. @Verkehrsvision
    Na klar, habe ich die Treiber bei Lenovo gefunden, übrigens noch nicht alle da XP mir nur den Hinweis „Unbekannte Hardware“ liefert. Ich denke das wird der Chipsatztreiber sein.
    Nur bei der Linuxinstallation hatte ich gar keine Probleme. Es ging einfacht.
    Ok 20€ kann man drüber reden, nur ich habe nix bezahlt und weniger Arbeit gehabt.
    @Pragmatiker
    Lese ich nach, sauer bin ich bestimmt nicht !

  10. Gut wenn man Äpfel und Birnen vergleichen kann.
    Dass alte ausgemusterte Hardware billiger als neue ist, ist unbestritten. Dass Microsoft ihr Windows immer zum gleichen Preis verkauft aber genauso recht und billig, denn das Programm ist ja nicht schlechter geworden, nur weil es alt ist. Im Gegenteil: Anders als Hardware altert es nicht und man bekommt ja noch die ganzen Updates über Jahre hinweg. Das Microsoft die Kopien registriert um zu verhindern, das eine Kopie auf Hundert Rechnern landet und man so Windows Lizenzen die schon aktiviert wurden schwer verkaufen kann ist auch nachvollziehbar. Eine Deaktivierung, welche die Originallizenz ungültig macht wäe da hinsichtlich Wiederverkauf geschickt.

    De Faktor ist Windows Xp der Standard bei der Treibervorgung, vor allem wenn die Hardware nicht mehr neu ist. Linux hinkt da hinterher. Wenn es nur ein ausgemusteter Desktoprechner ist, gibt es sicher keine Unterschiede. Die fangen an wenn man Peripheri anschließt oder ein Notebook mit exotischen Komponenten hat. Aber das ist eigentlich auch keine Sache die MS oder Linux angeht sondern die Hersteller der Hardware.

    Das Windows xp besonders leistungsfähige Hardware braucht halte ich für ein Gerücht. Das System erschien 2001, da waren Rechner mit 1.000 MHZ und 256 MB RAM der normale Standard.

  11. Mit 256 MB RAM läuft XP aber deutlich lahmer als Windows 98. Bei so einer alten Kiste sollte man auch ein altes, darauf zugeschnittenes System verwenden.

    Ein System, das zusammen mit einem Rechner verkauft wird, muß darauf auch nicht unbedingt nutzbar sein. Vor Jahren hatte Vobis mal kurze Zeit alle Rechner mit OS/2 verkauft. Das Problem dabei: Mit den damals standardmäßig verbauten 4 MB RAM dauerte schon das Booten über 10 Minuten. An Arbeiten war dabei überhaupt nicht mehr zu denken. Mit mehr RAM wäre das brauchbar gewesen, aber so haben alle laut fluchend wieder Windows draufgespielt. Hatte ja sowieso jeder noch irgendwo rumliegen.

  12. @Urlich Klaas: Zitat: „Na klar, habe ich die Treiber bei Lenovo gefunden, übrigens noch nicht alle da XP mir nur den Hinweis “Unbekannte Hardware” liefert.“
    Tip: Versuchs nächstes mal mit Everest, das ist ein Tool, was Hardwarekomponenten anhand der IDs identifiziert und über Datenbanken den Klarnamen des Cipsatzes ausspuckt. Hilft nicht immer, aber meist. Das ganze dann in Verbindung mit Tante Google.

    Zum Hardwarebedarf der 3 alten Windows-Varianten um flüssig arbeiten zu können:
    Win 98SE: PIII 500MHz, 64MB RAM, 400MB freien HDD-Platz
    W2k SP4: PIII 1GHz, 256MB RAM, 3GB freien HDD-Platz
    XP Prof SP3: PIII 1GHz, 512MB RAM, 6GB freien HDD-Platz

    Das Geniale an Win98SE ist, est gibt einen Kernel-Patch, wodurch die Win API erweitert wird und das System sich als XP prof ausgibt, so daß einige für XP Prof geschriebene Programme darauf laufen.
    Wenn man dann das System noch als Read-Only betreibt, braucht man keinen Virenschutz (da nach jedem Neustart der Ursprungszustand wieder da ist) und man hat ein prima schlankes System, was superflott auf einem AMD-Geode-Board mit 5W Gesamtverbrauch rennt (also von CompactFlash). Das Board incl. aller Komponenten ist so groß wie eine CD-Hülle.

  13. [quote]W2k SP4: PIII 1GHz, 256MB RAM, 3GB freien HDD-Platz[/quote]

    Hm… also ich habe W2K SP4 mit 265 MB RAM, allerdings in letzter Zeit ständig den Eindruck, dass das zu wenig ist, weil andauernd die Festplatte rödelt. Ich vermute, das liegt an dem erweitertem Speicherhunger aktueller Anwendungen, wie OpenOffice 3.1, Firefox 9 oder ähnlichen, die darauf laufen.
    Ich schätze, mit 512 MB RAM würde der Rechner besser laufen. Das Board unterstützt das auch, aber entsprechende Speichermodule, die der PC100 Spezifikation entsprechen, die gibt es nicht mehr.

