Das Phantom der DARPA

Das Militär ist ja Spitze darin absolute überflüssige Dinge zu erfinden oder entwickeln zu lassen. Mir fallen da zahlreiche skurrile Projekte der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg ein. Aber auch woanders baute man Unsinniges, nur bin ich da nicht so bewandert. Auch in der Raumfahrt gibt es das. Man denke an Dyna Soar, die Anforderungen an das Space Shuttle mit großer Querreichweite und Nutzlast welche es erst so groß machten. Auch das X-37B würde ich in diese Kategorie einordnen. Nun hat Boeing bekannt gegeben das es sofort aus einem DARPA Programm „Experimental Spaceplane Program“ aussteigen wollen. Als ich mir den Artikel über das Programm durchlas, verstand ich auch darum. Der Boeing Ansatz „Phantom Express“ ist es ein wiederverwendbares Raumfahrzeug zu schaffen, das den Anforderungen gereicht wird: Continue reading „Das Phantom der DARPA“

Viel Kohle für wenig Kohle, Bonpflicht

Heute ein kleiner Meinungsblog als Zwischen- und Lückenfüller. Es geht um zwei Themen die gerade so durch den Medienwald schwirren. Das erste ist der Kohlekompromiss. Beschlossen letztes Frühjahr, als erste Folge der Fridays for Future, gab es vor kurzer Zeit ein Treffen der Ministerpräsidenten der betroffenen Länder mit der Kanzlerin. Denn die wollten sofort Geld sehen, sonst stimmen sie dem Kompromiss nicht zu und kurze Zeit darauf die Retourkutsche der Kohlekommission, die den Kompromiss eigentlich erarbeitet hatte. Die Komission machte klar, das das was beschlossen wurde nicht der Kompromiss war, den man ausgearbeitet hatte. War eigentlich auch so erkennbar. Als Kompromiss betrachte ich eine Einigung bei dem jeder seinen Standpunkt nicht vollständig durchgesetzt hat, alle zufrieden und doch irgendwie unzufrieden sind. Aber 20 Jahre Restlaufzeit, 40 Milliarden Euro für eine Industrie ohne Zukunft mir nur 20.000 Arbeitsplätzen – das ist kein Kompromiss, das ist eine Vermeidung von Stress, indem man Geld ausgibt, das der Steuerzahler berappen muss.. Ich sehe noch ein, das es Regionen gibt, die an der Kohle hängen, sie wird ja punktuell abgebaut. Dort muss man Leute umschulen oder einfach neue Industrien ansiedeln – die Regionen liegen ja nicht in Ländern mit niedriger Arbeitslosenquote. Aber die Einrichtung eines Arbeitsplatzes kostet im Mittel 200.000 Euro, natürlich stark abhängig von der Industrie. IT-Arbeitsplätze die ja meist Büroarbeitsplätze sind, sind billiger als Arbeitsplätze in einer Automobilfabrik oder Chemieanlage. Da ja die IT-Branche boomt und man sicher in diese Branche investiert, auch weil sie nicht von Ressourcen außer „Human Capital“ abhängig ist, würde ich 200.000 Euro als die Obergrenze ansehen. Macht bei 20.000 Arbeitsplätzen dann 4, und nicht 40 Milliarden. Was mich ärgert: im selben Zeitraum verlor die Windkraft durch Hemmnisse, wie schleppende Bearbeitung der Anträge und neue Hürden wie vergrößerter Abstand zu Siedlungen (deren Grüße auch auf 5 Häuser heruntergesetzt wurde) 26.000 Arbeitsplätze. Getan wurde für diese Zukunftsbranche nichts. Continue reading „Viel Kohle für wenig Kohle, Bonpflicht“

Mini Babylon

Ich sah letzte Woche eine Dokumentation über die Ermordung Gerald Bulls in ZDF Info. Sie hat mich zu meinem heutigen Blog inspiriert. Gerald Bull arbeitete Bull an dem HARP Projekt. Er hat dazu ausgemusterte 16 Zoll Schiffsgeschütze – die größten Geschütze von US Schlachtschiffen, die nach Ende des zweiten Weltkriegs ausgemustert wurden – zum Schuss von Projektilen genutzt, die große Höhen erreichten. Das geschah zum einen durch Verlängern der Rohre von 20 auf 36 m. Vor allem aber durch unterkalibrige Geschosse – die hatten nur 16,8 cm Durchmesser, während das Rohr 40,6 cm hatte. Das Geschoss wog daher nur noch 180 kg, hatte aber eine Mündungsgeschwindigkeit von bis zu 3.600 m/s und erreichte bei Versuchen 180 km Höhe. (Das entspricht einer Nettogeschwindigkeit von 1879 m/s bei einer Mündungsgeschwindigkeit von 2100 m/s, da die Geschütze nicht senkrecht ausgerichtet waren und es den Luftwiderstand gab ist die Geschwindigkeit die die Höhe bringt kleiner). Continue reading „Mini Babylon“

Die einfache und preiswerte Feststoffrakete

Derzeit gibt es ja eine Flut an neuen Kleinträgern, die meisten in China entwickelt. Ich habe mir überlegt, wie man wohl wirtschaftlich eine solche Trägerrakete entwickeln könnte, die für kleine Nutzlasten, etwa im Bereich der Elektron (maximal 200 kg) liegt.

Feststoffraketen können teuer oder billig sein. Billig sind sie, wenn man einfach ein Gehäuse mit fester Düse nimmt, dann fällt die gesamte Mechanik zum Schwenken der Düse weg. Sie ist aufwendig und dazu kommt noch der Motor. Ebenfalls teuer – bei jeder Rakete – ist die Avionik. Nur wie kommt man ohne aus? Continue reading „Die einfache und preiswerte Feststoffrakete“