Liebe VGWort
Nachdem ich mir den Mai vorgenommen habe, für Dinge die ich immer vor mir hin schiebe, habe ich mich nun einem weiteren leidigen Thema zugewandt, dem der VG-Wort Marken. Also VGWort ist ja die Verwertungsgesellschaft die Gebühren ausschüttet, die es für die Möglichkeit der Kopien gibt. Die werden bezahlt, wenn man einen Scanner oder Kopierer kauft oder Audiocasetten etc. Jeder, der Autor ist, kann sich dort anmelden und das habe ich beim ersten Buch auch getan.
Nun schüttet die VG Wort auch Aus, wenn man Texte im Internet publiziert.- darauf bin ich erst recht spät, 2009 gekommen. Das Problem ist, dass die Überwachung dass man auch einen gewissen Bekanntheitsgrad hat, auch gewährleistet sein muss. Das geschieht dadurch dass man ein transparentes GIF einbetten muss, das vom VGWORT Server stammt und der zählt dann die Aufrufe.
Soweit so gut. Das machen ja Webcounter wie den, den ich seit 1998 habe, schon immer. Nur wie die VGWort das gelöst hat ist wirklich umständlich. Es gibt Marken, die man einbauen muss. Jede Marke (=Bild) hat einen 32 stelligen Hexadezimalcode. Jede hat zudem einen privaten Code. Wenn man, wie ich das am Anfang so gemacht habe, einfach aus den CSV Dateien den Code herauskopiert und denkt – fertig ist, dann kommt ein Jahr später die Quittung: Die Meldung über erreichte Mindestzugriffe mit dem Privatcode. Privatcode? Der hat den Umzug vom letzten Rechner nicht überstanden. Ohne den kann man aber nicht angeben welche Seite dahinter steht. Super, das Geld kann ich also in den Wind schreiben. Daher schrieb ich ein Programm, dass nun die Marken einbaut, dabei achtet ob schon eine drin ist oder doppelte durch neue ersetzt (kann passieren weil ich oft bei neuen Aufsätzen den Text ersetze, aber den Anfang und das Ende mit den Menüs aus einem anderen Aufsatz der Rubrik kopiere.
Was nicht automatisierbar ist, ist das manuelle Eintragen jeder URL in das Webformular der VGWort. Das hat mich zwischen Montag und Mittwoch einen vollen Arbeitstag für rund 700 Seiten gekostet. Ich frage mich, warum es so umständlich sein muss. Warum geht das nicht, wie bei einem Webcounter oder Google Analytics? Ich denke bei jedem Bild kann der Webserver der VGWort feststellen, von woher die Anforderung kommt und diese Seiten zählen. So wäre nur ein Bild pro Webpräsenz nötig. Zumindest sollte eine solche Möglichkeit bestehen, für die noch zahlreichen Präsenzen mit eigenen Seitentiteln ohne Context Managementsystem, das ja Seiten automatisch erzeugt und bei dem es keine direkte Zuordnung mehr zu einzelnen Seiten gibt.
Das zweite ist die allgemeine Kommunikation bei Printmedien. Da gibt es Vergütungen, wenn man in Bibliotheken vertreten ist (das ist bei mir mangels Bekanntheit nie der Fall) oder man zumindest 100 Exemplare verkauft hat (in halber Höhe). Bisher habe ich dann immer Kopien meiner BOD Abrechnungen zugeschickt. Rückmeldung? Keine. Nicht mal ob es 100 Exemplare im ersten Jahr oder pro Jahr oder überhaupt sein müssen. Auch nicht, was anerkannt wird, oder nicht. Dann gibt es irgendwann einen Scheck mit „Vergütung gesamt“ – wie sich der berechnet, ist mir auch ein Rätsel Für 2008 waren es 400 Euro bei zwei Titeln, für 2009 waren es 200 Euro bei vier Titeln. Vielleicht sollte ich weniger schreiben….
Eine Rückmeldung wäre auch mal nett. Das könnte ja auch mal automatisiert erfolgen. Bei den Meldungen geht das ja auch.
Bei den Webseiten fiel mir auf, wie viele es inzwischen sind, auch teilweise mit sich wiederholenden Themen. Ich habe eine neue Sitemap erstellt, die nun über 1000 Seiten listet. Viele Seiten habe ich schon wieder vergessen und dann erst mal reingucken müssen, was da drin steht. Dabei mache ich, seit ich Bücher und Blog schreibe, kaum mehr was. Nun gibt es ja bei dem Bereich denn ich abdecken will (Raumsonden und Trägerraketen) kaum was neues. Vor allem aber gibt es beim Blog einfach mehr Rückmeldung, was mir auch wichtig ist und die Bücher erlauben es mir, ein Thema umfassender abzuhandeln, als es mit der Website möglich ist. Inzwischen ist es auch so, dass ich beginne einzelne Buchkapitel auch wieder in die Website aufzunehmen, wie diese Woche das über die Forschungsmodule der ISS.
Der nächste Brocken wird die Steuererklärung sein. Da graut mir jetzt schon….
Ach ja, die VG-Wort!
Eigentlich müsste es ja heissen, „die Verwertungsgesellschaften“, denn neben der VG-Wort gibt es ja noch die viel bekanntere GEMA im Musikbereich, die VG Bild-Kunst, für Maler, (Presse)Fotographen sowie Film und Fernsehn und noch ein paar andere. Irgendwie beschäftigen die mich schon seid den späten 90er Jahren und so wie ich die Berichterstattung und das Gebahren der Verwertungsgesellschaften dadurch wahrgenommen habe, geht es denen in erster Linie darum, ihre eigene Existens zu sichern. Das ist ja grundsätzlich erstmal nicht verwerflich. Das wird es allerdings dadurch, dass die bestimmen wollen, wie Kunst (im weitesten Sinne) sich zu vermarkten hat. Und, wesentlich schlimmer, das die Verwertungsgesellschaften sich um mehrere Ecken herum mehr oder weniger zu den Handlangern der „Rechteinhaberindustrie“ entwickelt haben. So jedenfalls mein Eindruck, wenn ich etwas über Wünsche und/oder (Lobby)Aktivitäten der Verwertungsgesellschaften lese. Dabei bleiben die kleineren unbekannten Künstler regelmässig auf der Strecke, genauso wie Fachautoren, die sich mit Themen befassen, die nicht jeden interessieren. Das Creative Commons Modell hat sich ja nicht ohne Grund entwickelt oder die Open Source Bewegung, die ja der Vorreiter oder Impulsgeber dafür war. Nicht zu vergessen, die Open Access Aktivitäten in den Naturwissenschaften, aus meiner subjektiven Sicht am meissten bei Physikern verbreitet. Man könnte den Eindruck gewinnen, die Verwertungsgesellschaften wollen auch ihre Existensberechtigung nicht mehr in Frage gestellt wissen.
Ich habe deshalb für mich beschlossen, das ich nur unter einer freien Lizenz veröffentlichen werde, wenn es mal dazu kommen sollte. Ich hab vor rund 10 Jahren mal angefangen, einen Roman zu schreiben. Bisher besteht der allerdings nur aus einer Sammlung Ideen und Notizen, die sich in zwei Aktenordnern und jeder Menge Dateien auf der Festplatte wiederfinden… – Ach ja, es soll ein Fantasyroman werden, und ein paar Gedanken meinerseits dazu finden sich auch online: http://welt-der-fantasy.de/forum/viewtopic.php?f=5&t=2492
Doch das nur nebenbei.