Eine Antwort am Embarcadero

Derzeit macht Embacadero, das ist die ehemalige Entwicklungsabteilung von Borland, die nun eine eigene Firma ist, eine Umfrage, die sich an Delphi 7 und 2007 Entwickler richtet. Und zwar, warum sie nicht umgestiegen sind. Delphi 7 stammt aus dem Jahr 2002. Delphi 2007 aus dem Jahr 2007, wie man vielleicht auch so vermuten kann. Offenbar entwickeln noch viele damit. Der Fragebogen hat einige Fragen was einen davon abhält, wie IDE Neuerungen oder Datenbank Änderungen. Sicher gibt es eine Umstellung, die 2009 erfolgte von 8-Bit Code auf Unicode in der ganzen RTL. Das ist ein Hindernis wenn man Fremdkomponenten hat und die vieles im C-Stil erledigen also viel mit Pointer auf AnsiChar oder nullterminierten Strings arbeiten. Es dauerte auch einige Jahre bis ich alles angepasst hatte was ich an Komponenten hatte bzw. angepasste Versionen fand, (einiges wurde vom Autor nicht mehr weiterentwickelt, ist aber einfach nützlich).

Aber der Grund ist meiner Meinung nach viel einfacher und er zeigt sich schon in der Wahl der beiden Versionen, denn eines haben beide gemeinsam: von beiden wurden relativ viele „Personal“ Versionen verteilt. Es gab früher immer wieder Delphi Versionen die verschenkt wurden. Aber bei der 7 waren es besonders viele. Sie lag unter anderem einen populären Delphi Buch „Delphi for Kids“ und der ct‘ als Europas auflagenstärksten Computerzeitschrift bei. Bei der 2007 gab es die kostenlosen Turbo Versionen, die in der Nutzung beschränkt waren, trotzdem haben die wohl vielen gereicht. Continue reading „Eine Antwort am Embarcadero“

Die überflüssigste Raumsonde

2015 darf die Firma SpaceX mal eine Regierungsnutzlast transportieren. Sinnigerweise eine auf die die NASA verzichten kann, bzw. seit gut 12 auf den Start Jahren verzichtet. Also die ideale Testnutzlast. Es geht um das Deep Space Climate Observatory (DSCOVR). Es handelt sich um eine Raumsonde die im L1-Lagarangepunkt positioniert wird. Dieser stabile Punkt des Dreikörpersystems Erde-Sonne-Satellit liegt 1,5 Millionen km von der Erde entfernt in der Linie Erde-Satellit-Sonne. Von dort aus kann man die Erde immer als Vollerde sehen. Bislang gelangten vor allem Sonnenobservatorien in diesen Punkt, weil man natürlich dort die Sonne ohne Abschattung beobachten kann und es eine (wenn auch geringe) Vorwarnzeit bei einem Sonnensturm gibt. Continue reading „Die überflüssigste Raumsonde“

Video killed the Information und das Glück

Da ich derzeit gerade am dritten Aufsatz über eine US-Raumsonde bin fällt mir eines auf, das ich schon seit mindestens einem Jahrzehnt beobachte: Der Rückgang der Informationen. Als das Internet jung war, so zu Zeiten von Mars Pathfinder gab es enorm viel Information über die Raumsonden. Wissenschaftler beantworteten fragen, IBM war so stolz über den Bordcomputer das es eine eigene Website gab, bei Mars Global Surveyor wurden ganze Dokumente über den Aufbau der Sonde online gestellt.

Das wurde sukzessive immer weniger, mit einigen Abweichungen nach Oben wie dem MSL als Großprojekt. Aber bei Juno sieht es wirklich mau aus. Ähnliches habe ich schon bei GRAIL und LADEE beobachtet. Früher war es noch möglich über die Instrumente viel rausbekommen, weil diese oft auf wissenschaftlichen Kongressen vorgestellt wurden, doch das scheint nun auch nicht mehr so zu sein. Meine früher immer erfolgreiche Methode nach „Raumsondenname Experimentname“ und filetype:pdf oder filetype:ppt zu suchen liefert immer weniger brauchbare Resultate.  Es ist heute fast unmöglich einen Aufsatz in der epischen Breite wie über Voyager oder Galileo zu schreiben (wo es ja nicht ein Aufsatz ist, sondern mehrere). Stattdessen finde ich auf Webseiten immer mehr Videos, Animationen, viel Flash, was diese natürlich auch für Google undurchsuchbar wird. Die Website der ESA kann man ohne Flash gar nicht mehr besuchen und besonders schlimm: sie hat nicht nur ihre Druckpublikationen eingestellt (zumindest bekomme ich keine mehr) sondern die Online-Aufgaben sind nun nicht mehr als PDF vorliegend, sondern ebenfalls in einer Flash-Animation zum Lesen. Toll wenn ich das in ein par Jahren zum Recherchieren brauche….. Continue reading „Video killed the Information und das Glück“

Eine gemeinsame Oberstufe für Atlas und Delta

Seit sich Boeing und Lockheed Martin zu ULA zusammengeschlossen haben, denken die Firmen auch darüber nach die Kosten zu senken. Das kann man bei den Startservices machen weil man in der Regel nur eine Rakete auf den Start vorbereitet, so braucht nicht jede Firma ihre eigene Mannschaft vor Ort haben, man kann das aber auch bei den Trägern machen. Eine Überlegung die schon aufkam war die Oberstufen auszutauschen, also die Centaur auf der Delta und die DCSS auf der Atlas. Sinn macht nur das erste, weil die DCSS eine im Verhältnis zur Centaur höhere Leermasse hat, die den höheren spezifischen Impuls wieder ausgleicht. Ebenso wurde schon gedacht das RL-10B2 auf der Centaur einzusetzen.

Aber warum nicht weiter gehen und eine neue Stufe, basierend auf den vorhandenen Triebwerken und Legierungen entwerfen? Ihr wisst ja, ich rechne das gerne praktisch durch. Beginnen wir an mit den Triebwerken, es gibt zwei Möglichkeiten das RL-10A-4 mit 99,2 kN Schub und das RL-10B mit 110 kN Schub. Auch der spezifische Impuls des RL-10B ist höher.  Es wiegt aber 100 kg mehr. Problematischer ist das es einen Düsenenddurchmesser von 215 cm hat. Bei der Atlas können für schwere Nutzlasten zwei Triebwerke notwendig werden und mit so breiten Düsen wird das problematisch. Eine Alternative wäre ein neues Triebwerk der 250 kN Klasse, das dann Oberstufen mit einer Treibstoffzuladung von 41 t ermöglicht. Bedingt dadurch dass man nur eines braucht und wahrscheinlich ein höherer Brennkammerdruck angestrebt wird, wird dessen Düse dann wieder in den kleineren Stufenadapter der Atlas passen. Continue reading „Eine gemeinsame Oberstufe für Atlas und Delta“