Raumfahrträtsel 19

ROSATAuch diesmal war es kein Problem das Rätsel zu lösen: Ja an diesem Tag wurde der deutsche Röntgensatellit ROSAT nach fast neun Jahren Betriebszeit abgeschaltet, nachdem das Gas für den letzten Proportionalzähler abgeschaltet. Ich halte ROSAT für den erfolgreichsten deutschen Satelliten. ROSAT war um Klassen empfindlicher als sein Vorgänger der NASA Satellit HEAO-2 (Einsteinobservbatorium). Während dieser rund 840 Röntgenquellen entdeckte waren es bei Rosat nach einem Jahr Durchmusterung schon 60.000 und nach fünf Jahren rund 120.000. Später wurden rund 5.000 Quellen im Punktausrichtungsmodus beobachtet. Seine Empfindlichkeit und Auflösung war um Klassen besser als dieser Satellit.

ROSAT war auch der letzte Satellit einer kleinen Blüte im deutschen Weltraumprogramm. In den siebziger Jahren gab es neben dem schon damals starken Engagement in der ESA auch noch ein deutlich größeres nationales Programm. Deutschland baute zwei nationale Raumsonden (die erste Nation nach USA und UdSSR mit eigenen Raumsonden!), plante eigene Missionen mit dem Spacelab (auch hier die einzige ESA Nation die das tat) und eigene nationale Kommunikationssatelliten. ROSAT war der letzte in dieser Serie. Er war dabei nicht einmal so teuer: 560 Millionen DM, die HEAO Serie kostete 700 Millionen Dollar für drei Satelliten (bei einem Umrechnungskurs von 2 zu 1) und XMM als Nachfolger kostete bis 2006 rund 909 Millionen Euro.

Seitdem hat sich die Situation leider deutlich verschlechtert und das nationale Programm ist deutlich kleiner geworden. Für Großprojekte wie den Vorschlag einer deutschen Mondmission (egal wie man zu ihr stehen mag) gibt es kein Geld. Ich hatte ja mal vor ein Buch über deutsche Satelliten zu schreiben. Leider reagierte die DLR überhaupt nicht auf Anfragen ob es noch Informationsmaterial aus der „Vorinternet“ Zeit gibt. Anders als bei der NASA wo man über Suchmaschinen eingescannte Dokumente früherer Zeiten abrufen kann, beginnt in Europa das elektronische Zeitalter ja erst mit dem Internet.

So habe ich das Projekt zurückgestellt und werde vielleicht in einem Jahr mal daran gehen. Falls jemand bei DLR, EADS & Co liest: Ich bin immer dankbar für Kopien von Prospekten, Broschüren oder technische Papiere über Missionen über die nichts oder nur wenig im Netz zu finden ist. (Man möge nur mal bei der DLR nach den Stichwörtern Azur, Aeros oder Helios, also den frühen Projekten suchen… Andere Raumfahrtagenturen sind stolz auf ihre Geschichte, die DLR hat sie vollkommen vergessen).

So mein heutiges Rätsel ist ganz einfach und zu lösen: Was ist pelzig, schnurrt und vermehrt sich bei zu viel Futter explosionartig?

5 thoughts on “Raumfahrträtsel 19

  1. was? ich!? – Ich hab gerade erst rein geguckt.
    Aber die Viecher haben sich bei mir noch nicht vorgestellt. Stammen die aus dem Star Trek Universum? – Da kenn ich mich nämlich nicht aus.

    Aber was Satelitten angeht, so hab ich in dieser Woche ein hübsches Bilderbuch in der Bib gefunden: „Der Weltraum: die Originalfotografien der NASA“, erschienen 1988 bei Klett-Cotta, ISBN 3-608-76248-5

    Interessant ist da die Seite 185, denn da ist von einer TAU-Mission die Rede, dessen Start für das Jahr 2005 anvisiert war. TAU steht für Thousand Astronomical Units, die Missionsdauer sollte etwa 50 Jahre betragen. Als nötig wurde erachtet: eine nukleare Energiequelle, ein elektrischer Antrieb und optische Laserkommunikation. Nun, die Technologien gibt es ja inzwischen, aber ob aus der Mission was geworden ist?

  2. Sind das nicht diese Teile bei Raumschiff Enterprise? Wie hiessen die noch… Scribbles oder so? Oder Tribbles? Ich weiss es nicht… Es gab mal eine Folge, bei der die dann ueberall aus den Lueftungsschaechten etc. gefallen sind, und obwohl sie zwar alle suess fanden, mussten sie irgendwie dann doch vernichtet werden…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.