Die glorreichen 10 – die erfolglosesten Raketen

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Es ist bei Trägern naturgemäß schwer den „Erfolg“ zu messen. Ein relativ einfaches Kriterium, das ich nutze, ist die Zahl der Fehlstarts. Das ist relativ eindeutig. Wenn man es genau nimmt, dann muss man natürlich die Zahl der Fehlstarts über die Einsatzgeschichte betrachten. Früher galt die Regel, das es eine 50:50 Chance gibt, dass der Jungfernflug klappt. Danach wird es immer besser. Bei den ersten 5 Starts galten zwei Fehlschläge als normal, bei den ersten 20 Missionen rechnete man mit vier bis fünf Verlusten. Ariane 1-3 passt zum Beispiel genau in dieses Muster. Ich sage früher, weil diese Regel noch aus den Sechziger Jahren stammt. Sie gilt genau genommen auch nur für die erste Trägerrakete, die eine Firma oder Organisation entwickelt. Hat sie mehr Erfahrung, so sollte sie es besser machen und heute wo man vieles was früher nur durch Testflüge in Erfahrung gebracht werden konnte durch Computersimulationen untersuchen kann, gilt diese Regel schon gar nicht mehr. Würden die New Glenn, Vulcan oder Ariane 6 diese Fehlerquote aufweisen, so wäre die finanzielle Zukunft der Firmen in Gefahr.

Auf der anderen Seite haben wir den „New Space“, wo Firmen weitaus weniger Geld in Tests und Checks investieren und dann gilt plötzlich diese Regel doch noch. Dann versuchen CEOs gleich mal die Erwartungen herunterzuschrauben. Für meinen Artikel muss ich aber gar nicht eine Einsatzgeschichte über Jahrzehnte betrachten, denn es gibt genug Träger, die nur wenige Mal eingesetzt wurden und dann eingestellt wurden, weil sie die Erwartungen nicht erfüllten. Es gibt 34 Träger die bei den ersten vier Starts (wenn sie jemals so viele absolvierten) keinen Erfolg hatten. Gruppiert man diese zu Familien, also zum Beispiel alle Delta Versionen als eine Trägerfamilie so sind es immer noch 13, also genug für diese Übersicht. Alle Träger in dieser Liste hatten mindestens vier Starts, bevor sie ausgemustert wurden, bzw. durch neuere Versionen ersetzt wurden. Bis auf den Spitzenreiter sind sie alle aber nicht mehr operativ. Continue reading „Die glorreichen 10 – die erfolglosesten Raketen“

Elon Musk und Donald Trump – wie gehts weiter?

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Wie ihr sicher mitbekommen habt – es kam ja sogar in den Heute-Nachrichten und der Tagesschau gehört habt, gibt es derzeit streit zwischen Elon Musk und Donald Trump. Ich habe einen Teil davon schon mitbekommen, als ich die Pressekonferenz von Donald Trump und Friedrich Merz im Oval Office angesehen habe. In der ging es – zum Glück für unsern Bundeskanzler – weniger um die Deutsch-Amerikanischen Beziehungen, als um die US-Innenpolitik. Donald Trump ließ sich minutenlang über einen Penautomat den Biden angeblich benutzt haben soll aus. Und er erwähnte auch Elon Musk. Nach Trump scheint diese verärgert gewesen zu sein, weil er die Subvention für Elektroautos gestrichen hat. Doch richtig heftig wurde es dann im Schlagabtausch bei den sozialen Medien, denn wenn niemand persönlich zugegen ist, ist man immer gerne bereit viel mehr auszuteilen, als wenn man jemanden das persönlich sagt. Zuerst meinte Donald Trump man könnte Milliarden von Dollar sparen, indem man einfach die Aufträge an SpaceX kündigt.Dann erwiderte Elon Musk, dass er sofort die Dragon ausmustern wird, was aber nicht geschah, um sie später wieder etwas zu beruhigen. Kernpunkt scheint es zu sein, dass Elon Musk von Donald Trumps Gesetz zur Haushaltskonsolidierung überhaupt nichts hält, weil es die Verschuldung der Vereinigten Staaten in den nächsten 10 Jahren um 5700 Milliarden Dollar erhöhen wird. Dabei sind die USA schon heute überschuldet: Sie haben Schulden in Höhe von 120% des Bruttoinlandsproduktes, und geben fast genauso viel für die Zinsen aus wie für den Verteidigungshaushalt, der ja schon wesentlich größer als jeder Verteidigungshaushalt eines anderen Nato-Staats ist. Davon, dass Sie diesen enormen Schuldenberg überhaupt abtragen ist keine Rede. Der aktuelle Haushaltsentwurf. der noch von der Biden-Regierung stammt, sieht bei Gesamtausgaben von 6600 Milliarden Dollar eine Neuverschuldung von 2200 Milliarden Dollar vor, das heißt ein Drittel des Haushaltes wird über Schulden finanziert. Continue reading „Elon Musk und Donald Trump – wie gehts weiter?“

