Sputnik

Heute ein Gastbeitrag von Thomas Altörfer. Er ruft noch einmal die Ereignisse rund um den Start des ersten Erdsatelliten in Erinnerung, Dazu gibt es ja auch bei mir eine Seite. die vor allem sich mit dem Wissen damals und heute beschäftigt. Ich warte ja noch auf den Pro-SpaceX Artikel von Yuri.

Am 4. Oktober 1957 wurde Sputnik 1, der erste künstliche Erdsatellit gestartet. Die meisten Einschätzungen zur Bedeutung dieser Mission liegen zwischen „Aufbruch in ein neues Zeitalter“ und „reines Propagandafeuerwerk“. Diese Erstleistung der Sowjetunion führte zum sogenannten „Sputnik-Schock“: 40 Jahre seit ihrer Gründung, und 15 Jahre nachdem es westlich von Stalingrad durch die Nazis verwüstet wurde, schlug die UdSSR die USA im Rennen um den ersten Satelliten. Könnte womöglich der Kommunismus dem Kapitalismus überlegen sein? Continue reading „Sputnik“

Alternativen für RTG

Mit Pu-238 werden die RTG angetrieben, die Raumsonden ins äußere Sonnensystem einsetzen, es kam aber auch in Erdnähe zum Einsatz, so bei den ALSEP-Messstationen die auf dem Mond hinterlassen wurden und als letztem Start an Bord von Curiosity auf dem Mars.

Die NASA hatte schon 1988 die Produktion von Pu-238 eingestellt. Danach erwarb sie das Material von Russland und dies funktionierte bis 2003. Seitdem hat man die Reserven verbraucht. Von ursprünglich 30 kg sollen noch 11 bis 16 kg verfügbar sein, je nach Quelle. Seit Russland die Lieferung einstellte, wird über eine Neuaufnahme der Produktion diskutiert, doch lange kam es nicht dazu, weil die Kosten von 10 bis 15 Millionen Dollar pro Kilogramm sehr hoch sind. Erst im Juli 2013 kam es nun dazu, in einem Programm das bis um Ende des Jahrzehnts läuft sollen so etwa 10 kg produziert werden, nur 1-1,5 kg pro Jahr. Continue reading „Alternativen für RTG“

Wer wird Nummer 3?

Wir haben derzeit einen sehr interessanten Wettlauf, auch wenn es keiner ist. China steht vor der Landung von Chang’E-3 und Indien hat ihren Mars Orbiter auf eine Bahn zum Mars gebracht. Beide Projekte konkurrieren nicht, denn China hat keine Planetensonde in der Planung. Doch sie sind symbolisch für eine Trendwendung. Am auffälligsten ist die Entwicklung bei China. China hat seit Jahren rapide ansteigende Startziffern, dabei mit relativ wenigen Ausfällen (jetzt gerade wieder einer, aber insgesamt waren es wenige in den letzten 10 Jahren). 2011 überholte China erstmals die USA bei den Startzahlen. Dieses Jahr sind es weniger Abschüsse, bislang 14 Starts, nachdem es 2013 noch 20 waren.

Dabei handelt es sich um einen bunten Mix – Erdbeobachtungssatelliten und Wettersatelliten, Kommunikationssatelliten und der Aufbau eines GPS Systems. Nicht vergessen darf man die bemannten Ambitionen, auch wenn es da wenig neues gab. Die Ambitionen in der Planetenforschung erstreckten sich bisher hauptsächlich auf den Mond Chang’E-3 ist die dritte Mission zum Mond. Die Steigerung ist erkennbar: Chang E-1 arbeitete verhältnismäßig kurz und stürzte wohl Am Ende der Mission auf den Mond. Chang E‘-2, deutlich schwerer und mit weiterentwickelten Instrumenten verließ nach ihrer Primärmission die Mondumlaufbahn (wofür man relativ viel Treibstoff mitführen muss) und passiert nach Erreichen des L-2 Librationspunktes den Asteroiden Toutaris, auch wenn man mit den Primärinstrumenten dort keine Daten gewinnen konnte. Das zeigt schon die Ambitionen, denn so übt man interplanetare Missionen ein. Nun steht die Mondlandung mit Chang E‘-3 an, wieder eine neue Mission. Zu den Planeten sollte bisher nur Yinghuo-1 als Sekundärnutzlast von Phobos Grunt gelangen. Continue reading „Wer wird Nummer 3?“

