Der neue Wedel und die Model WG

Das sind zwei völlig unterschiedliche Programme die derzeit laufen. Wedel gilt ja als so was wie der Titan des Fernsehfilms und nimmt auch kein Blatt in den Mund wenn es um das Verdummungssfernsehen geht. Er ist rar im Fernsehen und diese Woche lief sein letztes Werk „Gier“. Ich muss sagen ich war etwas enttäuscht. Es ist ein typischer Wedel Film. Im ersten Teil wie üblich etwas konfus, weil Ereignisse bruchstückhaft zusammengesetzt wurden, aber ich fand ihn diesmal zu sehr vorhersehbar. Im Prinzip wusste man recht schnell wie es ausgeht. Vor allem fand ich ihn schlecht eingeteilt – anstatt über die Hälfte des Films eine Spannung aufbauen, die auf das hinleitet, was jeder wusste – das Geld sehen die Anleger nie wieder war es praktisch schon nach 30 Minuten so, dass sich Dieter Glanz nur noch vor seinen Anlegern schützen musste.

Vor allem fand ich ihn nicht neu, er erinnerte mich an andere Wedel Filme, besonders an den Schattenmann, und die Szene wo Glanz Ehefrau in der Dusche ist und Dieter dazu kommt habe ich auch irgendwo schon mal gesehen. Ich habe dann mal geschaut wie andere den Film beurteilen und dabei fiel mir die Kritik vom Stern auf, der es als Trauerspiel ansah. Ganz so schlimm würde ich es nicht formulieren. Es ist immer noch ein handwerklich guter Film, aber eben nicht das was einen vom Hocker reist. Wie ich dabei erfuhr entgingen mit sogar seine letzten beiden Werke. Wahrscheinlich lässt Wedel wohl wirklich nach.

Fernsehen der ganz anderen Art ist die Model WG, die derzeit auf Pro 7 läuft. Das ganze ist vergleichbar mit Heidi Klums Topmodell Suche, nur etwas anders. Diesmal sind 7 Modells in einer WG und jede Woche fliegt eine raus und eine neue zeiht ein. Das ganze wird dann moderiert von dem Modell-Agenten Peyman (der nicht nur so heißt wie ein Zuhälter, sondern auch so aussieht). Also wie immer ist der tiefere Sinn nicht sichtbar: Da er die Kandidatinnen schon kennt (alle bis auf ein neues Gesicht Verliererinnen der letzten Topmodell Staffeln) sollte er ja wissen wenn er vermitteln kann und wen nicht und wenn er Chancen sieht braucht er keine Sendung dafür.

Nein, der Reiz liegt darin zu beobachten wie sich Möchtegern-Modells in freier Wildbahn verhalten. Natürlich sucht man sich geeignete Kandidatinnen wie Tessa und Larissa – Erzfeindinnen aus der letzten Staffel von GNTM, Sabrina (die nicht gerade die hellste ist). Die anderen drei kenne ich nicht, weil ich das Format erstmals letztes Jahr ansah, aber Denise hat wohl das Zeug Tessa als Oberzicke abzulösen.

Was lernt man? Modells leben am liebsten im Schweinestall, regen sich auf wenn ihr Parfüm gestohlen wurde als wäre das eine Katastrophe, feiern durch nach dem ersten Shooting – egal ob am nächsten Tag das zweite ansteht: Arbeitsmoral gleich 0. Ach ja und den Pass bewahrt man am besten unter dem Kopfkissen auf. Das schönste ist aber der Zickenkrieg, schon alleine wegen diesem hofft man, dass Tessa und Denise möglichst lange in der Weg bleiben. So schlimm Zickenkrieg ist, wenn man persönlich involviert ist, so nett ist er doch anzusehen. Echtes Trash-Fernsehen vom feinsten.

Ich frage mich allerdings ob Bedingung für das Modell sein auch Dummheit ist. Anders als die neuen Kandidaten bei GNTM wissen diese ja, wie sie im Fernsehen rüber kommen, welches Bild die Öffentlichkeit von ihnen hat oder was gezeigt wird. (Das muss nicht der Wirklichkeit entsprechen, doch denke ich ist dem so, da ich mich nicht mal in mehreren Jahren so bescheuert aufgeführt habe wie Tessa in zwei Folgen). Also mache ich dann nochmal bei einem solchen Zirkus mit? Wohl kaum. Offensichtlich geht es nur darum ins Fernsehen zu kommen, denn mit Modeln selber hat das ganze ja nur am Rand zu tun. Warum auch Larissa erst anreist, wenn sie doch keine Zeit hat oder es den Konflikt mit der Schule gibt und dann nach zwei Folgen (Wochen?) wieder aufhört spricht auch nicht gerade für viel Intelligenz. Offenbar bekommt man in Österreich das Matura (Abi) auch nachgeschmissen….

Besonders peinlich: Diese Art von Fernsehen wird nun ja von Wetten dass geadelt, indem dort auch noch als Saalwette nach weiteren Kandidatinnen für dieses Format gesucht wird. Besonders symptomatisch fand ich ja Klums Satz, als man sich schon auf 3 Kandidatinnen beschränkt hatte „eigentlich würden wir ja euch alle drei mitnehmen, aber wir dürfen ja nur eine“. He wer ist der Chef von der Serie? Wer sollte sie daran hindern jemanden mitzunehmen auf die Tour den sie für talentiert hält?

Soviel zu diesem seichten Thema heute. Ich konnte heute die zweite Auflage des Gemini Programms abschließen. Diesmal leistete der Erstkorrektor so gute Arbeit, dass ich auf einen zweiten Korrekturleser verzichtet habe. Schlussendlich sind es 128 Seiten geworden, 60 mehr als bei der ersten Auflage aber immer noch kompakt und für weniger als 10 Euro zu haben. Mehr darüber wenn es in etwas 2 Wochen erhältlich ist.

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