Ein besserer Bandrekorder für Voyager

Bei der Recherche für die Vorgänger von Voyager , den TOPS (Thermoelectric Outer Planets Spacecraft) stieß ich darauf, dass diese bezogen auf die Datenspeicherung erheblich fortschrittlicher als die Voyager waren. So war eine einfache Kompression vorgesehen. Sie hätte bei Bildern mit vielen Details pro Byte nur vier Bits, die jeweils für einen Code standen, übertragen. Bei Bildern mit viel dunklem Hintergrund griff ein zweiter Algorithmus der nur die signifikanten Bits der Kompression zuführte. Dann konnte die Kompression von 2:1 auf 4:1 bei Near-Encounter Bildern steigen (Bilder bei denen der Planet nahezu bildfüllend ist) und bei Far-Counter oder Navigationsaufnahmen auf 11:1.
Daneben war für die TOPS ein Zwischenpuffer zwischen Computer und Bandlaufwerk vorgesehen, der 2 MBit groß war. Er bestand aus 32 Modulen Plated-Wire Speicher. Plated Wire ist ein Speicher aus magnetisierbaren Drähten, die Daten wie Ringkernspeicher speichern, nur maschinell herstellbar sind und daher preiswerter. Er wurde daher auch bei den Viking Bordrechnern und vier der sechs Computer von Voyager eingesetzt. Nur mal zum Vergleich: Der Gesamtspeicher aller sechs Computer von Voyager betrug 589,824 Bit, weniger als ein Drittel dessen.

Vor allem aber war der Bandrekorder schneller – 1 Mbit/s und das trotz einer geringeren Datendichte. Ich habe mal die Daten von Bandrekordern von vier Missionen dieser Zeit herausgeholt: Continue reading „Ein besserer Bandrekorder für Voyager“

Die Unglückssonde Galileo

Zeit, dass ich mal von dem Voyager-Nachfolgeprojekt berichte. Galileo startete als ambitioniertes Projekt und scheiterte dann doch ziemlich, wenn auch nicht vollständig. Den meisten Bloglesern wird das „Antennenproblem“ noch im Gedächtnis haften geblieben sein. Doch es war nur eine, wenn auch das Schwerwiegendste in einer langen Serie von Pannen. Continue reading „Die Unglückssonde Galileo“

Voyager und Atmosphärenproben?

Worauf ich bei meinen Recherchen für Das aktuelle Buch stieß, war dass in einem Dokument über die Titan IIIE weitere geplante Starts auftauchten. Neben zwei weiteren Starts von Voyagers 1979 zu Uranus und Neptun 1979, die das JPL anstrebte, aber nicht finanziert bekam, war es ein Start eines Viking Landers zu Mars. Auch davon hatte ich schon gehört. Man überlegte die Landebeine durch kleine Raupen zu ersetzen, um dem Gerät etwas Beweglichkeit zu geben. Was ich bisher aber nicht kannte, war ein Start einer „Pioneer-Saturn“der im Jahre 1980 gewesen sein sollte.

Dieses Projekt war mir neu. Pioneer 11 konnte damit nicht gemeint sein. Zum einen hieß die ja Pioneer 11 oder intern „Pioneer G“, also warum Pioneer Saturn schreiben? Zum anderen passierte sie 1979 den Saturn und würde dann wohl nicht ein Jahr später starten) außer die NASA hätte eine Möglichkeit gefunden Raumsonden in 1,5 Milliarden Kilometer einzufangen und innerhalb eines Jahres heil nach Hause zu bringen 🙂 ). Continue reading „Voyager und Atmosphärenproben?“

Raketen die es geben könnte – Titan Varianten

Wie der aufmerksame Blogleser schon vermutet, inspiriert mich mein aktuelles Buch zu dem Blog. Denn bei der Recherche stieß ich auf Pläne, für Starts von Titan-Titan-Varianten, für TOPS. Diese gab es aber nie im Einsatz, so die Titan IIIM oder eine Titan IIIE mit Centaur G. Von der Centaur G wusste ich gar nicht das es diese 1973 schon in der Planung gab. Das inspirierte mich mal einige Oberstufenvarianten der Titan zu untersuchen, die es nie gab und festzustellen, warum.

Damit wir aber alle auf demselben Basislevel sind, eine kleine Einführung in die Entwicklungsgeschichte der Titan und ihre Versionen. Das ist nichts Neues, kann man alles auf der Website viel ausführlicher nachlesen. Aber das Tolle am Blog ist ja, dass die meisten die Website nur ungenügend studieren und ein Blog gerne verschütt geht über die Jahre, sodass ich dasselbe Thema in einigen Jahren sicher nochmal bringen kann. Continue reading „Raketen die es geben könnte – Titan Varianten“

Voyager 3 zu Jupiter – Uranus – Neptun

Die beiden Voyagersonden entstanden aus den TOPS (Thermonuclear Outer Planet Sonds) die ab 1969 geplant waren. Mindestens vier Missionen von TOPS waren geplant. Je zwei auf der Route Jupiter-Saturn-Pluto die 1977 starteten und zwei die über Jupiter zu Uranus und Neptun flogen und 1979 aufbrachen,

TOPS wurde Ende 1971 gestrichen. Das Projekt war einfach zu teuer. Nach der geglückten Mondlandung wurde das NASA-Budget Jahr für Jahr gekürzt, gleichzeitig gab es das Viking Projekt als direkten Konkurrenten im Bereich Planetenwissenschaften, das immer teurer wurde und man begann das Space Shuttle zu entwickeln das immer mehr Mittel erforderte. Continue reading „Voyager 3 zu Jupiter – Uranus – Neptun“