Ein neues Buch, weniger alte und ein Monitor ist kein Monitor

So heute mal wieder einen kleinen Statusbericht. Ich bin gerade am Fertigstellen des Buchs „Alles was sie schon immer über Ernährung wissen wollten“. Eigentlich hieß es über ein Jahr lang „Alles was sie schon immer nicht über Ernährung wissen wollten“, Aber zum einen kann ich das bei der Easy Cover Gestaltung von BOD nicht umsetzen (kein kursiv möglich) und auch in den Beschreibungen in den Katalogen geht kursiv nicht. Das „nicht“ in Klammern zu setzen gefiel mir aber optisch nicht. Da ich bei den anderen Ernährungstiteln feststellte, dass andere Autoren eher reißerisch und zumindest nicht bescheiden in ihrer Formulierung sind habe ich mich entschlossen, das „nicht“ einfach wegzuwerfen.

Ich setze große Hoffnung in das Buch, denn ich denke es ist von der Thematik her das, das den bisher größten Kreis an potenziellen Lesern anspricht. Ab nächsten Jahr wird dann die Bücherzahl abnehmen. Denn dann laufen die ersten Verträge aus. Die ersten drei Bücher habe ich ja schon als Neuauflage erneut publiziert und so die Verträge verlängert. Aber ab Juli laufen die Verträge für europäische Trägerraketen 1 und die beiden Raketen Lexika aus. Zumindest Band 1 über US-Trägerraketen werde ich nicht verlängern. Es gibt einen besseren und ausführlicheren Nachfolger. Bei den anderen entscheide ich nach Verkaufszahlen, ob ich den Vertrag halte. Eine Kündigung ist dann mit 3-Monatsfrist möglich. Continue reading „Ein neues Buch, weniger alte und ein Monitor ist kein Monitor“

Wenn nicht sein darf, was nicht sein kann

Ich schaue ja inzwischen sehr viel ZDF Info, weil da Reportagen und Dokumentationen rund um die Uhr kommen. Viel Guido Knopp (Hitlers…..) aber auch viel vom Discovery Channel und der BBC. Eine Serie klärt über alte Schlachten auf. Ich hatte an dieser US-Serie schon leichte Zweifel, weil ihre Darstellung der Schlacht von Kadesch etwas von dem abwich, was ich kannte. Doch was ich kürzlich sah, war doch ein starkes Stück.

Es ging um die Schlacht im Teutoburger Wald. Glaubt man der Sendung, dann verdanken die Germanen ihren Sieg nicht vorwiegend einer überlegenen Taktik, sondern zwei Orkantiefs und dem Verbrennen von Katapulten. Nun wird vom ersten und dritten Tag der Schlacht von Sturm berichtet, wobei nicht ganz klar ist, ob das eine Entschuldigung der Römer ist, die ja die einzige Überlieferung der Schlacht liefern oder tatsächlich so schlimm war. Nach allgemeiner Ansicht fand die Schlacht im Sommer oder Herbst statt, da gibt es eigentlich bei uns keine Stürme. Die Sendung zeigte die Verwüstungen von Kyrill, doch der tobte als klassischer Wintersturm im Januar. Man kann davon ausgehen, dass die Römer nicht im Winter Krieg führten, das war in der Antike absolut unüblich, schon wegen der Versorgung, erst recht in einer Gegend wie Germanien wo man sicher nicht im Winter in den Zelten hausen will. Continue reading „Wenn nicht sein darf, was nicht sein kann“