  14. Ich hab noch 512 MB DDR-RAM rumliegen. Wenn dein Board den verträgt, kannst du den haben. (Zu erkennen an nur einer Kerbe im Modul, SD-RAM hat 2 Kerben.)

  15. @Hans: Auf so einem alten System sollte man auch konsequent ressourcenschonende Software verwenden, wie z.B. K-Meleon statt Firefox 3.x. Und außerdem möglichst viele Dienste ausschalten, die man nicht braucht, und Tray-Utils aus dem Autostart nehmen, die man nicht braucht.
    Und auch mal Festplatte defragmentiert, z.B. mit Defraggler?

  16. Wieso hat man ueberhaupt so ein altes System, wo ein gebrauchter Raumschiff-Rechner, mit dem man zum Mars fliegen kann, 10 Euro beim Schrottplatz kostet?

  17. Vielleicht aus idealistischen Gründen (Ressourcen schonen, Kinder in der 3. Welt die unsere Platinen im offenen Feuer ausbrennen um die Metalle aus der Asche herauszutrennen)

    Nebenbeigesagt gibts auf dem Schrott keine marsflugtaugliche Hardware. Nix strahlengehärtet. Nix zuverlässig. Das meiste Zeug taugt nmicht mal für Industrie, geschweige denn Medizin- oder Militärtechnik.

  18. Es gibt einen einfachen Grund, warum viele Leute noch uralte Rechner rumstehen haben: Alte Spiele. Selbst ein 286 reicht dafür durchaus. Ganz ohne grafische Benutzeroberfläche. Hauptsache es macht Spaß.

  19. Es fehlen zwei Betrachtungswinkel. Gerade wenn man sich die Website genauer anschaut kommt man auf die Artikel der Sprache C die im Prinzip die magische Antwort geben.

    1.) Es ist ein Hobbyprojekt, nicht umsonst beschäftigen Unternehmen wie RedHat, Intel, Nvidia und Ubuntu Entwickler. Das ganze wird erst durch die Unternehmen wirklich nutzbar.

    2.) Es sind Entwickler die in Freizeit schreiben und als erstes „Man das hast du toll gemacht“ hören wollen, danach kommt der User und zuletzt die Sicherheit. Man sieht das schön am Projekt Gnome,

    Ich selbst arbeite seit 7 Jahren mit Linux. Angefangen mit Debian, danach zum FreeBSD Projekt gewechselt aber nach Probleme mit ein paar angenehmeren Dingen wieder zu Linux. Ich nutze mittlerweile seit 3 Jahren Gentoo und bin soweit zufrieden. Ich nutze Linux nich wegen der Sicherheit oder der Stabilität. Stabil ist bei mir noch nie ein Rechner wirklich gelaufen, dafür probiere ich zuviel. Sicherheit in einen Satz mit Computer und Netzwerk zu nennen ist dann mehr ein Wunsch als Realität. Nein es ist schlicht und einfach die Freiheit, ich kann es nutzen. Ich kann KDE nutzen, ich kann Gnome nutzen, ich kann XFCE nutzen. Ich kann es meinen Geschmack anpassen. Das ging mit einen Windows System nicht, schon allein des Visual Design umzutauschen hat regelmäßig das System zerschossen und am Ende ist es doch immer der gleiche Windows Manager. Gut jetzt nutze ich zwar XFCE auch schon 4 Jahre, aber das Visuell Design passt sich regelmäßig meiner Laune an. Was Linux mir aber am meisten gebracht hat, ich habe den Computer mehr oder weniger verstanden. Das lernt man nicht mit Klick und Klick Programmen sondern hart mit der alten Schule. Es hat mir soviel gebracht das ich mit den Computer mein Geld verdienen kann. Am Ende haben die schlaflosen Nächte etwas gebracht. Lehrgeld zahlen muss man in allen Bereichen.

    Ich finde auch nicht das Linux extreme Schwierigkeiten mit Treibern hat. Ich weiß zwar nicht was exotisch im Umlauf ist, aber bisher habe ich Linux (Ubuntu) überall ans laufen bekommen. Hier macht eher Android Probleme als den normales Linux. Dummerweise nutzen viele ein Smartphone mit Android und würden es gerne auf den Notebook nutzen, Möglichkeit gibt es im eigentlichen Sinn aber im praktischen Sinn selten ein Erfolg.

    Linux sollte auch nicht mit den großen konkurrieren. Es hat seine Berechtigungen in Bereichen und ist eine Alternative auf den Desktop für eine Handvoll Menschen. Das reicht dann auch, denn manche Leute in Linux sind einfach nicht fähig mit den grpßen der Welt umzugehen und sollten lieber in der Nische bleiben.

    Ich bin auch keiner der glaubt das Windows schlecht ist. Ich fand XP einen guten Wurf und Windows 7 brachte mich schon mal dazu ob ich nicht wechseln sollte. Aber Windows 8 zeigt das MS es einfach nicht begreift und eigentlich nichts anderes ist wie die Linux Programmierer. Mit den Unterschied für MS bezahle ich und Linux bekomme ich „geschenkt“ dann kann man auch mal ohne Scham meckern.

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