Die glorreichen 10 – die besten europäischen Trägerraketen

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Da nun die ESA ihren 50-sten Geburtstag feiert will ich mal meinen Senf dazu geben und zwar in Form einiger folgen der allseits beliebten reihe – die glorreichen 10. Diesmal geht es um die besten europäischen Träger. Die Auswahl ist diesmal sehr einfach, denn es gibt genau 10 Trägerraketen, die jemals in Europa entwickelt wurden. Die Reihenfolge bzw. der Rang ist eine persönliche Einstufung, also nicht nach der Technik oder dem kommerziellen Erfolg. Es geht also mehr um Sympathie bzw. Vertrautheit, denn einige Projekte wurden abgeschlossen, bevor ich mich für die Raumfahrt interessierte. Wie immer führen die Links auf die Website wo es zu diesem Thema wirklich gute Aufsätze gibt. Continue reading „Die glorreichen 10 – die besten europäischen Trägerraketen“

Die ESA heute und in der Zukunft

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Letztes Wochenende hat die ESA ihren 50-sten Geburtstag gefeiert. Das kam auch in den Nachrichten. Sowohl bei „Heute“, wie auch der Tagesschau wurden als wichtigste Dinge die Trägerraketen und die deutschen Astronauten Alexander Gerst und Matthias Maurer erwähnt. Bei den Astronauten musste ich aus mehreren Gründen schmunzeln. Zum einen, weil es ja um die ESA, also eine europäische Weltraumorganisation, da sollte man die europäischen Astronauten erwähnen, nicht nur die Deutschen. Zum zweiten hat Deutschland als Nationalstaat mehr Astronauten ins All gebracht als über die ESA (Ulf Merbold war übrigens schon mehr als 30 Jahre früher im All) bei den Missionen D1 D2 und Mir97. Und zuletzt hat die bemannte Raumfahrt bei der ESA zumindest was die Finanzen angeht nicht die Rolle, wie in den USA.

Ich habe überlegt, ob ich auch einen Beitrag über 50 Jahre ESA schreiben sollte, aber in der Form wie ich dies ich mache, die auch ein gewisses Niveau und eine gewisse Tiefe hat geht das nicht. Es sind einfach zu viele Missionen. Schon zum 25-jährigen Jubiläum erschien eine Broschüre die einige Hundert Seiten umfangreich ist, obwohl jede Mission nur kurz angerissen wurde. Ich denke aber, es wird aber einige Ranglisten bei den „Glorreichen 10“ geben. Continue reading „Die ESA heute und in der Zukunft“

Trumps Zölle: Hart bleiben

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Seit gestern gelten nun die erneut erhöhten Zölle auf Stahl und Aluminium. Gleichzeitig bekam die EU und andere Staaten von der US-Regierung die Aufforderung innerhalb eines Tages ein neues Verhandlungsangebot zu unterbreiten. Zeit das ich zu der Thematik auch mal meinen Senf dazu gebe, denn mit Senf wird vieles erst wirklich schmackhaft.

Zuerst einmal ist das Vorgehen nicht neu: Im Prinzip hat diese Strategie Trump schon bei seiner Amtszeit verfolgt. Er prescht los mit einer Forderung, die absolut hirnrissig ist und hofft das seine Gegner/Verhandlungspartner einknicken und er einen „Deal“ machen kann. Deal ist das richtige Wort, denn die Vorgehensweise ist die eines Händlers auf einem arabischen Basar, der seine Waren weit über dem Preis anbietet, den er real erzielen kann und sich dann herunterhandeln lässt. Nur eben umgekehrt. Also vom Käufer aus gesehen. Das wäre, wie wenn man zu einem Autohändler geht und sagt „Also für den neuen Golf würde ich schon 100 Euro zahlen“. Continue reading „Trumps Zölle: Hart bleiben“